#1561

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 03.04.2015 23:52
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Ich wünsch dir Erfolg, Scharzer Klabauter", murmelte Reina, als Moner zur Nordseite des Kreises kam. Saki und ihr älterer Ohn folgten ihm. Als er seinen Säbel zog und den Ring betreten wollte, hielt ihn Saki zurück und schloss die Arme um ihren Mann, wobei sie ihn nicht umfassen konnte. "Leb wohl, Kleines, pass auf die Kinder auf", meinte er und wandte sich zu ihr, wobei er sie in die Arme schloss. "Ich liebe dich", flüsterte sie und wollte ihn am liebsten nicht los lassen. "Ich doch auch, Saki. Mehr, als du denkst. Aber es ist Zeit für mich zu gehen. Irgendwann kommt für uns alle der Moment zu gehen, damit sich der Kreislauf schließt."
"Ich weiss, aber...", sie vollendete den Satz nicht, "Leb wohl mein Grosser", meinte sie und liess ihn los. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Sieh mir zu beim letzten Kampf und denk nicht an meinen Tod. Der hier ist schöner, als der, der mich sonst erwarten würde."
"Ih weiss", flüsterte Saki und küsste seine Schwerthand. "Mach es ihm nicht zu leicht. Ich...werde dich vermissen."
"Und ich dich", Moner lächelte sie ein letztes Mal aufmunternd an und trat dann in den Ring.
"Ein Kamp! Auf Leben und Tod!", rief er, dass ihn alle hören konnten, "Um die Vorherrschaft auf dem Meer! Der Schwarze Klabauter hat bewiesen, das er würdig ist gegen mich zu kämpfen, die Krone zu fordern!", er lachte leise, "Sobald och falle, gehört alles was mein war ihm! Sobald ich falle folgt ihr alle ihm!" Er winkte den Klabauter in den Ring.


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#1562

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 04.04.2015 00:18
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Klabauter trat in den Kreis, zog seinem Säbel und grüsste Moner. Sie traten in die Mitte und gaben sich die Hand. Keiner von ihnen sagte mehr etwas, alles, was es zu sagen gegeben hatte, war in den vergangenen Tagen gesprochen worden. Langsam traten sie wieder auseinander und nahmen ihre Position ein. Moner selbst gab das Startsignal, in dem er nickte.
Der Klabauter nahm keine Rücksicht. Erstens weil es in einem Rachary keine Ehre für den Sterbenden brachte, wenn sein Bezwinger nicht alles gab, um ihnzu besiegen. Zweitens, weil er nicht das Risiko eingehen wollte, doch noch zu verlieren. Moner war immerhin über einen Kopf grösser als er und vermutlich anderthalb mal so schwer. Aber er war auch alt, und der Klabauter nutzte die Schnelligkeit, die ihm seine Jüngeren Glieder gaben, aus, und schaffte es dadurch sogar seine geringere Grösse zu einem Vorteil zu machen, indem er immer wieder von unten her zustach, einer Richtung, die nicht leicht abzuwehren war. Er erwischte Moner am Bein, aber es war nur eine flache Wunde. Kurz darauf traf Moner ihn an der Schulter, die Klinge durchtrennte Hemd und Haut und der weisse Stoff färbte sich rot, doch der Klabauter ignorierte den Schmerz. Er schlug zu und Moner kam seiner Klinge entgegen, um sie abzuwehren, aber im letzten Moment zuckte der Klabauter darunter hindurch, tänzelte mit einem Schritt aus Moners Bahn und stiess den Säbel mit beiden Händen aufwärts. Die Klinge traf Moner knapp unter dem Brustkorb und drang durch ihn hindurch bis ihre blutige Spitze auf der Rückseite austrat.


