Am Ende des Tages wussten sie in etwa wo sich die Tieftunnel befanden, dass man dort nicht einfach hereinkam und dass niemand Gwaishach oder die Exshandra kannte oder es ihnen gesagt hatte. Vielleicht gehörte ja sogar einer dazu und es sprach sich rum dass man sie suchte. Aber vermutlich eher nicht.
Außerdem hatten sie irgendwann aufgehört zu fragen, viele Dunkelschatten hatten sie misstrauisch beäugt, teilweise sogar feindselig oder meist nur mit Geringschätzigkeit, aber sie wollten nicht dass sich gleich nach dem ersten Tag herumsprach dass zwei komische Fremde jeden in der Stadt nach Gwaishach fragten.
Nach dem weniger kargen Abendessen - auf dem Markt hatten sie fast ihr letztes Gold ausgegeben - berieten sie sich kurz was sie am nächsten Tag tun sollten.
Kam nicht viel bei rum.
Sich genauer nach den Eingängen der Tieftunnel erkundigen ohne dabei zu verdächtig zu wirken und es in den Gebieten mehr am Rand der Stadtmitte probieren. Ohne dabei den Kamparenen oder was immer es da noch gab zu Nahe zu kommen. Sklavenquartiere und alles, was nach Unannehmlichkeiten roch.
Wenn das nichts brachte und auch keines der spielenden Kinder für eine Münze nach Gwaishach suchen würde, müssten sie wohl oder übel alleine versuchen herauszufinden welche Clans es hier alle gab und wie man an sie rankam.
Keine wirklich leichte Aufgabe.
"Shagan...du hast nicht...zufällig...auch Dunkelschatten in der Familie?"
Dieser blickte Drúnkhar scheel an.
"Also ich weiß ja, dass ich aus Sicht der blutstreuen Dämonen eine Missgeburt bin, aber irgendwo ist auch in meiner Familie mal Schluss", antwortete er.
"Nein, ich wollte nicht...also, hätte ja sein können..."
"Schon gut, kein Problem. Hab ich leider nicht. Leg dich einfach schlafen."
"Hmf."
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

Auch am nächsten Tag waren sie schon zwei Stunden herumgelaufen - Shagan hatte sogar mitgezählt wie viele Leute sie gefragt hatten, es waren hundertzwei - als ein älterer Herr, der auf einer Bank vor einem schäbigen Haus saß, ihnen eine Antwort gab. "Gwaishach kenn ich nicht, aber die Exshandra...ja...das sind ja nur noch ein paar junge Hüpfer, die Abenteuer suchen. Nichtsmehr übrig von dem, was es einst war. War aber auch nie viel natürlich", grummelte er vor sich hin. "Mein Enkel gehört dazu. Ist kein Taugenichts, ganz und gar nicht, aber sollte sich lieber mehr auf das richtige Leben konzentrieren oder wenigstens ein echter Krieger werden wenn er schon Abenteuer sucht. Achja, aber...wozu wollt ihr das wissen? Ihr lauft hier rum, als würdet ihr fremd hier sein. Aus welchem Viertel seid ihr nochmal?", fragte er und blinzelte sie aus trüben Augen an.
Shagan schaute kurz zu Drúnkhar.
"Oh, wir...kommen von Außerhalb, von einer Siedlung am Fluss. Wir sollen nur eine Botschaft überbringen, nichts allzu Wichtiges, aber dürfen nicht mehr dazu sagen."
"Hmpf. Geheimniskrämerei. Wäre es wirklich wichtig würdet ihr es anderen Leuten überbringen. Aus welchem Clan seid ihr?"
Er klang beinahe misstrauisch.
"Vom Harashza-Clan", warf Drúnkhar schnell ein.
"Ah...hm...jaja...kennt ihr den alten Jalet vielleicht? Nicht? Na, hätte mich eigentlich auch wundern müssen, wenn, der Clan ist ja doch recht groß."
"Sagt, wo finden wir euren Enkel?"
"Harui? Der wohnt irgendwo drüben am Nordrand des Kessels. Hat da ein Haus, wohnt nichtmehr zuhause der Junge. Fragt dort mal nach, vielleicht bei Gerit, dem Tischler oder bei Kurazit. Weiß nicht."
Er winkte mit der Hand ab.
"Vielen Dank."
Im Weitergehen sagte Shagan zu Drúnkhar: "Ein Glück war er blind. Jetzt haben wir zumindest einen Anhaltspunkt. Und doppelt so viele Namen wie vorher."
