#1331

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 22:30
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Einen Moment lang starrte sie ihn überrumpelt an, dann grinste sie, erst zögerlich, dann breiter. Unwillkürlich leckte sie sich über die Lippen und fing an zu lachen, als ihr bewusst wurde, wie verrückt das gerade wirken musste. Sie bereute es sofort, denn das Lachen machte Kopfschmerzen.
Langsam beugte sie sich wieder hinunter zu seinem Hals, aber er drückte sie weg, mit einem ziemlich verstimmten Gesichtsausdruck. "Keine Angst", flüsterte sie leise. "Ich beiss nicht nochmal."
Schliesslich liess er sie und sie küsste vorsichtig das Blut von der Wunde und vergrub das Gesicht an seiner weichen Haut. Eigentlich fühlte sie sich beschissen, völlig verkatert und beim Aufwachen halb ersoffen. Aber irgendwie fühlte sich das gerade auch besser an als irgendetwas in den letzten Monaten.

(Die Szene muss für Aussenstehende sooo awkward aussehen )


If you're going through hell, keep going.
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#1332

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 22:36
von Armelion | 4.811 Beiträge

Ihr Kuss war behutsam und schloss die Augen, bevor er die Arme um sie legte. So war ihm schon wesentlich wohler. "Verschieben wir das Abreisen auf Morgen. Was hältst du von einem Tag im Bett?" Ein wenig faulenzen würde ihnen sicherlich beide gut tun.

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#1333

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 22:46
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie nickte. "Aber Bad wär vielleicht doch ganz gut", murmelte sie, mittlerweile vor Kälte fast zitternd, bevor sie sich ächzend von ihm wälzte.
Erst da realisierte sie, dass eine Menge Leute einschliesslich Risk, in der Nähe war, und einige sie ziemlich merkwürdig musterten, und sie lief hochrot an, während sie sich aufrappelte. Um das eigene Gleichgewicht bemüht, streckte sie Alastar eine klamme Hand hin und zog ihn hoch.


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#1334

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 22:52
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar ignorierte die Menge und liess sich von Ro hochziehen. Die Leute konnten doch glotzen wenn sie wollten. Ihnen konnte es egal sein, wie sie sich aufführten. Zusammen gingen sie in Richtung Badehaus. Einer der Bediensteten war bereits am heizen. Alastar scheuchte ihn raus und stapelte selbst Holz auf das Feuer, bevor er sich auszog. Die Steine, die in der Mitte des Feuers lagen, fischte er mit einer Zange raus und warf sie in den grossen Zuber. Das Wasser zischte und Dampf stieg auf. Allzu lange würde es nicht dauern.

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#1335

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 23:07
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro stellte ihre Stiefel und ihre Rüstung in die Nähe des Feuers, auch wenn es länger dauern würde bis sie trocken waren. Das klatschnasse Hemd liess sie achtlos zu Boden fallen, bevor sie sich an den Zuberrand lehnte und die Hand ins Wasser tauchte. Es war jetzt schon wärmer als sie sich fühlte. Trotzdem drehte sie sich zu Alastar um und umarmte ihn ohne Vorwarnung. Er trug nicht mehr alzu viel und das Gefühl nackter Haut an ihrem Oberkörper liess sie schaudern, aber sie sog seine Wärme in sich auf. Dann drehte sie sich mit einem Ruck herum und stiess ihn über den Rand rücklings in den Zuber.
"Rache ist Blutwurst", grinste sie, während er nach Luft schnappend wieder auftauchte und sie ihren Gürtel aufschnallte um ihn den Säbel gegen den Zuber zu lehnen. "Ist es schon warm?"


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#1336

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 23:10
von Armelion | 4.811 Beiträge

Er lachte und schüttelte das Wasser aus seinem Haar. Bevor er nickte. Er packte mit der Zange jedoch nochmals vier Steine und liess sie in den Zuber fallen, bevor er Ro neckisch zuwinkte ebenfalls reinzukommen.

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#1337

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 23:20
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie streifte die nasse Hose ab und folgte ihm. Das Wasser war tatsächlich angenehm, und die Wärme drang durch die Haut in ihre Knochen. Blubbernd tauchte sie den Kopf unter und genoss das Gefühl, als sich das eiskalte Wasser in ihren Haaren durch warmes ersetzte, bevor sie wieder auftauchte. Sie lehnte sich zurück gegen den Rand und zog die Beine an, bevor sie Alastar anlächelte, etwas schüchtern. Ich liebe dich, Kampfbruder, dachte sie. Und sie vertraute ihm. Vielleicht mehr als irgendjemandem jemals zuvor. Aber sie vertraute sich selber nicht. Und das war das Problem. Das machte ihr Angst.


