RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 04.06.2012 23:33von Ro Raven •

(@Shagan: War das Absicht, dass du den Gang so ziemlich gegenteilig wie ich beschrieben hast? )
Ro starrte missmutig die Schädel an, dann noch missmutiger den linken Gang. Noch weiter hinunter. Sie hasste Katakomben wie die Pest und das aus mehreren Gründen. Erstens war es dunkel und überall konnte etwas lauern, ganz zu schweigen von etwaigen Fallen. Zweitens waren sie viel zu eng, was bedeutete, dass sie nur eingeschränkt kämpfen konnte. Ihr Kampfstil war schnell, aber sie brauchte Platz dafür. In einem solchen Tunnel musste sie viel zu viel Konzentration darauf verwenden, nicht immer irgendwo anzustossen oder hängen zu bleiben. Der dritte Grund war weniger rational, sondern eher psychologisch. Freiheit, hatte ihr Vater einmal gesagt. Freiheit ist das wichtigste, was du haben kannst, das einzig wichtige, das einzige, was du wirklich brauchst. Wenn du nicht frei bist, dann bist du nichts. Sie hatte sofort verstanden, was er damit meinte. Freiheit war Leichtigkeit, war Wildheit, war Leben. Und gefangen zu sein war schlimmer als der Tod. Und deshalb hasste sie Katakomben, denn sie waren so ziemlich das Gegenteil von Freiheit.
Noch einmal musterte sie die beiden Gänge vor ihnen. Wenn sie ehrlich war, gefiel ihr keiner von beiden. Sie wirkten irgendwie falsch. So wie eine Sackgasse klingt, wenn man hineinruft, oder wie eine Statue, die nur aufgemalt ist, aber böser. Als wäre die Dunkelheit darin einen Tick zu schwarz. Unruhig legte sie eine Hand auf den Knauf ihres Säbels, den sie während des Marsches weggesteckte hatte. Da geschah etwas Merkwürdiges. Einen Moment lang glaubte sie, sie werde bewusstlos, denn sie sah nichts mehr und ihre Ohren klangen vor Stille und dem Rauschen ihres eigenen Blutes. Dann schälte sich aus dem Tosen ein Wort und sie sah ihren eigenen Säbel, der zu leuchten schien. Sie sagte das Wort, ohne es zu verstehen.
Die schwarzen Flecken vor ihren Augen lichteten sich und sie konnte wieder sehen. Der Säbel war noch immer in seiner Scheide, und sie begann sich zu fragen, ob sie nicht nur eingeschlafen war und geträumt hatte, denn müde genug dazu wäre sie gewesen. Doch dann schwang die Wand von Totenschädeln vor ihnen lautlos auseinander und offenbarte einen dritten Gang.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 05.06.2012 15:10von Úrakantôr •

(Ups, ne, hab ich vergessen, aber nach logischem Denken kann der Gang ja nicht bearbeitet worden sein, dafür bräuchte man mehr als eine handvoll Dämonen die ein paar Jahre lang daran arbeiten...also quasi unabsichtliche Absicht )
Shagan wollte sich gerade in das Buch vertiefen, das wertvolle Hinweise liefern konnte, als sich vor ihm ein Gang öffnete. Jemand musste einen Hebel betätigt haben, der einen Mechanismus freigeschaltet hatte oder etwas Ähnliches. Der Gang vor ihnen führte in die Tiefe und war besser gearbeitet als der vorherige Gang. Das war zu erwarten gewesen, wie der moderige Geruch und die merkwürdigen Geräusche, die von unten zu ihnen heraufdrangen.
