Elira hörte es mehrmals platschen, setzte sich gerade auf und lehnte sich vor, wobei der Schwung sie trug und nach vorne kippen liess. Als sie dies jedoch bemerkte...war es schon zu spät. Sie kippte vornüber, konnte noch fluchen und mit den Armen wedeln, dann landete sie auf dem Rücken im Kies. "Auuuu", murmelte sie und war saufroh darüber, dass das Dach nicht hoch gewesen war. Sie legte einen Arm über die Augen und versuchte den Schmerz in ihrer Hüfte und ihrem Schädel zu ignorieren. Es war einfach nicht ihr Tag heute.

Er dachte überhaupt nicht daran, sich dagegenzuwehren, sondern küsste sie. Er wäre eigentlich nervös gewesen, weil es sein erster richtiger Kuss war, aber hey*, das Bier. Es war erregend, sie küssten sich mit Zunge und er spürte, wie sich ihre Zunge an seiner bewegte. Ihre Lippen waren weich und die ganze Welt schien sich um ihn zu drehen, was daran liegen konnte, dass er angetrunken die Augen geschlossen hatte, aber auch an dem Kuss. Er zog sie enger an sich und war vollkommen glücklich.
Er hoffte nur, er küsste nicht schlecht.

*boooy

"Was ist?", fragte sie eher in einer niedergeschlagenen als genervten Tonlage und richtete sich auf den Ellbogen auf, wobei sich die Welt drehte und sie sich lieber wieder hinlegte.

"Schön und ich bin vom Dach gefallen... Ich glaub ich hab ne Hirnerschütterung", murmelte sie und sah hoch zu den Sternen, dann drehte sie den Kopf zu ihm. "Wieso gehst du mir aus dem Weg?", fragte sie mit zusammengekniffenen Augen.

Es war atemberaubend. Sie küssten sich lange, immer wieder, standen seit Minuten dicht aneinandergeschmiegt da und küssten sich. Und mit jeder Minute wuchs seine Euphorie. Ihre Lippen und ihre Zunge fühlten sich so wunderbar an. Irgendwann begann sich aber eine Stimme in seinem Hinterkopf zu fragen, wie es jetzt weitergehen sollte. Vielleicht wieder mit Dreistigkeit? Hatte bisher ganz gut geklappt, aber wenn es wirklich ernst werden würde? Oder sollte er es bei diesen wunderbaren Küssen lassen? Nach und nach. Schwierig. Aber er hatte die Lösung. Er küsste sie noch mehrmals und ging ganz auf in diesem wunderbaren Gefühl, genoss es, auch wenn es ihm ein wenig peinlich war, dass gewisse Körperteile von ihm darauf reagierten, war es doch sein erster Kuss, aber er hoffte, dass sie es nicht so wahrnahm, was wohl eher unwahrscheinlich war.
Dann, als sie ihren Kuss erneut lösten, kamen die Worte, bevor er sie daran hindern konnte, einfach aus ihm raus. Der Alkohol.
"Sollen wir zu dir gehen?", fragte er mit einem neckischen Lächeln.
Bam, es war raus. Kraigor, du Dummkopf!

Sie setzte sich auf und hievte sich dichter neben ihn. "Vielleicht hab ich auch einfach nur zu viel gesoffen... Geht's dir wieder besser?"

Er war sehr nervös, als er an ihrer Hand fort vom Fest ging. Verdammt, was jetzt? So wie sie direkt zu den Ställen ging, schien es ihm, als wäre sie da erfahrener als er. Hoffentlich nicht. Mist!* Und vor allem, was wäre, wenn er ihr ein Kind machen würde? Er war doch nur auf der Durchreise. Das wollte er nun wirklich nicht. Aber eigentlich ging es ja darum, dass sie es taten. Oh Gott, er kannte sich da einfach nicht aus und Dreshar war fort. Und er wollte jetzt nicht wie ein Trottel dastehen. Nicht jetzt.
Sie kletterten bereits die Leiter zum Heuboden hoch, wobei Melissa fast abrutschte, sich aber noch fangen konnte. Zur Not gab es ja noch andere Alternativen fiel ihm ein. Und damit meinte er keine Brettspiele oder Heuhalme zählen.

*Crap!