#211

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 02:15
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Eleganter Auftritt", meinte der Klabauter mit einem feinen Lächeln.


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#212

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 02:17
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Sie lief wieder dunkel an und goss sich einen weiteren Becher ein, den sie ebenfalls in einem Zug leerte. "Das war Sabotage!", sagte sie bestimmt und stellte den Becher geräuschvoll auf den Tisch. Dann grinste sie den Klabauter an.


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#213

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 02:21
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Natürlich", meinte er amüsiert.


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#214

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 02:25
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Sie seufzte resigniert, dann bat sie die Tänzerin zu ihrem Herrn zu gehen und den dritten Händler ausfindig zu machen. Als die Frau weg war, lehnte sie sich zum Klabauter vor und stützte sich auf seinen Knien ab. "Dass du deinem Maat nicht glaubst", meinte sie. "Was braucht es bloss, um dein Vertrauen zu gewinnen, Klabauter?", fragte sie scherzend, dann setzte sie sich wieder normal hin und musterte die Leute im Raum. "Willst du eigentlich hier übernachten?"


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#215

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 02:30
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Es dürfte mittlerweile Morgen sein", meinte er fast lachend. "Wenn du so fragst, ich würde gerne hier übertagen." Er stellte seinen Becher hin." Aber wie gesagt, ich habe erst noch etwas zu erledigen."
Damit stand er auf und küsste sie, bevor er ging.


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#216

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 02:32
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Soll ich auf dich warten, oder willst du ein Zimmer für dich allein?", fragte sie noch und schüttelte den Kopf, einen weiteren Becher des süßen Gemischs einschenkend.


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#217

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 02:41
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Ganz wie es Euch beliebt, meine Königin", meinte er, zog den Hut und verneigte sich mit einem eleganten Schlenker, bevor er endgültig verschwand.
Als er die unterirdischen Räume verliess, war die Sonne gerade erst aufgegangen, und er schlenderte leicht beduselt und leicht schwebend durch die von kühlen Morgenluft erfüllten Gassen und brauchte eine Weile, bis er sich zurecht fand, denn Vadra sah doch sehr anders aus als bei seinem letzten Besuch. Vor allem das Fehlen der Stadtmauer irritierte ihn eine ganze Weile lang, den nun griffen die Vor- und die Innenstadt nahtlos ineinander und es fehlten praktisch sämtliche Türme als Landmarken.
Irgendwann landete er dann doch in der richtigen Gasse, einem schmalen Gässchen, das an den Hintertüren einiger stattlicherer Häuser vorbeiführte. Früher waren es recht prächtige Bauten gewesen, aber seit dem Krieg waren die oberen Stockwerke der einen Seite ausgebrannt und die andere hatte man zwar wieder aufgebaut und renoviert, aber wesentlich schlichter als zuvor.
Er sah sich sorgfältig um, knackte das Schloss einer Kohleklappe und stieg in den Keller eines der Häuser ein.


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#218

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 02:49
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Währendessen war die Tänzerin zurück gekehrt und hatte Reina auf den Mann aufmerksam gemacht, der noch ihrer Sammlung fehlte. Ihn zu beklauen, stellte sich als Kinderspiel heraus, denn er war betrunken. Fast so betrunken, wie sie vor einigen Nächten.
Reina hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie noch bleiben konnte und die Musik geniessen, doch das Gift setzte früher ein, als erwartet. Es brachte die Männer nicht um, bescherte ihnen aber einige Stunden von Höllenqualen.
Sie hingegen musste sich aus dem Staub machen, um nicht als Giftmischerin da zu stehen. Also machte sie sich flink aus dem Staub, nahm ihren Hut mit, setzte ihn aber erst auf, als sie wieder im Zimmer stand in dem sie es sich mit dem Klabauter bequem gemacht hatte. Sie zog sich um, nahm ihren Seesack mit und machte sich auf den Weg zum Markt, um die Gürtel und Messer zu kaufen.