Er schritt in den Gang und selbst die Fackel konnte nur wenig Licht bringen.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 05.06.2012 20:07von Ro Raven •

(oder aber Magie, oder der Gang wurde schon vor Jahrtausenden angelegt, von einem längst vergessenen Volk usw... Ich fragte mich nur, ob du damit implizieren willst, dass jeder den Gang anders wahrnimmt, z.B. so wie er ihn am wenigsten mag)
Ro schauderte und umgriff das Heft ihres Säbels fester, doch diesmal geschah nichts. Sie wusste, es war der Säbel gewesen, der ihr das Wort gegeben hatte. Wie oder warum verstand sie nicht. Magie. Sie hatte gewusst, dass die Klinge magisch war, immerhin war sie Jahrhundertealt und mit den Runen der Drachen bedeckt, und immerhin hatte sie sich mit ihrer Hilfe aus dem Bann der Schwarzmagier lösen können. Aber nun erkannte sie, dass es sich bei dieser Magie um weit mehr handelte als nur ein einfacher Schutz für Klinge und Träger. Da war viel mehr. Ihr Säbel wusste mehr als sie selbst. Irgendwie war das beunruhigend. Sie fragte sich, ob ihr Vater diese Erfahrung jemals auch gemacht hatte.
Als sie Urakantor in die Tiefe hinunter folgte, nahm sie sofort eine Veränderung der luft wahr. Nun roch es nicht mehr staubig und trocken, sondern mehr nach fernem Wasser mit einem Hauch von Sumpf. Es roch nicht mehr nach Leere und Verlassenheit, sondern nach etwas, das zumindest mal gelebt hatte, auch wenn es mittlerweile tot und verrottet sein konnte. Dann hörte sie Geräusche, wie das Glucksen und Plätschern von Wasser, aber auch noch anderes, was ihr die Nackenhaare aufstellte, obwohl sie es nicht recht einzuordnen vermochte.
Als sie tiefer kamen, begann der Boden des Ganges irgendwie glitschig zu werden und sie musste bei jedem Schritt aufpassen, dass sie nicht abrutschte. In der Flamme von Urakantors Fackel konnte sie erkennen, dass die Wände stellenweile schwarz waren von Wasser, das daran herunterlief. Plötzlich sah sie in den tanzenden Schatten in einer Nische etwas, das sie beinahe aufschreien liess. Es war eine verzerrte Fratze, nicht aus Holz oder Stein gehauen, sondern die eines wirklichen Lebewesens, die Haut über den Knochen so gespannt, dass sie nicht erkennen konnte, ob Dämon, Elf oder Mensch. Sie wusste, dass er tot sein musste, aber die glotzenden Augen schienen hin und her zu Flackern, von ihr zu den anderen und zurück.
Panisch zuckte sie zurück, doch dabei glitt sie aus und fiel hin. Sie versuchte sich irgendwo festzuhalten, aber sie fand keinen Halt und schlitterte an Urakantor vorbei. Der glatte Boden war wie eine Rutschte, sie konnte weder bremsen noch lenken, und nach kurzer Zeit auch nichts mehr sehen, als die Flamme in der Ferne verschwand. Sie kniff die Augen zusammen, zog die Knie an die Brust und versuchte den Kopf mit den Händen zu schützen. Merkwürdigerweise hatte sie keine Angst. Nur dass sie den geräuschen immer näher kam, machte ihr Sorgen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 12.07.2012 13:45von Ro Raven •

Ihre Rutschpartie fand ein Ende, als der Boden flach wurde und sie schliesslich langsam, aber immer noch unsanft in eine Art Säule knallte. Sie richtete sich auf. Zu ihrem Erstaunen war es nicht ganz dunkel, sondern ein mattes Glühen schien von irgendwoher zu kommen. Dennoch konnte sie so gut wie nichts erkennen, denn um sie herum war ein dichter Nebel. Seltsam, Nebel unter der Erde.
Das Geräusch des glucksenden Wassers war nun sehr nahe. Einen Moment lang zögerte sie, dann kroch sie vorsichtig darauf zu. Der steinerne Boden endete an einer scharfen Kante und etwa drei Handbreit darunter schwappte eine Flüssigkeit an die Mauer. Zwei Dinge an dieser Flüssigkeit beunruhigten sie zutiefst. Erstens der merkwürdige, schmutzige Film der darauf lag, und zweitens, dass sie schwappte. Es gab keinen Grund, warum sie das tun sollte, denn es herrschte absolute Windstille.
Schaudernd kroch sie zurück und dankte im Stillen der Säule, die sie davor bewahrt hatte, in die Flüssigkeit zu rutschen. Langsam richtete sie sich auf und blickte sich um, doch sie konnte nur verschwommene Schemen durch den Nebel sehen. Keiner von ihnen schien lebendig zu sein, dennoch kroch ihr ein kaltes Gefühl über den Rücken, als würde sie von etwas beobachtet. Dieser Ort gefiel ihr nicht. Ganz und gar nicht. Noch weniger als die engen Tunnels weiter oben.
Vorsichtig, um nirgends an zu stossen oder hineinzufallen, ging sie in die Richtung, aus der sie gerutscht war. Wie lange würde es wohl dauern, bis die anderen die eingeholt hatten? Würde sie die Fackel durch den Nebel sehen können? Sie wollte rufen, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie hustete und versuchte es nochmal. "Urakantor? Arsor?"
Keine Antwort. Sie ging weiter. Unvermittelt tauchte ein Schatten vor ihr auf, ein Schatten mit bösen, glitzernden Augen. Sie schrie und stolperte rückwärts in etwas hinein. Als sie sich umdrehte, blickte sie in ein zweites Augenpaar. Wieder taumelte sie davon weg und endlich schaffte sie es, ihren Säbel zu ziehen. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie begriff, dass die Augen nur aus Stein waren, und die Schatten in Wahrheit zwei schwarze Statuen.
Mühsam versuchte sie ihren Herzschlag zu beruhigen, doch sie behielt ihren Säbel in der Hand. Sie wusste nun nicht mehr, aus welcher Richtung sie gekommen war. Sie wusste nicht, wo die anderen waren und ob sie überhaupt jemals hier unten ankommen würden. Sie wusste nicht einmal, ob das ganze real war, oder nur wieder ein Spiel der Magier. Sie wusste nur eines: sie wollte hier raus.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.07.2012 23:59von Úrakantôr •

Etwas baff schaute er zu, wie Ro an ihm vorbeirutschte. Okay, klar machte rutschen Spaß, aber er dachte sie wäre aus dem Alter raus. "Warte mal", rief er und rutschte hinterher. Moment mal, war ja eigentlich ganz gut, so kam man schneller runter ans Ende des Ganges.
Denkste!
Ein Stalagtit versperrte seinen Weg, zu spät zuckte er zurück und schlug sich schmerzhaft den Kopf an. Sternchen tanzten vor seinen Augen und er merkte wie ihm schwarz vor Augen wurde, bevor er mit dem Kopf aufschlug.
Bong.
Er erwachte alleine in völliger Dunkelheit und in einer Pfütze. Was war passiert? Wo war er? Wo waren die anderen?
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 19.07.2012 00:41von Ro Raven •

Sie ging durch den Nebel. Wieder tauchte ein Schatten vor ihr auf, sie zuckte heftig zusammen und riss den Säbel hoch, doch es war nur eine Säule. Kaum drei Schritte weiter lauerte der nächste Schatten, mit einer bösartigen Fratze. Es ist nur eine Statue, sagte sie sich. Nur Stein. Sie verstand nicht wirklich, warum sie sich von diesen Schatten so irre machen liess. Sie war schlimmerem gegenübergestanden als steinernen Fratzen, sie hatte gegen viele Soldaten gekämpft und dabei nie Angst gehabt, nicht vor dem Tod, nicht einmal vor dem Schmerz. Doch hier, in diesem nebligen, totenstillen Zwielicht, hier packte sie das nackte Grauen.
Sie glaubte eine Bewegung im Augenwinkel zu sehen und fuhr herum, doch da war nur die verschwommene Silhouette der Säule, die sie schon zuvor erschreckt hatte. Allerdings war daneben jetzt noch ein zweiter Schatten. Und an den konnte sie sich überhaupt nicht erinnern. Ganz ruhig, versuchte sie sich einzureden. Du musst ihn vorher übersehen haben. Sie wandte sich wieder um, und stand erneut der Fratze gegenüber. Doch nun grinste die Fratze. Und das hatte sie zuvor bestimmt nicht getan.
