#91

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 07.05.2012 20:29
von Arsór | 287 Beiträge

Der Boden schien bei den Trommelschlägen zu erzittern, sie gingen einem durch Mark und Bein. Arsór gefiel die ganze Sache nicht, es klang zu sehr nach einer Geschichte, die sich irgendein besoffener Geschichtenerzähler ausgedacht hatte.
Arsór zählte die Schläge. Drei...vier...er kam bis 9, dann hörten sie auf.
Mit angehaltenem Atem wartete Arsór darauf, dass irgendetwas passierte. Irgendetwas musste schließlich hier gerade passiert sein. Allerdings passierte exakt nichts. Verwirrt starte Arsór zu Ûrakantór hinüber. Doch der schien ebenso verwirrt zu sein.

"Der Schatten des Verräters an der Klinge,
sowohl am Tor als auch beim Grabmahl des weißen Steins."

Mit dem Tor könnte dieses Tor gemeint sein. Mit der Klinge der Säbel von Ro. Der Schatten des Verräters? Musste sich der Verräter so hinstellen, dass sein Schatten auf die Klinge fiel? Das erschien Arsór eher unwahrscheinlich.
Der Schatten des Verräters...
Mit einem Aufschrei des Erkennes sprang Arsór nach vorne, zog seinen Handschuh aus und presste die Finger seiner rechten Hand, die mittlerweile komplett aus Schatten bestanden, auf die Klinge.
Sofort erkannte er, dass er das richtige getan hatte.

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#92

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 07.05.2012 20:52
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Diese Hand war das Erste, dass ihm an diesem Tag einen Schauer über den Rücken jagte. Sie schien viel dunkler als normal zu sein, wie die Hand eines toten, aus Schatten geformten Wesens.
Unheimlich.
Genau wie der Zwerg. Warum hatte er den Säbel berührt und wieso tat er es wieder?
Vielleicht weil sich dadurch das Tor öffnete, dämmerte es ihm nachdem das Geräusch mahlender Felsen erklungen war. Seltsam, wie hatte er es wissen können?


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#93

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 07.05.2012 22:01
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro zuckte unwillkürlich zurück, als sich die Schattenhand auf die Klinge ihres Säbels legte. Wie Rauch schien die Dunkelheit zu wabern, immer wieder anders die Form von Fingern anzunehmen. Was war dieser Zwerg? Zuerst verrückt und jetzt...
Weiter kam sie nicht mit denken. Die schwarze Felswand vor ihnen erzitterte, dann klaffte sie entlang einer langen, geraden Linie auf. Luft schlug ihnen aus dem Spalt entgegen, düstere, trockene, staubige, jahrhundertealte Luft. Ro umgriff unwillkürlich den Griff ihres Säbels fester und ihr fiel auf, dass sie die einzige war, die eine Waffe in der Hand hatte. Magie, dachte sie. Warum immer Magie?


If you're going through hell, keep going.
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#94

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 08.05.2012 20:22
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Sofort waren sie von Schatten umhüllt. Unheimliche, formlose Schatten in der Luft. Ein Flüstern, ein Windrauschen, schwarze Luft streifte sein Gesicht, die Wächter waren überall. Tote Wächter, kalt und ohne eigenen Willen. Sie zogen um sie alle herum, prüften sie. Und zogen sich wieder zurück in den Felsspalt.
Alles war wieder so ruhig wie zuvor. Der Weg war frei.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#95

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 08.05.2012 20:26
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro schluckte und umklammerte das Heft des Säbels.
"Dann mal los", sagte sie verdächtig leise und unbestimmt, und einen Moment lang folgte sie ihrem eigenen Befehl nicht, doch dann trat sie einen Schritt vor in die dunkle Felsspalte. Sie hasste Katakomben. Blieb nur zu hoffen, dass sich die dreimal verfluchte Wand nicht hinter ihnen schloss.


If you're going through hell, keep going.
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#96

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 13.05.2012 16:29
von Arsór | 287 Beiträge

Arsór schluckte. Normalerweise hatte er als Zwerg nichts gegen Tunnel und Höhlen, aber dieser Gang hier...er stank förmlich nach Magie.
Der Zwerg streifte sich den Handschuh wieder über, sah sich kurz mit Unschuldsmiene um und bemerkte erleichtert, dass die anderen beiden mehr auf die Höhle als auf die Hand achteten. Vielleicht hatten sie es ja auch gar nicht gesehen oder hielten es für eine optische Täuschung.
Er folgte Ro in den Gang und nur wenige Meter hinter dem Eingang war es bereits so dunkel, dass er sie nicht mehr erkennen konnte. Auch das Licht des Eingangs hinter ihm wurde immer schwächer, je weiter er sich entfernte.
Sie hätten eine Laterne mitnehmen sollen!

