RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 19.07.2016 22:50von Armelion •

Alastar nahm dem Wachmeister den Schlüsselbund ab und legte ihn unter den Tisch. Es war eine lausige Deckung, vor allem, da eine riesige Blutlache sich auf der Tischoberfläche ausgebreitet hatte. Die Schlüssel steckte er sich unter das Wams, dass sie nicht so klimperten und schnappte sich Ros Gürtel.
Wo verdammt noch mal, war ihr Säbel? Er konnte ihn nicht hier zurücklassen. Stumm fluchte er vor sich hin, als er rasch und leise das Zimmer durchsuchte. Ro's Säbel war nirgends zu finden. Die Zeit war gegen ihn. Die Kiste hinter dem Tisch des Wachmeisters enthielt allerlei Dinge, jedoch nicht Ro's Säbel. Stattdessen sackte Alastar ein paar Edelsteine ein, Münzen und alles was sonst noch glitzerte. Dieses ganze Schlammassel sollte sich immerhin für sie lohnen.
Nach wenigen Minuten ging er wieder aus dem Zimmer raus. Der Offizier war als einziger noch im Wachraum. Die anderen 5 waren verschwunden. Sie hatten ihre Waffen mitgenommen. Umso besser. Alastar lockerte die Schleuder weiter und griff sich in den Ärmel. "Ist alles geregelt?", fragte der Mann und blickte auf. Bevor er reagieren konnte, war Alastar auf ihn zugesprungen und wickelte ihm mit einer blitzschnellen Bewegung die Schleuder zwei Mal um den Hals, bevor er kräftig zuzog. Der Offizier röchelte, griff mit den Fingern nach dem dünnen Lederband, das in seinen Hals schnitt. Als er merkte, dass das nichts nützte, griff er nach seinem Messer. Darauf hatte Alastar gewartet. Er riss den Mann zu sich ran und rammte ihm die Stirn ins Gesicht. Die Nase des Offiziers brach mit einem trockenen Knacken und er sackte zusammen. Rasch löste Alastar seinen Würgegriff und liess den Mann zu Boden sinken. Sein Kehlkopf würde nun zu zerquetscht sein, als dass er würde schreien können. Er zog seine vorbereiteten Tafeln hervor und hielt sie dem Offizier unter die Nase.
"Schrei und du stirbst!"
Der Offizier nickte verängstigt.
Alastar war zufrieden. Er zog zwei weitere hervor. Als erstes zeigte er dem Mann ein Bild von Ro und anschliessend die Tafel mit dem Satz. "Wo ist sie?"
Der Mann schluckte und starrte Alastar aus weit aufgerissenen Augen auf. Er öffnete den Mund, doch raus kam nur ein Krächzen. Der Dunkelschatten runzelte die Stirn und zog ein Messer. Der Atem des Mannes beschleunigte sich. "Treppe runter. Dritte Türe links. 7 Zelle.", flüsterte der Mann angestrengt. Er verschwieg wohin die anderen 5 gegangen waren. Sie würden der Frau, die Alastar suchte einen Besuch abstatten um sich für die Verletzungen zu revanchieren, die sie ihnen zugefügt hatten. Er ächzte als Alastar ihm kalten Stahl an den Hals drückte. "Bitte. Ich hab Frau und Kinder." Alastar blickte kalt auf den Mann hinab, bevor er dem Kerl kräftig in die Rippen trat. Eine brach mit einem hörbaren Knacken. In dieser Situation hätte er sich gewünscht, dass er reden konnte. Er würde den Kerl bewusstlos schlagen und falls sie Ro auch nur ein Härchen gekrümmt hatten, würde er zurückkommen und dieses Schwein abschlachten. Der nächste Tritt traf den Mann an der Schläfe und schickte ihn ins Reich der Träume. Alastar fesselte ihn mit dem Gürtel und knebelte ihn mit einer seiner Socken. Anschliessend schleifte er den Offizier in den Raum des Wachmeisters und liess ihn liegen.
Blutpfützen in den Quartieren der Soldaten zu hinterlassen, wäre seinem Vorhaben abträglich gewesen. Er löste eines der Bleigeschosse von seinem Gürtel und legte sie in die Schleuder, bevor er die Augenbinde vom Kopf nahm. Jetzt würde er jeden Vorteil gebrauchen. Er hatte keine Ahnung wie viele Soldaten noch hier drin waren. Schnell und lautlos lief er in Richtung der Türe, die ihm der Offizier beschrieben hatte.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 19.07.2016 23:28von Ro Raven •