Panisch wich sie zurück, der Säbel in ihrer Hand zitterte. Aus Angst, in etwas hineinzurennen, warf sie einen Blick über die Schulter und schrie auf. Wieder eine Fratze. Sie stolperte erneut weg. Überall waren nun Schatten, überall um sie herum. Sie lief hierhin und dorthin, im Versuch ihnen zu entkommen, aber immer war da nur eine neue Fratze. Ihre Gesichter begannen sich zu bewegen, sie bleckten die Zähne, grinsten vor Gier. Sie schlug mit dem Säbel um sich, um die Schatten von sich fern zu haben, aber sie kamen immer näher, umzingelten sie. Oder war sie es, die sich im Kreis drehte? Hände wuchsen aus den Schatten, griffen nach ihr, versuchten sie zu packen. Dann wurde es schwarz.
(Das war nicht real. Ro's Wahrnehmung ist etwas verschoben, denn das Wasser ist eben nicht wirklich Wasser und der Nebel, der daraus aufsteigt folglich auch kein normaler Nebel.)
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 19.07.2012 02:57von Randreyah •

Heute morgen war sie in ihrer Heimatstadt Drez angekommen. Beinahe zwei Jahrzehnte hatte ihre Reise von Drez nach Ladril und wieder zurück gedauert. Sie freute sich die Stadt zu sehen. Über ihr hörte sie den Ruf eines Drachen. Es war ein altbekannter Freund der sie begrüsste. Sie brüllte aus voller Brust zurück und freute sich den Drachen so unbeschwert in der Luft gleiten zu sehen. Seitdem sie weggewesen war, hatte sie keines dieser majestätischen Geschöpfe zu Gesicht bekommen. Nun war sie endlich wieder Daheim. Als erstes ging sie in Richtung Arena.
Sie wusste, dass sie dort Rombra, Vakras jüngsten Sohn, treffen würde. Sie hatte ihm, kurz vor ihrer Abreise, versprochen, gegen ihn zu kämpfen, sobald sie wieder zurück war. Doch bevor sie die Arena erreichte, wurde sie von ihrem alten Lehrer, Karunu Drom, zur Seite gewinkt.
"Randreyah", begann er, "Wie immer kommst du wie gerufen! Sei herzlich willkommen, mein Kind! Leider muss ich dich aber wieder auf den Weg schicken. Es geht um Vakra." - "Was ist passiert?", Randreyah war auf das Schlimmste gefasst, denn sobald ihr Lehrer begann um den heissen Brei herum zu reden, hiess es meist nichts Gutes.
"Vakra hatte gestern Nacht Besuch. Von einer jungen Frau, der von der du auf deiner Reise gehört hast und mir in deinen Briefen berichtet hattest. Du weisst schon, das Söldnermädchen, dass ..." - "Ich weiss, Karunu... Erzähl' mir lieber was passiert ist." Der alte Dämon räusperte sich. Er hasste ihre Angewohnheit nicht ins Detail gehen zu wollen. "Wenn man Vakra Glauben schenkt, ist sie in den verbotenen Tunneln. Du weisst die Tunnel, die von Vakras Vorfahren errichtet wurden. Jedenfalls scheint ein Dämon aus der Wüste Hislark bei ihr zu sein. Es scheint, als handle sich um den Dämon, der von den Magiern kontrolliert wird, die du auf dem Weg getroffen hast. Es war gut, dass du ihren Befehlen an den Dämon gelauscht hast und sie in deinen Briefen festgehalten hast. Jedenfalls, wollen der Grossdrache und ich, als dein Lehrer, dass du, mit Hilfe dieses Dämons, die Magier wieder aufspürst und dafür strafst, dass sie die Magiekünste der Drachen missbrauchen... Und Vakra macht sich Sorgen um diese Frau. Du sollst am See, unter dem Ausgang auf sie warten."
Randreyah hatte nicht wirklich Lust wieder fort zu gehen, denn das würde bedeuten, dass sie ihre Reise wieder um ein Jahr verlängern musste. Sie verfluchte in Gedanken die Tradition der Dämonen. Doch ihr Lehrer hatte ihre Gedanken mitgehört und ihr mit seinem Gehstock dafür gegen die Stirn geschlagen. Ran entschuldigte sich bei ihm und machte sich auf den Weg in die Höhlen, um sich Proviant und neue Waffen für die Reise zu besorgen.
