Vom Schiff war nicht viel übrig geblieben und sie fanden einige Planken an denen noch Blut klebte. Doch es war nicht genug von Melissas dabei, also lebte das Mädchen noch. Stillschweigend machten sie sich auf nach Kradna und Rewona verabschiedete sich kurz.
Eine Stunde später kam er zu ihnen in die Schenke, in der sie auf den Elf warten sollten. "Ich habe ein Schiff", sagte er dann und winkte die drei mit sich, doch ging schon hinaus ohne auf sie zu warten. Er führte sie zu den Doks zum äußersten Schiff an der rechten Seite und deutete auf den Kapitän, der lässig über der Reling lehnte und ihnen entgegen sah. "Der Kerl dort ist Händler. Ehemaliger Pirat", raunte Rewona den dreien zu. "Er ist einer der wenigen, die unbehelligt von Kradna nach Lessa und umgekehrt kommen... Es gibt nämlich drei Arten von Händlern, die auf dieser Route verkehren: Sklavenhändler, Kuriositätenhändler und die, die die Stadt dort mit Nahrung versorgen. Er ist letztere Art von. Sein Schiff ist schnell... Wir sind in einem Tag am Ziel... Wenn der Wind gut steht", erklärte der Elf und sie erreichten das Schiff, gingen an Bord und wurden vom Kapitän begrüßt. Der Mensch schien Rewona gut zu kennen und sein vom Wind und Wetter gebranntes und gegerbtes Gesicht hellte sich auf, als er seine Gäste begrüßte. Er zeigte ihnen stolz das schlanke und schnelle Schiff, wo sie schlafen konnten und wo mit was aushelfen sollten. Kraigor durfte mit Dreshar das Deck schrubben, Elira im Krähennest helfen und Rewona, nun Rewona war ein Freund und somit würde er die Zeit mit dem Käpten verbringen. Saufend und würfelnd.
Eine gefühlte halbe Stunde später legten sie ab und setzten die Segel. Ihr Ziel war Lessa, auch wenn die Spur sie nun etwas weiter westwärts führte. Sie nutzten den letzten Wind des Tages und liessen sich dann von einer Strömung südwärts treiben.

Er legte sich beim Deckschrubben ordentlich ins Zeug, immerhin taten sie das Ganze ja wegen ihm. Als sie ablegten, war er gespannt, was sie als Nächstes herausfinden würden.
In Lessa.
"Was hast du nur alles zu erzählen?", fragte Kraigor in Gedanken Melissa und schaute auf den weiten See hinaus.

Als sie nach einigen Stunden zusammen mit der Crew Suppe schlürften, sah Elira Kraigor fragend an. "Und was hast du vor, wenn wir sie gefunden haben?", fragte sie und wärmte die vor Kälte klammen Finger.

Er sah sie fragend an. "Öhm...das...ja, ich weiß selbst nicht so Recht. Also natürlich ihr sagen, dass ich sie gesucht habe, aber allein damit steh ich doch eventuell dumm da...als würde ich sie regelrecht verfolgen. Und dann, ja, ich weiß nicht, wie fragt man denn sowas? Hmm...also ihr sagen, dass ich sie vermisst habe oder so und ob sie nicht mitkommen will, wenn sie sowieso von zuhause weg ist. Aber ich weiß ja nicht, ob sie mich dann für einen Spinner hält. Wer weiß ob sie das will. Wobei es ihr bei uns bestimmt besser geht, als alleine in der Wildnis, von Piraten entführt."
Er sah Dreshar und Elira an. "Habt ihr eine Idee, was ich dann machen könnte?"

"Kannst ihr ja sagen.... Ich weiss nicht. Dreshar, du bist hier der schlaue und zum Sozialismus erzogene", meinte sie an den Kapuzenmann gewandt.

"Und wenn sie nicht nach Hause will... Kannst du sie fragen, wohin sonst...kannst sie ja dorthin begleiten... Aber wenn du willst, dass sie mitkommt", Elira dachte nach. "Was würdest du sagen, Dreshar? Wenn es um mich ginge?", fragte sie und nahm einen Bissen Brot.

"Im Stil von: Hey Süsse, du stehst so allein da im Käfig, hast du was besseres zu tun, als mit mir mit zu kommen?", fragte Elira, wobei sie so tief redete, dass sie beinahe brummte, um einen Mann zu imitieren. Dann lachte sie. "Und die Antwort wäre: Natürlich! Mein Held! Errette mich aus den Fängen dieser Rüpel und ich folge dir bis ans andere Ende der Welt!", quickte sie diesmal und hob das Handgelenk an die Stirn, das Brot noch in den Fingern haltend, wobei sie sich theatralisch, rücklings, lamgsam auf Dreshars Knie kippen liess.