#1421

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 11.06.2014 23:17
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Er rannte einfach weiter, vor sich hin fluchend und drehte sich gelegentlich um. Gut, er war schneller als die Ameisen, zumindest ein bisschen, aber es waren mehr geworden, ein recht großer Schwarm.
Gänge entlang, Treppen hinauf. Wenn er auch nur eine Sackgasse erwischte...
Da kam ihm eine Idee. Wie trivial. Er könnte versuchen, durch eine Tür zu gelangen. Im nächsten Gang mit Türen versuchte er keuchend eine nach der anderen zu öffnen.
Zu, zu, offen. Angeketteter Riesenwolf drinnen, schnell wieder zu machen. Zu, zu, offen, super.
Während er hinter sich schon das wütende Summen der Ameisen hörte, schloss er die Tür hinter sich.
Ein Raum voller Pentagramme und Gerätschaften. Zwei Türen gingen ab und eine Treppe führte hinab.
Eine klassische Beschwörungskammer wie ihm schien, sogar gefälschte Fenster gab es.
Er horchte. Stille. Er war hoffentlich allein.
Hinter sich hörte er aber ein kratziges Geräusch an der Tür. Als würden die Ameisen...es war eine Holztür...na super.
Er schlich die Treppe hinab in eine von Fackeln beleuchtete Kammer und machte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen.
Sogar aufgeschlagene Bücher lagen noch auf dem Boden neben den Sitzkissen der Pentagramme. Sie schien eben erst verlassen worden zu sein.
Ein Wandvorhang ging von ihr ab, ansonsten ging es nicht weiter.
Das angenehme rötliche Licht...Feuer! Hier gab es Feuer und er konnte damit gut umgehen. Vielleicht konnte er so die Ameisen abwehren.
Das Nagen von oben hielt an.
Er musste schnell denken und eine Falle bauen. Er sah sich im Raum um.
Genug Papier zum schnellen Brennen gab es, ein wenig Holz. Ein paar Fläschchen standen herum, die Geister wussten, was darinnen sein mochte.
Aber er würde zum Feuer flüstern können. Die simpelste Form der Feuermagie. Er gab dem Feuer etwas von seiner Kraft und wenn er genug Papier aufstapelte, würde er vielleicht eine mehrsekündige Stichflamme im Türrahmen erzeugen können. Aber es waren viele Ameisen. Shak!


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

nach oben springen

#1422

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 12.06.2014 13:03
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro band sich das Tuch um die Nase und nickte. Es gab keinen anderen Weg. Sie umfasste das Heft ihres Säbels, murmelte einen Befehl und spürte, wie ihr die Energie wie Feuer durch die Adern schoss. Alastar ging voran und sie folgte ihm, ohne die Hitze qn ihren Händen oder die Wunden zu spüren. Schmerz hatte keine Bedeutung. Das einzige, was sie früher oder später aufhalten würde, war der Blutverlust. Deshalb musste sie schnell sein.


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#1423

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 12.06.2014 21:22
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Da er deutlich in die Ecke gedrängt war, fiel ihm plötzlich etwas ein: Der Wandvorhang.
Er hastete zu ihm, zog ein Messer und spähte vorsichtig hinter ihn. Da schien ein Raum zu sein. Er horchte. Stille.
Langsam zog er eine Ecke des Vorhanges hoch und streckte den Kopf durch. Er war leer. Allerdings waren hier Decken und Wände voller Pentagramme, eingravierter Zirkel und Mandalas und der Geruch nach Kräutern hing in der Luft. Zudem gab es einige Ketten samt Befestigung an den Wänden und in der Mitte war ein überdurchschnittlich großes Pentagramm auf einem Podest, von dem eine Steintreppe aus nach unten führte.
Shagan wusste sofort, worum es sich hier handelte.
Beschwörungsmagie. Drei Räume, die bestens ausgestattet waren, um alles Mögliche zu beschwören, was bekannt war, konnte nur bedeuten, dass in diesem Teil des Versteckes dieser Teil der Magie erforscht wurde.
Von unten hörte er ein leises Scharren und Poltern, es klang weniger menschlich.
Er fragte sich, ob da noch ein beschworenes Wesen war.
Wie auch immer, er rannte zurück in den ersten Raum, schichtete das ganze Papier und die Bücher, mitsamt dem Räcuherwerk und Brennholz von drüben unter dem Türrahmen auf und stellte sich in Position. Die Tür oben schien ohnehin fast durchgenagt zu sein, den Geräuschen nach zu urteilen, da würde es ihm weniger bringen, die Treppe runterzurennen.
Das würde er tun, nachdem er ein paar Ameisen verbrannt hatte.
Und wenn er dort in einer Sackgasse war...nun, er hatte noch mehrere Alternativen, für den Fall, dass er sonst sterben müsste. Seine letzten Notausgänge. Die jedoch auch lebenslängliche Nachteile mit sich brachten.
Scheiß Idee, so unüberlegt hier alles kleinzuhauen.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

