RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 03.11.2014 03:47von Randreyah •

Er führte ihn dann weiter hinten zur Wand und schob ein Regal bei Seite, deutete Dreshar ihm zu folgen und warnte den Egraz, dass der Durchgang sehr eng war und er vielleicht besser schnell draussen warten sollte,falls er Angst vor engen Räumen hatte, doch Dreshar folgte ihm und sie betraten den Raum.
Rion half dem Mann durch den Spalt und holte eine Lampe von der Wand, deren Licht nur sehr schwach leuchtete. Er drehte sie auf und zum Vorschein kam Verwüstung.
Regale und eine Sekretär lagen zerbrochen da, zerspalten von einer oder mehreren Äxten, die Wände waren eingeschlagen und zerkratzt von Werkzeugen, die nach geheimen Fächern gesucht hatten. Schmuck lag herum, Glas- und Tonscherben zersplitterter Krüge und anderer Gefässe. Dann die Gemälde, die an der Wand lehnten. Sie zeigten Aion, Akkaya, ihre Familie, Tanue, den Wald und Fluss, die Leute Tanues, einfache und edle. Doch alle waren sie geschunden. Die Rähmen gebrochen, das Tuch gerissen und die Farbe dunkel vom Staub und bröcklig von der Zeit. Überall wo Kinder Aions abgebildet waren, fehlten die Gesichter. Entweder waren sie weggekratzt worden oder herausgeschnitten und von den Schnippseln fehlte jede Spur.
Eine sehr dicke Schicht Staub lag noch auf den meisten Sachen, nicht aber am Boden, denn da war das Papier gewesen. Rollen, Pergamente, Zettel, Bücher. Allesamt verstreut, teils zerrissen, teils verbrannt. Briefe und viel anderes. Teils auch Rechnungen und Notizen aller Art. Aber diese waren nicht mehr im Raum oder den geborstenen Möbeln, da Rion sie aufgelesen und kopiert hatte. Jetzt lagen sie an einem sicheren Ort. Mindesten die, die intakt geblieben waren, trotz all der nagenden Jahrhunderte.
Die Schlange, die man geweckt hatte, hatte im Nebenraum geschlafen. Die Tür dazu hatte man lustiger Weise verschont. Aber das Schlafgemach würde er Dreshar vielleicht später zeigen.
Etwas angespannt vor Neugier und die Reaktion Dreshars beobachtend, liess Rion dem Egraz Zeit sich alles anzusehen, dann brach er die Stille. "Es ist der einzuge Raum, der verwüstet und geplündert wurde... Der Staubschicht und dem Holz nach zu urteilen, schon vor sehr sehr langer Zeit", meinte er. "Von wem genau, kann ich nicht sagen. Noch nicht jedenfalls..."
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RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 03.11.2014 03:56von Ro Raven •

"Ich weiss es auch nicht", meinte er nachdenklich, während er vor einem Bild stehen blieb, das Tanue zeigte, das alte Tanue, vor dem Verfall, und einen Augenblick lang fast sehnsüchtig mit den Fingern über die Leinwand strich. "Welchen Grund sollte jemand haben, sie eine Zerstörung anzurichten?", fragte er stirnrunzelnd und blickte die Wände entlang. "Sie scheinen nach etwas gesucht zu haben. Aber warum so grob?"
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RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 03.11.2014 04:05von Randreyah •

