Anfang Oktober
Leise trabten die Pfoten des Wolfes auf dem trockenen Laub, welches nun seit geraumer Zeit die Erde bedeckte. Der Wald war still, die Tiere hielten sich verborgen und fern vom Lager der Östlichen Armee.
Schnell duckte der Wolf den Kopf und blieb stehen, witterte hechelnd, als einer der Wachmänner sich in seine Richtung wandte. Das Tier setzte sich und wartete, gut versteckt im Unterholz, auch wenn es ungewöhnlich gross war.
Als die Wache weiter zog, sprang der Wolf aus dem Gebüsch, hinter ein Zelt und ward nie wieder gesehen. Dort, wo seine Spur endete, begann die einer Katze. Das Tier schlich durch die Schatten zu den Zelten, bis es die fand, die es suchte. Die Zelte der Kan.
Als sich das Fellknäuel sicher war, dass sich niemand im Zelt befand, schlüpfte es unter der Plane hindurch und huschte zur Zeltmitte. Dort erhob sich die Katze und wurde zur Frau, die sich umsah. Sie fröstelte, da sie ihre Kleider nicht hatte mitnehmen können, aber sie schämte sich nicht für ihren Körper und um mit den Kan zu reden, brauchte sie auch keine. Sie setzte sich aufs Bett und schwang dann die Füsse hoch, als sie Schritte hörte.
Die Frau wusste nicht, wem genau das Zelt gehörte, in dem sie sich befand, aber es war ihr egal. Kan war Kan.
Als nun der Besitzer des Zeltes eintrat, fand er einen Leoparden auf seinem Bett vor. Ein Tier, das es in Dreitan nicht gab, aber weit im Osten der Morgenlande, aus denen die Armee kam.