RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 03.10.2014 03:28von Ro Raven •

Der Klabauter übergab das Steuer kurz an Reina und wandte sich an die versammelte Mannschaft.
"Wir laufen diese Nacht einen Hafen nicht weit von Vadra an. Sern, Kopo, Tarret und Simarian, ihr übernehm die Schiffswache. Dem Rest steht es frei zu gehen, sobald wir angelegt haben, wer aber bis zum Morgen bleibt kriegt gleich das Geld vom Rum ausgezahlt.
Von unserem Landeplatz zum Zentrum von Vadra ist es eine knappe Stunde zu Fuss. Wir werden bis übermorgen Mittag vor Anker bleiben. Es steht euch frei, in die Stadt zu gehen, aber denkt daran: Vadra steht unter dem Einfluss von Nurmen und Nurmen mag keine Piraten. Ich erwarte entsprechendes Verhalten. Ist das klar?"
Die Mannschaft bestätigte und er liess sie wieder abtreten.
If you're going through hell, keep going.

RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 03.10.2014 03:30von Randreyah •

Reina atmete innerlich aus und gab das Steuer zurück, als der Captain neben sie trat.
Als es Nacht wurde, legten sie in Keweras Hafen an. Reina sass neben dem Klabauter und blickte dann fragend zu ihm hoch, indem sie den Kopf in den Nacken legte. Sie mochte mitkommen, wenn sie durfte, aber wenn nicht, würde sie sich auf nach Vadra machen.
(? Vadra S. 17)
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 27.10.2014 03:41von Randreyah •

? Niv, Kasz S. 27, Mitte Juni
Mitte September
Niv hatte sich in Ketaza eingelebt. Sie kannte den Ort langsam gut und fühlte sich nun auch dort fast schon heimisch. Als sie angekommen war mit dem Händler und seinen Leuten, hatte sie Abschied genommen. Ihn umzubringen, hatte sie schlicht nicht übers Herz gebracht und so lebte der Händler weiter und redete hoffentlich nicht über sie und ihrer beider gemeinsame Reise.
Sie hatte schnell Arbeit in einem Kloster gefunden, welches sich um Kranke und Verwundete kümmerte. Man hatte da stets Mangel an Personal und die hübsche neue Krankenschwester war ihnen allen willkommen. Nur konnte sie nicht dort leben, da sie nicht den Glauben der Leute da teilte. Und ihn annehmen, wollte sie auch nicht. Ausserdem war sie eine Frau und als eine solche, hatte sie in den Schlaf- und Wohnräumen eines Mönchsklosters nichts verloren. Stattdessen hauste sie in Ketaza selbst und ritt jeden Morgen mit einem der Fischer, die das Kloster mit Fisch belieferten zur Arbeit.
Seit einiger Zeit lag ein verwundeter Pirat bei ihnen, um den sie sich kümmern musste. Sie vergass stets seinen Namen. Doch er hatte einen Freund, welcher nur selten von seiner Seite wich. Was verständlich war, denn Piraten winkte stets der Galgen.
So ging sie auch an diesem Morgen früh zu Marres, um nach ihm zu sehen. Die Wunde zu versorgen, die sehr gut heilte, den Verband zu wechseln, kurz mit ihm zu reden und sich dann anderen Patienten zu widmen. Bis zum Mittag, denn dann brachte man den Verwundeten das Essen ans Bett, was ebenfalls in den Arbeitsbereich der Schwestern fiel.