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#97

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 20.05.2012 21:36
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Emotionslos betrat er den Gang. Klar waren hier viele Sicherheitsvorkehrungen, aber das Tunnelsystem war dazu errichtet worden jemanden hineinzulassen, nicht jemanden fernzuhalten und somit sollten sie nichtmehr viele Probleme damit haben ins Innere zu gelangen. Niemand außer der Familie besaß Buch und Säbel, das hatten die Erbauer gewusst.
Der Gang war dunkel. Er kramte kurz in der Tasche und holte eine der Finsternisfackeln heraus. Er mochte Alliterationen. Eigentlich war es nur eine besonders helle Flamme mit geringen Magnesiumanteilen. Er konnte sie löschen, das konnte jedes Feuerdämonenkind.
Die Schatten nicht.
Auch nicht die, die ihn begleiteten, links und rechts.
Er wusste dass er hier erfolgreich sein musste! Das würde er.
Er kümmerte sich nicht darum, wer ihm folgte oder nicht, dass Jagdfieber hatte ihn gepackt.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#98

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 21.05.2012 21:19
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro ging noch immer mit gezogenem Säbel voran. Vorsichtig tastete sie sich vorwärts, Schritt für Schritt, denn sie traute dem Boden hier nicht. Wer wusste, dass nicht vor ihr plötzlich ein Abgrund war? Und es war pechschwarz, kein licht kam aus der Dunkelheit vor ihr und das des Tages hinter ihnen war so schnell verschwunden, als hätte es der Felsen aufgesogen.
Plötzlich entflammte hinter ihr ein helles Licht. Einen Augenblick lang erstarrte sie und ging in die Knie, um einen Angriff abzuwehren, doch dann erkannte sich, dass der hüpfende Schatten vor ihr nur ihr eigener war, den das weisse Licht auf den schwarzen Stein warf. Sie wandte sich um, um zu sehen, woher das erstaunlich helle Leuchten kam und sah, dass es von einer Art Fackel stammte, die Urakantor in der Hand trug. Schnell wandte sie den Blick ab, um nicht geblendet zu werden und musterte die Gefährten, bemüht nicht in die Flamme zu sehen, um ihre Augen zu schonen. Arsor, der Zwerg war direkt hinter ihr, dahinter Urakantor mit der Fackel. Vakra hingegen schien verschwunden zu sein. Er war ihnen nicht in den Berg gefolgt. Dann war er der vernünftigste von uns, dachte sie, denn sie sah auch, was sie befürchtet hatte. Da war kein Flecken Tageslicht mehr hinter ihnen, obwohl der Tunnel keine Biegung gemacht hatte. Das bedeutete, das Tor hatte sich lautlos wieder geschlossen. Sie waren gefangen.
Einen Moment lang drohte sie in Panik zu geraten, doch sie schaffte es, sich zu beruhigen, indem sie das Heft ihres Säbels fest mit den Fingern umschloss und sich wieder umdrehte. Wenn es keinen Weg zurück gab, dann blieb nichts anderes, als weiter zu gehen. Im Licht von Urakantors Fackel sah sie, dass der Gang ungefähr drei Schritt hoch war, aber nur einen knappen breit. Er war leicht abschüssig und Wände und Boden waren aus demselben schwarzen Gestein. So weit das Licht reichte, führte der Gang schnurrgerade aus. Es war ein äusserst merkwürdiger Anblick. Dunkelheit und vier scharfe Linien - wo Wände, Decke und Boden sich berührten, die ins Nichts zusammenliefen. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, doch sie ging weiter.


If you're going through hell, keep going.
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#99

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 28.05.2012 13:17
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Der Gang war dunkel und verlief erstaunlicherweise nicht bergab, sondern leicht bergauf. Er war nicht gut bearbeitet, nur der Boden war halbwegs glatt in den Fels gehauen, Wände und Decke waren voller Vorsprünge und erweckten den Eindruck, als wär dies eine natürliche Höhle.
Hin und wieder ragten Stalagmiten aus dem Boden und manchmal gab es breite Spalten in den Wänden, aus denen man ein leises Tröpfeln hörte. Nach mehreren Minuten schweigsamen Vorangehens tat sich schließlich vor ihnen eine Wand auf. In ihr waren zahlreiche Totenschädel eingearbeitet, die teure Münzen in ihren Augenhöhlen trugen.
Zwei Gänge führten nach links und nach rechts ab. Jetzt mussten sie sich entscheiden.
Shagan drehte sich zu den anderen um und hob fragend die Augenbrauen.


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#100

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 30.05.2012 15:27
von Arsór | 287 Beiträge

Arsór schaute sich beide Gänge genauer an. Der linke führte steiler herab, der rechte blieb etwa auf einer Höhe oder stieg leicht auf. Am liebsten wäre er den rechten gegangen, aber irgendetwas sagte ihm, dass sie, wenn sie das Geheimnis dieses Ortes erkunden wollten, in seine tiefsten Höhlen vordringen mussten. Außerdem schien dieser Gang etwas feiner bearbeitet worden zu sein.
"Ich bin für den linken", teilte er den anderen mit.

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