"In Ordnung", sagte er und zog ohne ein Zucken seines Gesichts das Messer gleichmäßig heraus. Er ignorierte Egraz, der die Zähne zusammenbiss und kurz ein knurrendes Geräusch von sich gab. Als das Blut heraussprudelte, drückte er vorsichtig einen mit Flüssigkeiten getunkten Stoffstreifen in die Wunde, was Egraz erneut zucken ließ. Dann rieb er die Stelle um die Wunde mit einer Salbe ein und sang Worte in einer alten Sprache.
Dann zog er Nadel und Faden heraus. Er würde die Wundränder zunähen, damit die Wunde leichter heilen konnte und sauberer blieb, aber einen Teil offen lassen, damit das Blut hinausfließen konnte.

Elira sah geduldig und leicht zweifelnd zu. Egraz Blut spritzte warm auf sie und sie fragte sich, ob der Heiler wusste, was er da tat. Doch nach einer Weile war die Blutung gestoppt. "Wohin mit ihm?", fragte die Elfe den Heiler.

Die Salben und Flüssigkeiten halfen schnell und reduzierten die Blutung auf ein Normalmaß. Als er den letzten Faden gezogen hatte - er hatte zuvor den Bereich um die Wunde bestmöglich desinfiziert und betäubt mit starkem Alkohol - antwortete er der Fremden. "In ein Bett, wo er die nächsten Tage ruhig verbringen kann, würde ich sagen."
Er betrachtete sein Werk. Er blutete noch, aber nur noch leicht.
Bei den Barbaren hatte er gelernt, nicht besonders zimperlich oder panisch zu sein bei solcherlei Verletzungen.
"Und er soll das hier essen", sagte er und gab der Elfe eine holzartige Stange und einen Stängel von einem Kraut. Damit er mehr Blut produziert.
Ansonsten wird er schon selber wissen, was ihm gut tut.
"Soll ich helfen, ihn zu tragen?", fragte er und sah Egraz direkt an.
Das Feuer in der Hüttenecke fiel ihm erst jetzt wirklich auf. Es sah merkwürdig aus, aber es würde sich schon aufklären, er würde später nachfragen.

"Tu ich keine Sorge", flüsterte sie zurück. Sie biss sich auf die Lippen. "Sieh bitte zu, dass es dir bald wieder gut geht", fügte sie hinzu. Sie ignorierte den Schmerz in ihrem Handgelenk und tätschelte sanft seinen Rücken, damit er den Griff dennoch lockerte.
Sie nahm die Pflanzen entgegen, liess aber Egraz nicht los und nickte.

Elira glaubte ihm nicht so ganz, also ging sie für alle Fälle neben ihm her, um ihn aufzufangen, falls er doch plötzlich zusammenklappen sollte. Kurz spähte sie zu Mick. Dieser brannte noch und füllte den Raum mit beissendem Rauch, der ihr wegen der ganzen Aufregung erst jetzt auffiel. Sie würde warten müssen, bis er noch ein Häuflein Asche war, bevor sie die Splitter suchen konnte... Oder ihn löschen und wieder in Brand setzen. Doch Zweiteres war ihr zu riskant.

Der Heiler nickte nur und verließ wieder die Hütte.
Kraigor blieb stumm stehen und beobachtete den brennenden Dieb und dann Egraz und Elira, die sich auf den Weg zum nächsten Bett machen.
Was für eine verrückte Nacht!

Als Egraz sich hingelegt hatte ging sie hinüber zum Feuerdämonen. "Sag mal... Ihr Feuerdämonen... Seid ihr immun gegen Feuer?", fragte sie ihn fast flüsternd mit einem Blick auf den brennenden Mick.

Orwl kam nur langsam voran. Verdammter Feuerdämon, dachte er mehrmals. Dämonen hatten wirklich ein Rad ab.
Er überlegte, ob er zurück gehen und die Splitter suchen sollte. Immerhin war der Egraz ja verwundet, der Feuerdämon nicht ein wirklicher Gegner und die Elfe zwar Assassine, aber eben nur eine Elfe. Doch am Ende entschied er sich dafür, sich irgendwo zu verstecken und die Situation zu beobachten, bis sein Bein wieder vollends in Ordnung war.

"Nicht immun, aber ein wenig unempfindlicher als andere Völker", erklärte er. "Aber in die Flammen kann ich nicht länger als wenige Sekunden hineinfassen", sagte er und nickte zum Dieb hinüber. "Es ging darum, ob ich die Splitter bergen kann, richtig?"