nach oben springen

#1424

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 13.06.2014 19:51
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar verschwendete keine Zeit und kletterte den Kamin hoch. Die Hitze nahm ab, doch mittlerweile machte ihm der Russ und Rauch zu schaffen. Trotz des nassen Lappens kratzte es bei jedem Atemzug im Hals. Er schielte nach oben, doch noch sah er nichts als undurchdringliche Dunkelheit. Fast fünf Minuten lang kletterten sie, bevor er mit dem Kopf gegen Widerstand traf. Zweige! Mit einer Hand drückte er dagegen. Es war schwer. Er trat noch einen Tritt nach oben und drückte mit dem Rücken gegen die Sperre. Seine Muskeln begannen vor Anstrengung zu zittern, als sich das Hindernis endlich zu heben begann. Empörtes Geklapper erklang, doch das kümmerte ihn nicht sonderlich. Er kippte das Hindernis zur Seite weg und kletterte ins Frei. Prompt hakte ihm etwas spitzes in den Kopf.
Mit einem Knurren fuhr er hoch und seine Finger schlossen sich um einen dünnen Hals, den er ohne zu zögern brach. Blut floss ihm über die Hände. Es war ein Storch. Das Nest lag völlig zertrümmert am Fusse eines steilen Hangs.
Nun hatten sie wenigstens noch was zu essen, doch erst einmal musste er sich ausruhen. Er griff in den Kamin hinein und half Ro herauszuklettern. Mit einem raschen Blick orientierten sie sich, doch nichts deutete darauf hin, dass sich unter ihnen ein grossen Höhlensystem befand. "Was jetzt?", schrieb er mit einem vor Russ geschwärztem Finger auf den sie umgebenen Kalkstein.

nach oben springen

#1425

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 14.06.2014 15:21
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Distanz machen", sagte Ro japsend.."Hier sind wir auf einem verdammten Präsentierteller."
Es srimmte: sie standen am oberen Ende eines hohen Abhanges, am Rand eines leicht gewölbten Plateaus, das von struppigem, von der Sonne versengten Gras bewachsen war.
Sie holte noch einige Male tief Luft, dann stand sie auf, strauchelte und fiel wieder hin. Ihre Beine fühlten sich an, als wären sie eingeschlafen. Diese verdammten Insekten! Alastar schien es nicht viel besser zu gehen. Sie schaffte es auf die Knie und machte sich daran, halb stolpernd, halb ktabbelnd, der Abbruchkante entlang von dem Hügel herunter zu kommen, aber sie hatten kaum zwei Dutzend Meter hinter sich gebracht, als die Luft vor ihnen sich verdunkelte und sich eine Schwarzmagierin aus dem Nichts materialisierte. "Dachtet ihr, ihr kommt so leicht ungeschoren davon?", lachte sie und setzte das Gras um sie herum mit schwarzen Flammen in Brand.


