Der Schneider zögerte. "Kradna ist der einzige Ort, wohin jemand hingehen kann, der nicht... bei den Barbarem enden will. Und die Spuren, die ich am Tag nach ihrem Verschwimden fand, die Fusspuren, gingen in die Richtung."

"Also hatte ich doch Recht", murmelte er. Er fragte sich, ob ihm eine höhere Macht diese Eingebung gegeben hatte.
"Wie stehen ihre Eltern dazu?", fragte er den Schneider, denn er wollte sie ungerne aufsuchen, aber eventuell könnten sie mehr dazu sagen. Immerhin kannten sie Melissa besser und konnten vermuten, warum sie weggelaufen war und wohin.
Bestimmt war er daran Schuld gewesen. Vielleicht hatte ihr Vater ihr wegen ihm so zugesetzt, dass sie geflohen war?
Schuldgefühle überkamen ihn.

"Sie reden nicht. Tun so, als hätte es sie nie gegeben... Fragt ihre Geschwister oder ihre Mutter, wemm diese allein ist", antwortete der Beliebte.
"Ich muss ohnehin etwas haben, das ihr gehört, um sie aufspüren zu können", murmelte Rewona.

"Danke für deine Hilfe", murmelte er.
Wut stieg in ihm auf. Wut über ihren ignoranten Vater, der Schuld an dem Ganzen war. Am liebsten würde er ihm die Haut vom Fleisch abziehen.
Aber erst mussten sie mit ihren Geschwistern reden.

"Rewona, geh mit Kraigor zu Melissas Eltern und rede mit ihnen... Dreshar und ich werden uns in der Nähe halten", meinte sie und bedankte sich beim Schneider, bevor sie sich zum Ausgang begab.

"Rewona hat gesagt du hättest einen Ordensbruder getroffen", meinte Elira, als sie es sich auf einem Dach nahe von Melissas Elternhaus bequem gemacht hatten und blickte zum See, welcher in der Nähe glitzerte. "Er hat auch gesagt... Dass du die Beherrschung verloren hast... Geht es ... Tjavari gut?", fragte sie leise und ihre blauen Rehaugen wanderten zu Dreshar, aus denen sie ihn unschuldig ansah.

"Du bist wieder so redselig", brummte Elira und liess die Füsse baumeln. "Sind deine Brüder hinter dir her... oder werden sie dich nicht verfolgen?"