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#1563

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 04.04.2015 00:51
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Schweigen herrshte und nur das Rauschen des Meeres, welches unablässig im Herzschlag der See an den Strand brandete füllte die Stille aus. Moner hustete und stützte sich am Klabauter kurz ab. Die Klinge im Leib fühlte sich merkwürdig fremd an. Kühl. Und als würde sie doch irgendwie da hin gehören.
Moner hob den Blick und sah zum Horizont, über die Wellen hinaus, die plötzlich anders klangen, als würden sie leicht und doch bedrückend sanft singen. Das Rauschen verschwand aus seiner Wahrnehmung und er schleppte sich am Klabauter vorbei zur See.
Reina wandte sich um und erstarrte, als sie Moners Ziel erkannte. Klagegesang ertönte vom Wasser aus, immer lauter und klarer wurde er, verschmolz mit der Melodie des Wassers und Windes, so wunderschön, dass es manch einen der Seemänner lockte Moner zu folgen. "Verschließt eure Ohren!", brüllte Saki gegen den Gesang an. "Ihr alle! Nixen! Hört nicht hin! Ohren zu habe ich gesagt!", brüllte sie und zog ihren Säbel, um Moner nach zu eilen, der das Wasser schon fast erreicht hatte.
Moner blickte sie an, die Nixe, die sich aus den Wellen erhob, als wäre sie Teil von ihnen. Er sah, wie sie die Lippen bewegte und ihn aus ihren traurigen Augen ansah, die Arme willkommend ausstreckte. Sie schien vollkommen, ein sanftmütiger Engel aus den Tiefen empor gestiegen.
Ihre Schwestern schälten sih hinter ihr aus dem Meer, der aufspritzenden Gischt. Es waren mehrere Dutzend und sie alle sangen und klagten den Tod des alten Dämonen an, doch waren sie nur gekommen, um seinem Ableben zu zu sehen und darauf zu warten, dass seine Mannschaft ihm in die Flut folgte, anders als die Nixe, die willkommend auf ihn wartete.
Moner watete weiter und kämpfte gegen das ihm entgegen rollende Wasser an. Der Säbel des Klabauters steckte noch immer in seiner Brust, doch er schien ihn nicht zu bemerken. Immer weiter watete er hinaus, in die Arme der Nixe, die ihn wohlig empfing und an sich zog, wie ein verloren gegangenes Kind. Der Nixengesang wurde lauter und es schien, als würden sie mit Moner bald wieder abziehen, doch mit einem Schlag änderte sich die friedliche Szenerie. Die Nixe, die Moner in Armen hielt, erstarrte mit einem Schlag. Die Wellen glühten plötzlich auch durch ihr Blut rot und ein greller Schrei entfloh ihrer Kehle. Die Nixe zappelte, Moner lachte und hob den Dolch, bevor er ihn niedersausen und das Herz der Nixe durchschlagen liess. Die Schwestern der diesen kreischten ebenfalls auf, voller Zorn und Schmerz, stürzten sich voller Wut, die Kiefer gespickt mit den langen, schwarzen Nadelzähnen weit aufgerissen, auf Moner, doch nur die wenigen, die in ihrer unmittelbaren Nähe standen. Die anderen waren verstummt und sahen dem Schauspiel nur aus kalten Mienen zu. Pfeile flogen aus den hinteren Reihen der Piraten, bevor die Nixen sich auf Moner stürzen konnten, doch dieser war bereits in die Knie gesunken und sah mit breitem Lächeln gen Himmel. Er war erleichtert endlich erlöst zu sein. Als er die Augen schloss, starb er, tat den letzten Atemzug und bettete sein Haupt mit der toten Nixe im Arm, auf die sanften Wellen der See.

Saki schlug die Nixen zurück, denn diese wollten sich aus Rache an den Seemännern vergreifen, aber an Land verloren sie ihre Stärke und an der Grenze zwischen Strand und Meer, waren sie innetwa gleich stark, wie die Frau, die ihre Waffe schwang und ihnen immer gefährlicher wurde. Schlussendlich gaben sie auf, zogen sich fauchend und kreischend zurück und nur die Nixen, die stille Beobachterinen gewesen waren blieben. Sie beobachteten aus sicherer Entfernung Moners Leichnam, wie er da lag, zu schwer um von den schwachen Wellen ins Meer hinaus gezogen zu werden und hoben dann den Blick zum Klabauter, schenkten ihm ein Lächeln und sprangen in die Wellen, wobei sie im fahöen Licht der jungen Nacht tanzten.
"Komm!", meinte Reina und fasste den Klabauter am Arm. "Ich übernehme für Saki, komm."