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#1426

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 14.06.2014 16:07
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar warf den Storch nach der Frau und traf sie zu seiner grossen Überraschung am Kopf. Sie schien ebenfalls von dem Angriff überrascht und wich einen Schritt zurück. Mit der anderen Hand zog Alastar Fuin und schlug zu. Die Sichelwelle ging einfach durch die Frau hindurch. Mit einem stummen Fluch setzte er seine Angriffe fort, doch seine Muskeln erlahmten immer mehr. Seine Beine würden gleich unter ihm wegknicken. Mit einem unbeholfenem Seitenschritt wich er einem Feuerball aus und zog auch noch Arad.

nach oben springen

#1427

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 14.06.2014 18:50
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Als die Ameisen durchbrachen, äußerte sich das in einem aggressiven, lauten Summen, dass direkt auf ihn zuflog.
"Auf Wiedersehen", sagte er und hielt die Fackel an das Papier, deutete mit der anderen Hand darauf und fühlte das Feuer. Er öffnete die Augen gerade in dem Moment wieder, als plötzlich eine gewaltige Stichflamme vom Bücherstapel am Boden bis zum oberen Türrahmen emporschoss und mehrere Sekunden anhielt.
Die Front der Flugameisen fiel gegrillt zu Boden. Schade eigentlich, zuhause hatten sie manchmal die großen Wüstenameisen geröstet als Snack. Wobei die hier bestimmt nicht schmeckten.
Egal, er hatte sich kurz nachdem er das Feuer gelegt hatte umgedreht und war in den Raum nebenan gelaufen. Zur Treppe und diese hinab.
Wie erwartet, war unten ein kleiner Gang und links und rechts je drei vergitterte Verliese, in denen absonderliche Monster gefangen waren und zischten, fauchten und sonstige Geräusche von sich gaben, bei denen es einem eiskalt den Rücken hinunterlief. Jedes Verlies war beschriftet, aber er hatte keine Zeit, sich das durchzulesen.
Es war nämlich eine Sackgasse.
Und zurück konnte er nichtmehr, wegen den Ameisen.
"SHAAAAK!", schrie er und rannte bis zum Ende des Ganges, wo mehrere Schlüsselbunde hingen. Mit mehr Schlüsseln, als es hier Verliese gab, also vermutete er, dass er irgendwo etwas übersehen hatte, aber sowieso zu spät jetzt.
Er sah sich die Verliese neben sich an, während oben die ersten Ameisen die Treppe runtergeflogen kamen.
Eine komische, große, grüne Echse mit komischen Höckern auf der Haut und sehr unheimlichen Augen, sowie einer langen Zunge, die ab und zu vorzüngelte.
Außerdem hatte sie einen Gittermaulkorb mit magischen Runen drauf.
Hinter ihm ein...ne, das würde er definitiv nicht freilassen. Außerdem lag es in Ketten und ließ ihn fast zittern beim Anblick. Das waren keine Tiere, soviel war klar und keine der Standard-Beschwörungen, das sah hier schon nach einer Elite an Kampfkreaturen aus.
Eigentlich schlau, anstatt am Kampfort magische Geschöpfe beschwören und somit seine Energie vergeuden, sie schon vorher in diese Welt rufen und dann direkt einsetzen können.
Er schloss das Tor der Echse auf, die sogleich mit heftiger Geschwindigkeit in den Gang sprang und ihn mit bösen, roten Schlitzaugen anfunkelte und zischte.
Doch der Ameisenschwarm, der sich ihr von hinten näherte, brummte so laut, dass sie sich umdrehte und stattdessen lieber die Ameisen anzischte.
Shagan drehte sich um.
Auf der Werkbank unter dem Schlüsselbrett lagen Runen. Eine war mit 'Siegelbrecher Lavawaran' beschriftet. Praktischerweise war eine ganz simple Rune, vielleicht konnte er eine solche sogar noch aktivieren, dafür musste man kein großer Magikus sein.
Er drehte sich wieder um, die Echse hatte die Zunge in den Ameisenschwarm geschleudert, woraufhin sie sich geteilt hatte und einen netzartigen Fangkescher bildete, der voller Ameisen war. Die Echse zog die Zunge wieder ein, schrie dann aber schmerzerfüllt auf.
Der Ameisenschwarm, der noch immer zu groß war umschwirrte sie und stach auf sie ein, wobei die Hautschuppen die Echse weitestgehend schützten. Aber ein paar griffen auch Shagan an.
Nun gut, dann die Rune.
Er hielt sie fest in der Hand und ließ den Magiestrom auf sie einwirken. Sie leuchtete kurz auf und im nächsten Moment taumelte er rückwärts gegen die Werkbank, als aus dem Maul der Echse ein gleißend helles Flammeninferno durch den Gang fegte und die Ameisen restlos verkohlte. Außer diejenigen, die bereits hinter der Echse waren.
Shagan erschlug drei Stück auf seinem Arm, die ihn gestochen hatten, was echt schmerzhaft war und fuchtelte mit den Armen um die anderen zu verscheuchen.
Die paar sollten auch kein Problem sein, außer sie waren sehr giftig.
Dafür stand jetzt die Echse im Gang und drehte sich wieder zu ihm um.
Ja, scheiße jetzt!


