#1841

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 03:44
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Karim liess Ran nicht aus den Augen und als es zum Austausch kam und die jeweiligen Gefangenen nach vorne gebracht wurden, packte er sie unsanft am Arm, doch sie spürte den Griff nicht sie sah nur gebannt zu, hörte die Worte nicht wirklich, die Vakra und Nahester wechselten. Ihr Herz begann vor Angst zu rasen und als sie Veray erblickte, setzte es aus. Sie musste sie zur Seite sehen, um nicht in Tränen auszubrechen. Die Welt vor ihr verschwamm für einen gefährlich langen Moment und sie begann vor Wut zu zittern, doch hatte sich wieder unter Kontrolle.
Man zerrte ihn heran, bewusstlos, und brachte ihn in eine kniende Position, die beiden anderen Gefangenen der Sardak, wurden nach vorne gestossen, waren noch gefesselt. Dann winkte Vakra seinen Männern und die Kinder und Sardaks Wachen wurden ebenfalls zur Schau gestellt. Sie waren beinahe unversehrt, nur die Angst und Schlaflosigkeit hatten an ihnen genagt.
Ran seufzte und Tränen taten ihr in die Augen. Veray hingegen... Veray hingegen war zerschlagen. Man hatte ihm übel zugesetzt, sein Gesicht war geschwollen, blutig, seine Nase gebrochen. Sie schluckte trocken und holte eine weitere der Kugeln hervor. "Du bringst das Kind um, wenn du stirbst", sagte Karim kalt, ohne sie los zu lassen. "Das wäre nicht in seinem Sinn."
"Ich werde nicht sterben", entgegnete sie trocken und sah wieder zu Veray hinüber, die Kugel zerkauend, dann schluckte sie und verfolgte das Geschehen nur mit den Augen. "Mein Körper muss nur soweit am Leben bleiben, dass es überleben kann... Was danach damit geschieht spielt nicht wirklich eine Rolle."
Veray kam zu sich und ihr Herz machte einen kleinen Sprung, jetzt wusste sie mindestens mit Gewissheit, dass er lebte. Schnell wurden die Fesseln der anderen beiden Gefangenen durchtrennt und sie schleppten Veray mit sich auf die andere Seite. Die Gefangenen der Srok liefen zur gleichen Zeit los.
Sie konnte die Sardak nicht ansehen, denn hätte sie dies getan, dann hätte sie die Beherrschung verloren. Sie atmete ein paar Mal tief durch und schritt dann zügig auf ihren Verlobten zu, nachdem Vakra ihm ein paar Fragen gestellt hatte.
"Veray, ich bin so froh, dass du lebst", sagte sie und umarmte ihn, sobald sie ihn erreicht hatte. "So froh." Sie drückte ihn leicht an sich und tastete mit ihrem Geist nach dem seinen, um zu sehen, wie verletzt er war. Der Schmerz, den er verspürte und sie fand, rollte wie eine Welle aus flüssigem Stahl über sie hinweg. Sie biss die Zähne zusammen und überlegte sich, wie sie ihn am besten heilen konnte.


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#1842

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 03:53
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er klammerte sich an ihr fest und versuchte taumelnd auf den eigenen Füssen zu bleiben, weil er fürchtete sie mit sich umzureissen. "Shhhh", sagte er nur. "Es is gut. Ich bin wieder da."