Als sie am Ufer des kleinen Sees stand hatte weiter oben schon ein Schneesturm begonnen. Beim See aber, schwebten die Schneeflocken wie weiche Daunen vom Himmel. Ran suchte sich eine Stelle nahe dem Ufer des Sees und nahe dem schmalen Wasserfall, der gleichzeitig den Ausgang der Tunnel bildete. Sie fragte sich, was die Frau und der Dämon in den Tunneln wollten und wieso sie ihren "Auftrag" nicht von Vakra persönlich erhalten hatte. Ihr Besuch hat ihm wohl die Laune vermiest, dachte sie und nahm Kitsune, das schlafende Fuchshörnchen, von ihrer Schulter. Er hatte schon den ganzen Tag geschlafen. Es schien als würde er mit dem ersten Schnee schon seine Winterruhe beginnen, was aber nicht gerade vorteilhaft für Ran war, da sie ihn für ihre Magie brauchte. Sie legte Kitsune in die Tasche, die sie aus Drez mitgenommen hatte und machte ein Lagerfeuer. Über dem Feuer hängte sie einen Topf mit Wasser aus dem See auf und warf allerlei Zutaten für ein Gulasch rein.
Die Drachen hatten ihr über die verbotenen Tunnel berichtet und es lief ihr ein Schauder über den Rücken, als sie an diese Schauermärchen dachte. Das Essen würde mindestens eine Stunde brauchen bis es fertig war. Sie nahm Kitsune auf ihren Schoss und begann in einer Schriftrolle zu lesen. Ich hoffe sie beeilen sich, es ist schrecklich kalt, dachte sie und stellte sich auf eine lange Wartezeit ein.
(Karunu ist eine Anrede für eine ältere, männliche Person; die für eine weibliche ist Karuna)
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 19.07.2012 12:22von Úrakantôr •

Er raffte sich auf und tastete seinen Gürtel ab. Sein Beutel hing noch dran, gut. Ein Stechen an der Hüfte erinnerte ihn auch daran, dass sein Säbel noch dort war. Beim Sturz hatte er sich bestimmt einige böse blaue Flecken geholt, obwohl er in seiner Lederscheide steckte. Außerdem hatte er sich verdreht, er ertastete am Gürtel ausgefranste Stellen, aber er war nicht gerissen. Gut.
Er sollte erstmal Licht machen, dieses Dunkel machte ihm Angst, musste er zugeben.
Die Fackel war nicht mehr da. Als Substanz für Feuer konnte ihm nur seine letzten magischen Tricks helfen, den Rest aus dem Beutel hatte er schon verbraucht.
Aber eigentlich war das wertvolle Pulver, dass er noch hatte für Notfälle gedacht. Für wirkliche Notfälle. Man sollte sich vorher vergewissern, dass es nichts besseres gab.
Er könnte sein Wams mit Öl tränken und um einen Stab wickeln. Aber er hatte keinen Stab.
Seufzend zog er das Döschen mit dem Feuerpulver aus dem Beutel.
Es würde ihn Kraft kosten, aber nur so viel, dass er am Ende des Tages todmüde war.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 19.07.2012 13:10von Ro Raven •

Als sie zu sich kam, lag sie ausgestreckt am Boden. Sie hob den Kopf und sah den Säbel zwei Schritte von sich entfernt liegen. Immer noch war Nebel um sie herum, aber nichts hatte sich verändert. Sie war nicht gefesselt, und auch nicht gefressen worden. Verwirrt wandte sie sich um und sah, dass sie am Fuss einer der Säulen lag, und dass darin ein verwittertes Gesicht gemeisselt war. Das Gesicht war beunruhigend, aber bei weitem nicht so beängstigend, wie die Fratzen zuvor. Und es bewegte sich auch nicht.
Sie rappelte sich auf und ging zu ihrem Säbel. In dem Moment, bevor sie danach griff, fiel ihr etwas auf: der Nebel, der überall hing, schien sich um die Klinge zu verdichten, schlich daran entlang, wie von ihr angezogen. Sie fuhr auf und sah sich um. Irgendwie schien der Nebel um sie selbst jetzt lichter als zuvor, und sie konnte weiter sehen, bis zu dem See der seltsamen Flüssigkeit auf einer Seite. Sie erkannte, dass der Nebel daraus aufstieg. Und dass er eine seltsam grünliche Farbe hatte. Und sie begriff. Die Schatten, die Fratzen, waren nicht echt gewesen, sondern nur eine Spiegelung ihrer Angst. Denn das, was da als Nebel in der luft hing, war eine Droge.
