RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 24.10.2014 02:06von Ro Raven •

Dreshar dachte kurz nach. "Versucht, sie anzuzünden, sobald der Kampf vorüber ist", meinte er. "Wenn wir die Flügeltore hinter der Schleuse schliessen, sollte der Rauch nach oben abziehen."
Er wollte noch etwas hinzufügen, fuhr aber herum, als eine Gruppe Leute durch das Tor hereinkam. Nur noch wenige Leute waren in der Halle. Diejenigen, die eingetreten waren und nun die Treppe hinunter kamen, trugen Bögen in der Hand und Dreshar verkrampfte sich einen Moment, bis er Ansir erkannte. Er humpelte ihnen auf die Krücke gestützt entgegen und als sie den Fuss der Treppe erreicht hatten, trat Ansir zur Seite. Hinter ihm stand Tjavari.
Dreshar hatte die Sorge um sie verdrängt, verbannt aus seinen Gedanken, weil er gewusst hatte, dass er nicht zulassen konnte, dass die Angst um ihr Leben ihn von dem ablenken, was getan, was gesagt werden musste, aber nun flutete ihn eine Woge der Erleichterung, die jedoch im nächsten Moment etwas anderem Platz machte, als er das eingetrocknete Blut an ihrem Kragen sah und die blauen Schatten auf ihrem Kinn. Schuld. Sanft fasste er sie am Kinn und sah ihr ins Gesicht, sah die Spuren vieler Schläge. Sie hatten sie geschlagen. Für das, was er getan hatte.
Er zog sie in seine Arme. "Es tut mir leid", flüsterte er erstickt. "Ich hätte viel früher zurückkehren sollen. Es tut mir so leid."
Sie erwiderte nichts, aber er spürte, wie sie die Hände auf seinen Rücken legte und ihren Kopf gegen seine Schulter drückte.
If you're going through hell, keep going.

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 24.10.2014 03:08von Ro Raven •

Sie schlugen die Kriecher zurück, aber die folgenden Tage waren angefüllt von der Versorgung der Verwundungen und immer wieder neuen Angriffen, so dass niemand die Zeit hatte Fragen zur politischen Situation zu stellen. Der Rat war in Gefangenschaft und niemand hatte mehr die Befehlsgewalt, aber das Rudel sah Dreshar an, wenn es galt, eine Entscheidung zu treffen, und der Rest folgte ihnen. Und Dreshar schob den Gedanken daran, dass er niemals hatte Befehle erteilen wollen, und weder alt noch reif genug war, um so etwas zu tun, beiseite und tat es einfach. Der Orden brauchte ihn, und er spürte die Verantwortung auf seinen Schultern so schwer, dass Ansir und Inshura ihn fast mit Waffengewalt zwingen mussten auszuruhen, um ihm endlich die Wunde zu verbinden und den Knöchel zu schienen.
Zehn Tage vergingen vom Tag der Rede, bis er erneut die Vollversammlung einberufen liess. Abzüglich jener, die in den Krankentrakten lagen, und jenen, die die ersteren dort versorgten, passten dieses Mal fast alle in die Halle. Dreshar liess sie darüber entscheiden, was mit den Ratsmitgliedern geschehen sollte. Er hatte die vergangenen zwei Tage darauf verwendet, mit jedem von ihnen eingehende Gespräche zu führen und dabei herauskristallisiert, inwiefern sie in die Intrige verstrickt gewesen waren und welche von ihnen kooperativ genug waren, um im Rat zu verbleiben. Nun trug er jeden einzelnen Fall der Versammlung vor und liess sie entscheiden: Sollte der Betreffende im Rat verbleiben? Seines Amtes enthoben werden? Verbannung? Oder Tod?
Sie entschieden in den meisten Fällen, wie er sich erhofft hatte. Drei Mitglieder, unter ihnen Alamis, die der Versammlung aufgrund ihrer Verletzung nicht beiwohnen konnte, wurden im Rat belassen, einige weitere des Atmes enthoben, und drei Verurteilten sie zum Tod. Dreshar kündigte die Wahlen der neuen Ratsmitglieder für in drei Tagen an, dass jeder genug Zeit habe, sich gut zu überlegen, wen er vorschlagen wolle und löste die Versammlung auf.
Die Hinrichtungen fanden in einem Nebenraum statt, lediglich in der Anwesenheit einiger Zeugen von den verschiedenen Kohorten. Auch Dreshar selbst sah zu. Es waren zwar ihre eigenen Taten, wegen derer sie hingen, aber es war seine Verantwortung, dass sie zur Rechenschaft gezogen wurden. Ihm war, als spürte er die Schlingen an seinem eigenen Hals, und er schluckte hart. Er empfand Wut gegenüber diesen Männern und Frauen. Sie hatten praktisch seine ganze Verwandtschaftslinie ausgelöscht und es war ihren Befehl geschehen, was die Wachen Tjavari angetan hatten. Trotzdem erfüllte es ihn nicht mit Genugtuung, sie tot zu sehen.
Er verliess den Raum, als es vorbei war, mit einem schlechten Geschmack im Mund und war froh um einige Minuten Ruhe.
If you're going through hell, keep going.

