"Hättest du damit leben können?", fragte er neugierig. Er selbst wusste nicht wie er eine solche Frage beantworten sollte. Er würde mit so etwas nicht gut leben können, das vermutete er zumindest. Er kämpfte, weil er hoffte seine Vergangenheit zu finden. Bevor sie antworten konnte winkte er ab. "Es ist eigentlich auch egal. Ich bin nur froh, dass wir alle drei noch leben und diesem Albtraum entkommen sind."

Arndir schliff wortlos sein Messer weiter. "Kannst du das denn nicht kontrollieren? Unten in den Tunneln schienst du nicht du selbst zu sein. Es war als ob dein... deine Seele sich zurückgezogen hätte und du nur noch aus Kampfesinstinkt bestanden hättest."

"So ähnlich fühle ich mich.", erwiderte er ruhig und prüfte die Schärfe seines Dolches. Prompt ritzte er sich die Haut am Daumen ein und ein einzelner Blutstropfen quoll hervor. "Bevor ich zu euch kam, sind mir einige Dinge passiert. Die Magier, die mich heilten, sagen ich hätte wegen dem Geschehen mein Gedächtnis verloren. Ich weiss nur, dass ich kämpfen kann und ein gutes Schwert besitze. Du hingegen bist dir bereits darüber im klaren was passiert. Das ist vielleicht der erste Schritt bis du die Kontrolle über die erlangst."

"Ich weiss es nicht. Meinen Erinnerungen nach steckte ich dreissig Jahre lang in einem Kerker. Die Magier sagten, das sei nicht möglich. Dreissig Jahre lang war die Frau mit dem Messer die einzige Person, die ich sah." Er schüttelte den Kopf um die aufkommenden Bilder zu verscheuchen. "Es sind keine schönen Erinnerungen. Ich würde lieber nicht darüber reden."

Er führte zwei Ponies mit sich, gesattelt und gefüttert, bereit für die Reise. Proviant hatte er keinen auftreiben können. "Steigt auf. Je eher wir aufbrechen, desto eher sind wir dort."

Arndir nickte und verfrachtete Alastar auf den Rücken eines der Ponies. Der Dunkelschatten drohte wieder runterzufallen, also fesselte er ihn kurzerhand an den Sattel. Er selbst würde laufen. Ro würde ebenfalls reiten müssen, mit ihrem Fuss kam sie nicht weit. "Soll ich dir den Fuss eigentlich richten?", fragte er, als er ihr die Hand hinhielt um ihr aufzuhelfen.