Blieb nur etwas ungeklärt: nämlich, warum sie jetzt nichts mehr davon spürte, und warum sich der Nebel um ihren Säbel ballte. Vorsichtig ergriff sie ihn und schwang ihn zweimal durch die Luft, um das Zeug loszuschütteln, doch da sah sie, wie die Nebelschwaden begannen, auf sie zuzuwabern. Angsterfüllt hielt sie den Säbel still und verstaute ihn stattdessen. Die Nebel wurden langsamer, aber sie kamen immer noch. Was hatte sich verändert, als sie den Säbel in die Hand genommen hatte? So schnell sie konnte, dachte sie darüber nach. Sie wusste dass sich etwas geändert hatte, aber sie konnte es nicht genau benennen. Mit dem Säbel in der Hand fühlte sie sich anders, gefährlicher, schneller, dunkler, mehr wie ihr Vater, mehr wie... ein Dämon.
Natürlich. Das war es. Dieser Nebel war eine Falle, eine Falle, nur für Dämonen gedacht, denn nur ein Dämon konnte überhaupt in diese Gewölbe gelangen. Deshalb wurde der Nebel von allem angezogen, was dämonisch war, so auch von ihrem Säbel. Und von ihr selbst, wenn sie sich als eine Dämonin sah. Das hatte der Magier gemeint, als er gesagt hatte, er brauchte eine wie sie: eine, die hinein kam, weil sie den Säbel verstand, und die gleichzeitig gegen das Gift ankam, weil sie Mensch war. Aber sie kam nicht dagegen an. Denn die Zeit, in der sie sich wirklich als Mensch gefühlt hatte, lag lange zurück. Sie versuchte sich an ihre Kindheit in Derni zu erinnern, aber es wollte ihr nicht gelingen. und iim Grunde hatte sie schon damals gewusst, dass sie nicht war, wie die anderen. Du trägst Dämonenblut in dir, hatte ihr Vater gesagt. Und nicht zu wenig, wenn man dich ansieht. Schien, als wäre es für diese Aufgabe zu viel.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 19.07.2012 14:09von Randreyah •

Randreyah kraulte den Hals des Drachen, den Karunu Drom ihr geschickt hatte. Er hatte vergessen ihr einige Details über die Tunnel zu erzählen. Zum Beispiel, dass man nur den versiegelten Eingang mit Hilfe des Familiensäbels öffnen konnte, oder das der Tunnel als eine Art Prüfungsraum und Schatzkammer diente.er wurde von der ältesten Familie Drez's erbaut um die Erben des Säbels zu schulen.
In welcher Art wusste sie nicht, aber der Drache hatte ihr verraten, dass sich tief in den Tunneln ein Raum befand in dem Schätze der Dämonen versteckt worden waren. Auch verbotene Schriften über die Dunklen Künste waren dort versiegelt. Ran hoffte, dass die Magier nichts von diesen Schriften wussten, ansonsten würden sie sogar eine Gefahr für die Drachen darstellen.
Der Drache atmete ruhig und lag um sie zusammengerollt um sie vor der Kälte zu schützen. Er war nicht gerade gross, noch ein junger Drache. Er mass von der Schwanz- zur Schnauzenspitze gerade mal vier Meter.
Der Schneesturm hatte jetzt auch die umliegenden Täler in seiner Gewalt. Hoffentlich kommen sie heil da raus, dachte sie und sah sich den leeren und von einer dicken Schneeschicht bedeckten Kessel an. Das Gulash hatte dem Drachen als Erfrischungsgetränk gedient. Ran kuschelte sich unter seinen Flügle und sah Kitsune zwischen den Klauen des Drachen beim Schlafen zu. Sie musste sich zwingen wach zu bleiben. Wie ich wohl mit ihnen fertig werde, dachte sie noch bevor sie einschlief. Während die drei zusammengekuschelt da lagen, pfiff ihnen der rasiermesserscharfe Wind um die Ohren und deckte sie langsam mit einer schnellwachsenden Schneedecke zu.
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