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 24.10.2014 03:22von Randreyah •

Diejenigen die sich während der Herrschaft des alten Rates versteckt hatten und diejenigen, die sie unterstützt hatte , wagten es dennoch noch nicht sich offen zu zeigen. Seposh und Rion waren im Chaos und der Verwirrung, die die Kriecher gebracht hatten niemandem wirklich aufgefallen und wenn doch, erwähnte sie niemand.
Sie hatten Angst, dass man sie erneut verurteilen würde, vorallem Seposh. Er wusste, dass er sich zu recht in den Tunneln unterhalb des Herzens aufhielt. Er hatte zwar nie direkt jemandem geschadet, dennoch lastete noch eine alte Schuld schwer auf seinen Schultern. Ihm war klar, dass, wenn man ihn denn nun wieder zur Rechenschaft zog, diejenigen, die ihm all die Zeit über geholfen hatten, ebenfalls bestraft werden würden. Darum hielt der Stumme sich versteckt und keine zehn Pferde konnten ihn aus seinem Versteck zerren. Anders aber Rion, welcher die Zeit nutzte, die er hatte.
Die Labore waren nun unbewacht und niemand hatte die Zeit und schon gar nicht Lust sie zu durchsuchen. Er aber schon. Der junge Falke habdelte aber in keinster Weise unüberlegt oder vorschnell, denn er wollte niemanden in Gefahr bringen, indem er womöglich ein weiteres Monster weckte. Nein, er beschränkte sich auf die bereits offenen und durchsuchten Räume. Er fand nicht viel, aber aufgeben wollte er nicht. Nach einigen Tagen traute er sich dann endlich in den Raum, aus dem die Schlange gekommen war und fand, zu seinem Erstaunen, mehr, als er je gehofft hätte zu finden. Da er nicht wusste, wohin damit und wem sich anvertrauen, suchte er sich seinen Weg zu Dreshar. Er fand ihn, als dieser sich gerade ausruhte, zwar wollte er ihn nicht stören, aber der Fund eilte mitgeteilt zu werden.
some men just want to see the world burn

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 24.10.2014 03:45von Randreyah •

"Nein", antwortete dieser leise. "Ich habe...bitte werd nicht wütend", flehte er fast. "Ich war im Labor...in den Laboren besser gesagt...ich hatte sonst nichts zu tun! Jedenfalls... Ehm... wie soll ich sagen... der Raum mit der Schlange... der gehörte scheinbar Akkaya. Und ich hab da was gefunden...im Schlangenkadaver auch...also zwischen den Knochensplittern, die noch übrig waren...", meinte er unsicher und hoffte, dass Dreshar ihm nicht böse war, weil er sich unten herum getrieben hatte und überall herumgeschnüffelt. Er langte in eine seiner Taschen und nahm etwas heraus, das er Dreshar in die Hand drückte. Glühende Splitter, die schimmerten und leuchteten. Der Junge wusste nicht was es war, nur, dass es wichtig wirkte. Er konnte auch nicht wissen, dass er da auf die Seelensplitter gestossen war, von denen nicht einmal Erash gewusst hatte. Wie auch, wenn sie im Verdauungstrakt der Schlange gesteckt hatten. Zum Glück des Ordens war Rion kein direkter Nachfahre Aions und hatte somit nicht Zugriff, auf die Erinnerungen, die die Splitter beinhalteten. Denn diese hier erzählten die Geschichte der Entstehung der Falken und Assassinen, von der Idee die einst zwei Männer hatten, die sich jedoch später in verschiedene Richtungen entwickelt hatte. Sie erzählten aber auch noch die Geschichte eines einsamen Forschers, welcher langsam der Paranoia verfiel und nicht einmal seiner Frau glaubte, sondern jedes Lächeln und Lachen, das sie einem anderen Schenkte, als Beweis für ihren Betrug nahm. Sie beinhalteten Aions Neid, seinen Zorn und Unzufriedenheit.
some men just want to see the world burn

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 24.10.2014 03:55von Randreyah •

"Alle, die ich finden konnte", meinte er. "Sie sahen wichtig aus", er hob sie auf und hielt sie Dreshar hin, doch aus einem unerklärlichen Grund, nahm der sie nicht entgegen, also legte er sie auf den Nachttisch neben ihm. "Ehm...da waren noch andere Sachen, die wichtig aussahen, aber zu groß waren, um sie her zu bringen. Und der Raum an sich scheint...wichtig gewesen zu sein... Ich ehm...am besten du siehst es dir bei Gelegenheit selber an."
some men just want to see the world burn

RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 24.10.2014 04:10von Randreyah •

Rions Augen funkelten wissbegierig auf. "Ich hatte sie mir ganz anders vorgestellt", meinte er und betrachtete sie näher. "Viel größer...wobei, was sollten sie auch sonst sein... Enthalten sie wirklich Aions... Sag mal, wieso hast du sie eigentlich fallen lassen?", bevor er Dreshar weiter mit Fragen löchern konnte, klopfte es an der Tür und Evereya trat ein. "Verzeih, Dreshar, aber ich war auf der Suche nach Rion.... Der Volltrottel hat vergessen zu sagen, wo er hin ist... Seposh hat schon angenommen, Kriecher hätten ihn gefressen", erklärte sie, packte Rion am Kragen und zerrte ihn zu sich. "Marsch mit dir nach unten und wehe dir, ich erwische dich bei den Laboren...Auch wenn ich nur höre, dass du dort gewesen bist.."
"Kommt nicht wieder vor!", meinte Rion und hob beschwichtigend die Hände.
some men just want to see the world burn

![]() 0 Mitglieder und 5 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |