Rion musterte ihn und in seinem Blick flackerte lauernde Neugierde auf. "Du...hast sie vorhin fallen lassen, wie eine heisse Kartoffel", stellte er fest und wartete auf Dreshars Reaktion.

Rion sah ihn zweifelnd an. Eine recht plausible Erklärung. Nur wäre Rion nicht Rion, wenn ernkeine dummen und gefährlichen Fragen stellte. Aus dem Blauen heraus und ohne irgendwelchen Beweis. Immerhin wollte er auch nur etwas ausschließen. "Du bist ein Nachkomme", stellte er fest und wartete auf die Reaktion. Natürlich nahm er an, dass Dreshar keiner war. Das wäre zu... Merkwürdig.

Er wurde nicht schlau aus der Reaktion. "Nur so... Bist du's wirklich?", fragte er mit gespielt grossen Augen voller Bewunderung - er wollte ihn noch mehr in die Ecke drängen, auch wenn er nicht annahm, dass Dreshar...oder doch?

Guter Punkt, musste er zugeben. "Nun...wenn die Erinnerungen nur den Nachkommen Aions zugänglich sind..." er überlegte, "Dann bin ich definitiv keiner seiner Nachkommen... Hast du denn....seine Erinnerungen...gesehen?", fragte er weiter, hartnäckig darauf ein sicheres Nein, als Antwort zu bekommen. Denn vage Antworten hasste er. Sie machten ihn nur unruhig und nervös. Liessen ihm keine Ruhe. Auch wenn Dreshar ein Nachkomme war, was wahrscheinlich nicht der Fall war, so wäre ihm dies an sich eigentlich egal. Wie der ältere Bruder gesagt hatte, sie alle waren Kinder Tanues. Es spielte also keine Rolle wer Aions Blut in sich trug. Vielleicht würde er Dreshar mit der einen oder anderen Frage auf die Nerven gehen...aber...nein...nein...ein Nein war wahrscheinlicher und würde ihm Ruhe geben. Damit wäre auch die Nachkommensache erledigt. Punkt und fertig, wäre das ganze dann.

"Ehm ja", meinte er und wandte sich zur Tür. "Entscheidunge nochmals...eh...ruh dich aus...schlaf gut und so...", murmelte er und machte sich vom Acker, wobei er die Tür vorsichtig schloss.

Als Dreshar den goldenen Splitter zu den anderen beiden legte, begannen diese wieder an zu glühen, als er den Beutel zuschnürte und versorgte. Sie spürten ihn, den dritten Splitter. Und wären sie Aion gewesen, hätten sie seinetwegen fast kotzen müssen. Die Gefühle in den Splittern wuchsen. Der dritte Splitter fühlte die Gefahr und Angst entstand in ihm, Angst und Zweifel, als die anderen Emotionen, die ihn umgaben auf ihn drückten, sich düster in ihn frassen. Die Splitter wurden heiss und Aions junge Seele schrie nach Hilfe, als die alte genüsslich weiter Angst und Zweifel in sie sähte, den Optimismus schrumpfen liess und tief in den Kern des Splitters drängte. Doch dieser gab nicht auf und rief erneut nach Hilfe. Immer heisser wurde der Beutel.