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#1843

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 04:13
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Ja das bist du, aber", sie schluchzte. "Wir sollten besser zuerst zur Festung zurück", meinte Karim trocken. Ran wusste nicht, wie lange er schon hinter ihr stand. Der ältere Dämon winkte den Leuten, die für Verays Transport verantwortlich waren. Wiederwillig, liess Ran Veray los und stieg in den Sattel. Zwei Dämonen halfen ihm inzwischen auf ein Pferd. Der Rückweg kam ihr elendig lang vor und sie ritt die ganze Zeit über in seiner Nähe.
Als sie die Festung wieder erreichten, folgte sie wortlos den Heilern und Veray, die ihn in eines der freien Zimmer und zu einem der frischen Betten lotsten, doch bevor sie eintreten konnte, hielt Karim sie am Arm zurück. "Hast du den Verstand verloren?", zischte er. Sie entriss sich seinem Griff. "Möglich", meinte sie trocken. "Lass mich ihn heilen, dann gehe ich wieder schlafen."
"Du hast Verpflichtungen, anderen gegenüber, nicht nur dir. Du kannst nicht einfach dein Leben aufs Spiel setzten für einen Mann."
Ihr Geduldsfaden riss und sie packte Karim an der Kehle und schmetterte ihn an die nächstliegende Wand, was sie viel Mühe kostete. "Momentan hast du nichts zu sagen Karim. Und merk dir folgendes: Wenn Veray stirbt, stirbt auch Randreyah", zischte sie und liess ihn los. Er rieb sich den Hals. Überrascht über ihre Handlung war er nicht. Er knurrte missgelaunt und lief davon. Wenn es so weiterging, könnte Veray noch seine Pläne vereiteln und das würde er verhindern müssen.
Sie rauschte ins Zimmer hinein und trat auf sein Bett zu. Einer der Heiler wollte etwas sagen, doch sie warf ihm einen Blick zu, welcher keine Widerworte zuliess.
Mit einem sanfteren Lächeln sah sie Veray an und strich ihm die von Blut verkrusteten Haare aus der Stirn, bevor sie sich über ihn beugte und ihm einen sanften Kuss auf die blutigen Lippen drückte. Sie liess beinahe all ihre Energie durch seinen Körper fliessen, liess den Strom solange nicht versiegen, bis die schlimmsten seiner Verletzungen geheilt waren und sie selber drohte in Ohnmacht zu kippen, dann erhob sie sich und setzte sich auf den Bettrand, seine Wange streichelnd und seine Hand haltend. "Ruh dich aus", meinte sie lächelnd und küsste seine Strin, bevor sie den Raum wieder verliess. Sobald sie das Zimmmer erreichte, in dem sie bisher geschlafen hatte, legte sie Gürtel und Mantel ab und kroch ins Bett, bevor sie im nächsten Moment ihr Bewusstsein verlor.


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#1844

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 04:30
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er begriff zu spät, was sie vorhatte, als dass er es noch hätte verhindern können. Sie sollte ihn nicht
heilen, verdammt! Er würde es schon überleben und sie brauchte die Kraft selber dringend!
Ohne Widerstand liess er sich von Sashre die Rüstung ausziehen und die Wunden verbinden, doch sobald sie den Raum verliess um nach den anderen zu sehen, stand er auf und schlich sich auf wackligen Beinen davon. Er fand Ran in ihrem Bett, kroch zu ihr unter die Decke und zog sie an sich. Er konnte ihr zwar keine Energie geben, aber zumindest etwas Wärme und das Gefühl, nicht allein zu sein.
Als Sashre einige Zeit später auf der Suche nach ihm die Türe öffnete, schlief er bereits tief. Sie lächelte halb und schloss die Tür wieder ohne ihn oder Ran zu wecken.