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

nach oben springen

#1428

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 19.06.2014 13:01
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Alastars Angriff gab Ro die Zeit, auf ein Knie zu kommen und ihren Säbel zu ziehen. Während die Klinge noch aus der Scheide glitt, verband sie sich damit, zog an der Energie in der Klinge und der in ihrer Umgebung, fiel ins Feuer und rammte die Spitze der Waffe tief in den Boden. Ihre Augen fixierten die der Magierin, sie spürte, schmeckte die Dunkle Magie, die sie benutzte um gleichzeitig hier und nicht hier zu sein und sog daran. Die Welt wurde dunkel und still. Dunkel, still und kalt. Sie hörte den eisigen Wind über die Berggipfel heulen, als die schwarzen Flammen erstarben, schmeckte das Aufflackern von Angst, als die Frau begriff, dass sie begann Substanz anzunehmen, dass jemand oder etwas dem Zauber mehr Energie entzog, als sie einspies, mehr, als sie überhaupt einspeisen konnte.
"Jetzt, Alastar", sagte der Rabe kalt.


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#1429

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 19.06.2014 20:16
von Armelion | 4.811 Beiträge

Die erste Sichelwelle traf das linke Bein der Frau und trennte es sauber ab. Die zweite riss ihr den rechten Vorderarm ab, als sie damit ihren Oberkörper schützen wollte und die Dritte trennte ihr endlich den Kopf vom Rumpf. Keuchend sank Alastar auf die Knie runter. Er konnte nicht mehr kämpfen und kaum noch laufen. Sie mussten so schnell wie möglich weg von dort. Es tat ihm zwar um Shagan leid, doch er wollte nicht sein Leben in einem sinnlosen Kampf wegwerfen. Es wäre klüger wenn sie später zurückkehren würden um seinen eventuellen Tod zu rächen.
Alastar kam taumelnd wieder hoch, ging rüber zu Ro und zog sie ebenfalls hoch. Ein dankbares Nicken war alles was er zustande brachte. Zum Schreiben hätte er dann später noch Zeit. Zusammen begannen sie den Abstieg vom Plateau. Bei den letzten paar Metern knickten Alastars Beine einfach unter ihm weg und er rollte hinunter. Zu erschöpft um sich noch gross zu bewegen, blieb er einen Moment lang einfach liegen, bevor er seinen schmerzenden Körper dazu zwang sich erneut zu erheben. Um die Insektenstiche herum hatten sich mittlerweile schmerzhafte Beulen gebildet.
Was sie brauchten war ein kleiner Fluss, wo sie ihre Wunden waschen und etwas trinken konnten. Er horchte aufmerksam, doch er hörte nichts. Also stolperte er weiter in der Hoffnung, dass er in die richtige Richtung ging.