Niv tat diese Art der Arbeit gut. Es war viel besser, als die Arbeit im Bordell und dementsprechend war sie selber auch fröhlicher und umgänglicher. Ausserdem schienen einige der Mönche wirklich gar kein Verlangen der besonders nahen Art zu verspüren, wenn sie mit ihr redeten und/oder arbeiteten. Das gefiel ihr, denn so fühlte sie sich nicht, wie ein einfaches Stück Fleisch.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 04.11.2014 18:03von Randreyah •

Einige Tage vor dem vereinbarten Treffen
Wezkon zog durch die Strassen Ketazas. Er streifte gerne durch das Wohngebiet. Da gab es einiges zu sehen und zu hören. Die Häuser waren relativ schlicht, ab und an waren die Fenster, Fensterbretter und Wände mit Blumen und Ringelpflanzen verziert, doch jetzt blühten nur noch wenige. Der Herbst war da. Tücher, die man über die Gassen, als Schutz vor der Sonne und dem Wind, welcher ab und an Sand und Staub mit sich trug, gespannt hatte, hingen immer noch und liessen die Strassen dank ihrer Schatten getiegert aussehen. Immer wieder rannten ihm Kinder entgegen. Ketaza war schön, bunt und so voller Leben. Es beherbergte viele Kulturen, da Menschen und Dämonen aus allen Winkeln Dreitans da zusammen lebten.
Wezkon genoss die ruhigen Stunden an Land und wankte langsam durch die Strassen, da der Grund unter seinen Füssen so ungewohnt hart und still war. Er grüsste einige Leute im Vorbeigehen, die er kannte und hielt hie und da beim Stand eines Händlers, Bäckers, Handwerkers an, welche vor ihren Läden die Waren anpriesen. Er kaufte nichts, ausser einen Happen zu essen, sondern sah sich die Waren nur an, erkundete sich nach Preisen für Rohstoffe und Metalle und wanderte weiter den größeren Strassen entlang.
Irgendwann kam er an den Rand der Kleinstadt und beschloss dem Weg weiter zu folgen, den Hügel hinauf, weiter ins Grün, in Richtung Wälder und Kloster. Seit Langem war er nicht durch das Grün des Festlandes gezogen und irgendwie lockte es ihn jetzt, sich die Füsse zu vertreten und die süsse Luft zu schnuppern.
So ging er weiter, genoss die warmen Sonnenstrahlen auf seiner schwarzen Haut - er trug, da es relativ heiss war, nur Hemd, Hose, Stiefel und Hut, nebst dem Säbel und Waffengürtel, die er niemals ablegte - und rauchte gemächlich sein Pfeifchen, als er plötzlich lautes Fluchen vor sich hörte. Er horrchte auf und fragte sich, was da hinter dem Hügel los war.
Lange brauchte er nicht auf die Antwort zu warten, denn den Hügel hatte er schnell erklommen. Dahinter und nun vor ihm war eine Frau. Sie war schlicht gekleidet, trug ihr Haar hochgebunden und sammelte Äpfel, Birnen und Nüsse auf, die aus dem Korb gefallen und auf die Strasse gekullert waren. Ein Esel schnupperte daran und sie drückte seine Schnauze beiseite. "Kann ich helfen?", fragte Wezkon die ungewöhnlich zierliche Dunkelschattin. Sie blickte auf und lächelte kurz. "Nein, habt Dank, es geht schon", meinte sie freundlich. Wezkon blieb trotzdem kurz stehen und beobachtete, wie sie die Ware in ihre Schürze sammelte, da der Flechtkorb scheinbar kaputt gegangen war. Aber die Nüsse waren zu klein und rollten schnell wieder in die Freiheit. Der Captain schnaubte kurz amüsiert, nahm den Hut vom Kopf und half ihr trotzdem, indem er all die Nüsse in seine Kopfbedeckung sammelte. "Hier", sagte er und half ihr auf die Füsse. "Ihr seid unterwegs zum Kloster nehme ich an?", fragte er sie und die Frau bejate. "Dann kann ich euch begleiten", meinte er, froh darüber vielleicht mit jemand unbekannten reden zu können. Die Frau schien zuerst zu zögern, das Misstrauen in ihrem Blick konnte er deutlich erkennen, auch wenn sie es nicht offen zeigte. Er lachte. "Man nennt mich Wezkon, zu euren Diensten", stellte er sich vor und vollführte eine formvollendete Verneigung, wobei er sich den Hut mit Nüssen gegen die Brust drückte. "Mich nennt man Niv", stellte sie sich vor. "Besucht Ihr jemanden im Kloster?", fragte sie und raffte die Schürze so zusammen, dass sie sie mit einer Hand halten konnte, währendem sie den Esel an den Zügeln nahm.
