Minpiers Höhle in Donsoha, Ende März

Minpier genoss noch die Energie, die die Feder des Phönix in sich trug - Der Drache hatte ihm freundlicherweise vor einiger Zeit eine Fackel vorbeigebracht damit er weniger Energie aufwenden musste, den Feuergeist zu beschwören - als ihn der Ruf des Vertrags ereilte. Bilder tanzten in seinen Flammen auf. Bilder von Schreien und Tod. Bilder von Flammen, Magie die nach Leben hungerte. Er sah kurz die mordlustigen Augen eines Dämons in einem fremden Körper, sein flammenrotes Haar. Shagan. Er grinste zufreiden. Die Feuermagier Búracs wurden von dem ausgelöscht, was sie selber erschaffen hatten. Waren sie doch selber schuld, nicht ihn um Rat und seinen Segen angefleht zu haben. Doch so oder so hätte er ihnen den nicht gewährt, denn diejenigen, die einen Vertrag mit ihm hatten, mussten den Preis jetzt zahlen.
Er fühlte, wie die Energie sich in den Flammen sammelte, die Leben und Seelen der Magier ihre Körper verliessen. Der Vertrag war abgelaufen und die Zeit gekommen um die Schuld zu begleichen. Es war Zeit für einen neuen Vertrag von Blut und Feuer.
Maenavry hatte Glück, denn die Flammen hatten Minpier einen anderen, wilderen Magier gezeigt. Shagan. Er wäre geeigneter die Flammen Minpiers am Leben zu halten. Maenavry wäre aber noch nicht vom Haken, jedoch könnte er ihm einen Gefallen tun...
Minpier schloss die Augen und die Flamme wirbelte kurz auf, bevor der Elementargeist verschwand und Augenblicke später in einer Kammer in Búrac auftauchte. Einer der Magier kniete vor ihm und sang alte Beschwörungen. "Ihr habt gerufen?", meinte er spöttisch grinsend und sich theatralisch verneigend. Der Magier sollte ruhig glauben er sei der Meister des Vertrages, denn so würde ihn die wahre Erkenntnis noch mehr brechen und Minpiers Mahl wie Honig süssen.

(@Ura: das so ok? )

"Wenn ihr nichts dagegen habt, würden ich und Isilya euch gerne ein Stück begleiten. Wir haben eigentlich keinerlei Gründe nach Donsoha zu reisen." Isilya nickte zustimmend.
In den Bergen war die Chance gleich null Idril zu finden. Es war wahrscheinlicher, dass sie irgendwo sonst in Dreitan unterwegs war. Er brauchte ausserdem Zeit um den Zauber zu entwickeln mit dem er das Mädchen würde aufspüren können. Ro hatte zwar zu einem gewissen Teil recht, dass sie alleine überleben könnte. Dennoch.... er wollte sie in Sicherheit wissen.

"Natürlich haben wir nichts dagegen", meinte Narum und sah Growndrill kurz nach.
"Ihr wollt wirklich das Mädchen suchen?", fragte Naja.

"Ja.", erwiderte Armelion knapp. Er hatte keine Lust mit ihr zu reden. Sie hatte für den Adel gekämpft, der von Daedhelon beherrscht worden war. Also hatte sie sich auch indirekt von diesem verfluchten Bastard benutzen lassen. Er liess seine Knöchel knacken und wandte sich an Ro. "Wo wollt ihr hingehen?"

"Armes Kind", murmelte Naja und sah Narum mit grossen, vorwurfsvollen Augen an. "Ich will aber nicht laufen, ich will fliegen", maulte sie. "Dann ruf die Drachen und warte in Donsoha", meinte dieser ungerührt. "Gut, dann viel Spass bei der Reise", meinte sie strahlend und entfernte sich von der Gruppe.