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#219

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 17.10.2014 01:50
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Klabauter sass derweil in einem edel eingerichteten Salon in einem bequemen Ohrensessel, dessen Polster mit beigem Samt überzogen war und musterte die aufwendigen Stuckwerke entlang der Deckenränder.
Er senkte den Blick, als draussen auf dem Korridor Schritte ertönten. "Salkins, bring mir doch bitte die Post in den Salon!", meinte eine Stimme, dann ging die Türe auf und ein Mann trat ein. Er trug einen schweren roten Morgenmantel und flauschige Filzpantoffeln, seine Haare waren blond, gelockt und über die Jahre schon etwas schütter geworden. Er machte einen Schritt in den Raum hinein und erstarrte zur Salzsäule, den Türgriff noch in der einen Hand, eine Tasse Kaffee in der anderen, als er den Klabauter erblickte, der lässig im Sessel hing.
Einige Augenblicke lang starrte er ihn nur an und seine Augen schienen förmlich hervorzuquellen, dann warf er einen Blick in den Korridor hinter sich und schloss hastig die Tür.
"Was zum Teufel machst du hier?!", fragte er mit gedämpfter Stimme, während er halb gebückt auf den Klabauter zukam, als wollte er schleichen. "Ich dachte du bist längst Fischfutter!"
"Unkraut vergeht nicht", meinte der Klabauter grinsend und mit einem Blick über die edle Einrichtung des Raumes fügte er hinzu: "Manches gedeiht sogar recht prächtig."
Sein Gegenüber lachte trocken und setzte sich in einen Sessel.
"Die neuen Herren scheinen dich noch mehr zu mögen, als die Alten", fuhr der Klabauter fort, doch bevor er mehr sagen konnte oder der andere etwas erwidern, ertönten Schritte auf dem Korridor und dann klopfte jemand an die Tür. Der Mann im Morgenmantel machte eine hektische Handbewegung, aber der Klabauter war von alleine wie der Blitz unter einem der Sofa's verschwunden.
"Ja, Salkins?", fragte der Hausbesitzer ungerührt.
Die Türe öffnete sich und ein Diener in schmucker Livree betrat den Raum. "Eure Post, Sir", meinte er und legte einige Briefcouverts auf den Beistelltisch vor seinen Herrn. Einen Augenblick lang schien er zu stutzen und schnupperte, doch auf ein: "Danke, Salkins, ich brauche im Moment sonst nichts", verliess er den Raum wieder.
Der Klabauter kroch unter dem Diwan hervor wie eine Katze und liess sich wieder in den Sessel fallen, die Pfeife immer noch im Mundwinkel. Sein Gegenüber rieb sich seufzend die Nasenwurzel. "Meine Frau wird mich umbringen."
Der Klabauter hob fragend eine Augenbraue.
"Sie hat mir verboten zu rauchen, und wie ich Salkins kenne, wird er sofort zu ihr laufen, und den Geruch von Pfeifentabak hier im Raum vermelden. Deinem Pfeifentabak, wohlgemerkt!"
Er funkelte ihn finster an und der Klabauter kicherte nicht ohne Schadenfreude, worauf der andere ungehalten meinte: "So, und jetzt sag endlich, warum du hier bist! Ich hoffe doch nicht, nur um mir das Zusammenleben mit meiner Gattin zu erschweren!"
Der Klabauter erklärte es ihm in knappen Worten und das Gesicht des anderen verdüsterte sich weiter. "Sag mir einen Grund, warum ich dich nicht einfach der Flotte ausliefern soll und das Kopfgeld kassieren."
"Ich kann dir zwei nennen", antwortete der Klabauter. "Der erste ist, dass du mithängen würdest. Darf ich dich daran erinnern, dass ich immer noch eine Reihe von Dingen in meinem Besitz habe, die unsere langjährige, tiefe Freundschaft recht anschaulich belegen würden?"
Noch ein finsterer Blick.
"Und zweitens, weil ich weiss, dass du einem guten Handel nie abgeneigt bist."
Die Miene des anderen hellte sich wieder etwas auf. "Schiess los."