"Ob es Haruis Ruf zugute kommen wird wenn wir nach ihm fragen?", sagte Drúnkhar und runzelte die Stirn.
"Hoffentlich nicht", erwiderte Shagan grinsend und Drúnkhar schüttelte den Kopf.
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Erinnerung für mich:
S. 39 - Kali und Gwaishach neue Wohnungen, Arbeit etc.
Es hatte sie noch einige Stunden gekostet das richtige Haus zu finden...immerhin kannten sie sich in Kasz so gut wie gar nicht aus. Dann war niemand zu Hause gewesen und sie hatten in einer Spelunke ein paar Straßen weiter unter misstrauischen, feindseligen und verachtenden Blicken ein Bier getrunken. Jetzt waren sie wirklich fast pleite. Als sie bei Sonneuntergang nochmal bei Harui geklopft hatten, machte ein relativ junger Dunkelschatten mit erstaunlich hellen - also sehr, sehr dunkel dunkelgrauen Haaren - die Tür auf und beäugte sie kurz. "Wer seid ihr und was wollt i...oh, an Sklaven habe ich kein Interesse, dankes..."
"Warte, ich bin kein Sklavenhändler", fiel Shagan ihm ins Wort.
"Wir sind alte Bekannte von Gwaishach und suchen ihn. Man hat uns erzählt, ihr kennt ihn?"
Er sah sie mit leicht zugekniffenen Augen an. "Nein, aber ich kenne wen, der ihn kennt. Wieso?"
"Wir würden mit ihm gerne etwas besprechen."
Und woher kennt ihr ihn?
"Von früher, wir waren Mitglieder einer Magierorganisation."
"Die von Hexathar?"
"Ja...genau von dem."
Kurze Stille.
"Ihr wirkt nicht so, als würdet ihr Hexathar mögen?"
"Der Arsch hat uns belogen und wollte uns töten, wieso sollten wir ihn da mögen?"
"Nun gut. Sagt mir eure Namen und verschwindet. Ich werde sie weiterleiten und wenn Gwaishach sich mit euch treffen will, wird er morgen da sein. Kommt morgen bei Sonnenuntergang nochmal her."
"Danke dir. Wir heißen Shagan und Drúnkhar. Sag ihm, wir haben Hexathar noch einen Strich durch die Rechnung zu machen."
"Werd ich tun." Rumms. Die Tür war zu.
Als sie zurück aus der Stadt gingen fragte Drúnkhar: "Sag mal, meinst du echt es war eine gute Idee eine Kampfansage an Hexathar zu machen? Er hat immernoch ein großes Netzwerk und Helfer in verschiedenen Städten nehme ich an"
"Keine, die uns mehr gefährlich werden können. Sein kleines Imperium ist zerbrochen, solange er sich nicht präsent zeigt, wird keiner das Risiko auf sich nehmen und ihm helfen wollen."
"Außer er sitzt bereits irgendwo und intrigiert wieder..."
"So oder so, morgen wissen wir mehr und zur Not können wir immernoch schnell abhauen."
Die nächste Nacht regnete es. Es war draußen dermaßen ungemütlich dass sie kaum einschlafen konnten.
Nass wurden sie nicht unter den Felsen, aber der Wind pfiff um sie herum und das karge Abendessen hatte kaum das Loch im Magen füllen können.
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Am nächsten Tag bei Sonnenuntergang war eine richtige Scheißzeit. Den Tag über verbrachten sie damit zu jagen und anderes Essen zu suchen. Dank Shagans Magie war das Jagen von Erfolg gekrönt und so brieten zwei Murmeltiere über dem Feuer.
Abends gingen sie wieder zu Haruis Haus und klopften.
Er machte die Tür nichtmal halb auf.
"Ähm...und, wie hat Gwaishach reagiert?", fragte Shagan.
"Nun, ich hab mit ihm gesprochen", antwortete Harui.
"Dann wird er ja wohl auch reagiert haben", brummte Drúnkahr leicht missgelaunt - ihm bekam Murmeltierfleisch einfach nicht besonders.
"Ja, das hat er", antwortete Harui. "Kurzen Moment."
Die Tür schloss sich. Shagan und Drúnkhar warfen sich verwirrte Blicke zu.
Die Tür öffnete sich wieder, diesmal ganz. "Alles klar, kommt rein."
Als sie das kleine Haus betraten, sahen sie am Ende des Eingangsflurs eine ihnen bekannte Gestalt stehen - ohne die Rüstung etwas weniger stattlich als sonst.
