"Vor dem Mittag zu meinem Schiff", meinte er und setzte sich halb auf und küsste Reina. "Allerdings ist es gerade furchtbar gemütlich hier mit euch beiden", murmelte er und zog sie mit sich wieder auf das Bett hinunter.

Er schloss wohlig die Augen. "Hm, ja, das wäre ein Grund zu feiern."
Er hoffte, dass sie fertig war, wenn er diesmal nach Port Asari zurückkehre. Endlich wieder ihre Planken unter den Füssen zu haben. Ihre Segel im Wind zu hören. Ihr Steuer zwischen den Fingern spüren. Er ahnte, dass er Reina vermutlich für Tage nicht ans Ruder lassen würde, schlicht, bis er aus den Schuhen kippte.
Leide summend legte er einen Arm um sie und einen um die Dunkelschattin und genoss das Gefühl warmer, seidiger Haut unter seinen Fingern, das die Lust in ihm wieder weckte.

Der Klabauter blieb noch ein Weilchen liegen, meinte dann aber schliesslich, er müsse los, wobei er zahlte und gut Trinkgeld gab, bevor er seinen Hut aufsetzte und ging.
Die Dunkelschattin warf sich einen Mantel über, bevor sie kurz nach unten ging und mit einer Waschschüssel und einem Krug Wasser zurückkehrte, die sie auch Reina anbot. Nach einer kurzen Reinigung zog sie sich an - nicht das aufreizende Kleid vom Vorabend, sondern wesentlich praktischere Kleidung aus einer Truhe, die in der Zimmerecke stand und verriet, dass sie nicht nur mit Kunden hier nächtigte, sondern in der Kammer wohnte - und machte sich zusammen mit Reina auf dem Weg zum Apotheker.
Der Mann - ein alter Dunkelschatten mit Ziegenbart und Ringen in den Augenbrauen - hatte seinen Leiterwagen-Stand wie üblich an der Strasse zwischen dem Fisch- und dem Sklavenmarkt aufgestellt, und er hatte im Angebot, was Reina suchte.

Meleth schlief bis nach dem Mittag und als sie bereits abgelegt hatten durch, dann erwachte sie kurz, merkte, dass ihr immer noch schlecht war, und schlief noch eine Runde weiter.
Am Abend war ihr etwas besser und sie ging an Deck um frische Luft zu schnappen gegen die Kopfschmerzen, wobei sie feststellte, dass sie schon wieder vergessen hatte, wärmere Kleider zu kaufen. Nachdem sie etwa eine Viertelstunde halb zitternd an Deck gestanden hatte, schickte der Captain sie wieder nach unten, sie solle gefälligst erst wieder auftauchen, wenn sie was anständiges anzuziehen habe oder die Sonne scheine, so könne sie ja nicht arbeiten.

Sie durfte. Allerdings ging er nicht direkt zum Schiffsbauer, sondern in eine Schenke, wo er sich und Reina etwas zu trinken bestellte und sich an einen Tisch setzte. Nach dem zweiten Glas Rum fragte er sie nervös: "Was glaubst du, ist sie fertig?"