Wezkon folgte neben ihr her. "Nein", antwortete er. "Aber ich war sehr lange auf See und wollte sehen, wie es an Land aussieht. Ob mich meine Erinnerung täuscht oder nicht", er lachte,"Und ihr?", fragte der Pirat neugierig. "Ich arbeite da", erklärte sie. "Als Krankenschwester. Und jetzt haben mich die Mönche vor Feierabend Obst und Käse kaufen geschickt."
Wezkon nickte. Er schielte zum Esel. Sie hatte noch andere Sachen, wie Milch, Met und ähnliches geladen. Brot war auch dabei. "Und wieso schickt man euch alleine los? Ihr könntet überfallen werden."
Niv lachte. "Sowas passiert hier so gut, wie nie", meinte sie. Warum sie sich so sicher war, verschwieg sie.
Das Kloster hatten sie schnell erreicht und Wezkon sah es sich an, tat, als würde er in der grossen Halle beten, lauschte aber den Gesprächen der Mönche. Als er wieder aufbrach, traf er am Ein- beziehungsweise Ausgang wieder die Frau von vorhin.
Er begleitete sie zurück nach Ketaza, diesmal ohne Esel, und redete über dies und jenes mit ihr. Er fand heraus, dass sie eine Tochter der Nomadenvölker war und das fand er wiederum spannend. Er fragte sie aus über die Piraten der Steppe, Kasz, wo sie noch vor wenigen Monaten gelebt und gearbeitet hatte - Niv erzählte natürlich nicht, als was und wieso sie nach Ketaza gekommen war - und lud sie dann ein, mit ihm etwas trinken zu gehen. Zu seiner Überraschung nahm sie an, was ihn irgendwie freute. Da er sich scheinbar nicht mehr so gut in Ketaza auskannte, wählte sie das Lokal aus. Ein relativ entlegenes und ruhiges Wirtshaus, das aber ausgezeichnetes Bier und Essen servierte.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 04.11.2014 19:20von Randreyah •

Am nächsten Morgen wachte Niv relativ spät auf. Ihr Schädel dröhnte und draussen schlug irgendein Vollidiot eine Glocke und predigte lauthals über den Weltuntergang und irgendeine Art von Gnade irgendeines Herren.
Sie drehte sich zur Seite und sah sich im Raum um. Es war ihr eigenes Schlafzimmer, in der Wohnung, die sie gemietet hatte, die Welt wirkte aber so träge, dass sie einige Augenblicke brauchte, um zu begreifen, dass sie spät dran war, wenn nicht zu spät, um ihre Schicht im Kloster anzutreten. Bevor sie aber aufstand, versuchte sie sich an die vergangene Nacht zu erinnern und langsam, nur langsam kam die Erinnerung an den Piraten, die Schenke und die Gesellschaft zurück. Sie war mit ihm etwas trinken gegangen. Er war sehr nett und charmant gewesen, nicht sehr aufdringlich, was sie überrascht hatte. Lange waren sie zusammen gesessen. Aber als es spät geworden war und sie heim wollte, waren noch einige Leute mit Musikanten in die Schenke gekommen. Ein Händler, der seinen Junggesellenabschied gefeiert hatte. Man hatte sie auf Getränke eingeladen und sie waren geblieben, hatten gelacht, getanzt und noch mehr getrunken. Niv hatte es, das musste sie zugeben, sehr gut getan, auch wenn sie am Ende des Abends ziemlich betrunken gewesen war. Dann war sie nachhause gegangen. Und dann? Irgendetwas war da noch...ah richtig. Sie erinnerte sich. Der Pirat hatte, selber recht beshwipst - auch wenn er nicht betrunken war, was sie irgendwie bewundert hatte in dem Moment - darauf bestanden sie zu begleiten, da er nicht wollte, dass man sie auf dem Heimweg belästigte. Und da war das eine zum anderen gekommen und jetzt lag er, wenn sie sich richtig erinnerte, neben ihr. Alte Gewohnheit halt, lächelte sie in sich hinein und drehte sich um. Tatsächlich lag er da, eine Handbreit von ihr entfernt und schlief. Schlecht sah er nicht aus, das musste sie zugeben. Sie kuschelte sich enger an ihn und lehnte den Kopf gegen seine Brust, was zur Folge hatte, dass er im Schlaf den Arm um sie legte und sie näher an sich zog. Sie grinste und blieb noch eine Weile liegen.