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#220

RE: Vadra

in Dreitan - das Spiel 17.10.2014 02:06
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Reina schritt zwischen den Ständen hindurch und betrachtete die prächtigen Waren, die man ausgelegt hatte. Hie und da schnupperte sie an bunten Blumen und an einem Stand kaufte sie sich einen Korb duftender Äpfel. Als sie Fenors Lederstand erreicht hatte, tippte ihr jemand auf die Schulter. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, denn der Schatten verriet ihr, dass es sich um eine Stadtwache handelte.
Sie wandte sich um und sah denn Mann fragend an. Den unschuldigen Blick einer einfachen Seefahrerfrau hatte sie seit langem eingeübt und beherrschte ihn perfekt. "Kann ich euch helfen, mein Herr?".
"Eher nicht", meinte der Man und hielt ein Medaillon hoch. Sie erkannte es als das, das sie vorhin jemandem abgenommen hatte. "Das habt ihr vorhin fallen lassen."
Sie nahm es ohne Zögern entgegen. "Danke, mein Herr!", meinte sie überrascht und voller eingeübter, dankbarer Erleichterung. Der Wachmann verabschiedete sich und ging. Reina hingegen war alarmiert. Was wenn der Mann von einem der Händler geschickt worden war, um sie zu warenen, nicht mit dem Feuer zu spielen? Schon einmal hatte sie so eine Warnung gekriegt. Ein zweites Mal könnte durchaus ungemütlich enden und auf so etwas hatte sie keine Lust. Plötzlich vorsichtig und aufmerksam geworden ging sie zu den Ständen, die Fenors Gaukler führten, suchte sich zwei gute Gürtel aus, kaufte zwei Tücher am Nebenstand und einige Dolche beim Schmied, dann verschwand sie in einer der Gassen.
Sie kannte den direkten Weg zum Schneider, wählte aber einen längeren, bei dem sie sich sicher war, nicht sonderlich aufzufallen. Immerhin war es ein Wohngebiet und mit einem Korb Äpfel und einer Tüte wirkte man nicht wie ein Dieb, eher wie ein potenzielles Opfer. Sie seufzte. Hoffentlich versuchte nicht jemand sie zu überfallen, denn auf den Trubel hatte sie nun wirklich keine Lust.
Als sie anklopfte, öffnete der Schneider ihr. Er war über die Jahre alt geworden, immerhin lag ihr letzter Besuch mehr als ein Jahrzehnt zurück. Natürlich erkannte er sie nicht mehr, worüber Reina froh war. Sie wechselte einige Worte mit ihm und machte ihm ein oder zwei Angebote, bis er auf den Handel einging.
Als sie die Schneiderei verliess, trug sie ein Kleid, das sie gegen das andere eingetauscht hatte. Das Mieder war Blau, der Überrock ebenfalls, nur etwas dunkler, der Unterrock und die Bluse waren von einem kremigen Weiss. Das Tuch, welches sie gekauft hatte bändigte ihre Locken und die schweren, goldenen Ohrringe und Armreife klimperten leise bei jeder ihrer Bewegungen. Jetzt sah sie zu ihrer Zufriedenheit aus wie eine der Zigeuner aus den Wilden Landen, welche nicht gerade rar waren in dieser Gegend. Man beachtete sie auch dementsprechend wenig. Auch fiel niemandem auf, dass sie, unüblich für eine Zigeunerin, einen Säbel statt eines Tamburin an der Hüfte trug.
Sie forderte aber ihr Glück nicht ein zweites Mal heraus, sondern ging wieder unter die Erde, zurück in das Zimmer, dass sie gemietet hatte, bezog das Bett neu, legte einen Apfel aufs Kopfkissen und bereitete sich ein Bad. Da das Wasser aber eine Weile brauchte, bis es genug warm war, setzte sie sich während der Zeit in einen der bequemen Flechtsessel und holte ihr Tagebuch hervor.


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