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#1338

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 13.12.2015 23:29
von Armelion | 4.811 Beiträge

Er schaute fasziniert zu, als sie sich mit den Hüften wackelnd aus der nassen Hose kämpfte. Er lehnte sich zurück als sie untertauchte und bewunderte ihre selbstvergessene Bewegung, als sie sich mit den Fingern durch das kurze Haar strich. Er lächelte träge zurück und legte einen Arm um sie. Sie war die Familie, die er brauchte. Er liebte sie und für sie würde er es mit der ganzen verdammten Welt aufnehmen, auch wenn er wahrscheinlich mit ihren Clan würde anfangen müssen.

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#1339

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 14.12.2015 00:46
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie schloss die Augen und liess sich treiben im warmen Wasser. Mehrere Male dämmerte sie weg, aber Alastars Arm in ihrem Nacken hinderte sie daran, unter Wasser zu rutschen. Irgendwann fing es an kühler zu werden, dafür war jetzt die Luft im Raum wirklich warm vom Feuer. Sie kletterten aus dem Zuber und Ro warf kurzerhand ihre verschlammten Kleider hinein, um sie ordentlich durchzuwalken, dann quetschte sie sich irgendwie wieder hinein - was gar nicht so einfach war, so wie die Dinger klebten, aber sie hatte schlicht keine anderen dabei und Alastar ging es nicht viel besser.
Tropfend und mit der Rüstung in der Hand huschten sie die zwei Häuser weit zurück ins Wirtshaus und wurden dort erstmal vom Wirt zusammengestaucht weil sie den ganzen Boden volltropften, bevor sie sich mit zwei Tassen heissem Most hinauf ins Zimmer verkrochen. Risk war nicht da, und einen Moment lang dachte Ro, sie wäre wirklich einfach gegangen, und alleine weiter gereist, aber dann sah sie, dass die Sachen der Dunkelschattin noch da waren, lediglich sauber gepackt am Fussende ihres Bettes. Alastar spannte eine Schnur quer durch den Raum, an der sie ihre nassen Sachen aufhängten, dann kroch Ro schnell unter ihre Decke. Nicht weil sie kalt gehabt hätte - es war nicht soo kalt im Raum, und Kälte war normalerweise nicht etwas, dass ihr wirklich etwas ausmachte, solange sie nicht kurz davor war, zu erfrieren - aber ihre Kopfschmerzen hatten sich zurückgemeldet und es fühlte sich an, als würde ihr jemand bei jeder ruckartigen Bewegung einen Hammer auf die Schädeldecke fallen lassen. Mit geschlossenen Augen ging es.
Sie spürte, wie Alastar zu ihr kroch und rutschte beiseite, um ihm Platz zu machen, als er seinen Arm um sie legte. Wenige Atemzüge später war sie eingeschlafen.