Gwaishach.
Er kam auf sie zu "Das ist mal ne Überraschung. Grüß euch. Was führt euch hierher?"
Hände wurden geschüttelt.
"Nun...in gewisser Weise Hexathar. Und Kasz. Also...nichts für ungut", er nickte zu Harui hinüber, "aber können wir ihm vertrauen?"
"Klar, er ist ein alter Freund von mir. Was ich wissen darf, darf er auch wissen. Sonst ist außer uns keiner hier heute."
"Setzen wir uns erstmal an den Tisch. Ich mach uns nen Kräuterhumpen warm", sagte Harui und ging in einen Raum nebenan.
Die anderen folgten Gwaishach in eine Kaminstube. "Hachja, der Kräuterhumpen", murmelte Gwaishach mit einem leichten Lächeln vor sich hin.
(wo mir mal wieder auffällt dass er so 0% ursprünglicher Gwaishach ist. Zu viele Gefühle, zu viel Lächeln. Niv hat scheinbar seine komplette Fassade, die eigentlich schon fast komplett er war heruntergerissen. Fragt sich nur wie. So viel hat sie echt nicht gemacht...)
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Sie hatten Glück. Sie durften vorerst bei Harui im Gästezimmer bleiben. Ansonsten hatten sie ihre Geschichte erzählt und Gwaishach hatte beschlossen am nächsten Tag abends ein erneutes Exshandra-Treffen in ihrem alten Raum bei den Tieftunneln abzuhalten - diesmal aber nur der engere Kreis.
Dann würden sie beschließen was zu tun sei. Sie waren sich unschlüssig ob es sinnvoll war sich an die Obrigkeit zu wenden - das würde unglaublich komplizierte Diskussionen und eventuell Fehden mit sich ziehen und wie sicher das Artefakt dann war, war fraglich.
Es selbst zu verstecken wäre vielleicht aber auch nicht sicherer und im Grunde genommen gehörte es ja dem Volk der Dunkelschatten und somit tendenziell Kasz und seinen einflussreichsten Leuten...zumindest war es ursprünglich so angedacht, aber organisierte Magiergilden gab es hier schon lange nichtmehr, wenn es sie je gegeben hatte.
Wie auch immer, etwas beduselt im Kopf vom Kräuterhumpen gingen Shagan und Drúnkhar zu Bett, die Mägen endlich mit richtigem Essen gefüllt.
Mit etwas Glück würden sie in ein paar Tagen schon in Drez sein können...mit etwas Pech erst in ein paar Monaten.
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Zum Treffen waren diesmal nicht viele eingeladen gewesen, weil sie die Sache nicht zu breit treten wollten.
Deshalb hatten sie sich auch nicht in den Tieftunnel getroffen, sondern bei Harui zuhause.
Anwesend waren neben Shagan, Drúnkhar, Gwaishach und Harui noch Dashz, Yvia, Gral und Kali - sie war, wie es ihre Art ist, direkt begeistert gewesen als er sie gefragt hatte.
"Also, wenn es um das Verstecken des Artefaktes geht, habe ich direkt eine Menge Ideen. Aber durch meine lange Abwesenheit hab ich leider keine gute Übersicht über die Clans von Kasz und wie sie sich verhalten. Shagan und Drúnkhar noch weniger, also bleibt nur ihr übrig um uns zu sagen, was eurer Meinung nach passieren wird, wenn wir ihnen das Artefakt überreichen, sie aufklären worum es sich da handelt und ihnen erklären, dass sie es verstecken und behüten müssen und niemals benutzen dürfen, solange ihr Volk nicht angegriffen wird. Die Frage ist auch - wem würde man es überreichen", trug Gwaishach vor, nachdem er den Anwesenden bereits zusammen mit Shagan erzählt hatte, was los war und was es mit dem Artefakt auf sich hatte. Naja...zumindest in dem Punkt hatte Shagan sich strikt auf das Nötigste beschränkt.
Vor allem von Gral erhoffte er sich ein paar Antworten, der alte Mann hatte schließlich die größte Erfahrung von Allen.
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Kali lehnte am Türrahmen, eine Hand auf ihrem Dolch und kaute gedankenverloren am Kragen ihrer Jacke. Sie hatte nicht hundertprozentig kapiert, worum es hier ging, aber offenbar war es wichtig für Gwaish und seine Kollegen, also war es Ehrensache, dass sie dabei war.