nach oben springen

#1430

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)

in Dreitan - das Spiel 19.06.2014 23:33
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Sie blickte ihn aus klugen Reptilienaugen an. Er drückte sich an die Wand und hielt den Atem an.
Er konnte kein anderes Tier mehr freilassen. Entweder stehenbleiben und nichts tun, mit dem Säbel eine blitzschnelle Vorwärtsbewegung durchführen oder versuchen an das Gitter zu springen und daran entlangzuklettern. So oder so, der Flammenstrahl würde ihn vermutlich verkohlen. Option 2 schien daher am Vielvserprechendsten zu sein.
Das Siegel wieder schließen konnte er auch nichtmehr.
Die Echse zischte ihn an, entblößte dabei ihre angeschwollene Zunge, an der noch zahlreiche Ameisen klebten und von der kleine Blutstopfen zu Boden fielen.
Er blieb einfach stehen, sah die Echse an, konnte sich nicht bewegen, konnte sie nicht angreifen.
Aber sie griff ihn auch nicht an, wenngleich sie fauchte und mit den Krallen über den Stein kratzte. Wieso?
Drohte sie ihm nur?
Dann spürte er einen Druck auf seinem Inneren, seinem Geist, wie viele es nannten.
Er versuchte zu entkommen, aber es ging nicht.
War das die Echse?
Er spürte ein kurzes, warmes Gefühl, wie eine Dankbarkeit. Dann hatte er ein Bild von dem Gitter und der Zelle im Kopf.
Dann ein Bild von einem zugeschraubten Glas mit einer Flüssigkeit in einem steinernen Raum und dann die Zunge voller Ameisen.
Dann spürte er einen leichten Schmerz.
Er kniff die Augen verwirrt zusammen.
Was geschah hier?
Die Echse kam näher, blickte ihm direkt in die Augen.
Und wieder. Das Bild von dem Glas, das Bild der Zunge, der kurze Schmerz und dann ein Bild einer menschlichen Hand am Glas.
Er begriff. Die Echse versuchte ihm etwas mitzuteilen.
Er nickte, sendete das Gefühl zurück, dass er machen würde, was sie wollte, wenn sie ihn dafür am Leben ließ. Er hoffte, alles kam richtig an, es war verdammt kompliziert.
Plötzlich drehte sich die Echse um, schritt bis zum Türrahmen und drehte sich um.
Sah ihn eingehend an.
Er tat zögernd einen Schritt nach vorne und spürte Bestätigung. Noch einen, bis er hinter der Echse herlief, die die Treppe nach oben und durch den Wandvorhang ging, bis zur kaputten Tür, auf den Gang hinaus und dann zwei Türen weiter. Dort hielt sie an, schaute ihn an und sprang dann durch die Holztür, die unter der Wucht des Ansturmes brach.
Shagan lief hinterher, in den Raum hinein und tatsächlich, es war der Raum aus seiner Vision. Steinboden, Steinwände, wie die anderen auch.
Aber das hier sah mehr aus wie eine Art Labor. Viele Glasgefäße, komische Flüssigkeiten, Kessel, Kästen voller Pulver, getrockneter Pflanzen und Tiere, daneben Bücher, Halterungen, seltsame Gerätschaften, magische Runen.
Die Echse stellte sich vor ein Regal voller Glasgefäße und zischte ihn an.
Er trat ebenfalls heran und besah sie sich. Es waren viele. Er blickte die Echse ratlos an.
Spürte kurz den leichten Schmerz, sah ein Bild der Zunge, ein Bild vom Glas und dann ein Bild der Zunge ohne die Ameisen darauf.
Scheinbar wusste die Echse von einem Gegenmittel gegen den Schmerz? Gegen das Gift?
Er sah sich seine Stiche an, sie waren rot, schwollen an, juckten und schmerzten. Mehr noch nicht.
Die Echse hingegen konnte kaum noch zischen, die Zunge hing schlaff hinab.
Dafür schien sie ungeduldiger zu werden.
Hastig besah er sich die Gläschen.