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#1564

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 04.04.2015 01:00
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Klabauter nickte.
Sie halfen Saki, Moner an Land zu ziehen und der Klabauter zog seinen Säbel aus der Brust des Mannes. Das Blut strömte nur noch schwach aus der tiefen Wunde, ohne die Kraft eines Herzens, das es antrieb.
Die meisten der Piraten standen reichlich verwirrt da, nicht ganz sicher, was gerade geschehen war und warum.
Meleth sass im Schneidersitz im Sand und blickte verträumt den Nixen nach.


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#1565

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 04.04.2015 01:07
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Saki kämpfte mit den Tränen, als sie die Befehle brüllte. Die Einheimischen eilten herbei und legten den Toten samt der Nixe auf eine Bahre, bevor sie ihn in Richtung einer der Hütten trugen. Moners, nun Klabauters Captains sorgten dafür, dass die Mannschaften sich zu den bereit gelegten Tischen an der anderen Seite von Sakis Haus begaben. Speis und trank standen darauf, Fackeln und einige kleinere Feuer erhellten die Stelle und sobald die Leute in Sichtweite kamen, begann ein kleines Orchester eine schwere und doch lebendige Melodie zu spielen, auf Trommeln, Flöten und Trompeten.
Reina und der Klabauter waren aber nicht in Richtung Fest gegangen. Sie hatte ihn zu den Baracken geführt und ihn gebeten dort Platz zu nehmen. "Saki und die Einwohner bereiten die Bestattung vor. Sie wäre froh, wenn du bei der Zeremonie dabei wärst", erklärte sie leise und fragte, ob sie seine Wunde verbinden sollte oder Verbandsmaterial bringen, damit er es selber tat.


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#1566

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 04.04.2015 17:53
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er nickte und hielt still, als sie die Wunde verband. Die Wunde war nicht gefährlich, solange sie sauber blieb, nur schmerzhaft, aber mit dem fest sitzenden Verband durchaus erträglich.
Der Klabauter trank einige Schlucke Rum, dann machten sie sich auf den Weg zum Bestattungsplatz.


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#1567

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 05.04.2015 00:12
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Man hatte Moner und die Nixe jeweils auf einem schnalen Floss aufgebahrt, hatte dem ehemaligen Kapitän die schönsten Kleider angezogen, die er zu Lebzeiten besessen hatte und das Floss mit Blumen geschmückt. Auch das Floss der Nixe war voller Blumen, Früchte, Ranken und kleine, gebrannte Tongefässe voller Opfergaben lagen ihnen auf den Bahren bei. Man liess sie zu Wasser und die Frauen der Insel sangen Lieder, die zwar traurig klangen, jedoch gleichzeitig fröhlich wirkten "soe singen über das Leben der Nixe und Moners, und über die Reise die ihnen bevor steht", meinte Reina an den Klabauter gerichtet. "Man wird gleich Lichter verteilen, die man ebenfalls zu Wasser lassen soll, damit sie die Seelen durch das Dunkel der See führen. Saki hat es mir erklärt." Reina nahm die beiden kleinen, bauschigen Flösslein entgegen, die ein Pirat verteilte. Darin waren bereits jeweils eine brennende Kerze. Sie reichte dem Klabauter eine und deutete ihm schweigend zu folgen.
Nach Saki und ihren Kindern liessen sie die Lichter zu Wasser und sahen ihnen und Moner, der in Mitten der kleinen Flammen davon trieb, nach. "Klabauter, willst du tanzen?", fragte Reina leise, als die Musik einsetzte.


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#1568

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 16.04.2015 18:42
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er fasste ihre Hand und Taille und nahm den auf und abschwellenden Rhythmus der Musik in seine Bewegungen auf. Sie tanzten langsam, wiegend und er schloss die Augen, trittsicher auch im lockeren Sand, und seine Piraten machten ihnen Platz. "Wenn ich einmal sterbe", flüsterte er nach einer Weile leise, ohne die Augen zu öffnen. "Dann will ich auch so bestattet werden. Aber mein Boot soll brennen."


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#1569

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 16.04.2015 18:50
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Hmm", bestätigte sie und lehnte den Kopf an seine Schulter. "Ich werd dafür sorgen, wenn ich dann noch dein Maat bin und am Leben."


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#1570

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 18.04.2015 03:34
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er küsste sie lächelnd auf die Stirn und sie tanzten weiter, bis das Stück zuende war.


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