Minpier seufzte. Feuerdämonen waren wirklich nicht die hellsten Wesen und das Exemplar vor ihm war so störrisch und dickköpfig, dass er sich fragte, wieso er sich überhaupt die Mühe gab... Nun er hatte ja noch Miriya. Diese war nicht der stärkste Feuermagier, aber mindestens hatte sie etwas in der Birne.
Nun Maenavry würde er auch noch ein Weilchen haben. Aber wenn er keinen weiteren Feuermagier fand, der Maenavry ersetzen konnte, dann würde er ein Problem haben, denn das Kind der Asche verhieß nichts gutes. Er konnte es nicht selber töten, wegen Maenavrys Vertrag, aber das Kleine würde Kräfte besitzen, die das Können der meisten Feuermagier haushoch überragen würden.
"Wieso so besorgt, Feuergeist?", fragte eine helle Stimme neben ihm. Minpier flackerte. Was hatte die bloss hier verloren.
"Was willst du Meanavyn?", fauchte er.
"Nichts...lächerlich, dass wir uns in dieser Form treffen", lachte sie. "Aber ich rate dir zu gehen. Hier bist du nicht in deinem Element..."
Er zischte nur und verschwand. Meanavyn hingegen verschmolz wieder mit dem Wasser der Erde und floss zu Growndrill zurück.

Laas'kan reichte dies. Er gab seinen Truppen Bescheid sich für den Rest des Tages auszuruhen. Beim heutigen Kampf hatte er an die 800 Mann verloren und dabei 300 Feinde erwischt. Keine schlechte Bilanz, für das sie gegen eine solche Stellung hatten anrennen müssen. Er begab sich zu seinem Zelt und schickte einen Erdmagier, damit dieser der Frau beim wegräumen half. Er selbst würde sich ein gutes Essen gönnen. Er blickte die Frau erstaunt an, als er sie in seinem Zelt erblickte. "Beeindruckend. Ihr wart sogar schneller, als ich es gewesen wäre.", meinte er und trat vollends ein. "Darf ich euch zu einem Essen einladen? Wir haben immer noch ein paar Zicklein. Gebraten sind sie sehr schmackhaft." Er setzte sich auf einen Stuhl und schenkte sich einen Kelch mit Wein ein. Der Frau bot er noch nichts an. Sie war ja immerhin einfach so in sein Zelt eingedrungen.

Alastar stapfte mit verschlossener Miene hinter Ro her. Ihm passte die Sache nicht. Er hatte ein Gefühl, dass das ganze in einer Katastrophe enden würde.

Risk und Growndrill hatten nicht bessere Laune.

-> Risk, Ro, Alastar und Growndrill weiter in Kor S. 50

Naja lächelte. "Ich nehme die Einladung zum Essen gerne an", lächelte Naja freundlich.

Sie setzte sich ihm gegenüber und kurze Zeit darauf wurde ein ganzes Zicklein in das Zelt getragen. Ein Diener schnitt es zu und servierte jedem von ihnen eine grosszügige Portion Fleisch. "Darf ich erfahren warum ihr mir hilft? Die Absichten meines Heerführers müssen euch doch bekannt sein."

"Nun zum Teil sind sie es, zum Teil nicht. Ihr könnt sie mir ja erläutern", antwortete Naja und wartete, dass er zu essen begann, nur aus Höflichkeit, "Wisst Ihr... Ich habe sehr lange gelebt, auch wenn man es mir nicht ansieht", sie lächelte, "Und was ist der Unterschied zwischen einem Krieg mit euch und einem Krieg zweier 'heimischer' Grossfürsten?"

"Gar keiner.", erwiderte Laas'kan ungerührt und kaute genüsslich auf einem Stück Fleisch. "In beiden Fällen wird Tod und Verderben gesät. Etwas worauf ihr euch vorzüglich zu verstehen scheint, wenn ihr das Kompliment erlaubt." Er trank einen Schluck Wein und winkte einem Diener, damit er ihr ebenfalls einschenkte. "Die Absichten meines Meisters dürften nur allzu leicht zu erraten sein. Warum sonst sollte er ein solches Heer über die Berge nach Dreitan führen?"

Naja lächelte und prostete ihm zu, als der Diener ihr einen vollen Kelch reichte. "Nun, das Kompliment kann ich nur erwidern... Aber wisst ihr, mein Herr, es gäbe mehrere Gründe, ein Heer über die Berge zu führen", meinte sie, "Welchen hat euer Meister genau, wenn ihr mir die Frage erlaubt?"

"Da müsst ihr ihn und nicht mich fragen.", erwiderte er. "Doch ihr habt mir noch immer nicht verraten, warum ihr uns hilft. Jetzt wäre eigentlich eine ideale Gelegenheit für euch mich abzustechen. Das Messer dafür habt ihr ja schon in der Hand." Er deutete vielsagend auf ihr Speisemesser.

Naja lachte. "Es ist unhöflich jemanden abzustechen, ohne seinen Namen zu kennen... Ausser man befindet sich auf dem Schlachtfeld versteht sich... Nun, wisst ihr, mir liegt es nicht am Wohl Dreitans. Der Krieg, den ihr uns bringt, ist mir sogar eine willkommene Abwechslung zu meinem schnöden Alltag. Und ich würde euch meine volle Unterstützung, im Gegenzug würde ich nur verlangen, dass ihr ein paar Leute und Lebewesen am Leben lasst. Und die Antwort auf eure Frage ist somit Langeweile, mein Herr... Sagt ihr mir, wie euer Meister heisst?"