"Wahrheitsserum, Insektentöter, Schnelles Gift, Schleichendes Gift, Schlafmittel, Lähmung, Gegengift Schlangen, Gegengift Harghwabrok, Alysium medicinalis, Plapperwasser, Fliegenduft, Abwehrduft Wölfe...", murmelte er vor sich hin und betrachtete ein Glas nach dem Anderen. Sie waren alle beschriftet, manche absonderlich, manche mit normalen Begriffen wie Wasser, Ammoniak oder Säure. Die Echse stupste ihn an und fauchte wütend.
"Jaja, ich beeil mich ja!", entgegnete er und suchte weiter.
"Gegengift Beschwörungsameisen", las er und nahm das Glas in die Hand.
Wieder Bilder in seinem Kopf.
Die Zunge, das Glas, das offene Glas.
Er öffnete das Glas und sah die Echse an.
"Und jetzt?"
Als Antwort öffnete sie das Maul. Er neigte vorsichtig das Glas und spürte Bestätigung. Ließ einen Tropfen auf die Zunge fallen.
Das Maul blieb offen. Noch einen. Noch einen. Ein kleines Rinnsal.
Schließlich leerte er das halbe Glas in das Echsenmaul, ließ die Flüssigkeit über die Zunge fließen.
Die Echse gab ein komisches Geräusch von sich, eine Art brummendes Quietschen.
Dann rieb er noch seine eigenen Wunden, die noch mehr angeschwollen waren und um die herum die Haut seltsam unempfindlich geworden war, damit ein.
Das Glas steckte er in sein Täschchen am Gürtel. Vielleicht waren auch Ro und Alastar gestochen worden. Wenn es ein Gegengift gab, schienen die Ameisen nicht ganz ungefährlich gewesen zu sein.
Dann sah er die Echse an. Er fühlte keine Bedrohung von ihr ausgehen, betrachtete sie nur neugierig. Was war das bloß für ein Tier? Grün mit roter Zeichnung, einem Schuppenkranz hinter dem Kopf, größer als ein Mensch und mit klugen Augen.
Die Echse sah ihn - er konnte schwören, es war so - arrogant an und stolzierte an ihm vorbei.
Umkreiste ihn.
Dann spie sie kurz Feuer Richtung Raummitte und er hatte ein Bild im Kopf, wie er Feuer spie.
Er stutzte. Das konnte er jetzt allerdings nicht.
Erneut spie sie kurz Feuer, sah ihn an. Dann wieder. In dem Moment tauchte er in das Feuer ein und stärkte es. Die kurze Feuersalve der Echse schwoll auf doppelte Größe an.
Die Echse zuckte mit dem Kopf, sah ihn neugierig an.
Gut, er war ein Feuerdämon, der noch dazu eine magische Ausbildung in der Feuermagie seines Volkes genossen hatte und noch kleine Reste von ihr in sich trug, es war nichts Besonderes, dass er Feuer ein wenig manipulieren konnte, aber damit hatte er ihr Interesse auf sich gezogen.
Sie kam näher, stupste sein Gesicht mit ihrer Schnauze an.
Sie war jetzt so nah. Er hob den Arm und strich über ihre schuppige Wange. Sie war heiß. Wie Steine, auf die die Sonne den ganzen Tag schien.
Die Echse summte leise und zufrieden.
Dann hatte er ein Bild im Kopf, wie er auf ihrem Rücken saß und vorsichtig kletterte er an ihr hoch. Wie ein Pferd.
Zurück sendete er ein Bild von Ro und Alastar mit einem Gefühl von Zuneigung, dann ein Bild, wie Ameisen sie stachen und den Drang, zu ihnen zu gelangen, dann noch ein Bild vom Glas.
Die Echse lief los, zurück in den Gang und mit Gedanken für links und rechts konnte er sie bis zu dem Ort steuern, wo er Ro und Alastar zuletzt gesehen hatte. Tote Ameisen lagen überall verkohlt am Boden, aber die beiden waren weg.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 8 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 111 Themen und 30462 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de