Kwarth Ogros / Vorgebirge
Anfang März

Es war geschehen, wie er befürchtet hatte. Der Kronprinz war tot, anscheinend vergiftet. Laas'kan hatte keine Ahnung, wer es gewesen war, denn niemand hatte sich offenbart oder die Macht verlangt. Nur ein Treffen der hohen Offiziere war einberufen worden, zudem war noch ein Vertreter der Magier und ein ehemaliger Berater des Prinzen anwesend.
Sie hatten sich im großen, purpurroten Taktikzelt versammelt. Noch wussten die Soldaten nichts davon, dass der Prinz gestorben war, obwohl natürlich schon zahlreiche Gerüchte die Runde machten. Laas'kan saß an der langen Seite des rechteckigen Tisches und lauschte gespannt, ohne in die Diskussion einzugreifen.
Einer der Offiziere machte den Vorschlag, umzukehren, wurde jedoch lautstark als Feigling verspottet. Außerdem würde es sehr seltsam erscheinen, wenn sie direkt nach dem Tod des Prinzen umkehrten.
Es blieb ihnen also nichts anderes übrig, als das Gebirge zu überqueren, allein schon aus dem Grund, dass ihnen die Vorräte ausgingen. Allerdings entschieden sie sich dazu, sich aufzuteilen: Die Hälfte ihrer Streitmacht wanderte über die Einsame Straße nach Kor, und dann weiter nach Norden, während die andere Hälfte sich Richtung Murgird wandte. Schlussendlich bestimmten sie noch zwei der Offiziere zu Befehlshabern der beiden Armeeteile und sandten einige Reiter nach Osten, um dem Großkan vom Tod seines Sohnes zu berichten, danach beendeten sie die Versammlung.

"Kommt ihr?", fragte Growndrill und drehte sich um. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."

Narum seufzte und folgte Naja. "Was ist los?", meinte diese spöttisch. "Halt's Maul, Naja", fauchte er sie an. "Oh, sieh einer an. Nicht mehr so freundlich, was", kommentierte diese nur und sah zum Himmel empor. "Irgendwie hören diese Biester eher auf Ran, als auf uns."
"Natürlich, sie nennt sie auch nicht Biester", meinte er.
"Aber sie sind Biester. Und Tribute noch dazu", sie sah ihn verständnisslos an. "Aber du verstehst das ja nicht. Schliesslich bist du ja keine Silberschwinge."
"Halt's Maul Naja", wiederholte er nur und schloss die Augen für einen Moment. Er wollte am liebsten einige Tage durchschlafen. In den letzten Jahrzehnten hatte er schlicht zu viel Unsinn um die Ohren gehabt.
Naja äffte ihn nur nach und wartete ungeduldig auf die Drachen.

Irgendwo südöstlich des Langen Sees und Kor, Mitte bis Ende März 308

Kaltmönch wanderte in seiner gut gefütterten Robe über einen Berggrat. Er benutzte sie nicht gerne, da er so leicht von Zwergen entdeckt werden konnten, die es im Gebirge reichlich gab. Aber es nützte nichts. Er schaute ins Tal hinab und sein Atem formte Wölkchen. Es war ein wunderschöner Anblick. Unter ihm erstreckte sich ein Bergbach, gesäumt von Bäumen, umgeben von hohen Bergen, deren Spitzen vor Schnee weiß glänzten. Er liebte das Gebirge, aber noch mehr freute er sich auf seine Heimat.
Er brauchte den Trost der vertrauten Mauern nach dem Verlust von Kontrastbleiche. Aber seine Krähenschwingen hätten ihn so oder so früher oder später kapitulieren lassen. Er war immer der leichtfertigere Bruder gewesen. Er wandte sich ab und lief weiter, denkend, in Gedanken an anderen Orten. In einer Woche würde er endlich das Tal sehen können und hinabsteigen.
Bis dahin hieß es weiterlaufen. Er hatte wenig Gepäck dabei, er schlief einfach in seiner Robe, das Gesicht von der Kapuze verdeckt, eine Decke über ihn gebreitet. So hielt er ich warm genug um zu überleben und er suchte sich stets Orte, an denen wilde Tiere ihm nichts anhaben konnten. Er war zwar Schwarzmagier, aber nichtmal gegen einen Wolf würde er sich wehren können. Seine Stärken lagen in seinem Glauben.