"Soll ich eingreifen, falls ich was zerbrechen höre?", meinte sie sarkastisch, doch auch sie meinte es eigentlich ernst.

Sie war sich langsam nicht mehr sicher, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, ihn zu bitten sie zu begleiten. Wobei Vakra wahrscheinlich nichts dagegen haben würde. Lovit war ein Tempel und im Tempel gab es fähige Ärzte, ausserdem war Lovit nicht weit und Veray war alt genug, zu entscheiden ob er bleiben oder gehen wollte. Er hatte aber auch gesagt, dass er nicht mehr als Vakras Nachfolger in Frage kam, noch ein Grund weniger für Vakra ihn hier zu behalten. Jetzt musste sie nur noch hoffen, dass Vakra nicht ausrasten würde, weil sein Sohn Entscheidungen über seinen Kopf hinweg getroffen hatte.
"Wirst du es auch Nera sagen?", fragte sie ohne nachzudenken und biss sich auf die Zunge. Ein Gefühl sagte ihr, dass es keine gute Idee war, Veray auf seine Mutter anzusprechen.

Ran wusste zwar, dass es keine gute Idee war darüber zu sprechen, aber es ärgerte sie jedesmal, wenn er so reagierte. Zum Teufel nochmal Nera war seine Mutter! "Was ist eigentlich passiert, dass du und Nera so abweisend zu einander seid?", fragte sie und legte den Löffel beiseite. Sie verschränkte die Hände vor sich auf dem Tisch. Ihr Teller war leer.

Ran biss sich auf die Lippen um nichts unüberlegtes zu sagen. "Ich verstehe", meinte sie dann. "Aber...", sie stand auf und ging um den Tisch, an den sie sich dann neben Veray lehnte, "Sie ist dennoch deine Mutter. Sie liebt dich, ob sie will oder nicht. Und du bist ihr Sohn, ihr Kind... Und Rombra ist dein Bruder. Wieso verletzt dich das so sehr?"

Sie wartete darauf, dass er weiterredete, aber das tat er nicht, also versuchte sie es seinen Augen abzulesen, doch es gelang ihr nicht. "Wieso willst du es mir nicht erzählen?", fragte sie resignierend.