Idril war mehr als nur anhänglich in den kommenden Tage. Sie klebte an Narum wie ein kleiner Schatten. Biredh war wieder weg und ausserdem sass der Schock über das Geschehene immer noch in ihren Knochen. Wenn Narum nicht auf sie aufpassen konnte, wurde sie bei Ragnar abgeliefert. Der riesige Nordmann hatte sich dank der Hilfe der Heiler einigermassen erholt. Idril sass während er in der Schmiede arbeitete auf einer Bank, reichte ihm Werkzeuge oder trat den Blasebalg. Es war eine anstrengende Arbeit, doch es hielt ihren Kopf von den Erinnerungen an den Kampf frei.
Sie wollte nicht alleine sein und alles in der Höhle schien sie daran zu erinnern was passiert war. War sie vorher ohne Probleme in den dunklen Tunneln zum Wald gegangen, bekam sie alleine bei dem Gedanken daran Angst. Sie schluckte unwillkürlich und trat den Blasebalg ein wenig heftiger. Ragnar nickte zustimmend und wendete das Stück Eisen in den Kohlen. "Gut, Kleines. Tritt ordentich drauf, aber pass auf, dass du dir deine Kräfte einteilst. Wir müssen heute noch viel tun."

Währendem Idril bei Ragnar war, nahm sich Narum die Zeit den alten Priester der Ostleute zu besuchen.
Wie gewohnt sass dieser vor seinem Haus und erzählte Kindern Geschichten. Doch als er Narum erblickte, wandten sich die Kinder um und sahen den Mann gross und erschrocken an. Wie es schien, schwänzten sie wieder den Unterricht. Narum brauchte nur eine Augenbraue zu heben und sie verabschiedeten sich hastig vom Alten Ostmann, um fast kopflos davon zu stieben*.
"Guten Tag", grüsste Narum den älteren Mann in der Sprache der Drachen und fragte, ob er sich zu ihm setzen dürfe.


*hab nachgesehen laut duden is das korrekt so xD

Er gab sein Einverständnis mit einem Nicken kund. "Was wünscht ihr von mir? Ich denke kaum, dass ihr eine Geschichte hören wollt."

Narum nahm Platz und lächelte freundlich. "Eigentlich schon. Mich interessiert eure Geschichte."

"Meine?", fragte er überrascht und blickte Narum scharf an. "Was sollte die Geschichte eines alten Priesters euch interessieren, eines Krüppels obendrein?"

"Nun, ein alter Mann war niht immer alt und ein Krüppel nicht immer von Anfang an ein Krüppel."

"Nun das stimmt.", erwiderte der alte Mann nachdenklich. "Trotzdem habt ihr meine Frage nicht beantwortet. Warum sollte euch meine Geschichte etwas interessieren? Wir haben bis anhin kaum ein Wort miteinander gewechselt."

"Nun... Ich bin neugierig auf den Mann, der eine Tochter mit Verenja hat."

Die kupferne Hand des Mannes ballte sich mit einem metallischen Knirschen zur Faust und er senkte den Kopf. "Wie habt ihr es herausgefunden?", fragte er heiser. "Ich habe niemandem meinen Namen gesagt. Alle denke ich sei tot."

"Der Beschützer deiner Tochter ist wieder aufgetaucht und hat es mir anvertraut... Deine Tochter ist in Gefahr, wenn es irgendjemand sonst herausfindet "