"Hat er längst gesehen", antwortete Lesir. "Du warst fünf Tage weggetreten."

Er nickte. "Setz dich. Ich bringe dir welches."
Er ging und kam kurz darauf wieder, mit einem Krug Wasser, einer Schale Getreidebrei und der Tochter des Schamanen im Schlepptau. Sie trug nun keine Bemalung mehr, aber immer noch die Federn im Haar und den Stab ihres Vaters in der Hand. Sie kniete sich neben Ran auf die Bank, nahm ihren gesunden Arm in die Hände und strich über den verheilten Knochen, dann liess sie sie los, damit sie trinken konnte, und sah sie schweigend an.

Veray sass im Schneidersitz ausserhalb von Amcher auf einem Felsen und blickte über die Schlucht, die die Steppenlandschaft zerriss wie eine Wunde. Er hielt Verdash in den Armen, wie er ihn kaum losgelassen hatte in den letzten Tagen, ausser um ihn einer Barbarin zum Stillen zu geben, und wiegte ihn sanft. "Ich werde sie schützen, Verdash", flüsterte er leise. "Ich verspreche es dir."

"Es gibt nichts leid zu tun", sagte das Mädchen ernst. "Brauchst du etwas?"

"Draussen auf den Felsen", antwortete Lesir. "Ich kann dich zu ihm bringen, wenn du willst."

Lesir sah sie mit leicht schräg gelegtem Kopf an. "Meinst du die Frage ernst?"