"Sie werden sich darüber zerfleischen wie ausgehungerte Hunde um einen Knochen", sagte der Alte, Gral, als Antwort auf Gwaishachs Frage. "Und jenachdem, welcher Clan es am Ende hat, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie es an den weiterverhökern, der ihnen den besten Deal dafür macht."
(Ich muss Gral nicht zwingend übernehmen, dachte nur ich schreib mal was, damit es überhaupt jemand macht)
If you're going through hell, keep going.

Yvia nickte zustimmend. Gral hatte Recht. "Sie haben schon die Rudrash abgeschlachtet, kaum dass sie ein wenig Schwäche zeigten. Sie hätten ihnen mit dem Artefakt und mit ihren eigenen etwas entgegensetzen können, doch nun sind sie weg. Warum nehmen wir nicht einfach ein Schiff, fahren aufs Meer und schmeissen es ins Wasser. Sobald ein paar hundert Meter Wasser über dem Ding sind, wird es niemand mehr finden. Erst recht kein beschissener Magier. Und wenn sie es trotzdem versuchen, wird ihnen ein Ungeheuer die Eingeweide rausreissen.", schloss sie. Ziemlich zufrieden mit ihrer Erklärung.

(Oha, Yvia ungewohnt tough. Gefällt mir irgendwie wenn andere meine Nebencharas übernehmen...ich hab immer das Gefühl zu soft zu schreiben für Dunkelschatten )
Gwaishach verzog leicht gequält sein Gesicht. "Dann steht wohl fest, dass man damit nicht einfach zu den Clanoberhäuptern spazieren kann. Hätte mich aber auch gewundert wenn man es hätte tun können."
Shagan fuhr fort: "Es wäre natürlich einfacher es im Meer zu versenken und vielleicht auch gar nicht so falsch. In den letzten Jahren haben wir ja immer häufiger gesehen wa passiert, wenn ohnehin starke Magier irgendwelche mächtigen Artefakte an sich reißen. Genau das könnte man verhindern, wenn man sie vernichtet oder versenkt. Aber das sind die Ältesten und Wichtigsten Artefakte unseres Volkes, der Dämonen. Ich könnte sie nicht einfach versenken, sie sind Teil unserer Geschichte und sind eben genau dafür da um unser Volk zu verteidigen, wenn es notwendig ist. Die Dämonen sind ohnehin schon weniger und schwächer, als sie es sein sollte. Wir leben zurückgezogen von vielen großen Ereignissen und wenn es jemand ernsthaft auf uns absieht, steht es außerhalb unserer größten Städte schlecht um uns. Das Artefakt von Kasz gehört eigentlich hierhin. Also gehen wir einen Schritt weiter. Wenn wir es schon niemandem überreichen können, was denkt ihr würde geschehen wenn wir es in den Tieftunneln verstecken? Gegebenenfalls etwas Fels darüber verschütten und die Stelle archivieren? Würde es jemand aufspüren? Können fremde Magier sehr einfach Zugang dorthin bekommen?"
"Nun, Hexathar und seine Anhänger haben es zumindest schon einmal geschafft. Die Tieftunnel sind nicht extra geschützt, jeder der weiß wie, kann theoretisch dort rein", warf Gwaishach noch ein.
Drúnkhar sah schweigend zu. Wäre auch zu schön gewesen, wenn es so einfach wie in Srit gewesen wäre, wo das Clanwesen keine so große Rolle spielte wie in Drez oder Kasz. Würde auch dieser Vorschlag abgelehnt - und das würde vermutlich so kommen - gäbe es nur noch zwei Ideen, die sie bereits hatten. Wenn auch die nichts wären und keiner sonst einen Einfall hätte würden sie es wohl doch versenken müssen - oder behalten.
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"Und wenn wir es ins Meer schmeissen, dann können die es nicht einfach wieder raufholen, wenn die so mächtig sind?", fragte Kali, als eine Weile niemand etwas sagte.
Gral warf ihr einen Blick zu. "Du kennst dich nicht gerade aus mit Seefahrt, oder?"
"Nö", gab Kali freimütig zu.
"Im Meer leben Ungeheuer, die ganz scharf sind auf Magie. Deshalb nimmt auch keiner gerne Magier mit an Bord."
"Ahso", meinte Kali. "Wusst ich echt nicht."
Sie dachte einige Augenblicke lang nach. "Wenn die scharf sind auf Magie, würden die das Teil dann nicht fressen oder so? Also das Artefakt mein ich?"
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