Ariak schmunzelte, sah ihnen kurz nach und wandte sich dann den Leuten um sich herum zu, wobei er ihnen zum Feuer folgte und einen kleinen Jungen auf die Schultern hob.
Kass führte den Klabauter in die Hütte, die bis auf eine kleine Feuerstelle und eine Schlafstätte aus Laub und Gras, welches zu einer Matte geflochten war, leer war. Etwas unsicher deutete sie ihm sich zu setzen und holte einen Tonkrug, welcher Wasser enthielt. Sie nahm einen Schluck daraus und bot ihn dem Klabauter an, dann setzte sie sich ihm gegenüber, zog die Knie an und musterte ihn.

Die Dinger, die ihn wie ein merkwürdiges Fell bedeckten hatten ihre Neugierde geweckt. Es sah aus, als wäre es aus Haar gewoben oder aus sehr sehr feinem Gras und es war so schön bunt. Aber es sah nicht aus, als wäre es sein Fell, vielleicht war er ein Krieger, der merkwürdige Tiere jagte und dann ihr Fell anzog. Sie blickte hoch in sein Gesicht, konnte im Schatten aber nicht viel erkennen, ausser die blitzenden Augen, die sie an die der Baumkreischer erinnerten, jedoch anders wirkten. Neugierig, freundlich und irgendwie traurig. Sie stand auf und trat zu ihm, wobei sie ihn genauer betrachtete.
Sie fragte sich wieso er traurig war und fuhr ihm sanft über die Wange und nahm eine seiner Haarlocken sanft zwischen die Finger. Sein Haar war weich und roch nach Meer, aber auch nach etwas anderem. Vorsichtig beugte sie sich vor und roch an seinem Hals. Er roch ganz warm, aber sie konnte nicht beschreiben nach was. Er war alles in allem ein merkwürdiges Wesenund sie konnte nnicht widerstehen die Finger neugierig über sein Fell wandern zu lassen.

Sein Blick wiederum und die Tatsache, dass er sich kaum regte machten sie nervös. Mit einem scheuen Lächeln kniete sie sich neben ihn und fragte sich, wie sie mit ihm reden sollte, wenn er sie nicht verstand.
Aber andererseits brauchten sie nicht zu reden. Ihre Aufgabe war es den Frieden zwischen der Insel und dem Meer zu wahren und der Wellenbezwinger war deshalb auch hier. Die Zeremonie war Verbindung genug, aber dennoch war es besser wenn sie das Bündnis stärkte. Zögerlich nahm sie seine Hand und betrachtete sie, er hatte riesige Hände, so gross, dass sie es kaum glauben mochte. Vorsichtig legte sie seine Hand auf ihre Schulter und fuhr seinem Gesicht nach. "Klabauter Isnaki", meinte sie dann und deutete auf sich. "Kass Ekai."

Reina versuchte aus dem Schatten des Baumes und zwischen den komischen grossen Blättern, die einfach so aus dem Boden wuchsen, hervor zu schielen und einen besseren Blick auf die Gemeinschaft da unten zu ergattern. Soe konnte Ariak gut ausmachen, aber der Klabauter schien noch immer mit seiner neuen Ehefrau in der Hütte zu sein. "Meleth, jetzt halt mal still verdammt!", zischte sie und verpasste dem Mädchen neben sich, das geraschelt hatte einen Schlag gegen den Hinterkopf, "oder willst du, dass sie uns erwischen!?"

Das Mädchen lächelte und wusste nicht, was sie tun sollte, also hielt sie zuerst einmal still und als ihr langsam klar wurde, dass auch ihm die ganze Situation ungewohnt war, schmunzelte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Sie erwiderte seinen Kuss scheu und fuhr sanft mit den Fingern über das komische Fell, das er trug. Es fühlte sich merkwürdig an, so ungewohnt und neu. Etwas mutiger geworden, legte sie die Arme um seinen Hals.

"Na was wohl?", knurrte Reina missmutig, "Er vergnügt sich da und ich muss hier mit nem Balg wie dir im Gebüsch hocken", fügte sie mit einem schiefen Grinsen an.