Es dauerte einige Atemzüge, bis Ro kapierte, was er meinte. "Sie schicken die Gefangenen auf den See, um das Monster zu jagen?"
"Die zum Tode verurteilten", kam die Antwort, gefolgt von einem Spuckgeräusch. "Das heisst in letzter Zeit so ziemlich jeder. Zweite Chance nennen sie es, versprechen dich freizulassen, wenn es geling." Bitteres, leicht hysterisches lachen. "Ich würd lieber auf der Stelle hängen, als da rauszufahren."
Ro's Gedanken ratterten, aber bevor sie etwas erwidern konnte, wurde eine Türe aufgestossen. "Schnauze, ihr dreckigen Hunde!", bellte eine Stimme und ein Klonk ertönte, als hätte jemand gegen die Gitter getreten, gefolgt von einem Schwall gemurmelter Flüche und einem: "Halt die Fresse, du Ratte, oder ich gerb dir das Fell!"
Schritte kamen den Korridor hinunter und schliesslich traten die Wachen, zu denen sie gehörten, in Ro's Sichtfeld. Sie grinste breit. "Ich höre, ihr sucht Freiwillige?"
Das Ende eines Schlagstockes, das durch das Gitter gestossen wurde, liess sie zurückzucken und einen Schritt von der Türe wegstolpern. "Du bist dran, Hure!"
"Siehst du Täubchen, ich habs gesagt", grölte jemand den Gang hinunter, beantwortete von einem weiteren Klonk und einer Wache die brüllte: "Ich hab gesagt, du sollst die Fresse halten!"
Schlüssel rasselten und Ro hätte einen Moment lang fast gelacht. Wie blöd waren die Kerle eigentlich? Natürlich, sie konnten sie auch freiwillig rauslassen. Sellenruhig blieb sie stehen, wo sie war, mit dem Resultat, dass ihr die Türe fast ins Gesicht knallte, als sie aufschwang. Einen Moment lang war sie geblendet vom Fackellicht und prompt bekam sie einen Schlagstock in den Magen, der sie gegen die hintere Wand zurücktaumeln liess. "Welcher Idiot hat der Schlampe die Fesseln abgenommen?!"
Wenigstens einer mit Hirn, dachte Ro.
"Ich", meinte einer kleinlaut. "Sie war bewusstlos, ich dachte..."
"Überlass das Denken denen dies können", knurrte einer als Antwort. Die Soldaten betraten die Zelle, der, der gesprochen hatte in der Mitte. Er trug einen Verband am Hals. "Dachtest, du kannst mir an die Kehle gehen, und ich lass dich mit einem Strick davonkommen, Hexe?", fragte er böse.
Ro grinste zurück. "Willst du ausprobieren, ob ich die Schlagader ein zweites Mal verfehl?"
Ein weiterer Hieb traf sie in den Bauch. "Maul halten! Mal sehen, wie "Freiwillig" du noch bist, wenn wir mit dir fertig sind!"
Ro taxierte die Männer. Ein Plan nahm in ihrem Kopf gestalt an. Kradna wollte dieses Vieh tot sehen, um jeden Preis. Und sie brauchte ihren Säbel zurück, koste was es wolle. Sie würden sie kaum ohne Waffen in den Kampf ziehen lassen, wenn sie wirklich wollten, dass sie Erfolg hatte. Leicht geduckt spannte sie sich an, bereit, loszuschnellen. Sie versuchte gar nicht erst, das Grinsen aus ihrem Gesicht verschwinden zu lassen. "Wenn ich euch wäre, würd ich keinen Schritt näher kommen."
"Fresse!", blaffte der Mann, der ihr am nächsten stand und holte erneut mit dem Schlagstock aus. Sie war schneller, wich aus, packte die Waffe und nutzte ihren eigenen Schwung, um sie dem Mann aus der Hand zu drehen, liess sie weiter drehen und erwischte ihn am Kopf. Er sackte wortlos in sich zusammen, während sie sich unter einem weiteren Schlag hindurchduckte und dem Urheber den Stock in den Magen stiess, dass er gegen seine Kameraden zurücktaumelte. In der kurzen Pause, die entstand, richtete Ro sich auf. "Ich habs euch gesagt", zischte sie. "Entweder ihr verpisst euch jetzt hier raus und macht die Türe hinter euch zu oder ich verteil euer Hirn an den Wänden und machs selber."
Die Wachen starrten sie verständnislos an.
If you're going through hell, keep going.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 19.07.2016 23:48von Armelion •