Als sie wieder aufwachte, schien die Sonne immer noch durch das kleine Fenster in den Raum. Alastar schnarchte leise, die Hand immer noch in ihrem Rücken. Vorsichtig hob sie den Kopf und sah ihn an, seine Augenbrauen, seine Lippen, die Ohren mit der leichten Spitze hinten, die frischen Bissspuren an seinem Hals und die alten Narben an seinen Schultern, und zurück zu der, die über sein Auge führte. Dann glitt ihr Blick weiter in den Raum, folgte den Staubflusen, die im Sonnenlicht tanzten. Es war still. Und alles wirkte so seltsam. Es war seltsam, jemandem so nahe zu sein, ohne ihn wegzustossen oder zu schlagen. Es war seltsam, keine Rüstung zu tragen, ja nicht einmal Kleider. Es war seltsam, dass ihre Haare so kurz waren. Es war seltsam, dass der Säbel nicht an ihrer Hüfte hing. Das bin nicht ich, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. Es fühlte sich nicht richtig an. Sie versuchte sich zu erinnern, wie es sich früher angefühlt hatte. Zu sein. Sich selbst zu sein. Sie konnte es nicht richtig fassen, aber es war anders. Anders als jetzt. Das verwirrte sie. Wenn Ro Raven, die Tochter des Raben, Darez' Tochter, die niemals Schwäche zeigte und immer gegen alles kämpfte, die lieber zweimal schlug als einmal fragte, und die ihren Säbel nie, niemals aus den Fingern gelegt hätte, weg war, wohin war sie gegangen? War sie gestorben? Wann war sie gestorben? Und vorallem: was war sie denn jetzt?
Es fühlte sich so falsch an. Das in der Erinnerung, das war sie. Und das jetzt... Darez, was ist passiert?! Sie konnte sich erinnern, dass sie es sich gewünscht hatte. Dass der Schmerz ging, und alles wieder gut war. Dass sie vergessen konnte. Aber sie wollte dabei nicht sich selbst vergessen, verdammt! Was war sie denn dann noch? Was war man noch, wenn man seine Vergangenheit so hinter sich liess, dass sie einen nicht mehr betraf? Panik stieg in ihr auf und sie hatte den Verdacht, gleich loszuheulen und reflexartig hob sie eine Hand, um über Alastar hinweg nach ihrem Säbel zu tasten, der dort am Bett lehnen musste, aber bevor sie dazu kam, blieben ihre Augen an den Narben hängen, die sich über ihren Unterarm kreuzten und sie erinnerte sich, wie sie sie sich zugezogen hatte. Auf den Treppen zum Kerker der Schwarzen Festung. Sie erinnerte sich an die Dunkelheit, das schwache Fackellicht, die schwarzen Stufen. An den Dolch, an Blut, das herabrann, und an Schmerz, so viel Schmerz, dass die Wunden an ihrem Arm bedeutungslos wurden. Nesh... Schmerz, der sie zerriss, bis sie nichts war als ein Wimmern, dass sich wünschte niemals existiert zu haben. Weil sie es nicht ertrug, seinen Tod, die Ungerechtigkeit, das Wissen, dass es nichteinmal Rache gab, weil alles nur ein beschissener Zufall gewesen war, weil sie es einfach nicht ertrug. Sie erinnerte sich an Darez. An den Abend, nachdem er gefallen war. Wie sie alle auf ihn angestossen hatten, ihn gefeiert, als Legende, alte Erinnerungen hervorgeholt. Aber für sie war jede Erinnerung einfach nur Schmerz gewesen. Jeder Gedanke an sein Grinsen ein Blick in seine Augen, als er wusste, dass es vorbei war. Jede Geschichte über sein Geschick im Kampf der Anblick des Lochs, das die Klinge in seiner Brust hinterlassen hatte, und des Blutes auf seinen Lippen. Jeder Scherz, den er gesagt hatte, ein Widerhall seiner verstummenden Herschläge...
Es tat weh. Es tat sogar jetzt noch weh, so sehr, dass sie kaum still halten konnte, und ihre Hand zur Faust ballte. Das bin ich, begriff sie. Es tut verdammt weh, aber genau das bin ich.
Sie schloss die Augen, atmete tief durch und öffnete ihre Faust, bevor sie die Hand auf Alastars Schulter sinken liess. Als sie die Augen nach einer Weile wieder aufmachte, realisierte sie, dass er sie ansah. Instinktiv zuckte sie zurück, aber dann streckte sie die Arme aus und zog ihn an sich. Sie hatte Angst, ihn zu verlieren, ja. Sie hatte furchtbare Angst, vor dem Schmerz, falls es passierte, Angst, dass es ihr den letzten Funken Verstand nehmen konnte, den sie noch hatte. Aber andererseits - wenn sie ihn deswegen von sich stiess, dann hatte sie ihn schon verloren, oder?


If you're going through hell, keep going.
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#1340

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge

in Dreitan - das Spiel 14.12.2015 22:05
von Armelion | 4.811 Beiträge

Er spürte ihr Herz pochen, als sie ihn an sich zog. Beunruhigt legte er die Arme um sie und strich ihr über den Rücken. Hatte sie Angst, dass er sie verlassen würde, oder einfach sterben? Er küsste ihre Stirn und hielt sie fest, wortlos wie immer. Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und er blieb liegen. Wie sollte er sie davon überzeugen, dass er nicht sterben würde. Er konnte für ein paar Sekunden in die Zukunft sehen. Ihn würde nichts so schnell umbringen.

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