"Wie unhöflich von mir. Mein Name ist Laas'kan und ich bin der Anführer dieser Armee. Der General der Hauptstreitmacht heisst Ulak'kan, doch ich bin mir sicher, dass ich in dieser Sache für ihn sprechen kann, wenn ihr euer Bündnis ernst meint versteht sich. Gebt mir die Namen von den Leuten, die wir am Leben lassen sollen und es soll geschehen. Man schlägt ein solches Angebot schliesslich nicht einfach aus."

"Eine Ehre euch kennen zu lernen, Laas'kan... Ich werde euch eine Liste schreiben... Keine Angst, es sind nicht besonders viele Leute, nur ein paar und die meisten davon befinden sich nicht in der Armee, der ihr gestern begegnet seid", antwortete sie höflich. Die Liste wäre tatsächlich nicht besonders lang, nur ihre Schwester und deren Familie, ihr Vater, die anderen beiden Halbdrachen, Growndrills zwei kleine Freundinnen und dieser Alastar, ausserdem würde sie ihn höflich darauf hinweisen, dass die Drachen sich aus dem Krieg raushalten werden und dass es angebracht wäre mit ihnen zu koexistieren, anstatt sie anzugreifen oder ihre, ohnehin unwirtlichen, Gebiete zu erobern zu versuchen. Das würde sowohl diesem Laas'kan und Ulak'kan, als auch ihr Ärger unnötigen Ärger ersparen. Natürlich wusste sie, dass die Möglichkeit bestand, dass Laas'kan die Liste gegen sie gebrauchen würde. Es mindestens versuchen, aber sie wusste genau, dass die Leute, die darauf standen, sich durchaus selber zu helfen wussten, wenn dies der Fall wäre. "Sagt, wie plant ihr eigentlich vorzugehen auf eurem Eroberungszug? Werdet ihr alles und jeden niedermähen oder wärt ihr auch zu Verhandlungen bereit? Es gibt einige wunderschöne Städte in Dreitan, die es schade wäre zu zerstören... Die Leute sind mir aber egal", lächelte sie freundlich.

"Wüsstet ihr denn welche, die zu Verhandlungen bereit wären?", hakte Laas'kan nach. Das würde ihren Feldzug erleichtern und die Verluste verkleinern. Doch sobald sie Kor hatten, würde es ihren Feind kaum mehr gelingen sie aus Dreitan zu vertreiben, auch wenn niemand zu Verhandlungen bereit war.

Sie überlegte. "Die Zwerge sicherlich nicht, die sind ein stures Volk... Die Elfen sind euch sowieso unterlegen, aber einige der Menschen... Ich könnte mir vorstellen, dass man mit Immen, Ravi und Loney verhandeln könnte... Solange das meiste beim alten bleibt, heisst, solange sie ihren Frieden und ihre 'Freiheit' behalten dürfen, glaube ich, dass diese Städte bereit wären zu verhandeln", antwortete sie dann.

"Ravi hat nicht einmal eine vernünftige Mauer.", erwiderte Laas'kan lachend. "Diese Stadt hat keinerlei Verhandlungsspielraum. Sie werden unsere Forderungen einfach akzeptieren müssen, oder sterben. Loney und Immen sind dagegen eine andere Geschichte, doch damit werden wir uns befassen, sobald wir unser erstes Ziel erreicht haben. Kor." Er schob sich das letzte Stück Fleisch in den Mund und spülte mit einem Schluck Wein nach. "Helft ihr uns die Stadt zu nehmen, werdet ihr sicherlich noch mehr Forderungen an meinen Meister stellen können. Doch für jetzt stellt einfach eine Liste mit den Namen der Personen zusammen, die am Leben gelassen werden sollten. Ich kann leider für nichts garantieren, wenn sie sich uns in einer Schlacht entgegenstellen. Einzelne Personen aus so einem Durcheinander rauszupicken ist entsetzlich schwierig."

"Gewiss..", meinte sie und neigte den Kopf. "Ravi ist als befestigte Stadt an sich schwach, aber sie ist ein Handelsknotenpunkt, viele Söldner und Magier treiben sich da rum und der Hafen dort ist einer der besten am langen See... Wenn ihr die Bemerkung erlaubt, Ihr scheint sehr gut über die Städte Dreitans informiert zu sein... Habt ihr die Ländereien bereits bereist?

"Nur ein vollkommener Idiot würde ein Land angreifen, ohne sich vorher über dessen Verteidigung zu informieren.", erwiderte Laas'kan. "Wir tappen nicht einfach blind umher. Wir haben Informanten, die uns nützliches Wissen zuspielen. Dies ist das wichtigste am Krieg. Ohne Augen ist jede Armee, sei sie auch noch so gross, völlig nutzlos."

"Wahre Worte, mein Herr Laas'kan", antwortete sie in der seinen Sprache. "Nun... Wie genau kann ich euch helfen und wo darf ich mein Quartier haben?"

"Ihr könnt uns bei der Eroberung von Kor helfen. Schliesslich seid ihr eine sehr fähige Magierin. Tötet alle Gegner auf einem Mauerabschnitt und lasst dann unsere Truppen nachrücken. So erobern wir nach und nach die Stadt, ohne allzu grosse Verluste.", erwiderte er. "Morgen dürft ihr allerdings noch meinen Magiern helfen, den letzten Rest des Schutts aus dem Weg zu räumen, falls noch etwas da ist versteht sich. Bis dahin wird euch mein Diener ein Zelt zur Verfügung stellen, das eines Kommandanten würdig ist."

"Ich werde mein Bestes tun und danke euch für euere großzügige Gastfreundschaft", erwiederte sie und neigte den Kopf.