Er begegnete in einem kleinen Raum einer Gruppe von drei Wachen. Sie trugen glücklicherweise keinerlei Rüstung, doch sie hatten Schwerter. Die Soldaten waren jedoch zu überrascht um schnell zu reagieren. Den ersten fällte Alastar indem er ihm mit der geladenen Schleuder auf den Schädel hieb. Die Bleikugel war nicht sonderlich schwer, doch die Geschwindigkeit war mörderisch. Mit traumwandlerischer Sicherheit wich er einem Stich aus und rammte dem Mann den Ellbogen in die Kehle. Der Soldat ging röchelnd in die Knie. Der letzte holte weit aus, doch Alastar parierte den Streich mit seinem Dolch, bevor er richtig Schwung hatte und verpasste dem Mann einen Kinnhaken, der ihn zu Boden schickte.
"Anfänger!", dachte er und grinste. Sie waren nicht einmal auf die Idee gekommen laut zu schreien. Er schaute auf sein Messer und verzog das Gesicht. Die Klinge war fast durchgebrochen. Ausserdem kribbelte seine Hand. Er nahm sich einen Schlagstock, welcher auf einem Schemel lag und ging weiter. Das musste die Türe zu den Zellen sein. Mit Macht trat er die Türe auf und sprang in den Korridor.
"Was zum..." Der Soldat, der innen Wache stand, griff nach seinem Schlagstock, doch Alastar wirbelte geduckt herum und hieb ihm zielsicher mit dem Schlagstock zwischen die Beine. Die Schleuder kreiste zwei Mal rasch durch die Luft, bevor das mit Blei beschwerte Ende mit einem dumpfen Laut auf dem Schädel des stöhnenden Soldaten landete.
Ein Soldat kam aus einer Zelle gerannt, doch Alastar hatte ihn dank des Auges bereits im voraus gesehen. Die Bleikugel flog durch die Luft und traf den Soldaten zielsicher zwischen die Augen. Der Mann brach ohne einen Laut zusammen.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 20.07.2016 00:03von Ro Raven •

"Scheint ihr hättet ein Problem da draussen", grinste Ro. "Wollt ihr euch nicht darum kümmern?"
Sie versuchte zu klingen, als wäre es ihr egal, aber in Wahrheit musste sie sich zusammenreissen, nicht an den Soldaten vorbeizuspringen, um zu sehen, was zur Hölle da los war. Fluchend zogen die Männer ihre Schwerter und sprangen hinaus, wobei sie fast über ihren zu Boden gefallenen Kollegen stolperten, nur einer entschied sich stattdessen, auf sie loszugehen, vermutlich um sie später nicht im Rücken zu haben. Er bewegte sich so langsam. Sie sah die Bewegung seines Schwertes, wich ihm aus und hieb ihm den Schlagstock ins Gesicht, nicht fest genug um ihn in die Bewusstlosigkeit zu schicken, aber allemahl um ihn ziemlich taumeln zu lassen und ihm einen Moment völlig die Orientierung zu nehmen. Mit einem Ruck an der Schulter wirbelte sie ihn an der Schulter herum und stiess ihn zur Türe hinaus, bevor sie ihm vorsichtig folgte, um nachzusehen, ob das da draussen auch für sie gefährlich werden konnte.
If you're going through hell, keep going.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 20.07.2016 00:14von Armelion •