Rion zögerte. "Ich glaube sie waren wütendd", meinte er dann. "Und das nicht auf Aion...Ausserdem haben sie versucht zu vertuschen, wer die Erben des Alten sind... Haben es aber nicht so ganz geschafft... Du bist ein Erbe. Nicht wahr?", fragte er dann. "Du musst nicht antworten", fuhr er fort, "Es lagen überall Papiere hier herum. Es war recht schwer sie zusammen zu klauben, zu kopieren und zu ordnen... Aber machbar. Als ich alles geordnet hatte, hab ich begonnen zu übersetzen und hab alte Stammbäume darunter gefunden, sie mit unseren Archiven abgeglichen und den Rest kannst du dir denken... Aber es ist verdächtig, dass sie gesucht hatten, die Bilder vernichtet, einen Teil der Stammbäume ebenfalls...aber diejenigen, die mich zu dir geführt hatten nicht. Das liess mich zu zwei Schlüssen kommen. Erstens: sie waren in Eile und konnten nicht ungestört arbeiten. Vielleicht hat man sie unterbrochen, aufgehalten und vielleicht sogar wegen Hochverrat gehängt, wer weiss. Oder aber Zweitens: Sie wollten, dass sie jemand findet. Und somit auch dich. Was heissen würde, dass die Nachfahren und Anhänger der Täter noch leben und gewisse Ziele verfolgen. Wahrscheinlich sind sie im Rat vertreten. Oder waren es bis vor kurzem..."
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RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 03.11.2014 04:16von Ro Raven •

Dreshar nickte. "Das ergibt Sinn", antwortete er Er drehte sich zu Rion um. "Soweit ich weiss - ich bin mir aber nicht ganz sicher - war mein Vater der einzige Nachfahre Aions hier in Tanue ausser mir, als er noch lebte. Der Rest von ihnen starb bei der Suche nach den Splittern vor dreissig Jahren, oder wurde danach ausgelöscht. Mich hingegen haben sie am Leben erhalten. Als ich etwas jünger war als du jetzt, war ich unerlaubt in den Tiefentunneln und habe mich in Schwierigkeiten gebracht. Sie haben mich gerettet, obwohl sie es nach den Regeln nicht hätten tun sollen, und dabei sind sogar Leute umgekommen. Das heisst, sie brauchten mich noch."
Und gleichzeitig wollten sie nicht, dass ich etwas von den Splittern erfahre, fügte er in Gedanken hinzu. Deshalb bin ich nicht Tiefenjäger. Alamis hatte es ihm erzählt, in einer ruhigen Minute. Dass er von der Eignung her den Tiefenjägern zugeteilt worden wäre. Aber er war zu aufmüpfig gewesen, als dass der Rat ihn hätte dort unten haben wollen, wo er Dinge entdecken konnte, die er nicht entdecken sollte. Also hatten sie ihn zum Wächter ausgebildet.
Mit einem Mal fragte er sich, ob Alamis eigentlich wusste, dass er ein Nachfahre Aions war. Sie hatte es zwar mit keinem Wort erwähnt, aber eigentlich musste sie fast, ausser ein Teil des Rates hätte gewisse Dinge sogar vor dem Rest verheimlicht. Die Frage war: wie viel wusste sie genau?
Er musterte die Spuren an den Wänden. "Sag mal Rion, warum genau wurdest du aus dem Herz verbannt?"
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RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 03.11.2014 04:25von Randreyah •

Er biss sich auf die Lippen und zögerte. "Weil ich... Ein Plappermaul bin", meinte er dann. "Und meine Nase zu oft in fremder Leute Angelegenheit gesteckt habe... Als ich herausgefunden hatte, dass Pasaki die Regel mit den Erblinien brach und es einem anderen Ratsmitglied sagte, da hat man mich eigentlich zu Tode verurteilt, aber Evereya hat sie irgendwie überzeugt, dass es besser wäre, mich nur zu verbannen... Was deine Erblinie angeht, so stimmt es. Man hat immer darauf geachtet, dass es nicht viele Nachfahren gibt und alle nur einer Blutlinie angehören... Aber dann hat man plötzlich alle, bis auf dich beseitigt... Kannst du wirklich Aions Erinnerungen sehen?"
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RE: Tanue (Ruinenstadt am Tsar)
in Dreitan - das Spiel 03.11.2014 04:35von Ro Raven •

"Es ist... verschieden", antwortete Dreshar nachdenklich. "Manche von ihnen sind so stark, dass ich sie erlebe, wie in einem Traum. Aber die meisten Rauschen mehr vorüber, als Abfolge winziger Momente, Bilder, Gerüche, Gefühle, aber ich bjn mir dabei bewusst wo ich selbst stehe und wer um mich herum ist. Es ist ein bisschen, als würde ich mich selbst daran erinnern."
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