Sie hatte definitiv zu viel getrunken, denn der Alkohol lag ihr quer im Magen und noch schräger auf dem Gemüt. Brummig legte sie den Arm über die Augen, als Dreshar sich erhob und neben sie kniete. Eine Weile lang rührte sie sich nicht, sondern genoss dir warme Sonne auf ihrer Haut. Aber als sie Dreshars Blick förmlich über ihre Haut streicheln spürte, richtete sie sich auf, auf den Händen abgestützt und gegen das Tageslicht anblinzelnd.
Sie sah Dreshar an und musste grinsen. "Hallo hübscher Mann, kennen wir uns?", scherzte sie.

"Ich hoffe, dass es eine angenehme Begegnung war", entgegnete sie und lächelte ihn an, kniete sich ihrerseits vor ihn und fuhr seiner Brustmuskulatur nach, als würde sie etwas erforschen, dass sie sowohl noch nie gesehen, als auch faszinierte. Dann legte sie Dreshar die Arme um den Hals und fuhr ihm mit beiden Händen genüsslich durchs Haar. "So nackt", kicherte sie. "So nackt und schutzlos..."

Sie versiegelte seine Lippen mit den ihren und zog ihn mit sich hinab auf das Segeltuch zurück. "Ich dir auch", murmelte sie und schloss die Augen.

Eine Weile später standen sie beide an Deck, angezogen und der düsteren Zelt- und Barackenstadt entgegen blickend, die vor Lessa lag. Dahinter sah man, die aus goldenem Sandstein gefertigten Dächer der eigentlichen Stadt. Rufe, Schreie und allerlei Gerüche schlugen ihnen entgegen und die Crew ihres Schiffes brüllte und rief, als das Schiff anlegte, Befehle und Warnungen.
Kraigor stand jetzt neben den beiden und schien besorgt. "Keine Angst, wir finden sie", meinte Elira aufmunternd.

(Gooosh war DAS shnulzig ._.)

Rewona ging im Hafen hin und her und fluchte so wüst und derb, dass man innehielt und seinen Ohren und Augen nicht glaubte.
"Was?", fragte Elira
"Sie war hier....aber nicht weiter als hier!", rief er und trat gegen eine Kiste. "Die Händler brechen wieder auf, wir müssen uns Unterschlupf suchen. Bei den Piraten. Dann ein anderes Schiff. Und ich muss den Zauber erneuern."
Er beruhigte sich und wandte sich um, nervös an einer Haarsträhne zupfend. "Am besten ich mach daraus nen Fluch", murmelte er zu sich selber.
Rewona mochte es nicht zu verlieren. Bei garnichts. Es war nicht sein Stil. Zwar konnte er den lüsternen Dummkopf raushängen lassen, aber nicht verlieren. Und einen Auftrag versauen schon gar nicht. Melissa würde er finden. Auch wenn er zu unschönen Mitteln greifen müsste...

"Ein Quartier suchen. Bei meiner alten Crew", knurrte Rewona, nicht wegen Dreshars Frage, sondern der Vorstellung einem gewissen Kapitän zu begegnen. "Dann heuern wir ne Mannschaft an und ein Schiff und reisen ihr nach. Ich lass mich doch nicht einfach von nem Gör abspeisen!"
Ohne weiteres marschierte er an dem dreien vorbei, zielstrebigen Schrittes zu den Zelten, die mit gespannten bunten Dächern, vorwiegend aus dunklen blauen, roten, grünen, braunen und gelben Tönen Strassen bildeten und Schatten auf den Pflasterstein warfen. Die Sonne schien heiss an diesem Tag und die Möwen kreischten. "Am besten wir folgen ihm", meinte Elira und eilte Rewona nach.