Es waren noch 3 übrig. Alastar parierte einen wilden Hieb mit dem Schwert, packte den Soldaten am Kragen und stiess ihn gegen einen weiteren, bevor er dem dritten die Faust ins Gesicht schmetterte, so dass dieser zurück in die Zelle stolperte. Er riss ein weiteres Bleigeschoss von seinem Gürtel und warf es demjenigen, den er von sich weggestossen hatte, zielsicher auf die Stirn. Es war nicht hart genug um ihn kampfunfähig zu machen. Doch die Haut platzte auf und dem Mann rann Blut in die Augen, was ihn für einige wertvolle Sekunden blendete.
Der Dritte hob das Schwert, doch Alastar war mit einem Satz bei ihm, fing den Schlag ab indem er das Handgelenk des Mannes packte und zog der Wache den Schlagstock über den Schädel. Der geblendete Soldat versuchte ihn zu treffen, doch Alastar wich dem Schlag spielend aus und hieb ihm, mit einem sparsam geführten Hieb den Schlagstock erst auf die Nase, dann in den Nacken, so dass der Mann wie schlaffer Strohsack auf den Boden fiel.
Jetzt blieb nur noch der, den er in die Zelle gestossen hatte.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 20.07.2016 00:26von Ro Raven •

Der Mann war gegen Ro gestolpert, als sie nach draussen hatte blicken wollen, und sie wären beinahe beide zu Boden gegangen. Ihr Gleichgewicht wiederfindend stiess sie den Kerl von sich und erwog einen Moment, ihm das Schwert abzunehmen, um wenigstens anständig bewaffnet zu sein, aber sie musste sich eingestehen, dass sie noch nie mit den Dingern hatte umgehen können. Schnell duckte sie sich, um das Messer aus ihrem Stiefel zu sein, dann holte sie aus und beförderte den Soldaten, der sich nicht sicher schien, ob er wirklich wieder da hinaus wollte oder lieber die Zellentüre zuschlagen, mit einem Tritt in den Hintern in die Arme des Angreifers.
(Ping-Pong xD)
If you're going through hell, keep going.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 20.07.2016 00:34von Armelion •

(Und smash )
Alastar sah nur wie der Soldat auf ihn zustolperte und holte mit dem Schlagstock aus, bevor er einen Seitenschritt machte und gezielt zuschlug. Der Hieb erwischte den Kerl quer über die Stirn und schmetterte ihn zu Boden. Er warf einen Blick in die Zelle rein und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Da stand Ro. Quietschfidel wie es schien und mit einem Schlagstock in der Hand. Die Frage, wer den Soldaten wieder zu ihm geschickt hatte, hatte sich erübrigt.
Er sprang in die Zelle und schlang die Arme um sie. Das Auge schloss er aber vorher wieder. Es war anstrengend genug gewesen, es die ganze Zeit im Kerker offen zu halten. Mit Mühe und Not beherrschte er sich Ro nicht allzu fest zu drücken, was ihn allerdings nicht daran hinderte sie hochzuheben und ihr beinahe ein paar Rippen anzuknacksen.

RE: Nebelsee und nördliche Ausläufer der Drachenberge
in Dreitan - das Spiel 20.07.2016 00:45von Ro Raven •

Sie wollte ihn einen Moment lang aus Reflex wegstossen und anfluchen, was er hier tat, aber dann liess sie schlicht das Messer fallen, um ihn nicht ausversehen zu verletzen, und erwiderte seine Umarmung. Sie verlor den Boden unter den Füssen, nicht nur physisch, drückte das Gesicht gegen seine Stirn und klammerte sich an ihm fest. In diesem Moment wäre es ihr egal gewesen, man hätte sie beide mit Bolzen durchlöchert. Sie wollte ihn nur nie wieder loslassen.
If you're going through hell, keep going.


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