Als Wezkon erwachte, war es gegen Mittag. Er lag in irgendeinem weichen Bett und hatte sehr gute Laune. Woher diese rührte, wusste er noch ganz genau. Fröhlich und wie betrunken wankend, sammelte er seine Sachen zusammen und zog sich an. Dann setzte er sich aufs Bett und betrachtete den Raum. Er war sich nicht sicher, wo die zierliche Kleine war, aber es gefiel ihm hier. Er besah sich ihre Sachen und ging dann nach unten - die Wohnung war relativ klein, hatte drei Zimmer, ein Bad und eine Küche, die sich beide unten befanden, dafür hatte es aber einen kleinen Garten...
Er fand Nea, oder wie sie auch hiess, in der Küche vor, wie sie gerade den Tisch für ein spätes Frühstück deckte. Grinsend legte er die Arme von hinten um sie und drückte ihr einen Kuss in den Nacken, wobei er ihren Duft einsog. Es war ungewohnt, eine so zierliche Dämonin in den Armen zu halten. Sie lachte leise und legte den Krug auf den Tisch ab. "Das Bad befindet sich da", sie nickte in die Richtung. Ein schmaler Gang, die Hintertür zum Garten und links und rechts zwei weitere. "Die linke Tür", meinte sie. Hinter der zweiten lag die Vorratskammer. "Da kannst du dich waschen... Und ein Bad nehmen, wenn du willst. Das Wasser ist bereit."
"Womit habe ich so viel Freundlichkeit verdient?", gurrte er amüsiert in ihr Ohr und knabberte daran. Niv lachte.
"Ich bin nur eine gute Gastgeberin", meinte sie. "Eine sehr gute", erwiederte er, gab ihr einen Klaps auf den Hintern und verschwand im Badezimmer.
Es war später Nachmittag als er zurück zu seinem Schiff ging. Die Frau gefiel ihm und vielleicht würde er sie öfter besuchen. Mindestens so lange, bis der Klabauter ankam. Vielleicht auch danach. Jedenfalls wollte er die Zeit bis zur Abreise geniessen, denn das Abenteuer, das sie vor hatten, machte ihm doch etwas Angst. Er verabschiedete sich bei der Tür von ihr und dankte ihr für den Abend und den Tag, dann ging er hinaus auf die Strasse, blieb stehen, sah sich um und war zwei Sprünge später wieder bei ihr, wobei er sie gegen die Tür drückte und küsste. Aus einer seiner Hosentaschen fischte er eine goldene Kette, die er ihr um den Hals legte. "Sie ist viel wert. Sehr viel", meinte er zwischen weiteren Küssen. "Wenn du sie verkaufst, wirst du..."
Sie drückte ihn von sich, um zu Wort zu kommen und sah ihn belustigt an. "Ich nehme kein Geld dafür", meinte sie. Nicht mehr. Er grinste und nahm ihre Hände in die seinen. "Was dann?", fragte er ebenfalls amüsiert.
"Gar nichts", sie zuckte mit den Schultern, "Es war nett mit dir. Eine schöne Abwechslung."
Wezkon musterte sie. Er wusste nicht genau, wie er sie einseinschätzen sollte. "Darf ich wiederkommen?", fragte er plötzlich.
