Erleichtert strahlte sie ihn an und wurde dann wieder ernst. "Es tut mir Leid Veray... Ich... habe nachgelassen. Verzeih mir", sagte sie und atmete tief aus. "Es wird gleich kalt im Raum... Ich muss...mich erholen und... einige Tage oder Wochen schlafen... Wenn Drachen kommen... dann... sei vorsichtig", sagte sie und tastete nach der Wärme und Energie ihrer Umgebung, sammelte sie und liess sie durch ihren Körper fliessen, heilte, was beschädigt war, konnte nicht alle Knochen heilen, also tastete sie mit ihrem Geist nach dem Kind. Erleichterung durchflutete sie, als sie merkte, dass es tatsächlich unverletzt und wohlauf, wenn auch aufgeregt, war. Sie hatten Glück gehabt. Kurz darauf übermannte sie eine unendlich tiefe Müdigkeit. Ihre Hand erschlaffte in Verays, doch sie atmete regelmässig und ihr Puls ging schwach, aber ruhig.

Quiwi konnte Veray nicht direkt ansehen, da er ihr irgendwie Angst machte, sie wusste nicht wieso, doch sein Blick schüchterte sie ein. Sie kniete sich neben Ran hin und bemerkte erstaunt, dass einige der Rippen wieder ganz waren. Sie und Sashre entfernten den Verband und prüften die Wunden, die verschwunden waren. Mit geübtem, vorsichtigen Griff, tastete Sashre Rans Wirbelsäule ab und gab Quiwi zu verstehen, dass sie geheilt war. Quiwi wartete, bis Sashre Ran fertig untersucht hatte und schreckte dann aus ihren Gedanken, als die Heilerin sie anwies Ran zu waschen. Scheu warf sie einen Blick zu Veray hinüber und verschwand, um Wasser und Tücher zu holen.

Karim sprang aus dem Sattel und betrat die Festung, ohne auf die verwunderten Srok zu achten, trat er ein. Vakra konnte ihm später eine Predigt halten, er traf einen der Verdezia, welche mit Ran im Haus der Sardak gewesen waren, im Gang und verpasste ihm Wortlos mit dem Handrücken einen Schlag ins Gesicht, welcher den Mann zum Taumeln brachte. Dann packte er den jungen Assassinen am Kragen und zog ihn nahe zu sich heran. "Sei froh, dass sie noch lebt", sagte er tonlos. "Morgen werden du und dein Bruder antreten. In aller Früh, und jetzt verschwinde, sonst bring ich dich um." Der Assassine nickte und taumelte ihm aus dem Weg, als Karim ihn unsanft los lies.
Etwas freundlicher, aber dennoch kalt vor Wut, fragte der alte Dämon eine Srok wo sie Ran hingebracht hatten, als die Frau ihm die Auskunft gab, ging er schnurgerade auf den Raum zu und klopfte an der Tür.

"Und das Kind?", fragte Karim trocken.

"Weiss man, wann sie aufwachen wird? Wurde sie geheilt?", fragte Karim weiter. Er hielt die Hände im Rücken verschränkt und wirkte an sich ruhig, doch innerlich kochte er vor Wut.

"Dann weiss man also nichts", stellte er mit einem dünnen Lächeln fest. "Werdet ihr sie hier behalten? Wenn ja, würde ich das gutheissen... Wo ist dein Vater eigentlich?"