Maenavry vergrub sein Gesicht in Muirgeahls Brust. "Du riechst so gut", murmelte er und schloss die Augen. Er genoss ihre Nähe und ihre Wärme. Doch seit ihrem letzten, kleinen Gespräch war die Stimmung zwischen ihnen etwas melancholischer als sonst.

Alastar schüttelte den Kopf. In Kasz hatten sie ihm einmal übel mitgespielt, nachdem er etwas getrunken hatte. Er hatte sich nicht mehr wehren können. Seine Cousins hatten ihn wahrscheinlich nur nicht umgebracht, damit sie auch später noch ihren "Spass" mit ihm haben konnten. Nachdem er einen von ihnen mit seinem Speisemesser fast ausweidete liessen sie ihn allerdings meistens zufrieden.
"In Kasz hatte ich nicht viel Gelegenheit dazu. Durfte keine Schwäche zeigen, sonst nahmen sie mich in die Mangel. Tust du es oft?"

"Das freut mich", meinte er mit gedämpfter Stimme und streichelte sanft ihren Oberschenkel.

Er küsste ihre Stirn und strich ihr übers Haar und dann über den Rücken. "Ich liebe dich Muirgeahl", flüsterte er in ihr Ohr und liebkoste sie weiter.

Alastar lehnte den Kopf an die Wand und blickte zur Decke hoch. Was sollte er darauf antworten? Den Grund wollte sie ihm offensichtlich nicht sagen und es ging ihn ehrlich gesagt auch gar nichts an. "Vielleicht willst du das nicht hören, doch ich kann dir sagen, dass es mit der Zeit besser wird. Meine Mutter starb als ich zehn war. Brach sich bei einem Sturz auf einer Treppe das Genick. Nicht schön anzusehen. Mein Rat ist, trink einen Schluck Wasser und leg dich schlafen. Wenn ich dir zu rührselig werde, kann ich dir sagen, dass es daran liegt, dass ich heillos betrunken bin. Zieh mir eins mit der Tafel über, wenn du willst, dass ich nichts mehr schreiben soll.", fügte er mit einem Grinsen hinzu und reichte ihr die Tafel.

Alastar nickte und schob die Tafel zurück an ihrem Platz in seinen Kleidern. Anschliessend griff er nach dem Wasserkrug, nahm einen kräftigen Zug und drückte ihn nachher Ro in die Hand. Sie schien sich wieder gefangen zu haben und da es ihm so erschien, dass sie nicht weiter reden wollte, taumelte er zu seinem Bett rüber und legte sich hin. Er streckte sich einmal genüsslich und verschränkte dann die Arme hinter dem Kopf. Sein Auge behielt er geöffnet und betrachtete gedankenverloren die Decke.

Tasór sah, dass die anderen anscheinend von ihm eine Antwort erwarteten, vielleicht, weil er diesem Wesen anscheinend schon einmal begegnet war. Es wusste, dass sie den Brand verursacht hatten. Was konnte es schaden, ihm den Grund zu erklären? Falls das Wesen Zúan gehorchte, würde dem diese Information nichts nutzen.
"Wir haben den Brand gelegt, um einen Großteil der Soldaten von Zúan - der König des Reichs von Kor - hier unten zu beschäftigen. Einer der Leibwachen von Zúan steht unter unserer Kontrolle, durch ihn konnten wir falsche Informationen von einem Aufstand an Zúan weiterleiten. Außerdem konnte die Leibwache einige weitere unserer Männer in den Palast einschleusen, die mittlerweile Zúan hoffentlich überwältigt haben. Wir haben aber noch keine Nachricht erhalten." Von diesem Wesen, das sie unglücklicherweise mit in den Plan einbinden mussten, erzählte er besser nichts.