"Natürlich", war die Antwort und sie lächelte, wobei sie eine Reihe weisser Zähne offenbarte. "Sicher?", fragte er "Weil, wenn ich komme, dann nicht nur um Tee zu trinken..."
"Ich weiss", lachte sie. "Das ist auch gut so." Etwas Abwechslung würde auch ihr gefallen. Denn langsam vermisste sie es doch in den Armen eines Mannes zu liegen. Die Mönche im Kloster waren prüde und hatten nichts für das weibliche Geschlecht übrig und die Patienten waren halt Patienten. Ein Pirat oder Seemann war eine relativ gute Partie, denn wenn er vorbei kam, konnte sie sich mit ihm darüber unterhalten, was andernorts vor sich ging und später würde sie in einem warmen Bett schlafen können. Dann wäre er wieder für Wochen oder Monate weg, was sie nicht störte.
"Gut", meinte er und strich ihr grinsend eine Strähne hinters Ohr. Sie lächelte und Wezkon löste sich von ihr. "Dann bis zum nächsten Mal", zwinkerte er, verneigte sich und eilte davon. Niv sah ihm nach und spielte mit der Kette um ihren Hals.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 04.11.2014 20:37von Randreyah •

Zanenza wartete ungeduldig auf ihren Bruder und als sie ihn vom Krähennest aus auf das Schiff zulaufen sah, sprang sie beinahe die Wanten hinab, hangelte sich wie ein Äffchen an einem der Seile hinunter und rannte ihm entgegen. Wezkon schien in Gedanken versunken und das Grinsen auf seinem Gesicht war ihr fremd. Aber dennoch sprang sie ihm in die Arme und riss ihn dabei um. Sie lachte. "Hast du mich wirklich nicht gesehen Wezi?", fragte sie lachend und schmiegte sich an ihn. "Nein, kleine Maus", meinte er und verstrubbelte ihr Haar. Zanenza kicherte und drückte ihn enger. Dann schreckte sie auf und sah ihn verwirrt an. "Du riechst komisch", meinte sie. "So nach... Frau?"
Wezkon lachte. "Ja, das kann sein", meinte er und rappelte sich auf. Zanenza sah ihn immer noch verwirrt an und folgte neben ihm her zum Schiff. "Wieso?", fragte sie neugierig zu ihm aufschauend und die Arme hinter dem Rücken verschränkt.
"Weil ich bei einer Frau war", meinte Wezkon amüsiert.
"Wieso?", fragte Zanenza erneut.
"Weil ich auch ab und an Gesellschaft brauche." Er lachte und auf ihr verwundertes und enttäuschtes Gesicht, noch mehr, als sie ausrief: "Bin ich denn nicht Gesellschaft genug!?"
"Doch... Aber du bist noch klein und ausserdem meine Schwester."
Jetzt war sie völlig verwirrt und ihr "Na und!?" liess ihn noch lauter lachen, was sie überhaupt nicht verstand.
"Weisst du, wenn ein Mann einsam ist, dann braucht er die Gesellschaft einer Frau", erklärte er und ging mit dem Mädchen in seine Kajüte. "Und die Art der Gesellschaft, kann ihm seine Schwester oder Mutter nicht geben."
"Welche Art Gesellschaft?", fragte sie neugierig.
"Das findest du heraus, sobald du alt genug für sowas bist. Das ist nämlich Erwachsenensache... Vielleicht erkärt es dir aber Reina, wenn du sie nett fragst."
"Oh ja!", Zanenza strahlte, als sie den Namen der Frau hörte. "Wann sehen wir sie wieder?", fragte sie und warf sich auf Wezkons Bett, wechselte aber auf ihres, das am anderen Ende des Raumes stand, als er sie böse anblickte.
"Bald", meinte Wezkon und nahm hinter dem Tisch Platz und besah sich einige Karten und Listen.
"Wie lange ist bald?", fragte das Mädchen.
