Alastar nickte kurz angebunden, packte seine Waffen weg und lud sich Growndrill kurzerhand auf die Schultern. Verflucht war der Kerl schwer! Taumelnd kam er auf die Beine und wankte davon. Es fühlte sich so an, als ob der Kerl aus solidem Blei gegossen wäre. So viel hatten sie in der letzten Zeit auch wieder nicht zu essen gehabt. Lange würde er Growndrill nicht tragen können.

"Beruhig dich, die hören nicht zu", meinte Risk und folgte Alastar. "Besser wir helfen tragen", meinte sie an ihn gewandt.

Sie sah auf die Flammen herab und sie erloschen, als hätte es sie nie gegeben. "Es gibt einen Unterschied zwischen dir und mir... Der ist, dass ich, selbst in meiner schwächsten Form, aus eigener Kraft stärker bin, als du es je sein wirst.. Und der, dass ich Magie nicht gegen Nichtmagier einsetze, wie ein feiges Stückchen Mistkäferscheisse, wie du es scheinbar bis", meinte sie und hob die Arme. Ein Wall aus Blut und Wasser erhob sich als Kreis um sie beide, der die Strasse blockierte und den Kampf isolierte. "Ein Küken wie du, sollte etwas mehr Respekt zeigen", zischte sie.

"Ich brauche keinen Respekt. Ich verteidige einfach mein Leben und jeder, der mir in die Quere kommt, sollte sich vorher sicher sein, dass er auch eine Chance gegen mich hat. Wenn die Gegner mit Feuer angreifen, wissen sie scheinbar nicht, wer ich bin. Aber es freut mich zu hören, dass du gegen mich keine Magie einsetzen wirst. Ich zumindest werde nicht nur mit meinem Säbel kämpfen."
Damit ließ er ein wenig Energie aus dem Säbel fließen, sodass sein Körper in Flammen stand. Es verlieh ihm einfach ein passenderes Aussehen.

Naja starrte ihn ungläubig an, nicht Magie... Sie lachte und krümmte sich vor Lachen. "Erbärmlicher Feigling", knurrte sie und hob ein Schwert vom Boden auf, dann stellte sie sich ihm gegenüber auf. "Ich sagte gegen Nichtmagier. Du verwendest Magie." Sie leckte sich hungrig über die Lippen. "Du hast meine Freundschaft verspielt. Sobald du angreifst, bist du nicht mehr, als der Feind. Überleg dir also gut, was du jetzt tun willst."

Growndrill war noch nicht bei Bewusstsein, aber die Blutung schien gestillt zu sein. Risk atmete auf. "Was tun wir jetzt?"

Alastar zitterten die Hände, als er Growndrill die Rüstung auszog. Risk zerschnitt das Unterkleid in Streifen und half ihm dann die Wunde zu verbinden. Es würde nur für kurze Zeit reichen. Sie würden die Wunde nähen müssen, doch auf einem Schlachtfeld würde er sicher nicht Nadel und Faden hervor nehmen. Als sie fertig waren, warf Alastar einen Blick zu Zokar rüber. Sie würden sich zurückziehen müssen. Das musste dem Kommandanten doch klar sein. In Kor würden sie dem Feind besser Widerstand leisten können als hier. Vor allem da sich ihre Verluste sicherlich auf gut 200-400 Mann beliefen.
"Du hast Erfahrung! Rate ihnen sich zurückzuziehen. Hier werden wir überrannt werden.", kritzelte er hastig und reichte Ro die Tafel. "Wenn wir hierbleiben, wird uns Growndrill höchstwahrscheinlich noch verbluten."

"Ich verwende keine Magie, da ich sie nicht beherrsche", antwortete er mit finsterem Blick. Konnte sie das etwa nicht erkennen? Und hörst du dir überhaupt selber zu? Freundschaft verspielt? Als hätte ich die jemals besessen, pha!"
Er überlegte kurz, was er tun sollte. Ihm hatte von Anfang an nichts daran gelegen, sie anzugreifen, solange sie ihn nicht angriff. Sie stand immerhin in dieser Schlacht auf seiner Seite und ihr klägliches Rumgefluche war nur wie das Husten eines Insekts.
Es wäre ihm natürlich eine Freude gewesen, sie zum Schweigen zu bringen, aber solange sie ihn nicht angriff machte es keinen Sinn bis an die Grenzen zu gehen.
"Ich greife nie jemanden an, der nicht zuerst mich angegriffen hat. Ich verteidige mich nur, mehr nicht. Das ist mein Weg zu leben."

Naja blickte ihn nur kalt an, atmete durch und der Wall verschwand. Sie richtete den Arm in Richtun des Feindes und erschuf einen Wall aus gefrorenem Blut und Wasser, davon hatte es ja in ihrer Umgebung genug, der den Weg blockierte. "Du bist es nicht wert, Mistköter", meinte sie ruhig, wandte sich um, warf das Schwert zur Seite und stellte sich hinter den Wall, die Arme verschränkt und auf den feindlichen Magier wartend. Sie würde ihn aufhalten, bis Growndrill in Sicherheit war. Er war ihr Vater und sie hatte ein Hühnchen mit ihm zu rupfen... Zwei Gründe, um sein Leben zu verteidigen.

Risk wusste nicht, wie sie Growndrill aufwecken sollte. Sie blickte zurück un sah Naja da stehen. Sie seufzte, konnte sie nicht ihren Vater heilen? Aber da schnellte Growndrill in die Höhe und fauchte vor Schmerz, die Hand gegen die Wunde gepresst.