"Eine Woche oder zwei", war die abwesende Antwort. Zufrieden grinsend warf sich Zanenza in die Laken und griff nach ihrem Stoffbär.
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Sie waren für fast eine Woche doch auf See gewesen, um sich noch etwas Gold zu beschaffen. Gefunden hatten sie einige kleinere Handelsschiffe, von denen sie eines geentert hatten, die Mannschaft gefangen und die Ladung an Pelzen, Fellen, Häuten und Schnaps an sich genommen. Sie verkauften alles, bis auf den Kapitän des Schiffes - das sie versenkt hatten - und den Händler am Markt. Als dies getan war, schickte Wezkon Zanenza zu einem Bekannten, welcher als Goldschmied arbeitete, damit er ihr zeigte, wie man Schmuck herstellte. Was natürlich nur ein Vorwand war, um die hübsche, zarte Niv in Ruhe besuchen zu können.
Gut gelaunt machte er sich also auf den Weg zu ihrem Haus. Diesmal hatte er aber einen Seesack auf der Schulter hängen, in dem auch etwas für sie dabei war. An ihrer Tür angekommen, klopfte er an und pfiff fröhlich vor sich hin. Sie öffnete und bat ihn herein, er grüsste sie nur kurz, trat die Tür hinter sich zu und hob sie dann ohne weiteres hoch. "Ich muss noch einkaufen", lachte sie und hielt sich an ihm fest, als sie den Boden unter den Füssen verlor. "Kannst du auch später!", lachte er und versenkte das Gesicht in ihrem Busen. "Wezkon!", rief sie lachend aus. "Die verkaufen nur bis Sonnenuntergang." Murrend liess er sie wieder runter, legte den Seesack auf den Tisch und nahm Platz. "Soll ich mitkommen?", fragte er. "Wenn du tragen hilfst", grinste sie. Er nickte und stand auf. "Können wir nicht noch schnell vorher?", fragte er fast schmollend. "Nein!", lachte Niv und er trottete murrend hinter ihr her, als sie das Haus verliess. "Hast du genug Geld dabei?", fragte er, nachdem sie abgeschlossen hatte. "Ja", antwortete sie fröhlich. "Gut", seufzte er. "Wohin?"
"Gemüsehändler und dann Metzger", antwortete sie. "Da lang also", meinte er, bot ihr den Arm an und zielte auf eine Seitengasse. "Nein da", kicherte sie und lenkte in die richtige Richtung ein. "Oh ups", meinte er.
Als sie sich auf den Rückweg vom Metzger machten, lief ihnen eine Frau über den Weg, ein Mädchen an der Hand, das ohne Zweifel ihre Tochter war. "Zöpfchen?", meinte Wezkon erstaunt. "Du bist ja... Ist sie aber süss", meinte er und grüsste die Kleine. "Was machst du? Wie gehts?", fragte er und wusste nicht wohin mit dem Essen und was mit Niv machen, diese schien Zöpfchen aber zu kennen. Immerhin waren sie ja fast Nachbarn. "Guten Abend Zetela", grüsste Niv. "Und zurück von der Schule, Azali?", fragte sie das Mädchen.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 05.11.2014 12:04von Ro Raven •

"Ne, ich hab heute geschwänzt", grinste das Mädchen.
Zetela verpasste ihr einen Klaps gegen den Hinterkopf. "Und das wird für dich moch ein pasr unangenehme Folgen haben, Madame, das sag ich dir! Hallo Niv, und hallo Wezkon."
Azali musterte letzteren mit schmalen Augen. "Du bist ein Pirat", stellte sie fest.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 05.11.2014 12:16von Randreyah •

"Wundsalben aller Art, gegen Verstauchungen und Zerrungen, solche gegen Erkältungen und Hustentee, Salbeitee, und noch andere Kräutertees", antwortete Niv.
"Hab ich", meinte Wezkon. "Sie steht im Hafen, die grosse, dunkle Nachtbringer, ist nicht zu übersehen."
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