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#1845

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 10:53
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran blickte durch das Fenster. Die Sonne war seit langem aufgegangen und würde bald wieder untergehen. Ihr goldenes Licht tauchte die Landschaft in einen warmen Schleier und liess die vergangenen Tage wie einen schlechten Traum wirken. Sie war vor einer Weile aufgewacht und hatte Veray neben sich liegend vorgefunden. Lächelnd strich sie ihm sanft über den Kopf, spielte zart mit seinem Ohr und Haar. Sie war froh, ihn wieder bei sich zu haben.
Da niemand kam, um ihn oder sie aufzuwecken, erhob sie sich so leise und vorsichtig sie konnte, um ihn nicht aus dem Schlaf zu reissen, und ging hinüber zur Komode auf der ein Becken mit Wasser, ihr Kamm und noch andere Sachen bereitstanden. Sie setzte sich auf den Hocker und warf einen prüfenden Blick auf Veray, dann widmete sie sich den Köpfen in ihrem Haar, flocht es anschliessend zu einem Zopf, streifte die Kleidung ab, die sie auch noch während dem Schlafen getragen hatte, wusch sich behelfsmässig und hob gewohnheitshalber den Spiegel hoch, um sich darin zu betrachten.
Im nächsten Moment hätte sie ihn beinahe vor Schreck fallen gelassen. Ein müdes, eingefallenes Gesicht, das über knochigen Schultern schwebte sah ihr entgegen. Sie hatte grosse, dunkle Augenringe und die Haut wirkte fahl und leblos. Es dauerte einen Moment, bis Ran begriffen hatte, dass es wirklich sie war, die sie so entgeistert anstarrte. Verwirrt legte sie den Spiegel beiseite.
Den Blutverlust hatte sie anscheinend leicht unterschätzt, wie ihr langsam klar wurde, ebenfalls die Menge an Magie, die sie in kirzer Zeit gewirkt hatte. Ihr Körper lief seit langem auf Sparflamme und sie täte eigentlich gut daran, mehr zu essen. Müde schüttelte sie den Kopf und erhob sich, um müde zurück ins Bett zu Veray zu kriechen. Behutsam kuschelte sie sich unter der Decke an ihn und schloss die Augen, um weiter zu schlafen. Die Tatsache, dass man sie nicht längst geweckt hatte, liess sie vermuten, dass man ihnen noch Zeit lassen wollte, um sich auszuruhen und zu erholen. Sie fragte sich, was in den letzten Stunden passiert war. Fragte sich, wie es den Verwundeten ging und versuchte nicht an Sardak zu denken.
Der Krieg war vorbei. Vakra hatte gewonnen. Doch nicht nur Sardak hatten verloren, sondern auch sie. All die Gräuel, die Sardak mehr gegen die Verdezia, als gegen die Srok verübt hatte, machten es ihr unmöglich den Krieg und die neu entstandene Feindschaft zu vergessen.
Sie konnte Sardak nicht verzeihen, was sie ihrem Vetter und seiner Familie, ihren Leuten in der Arena und Veray angetan hatten. Und sie wusste, dass noch viele ihres Clans auf Vergeltung aus waren.
Bevor sie es sich versah glitt sie jedoch in einen Dämmerzustand, in welchem sich Gegenwart und Vergangenheit, Hass und Liebe verloren und zu einem Chaos aus Emotionen und Erinnerungen vermischten.

Karim sass in der Bibliothek und las. Er fragte sich, wie lange dieser falsche Frieden anhalten würde. Die Verbündeten Sroks waren noch allesamt hier. Ihre Anwesenheit störte ihn nicht, im Gegenteil, so musste er weniger Zeit mit den Srok verbringen. Als die Tür aufging und Lesir eintrat blickte er hoch vom Buch das er gerade vor sich aufgeschlagen hielt.


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#1846

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 19:52
von Armelion | 4.811 Beiträge

Drez lag unten im Tal an einem grossen, klaren See. Es war nicht allzu gross, und seine Bewohner schienen vorwiegend in Höhlen in den zerklüfteten Felsen ringsum zu wohnen. Es gab allerdings einige grössere Häuser, die Idril irgendwie an Festungen erinnerte. "Mara.", wiederholte sie in ihren Gedanken. "Ich bin Mara und Biredh ist Argui. Wir kommen aus dem Clan der...." Sie runzelte angestrengt die Stirn als sie nachdachte und betrachtete weiter ihre Umgebung. Am Ufer des Drashn-Sees standen nur wenige Gebäude dazwischen grosse, eingeebnete Plätze. "Das mussten die Trainingsplätze sein.", erinnerte sie sich an Biredhs Beschreibung.
"Argui.", fragte sie leise. "Aus welchem Clan kommen wir nochmals?"
"Agares.", erwiderte er einsilbig, fuhr jedoch nach einem Moment der Stille fort, "Sie sind ein kleiner Clan und die Schwarze Festung ist ihr Verbündeter. Wenn die Schwarze Festung im Krieg ist, sind die Agares dazu verpflichtet ihnen mit ihren Kriegern zur Seite zu stehen. Im Gegenzug schützt die Schwarze Festung sie."
"Aha.... und die Agares werden nicht wütend werden, wenn sie herausfinden, dass wir ihren Namen benutzen?"
"Nein. Sie kennen mich und sie schulden mir einiges.", sagte Biredh geheimnisvoll.
"Was denn?", bohrte Idril neugierig nach.
"Das geht dich nichts an du kleiner Naseweis.", wies er sie sanft zurecht. "Es gibt Teile aus meinem Leben, die du erst später oder gar nicht kennen lernen wirst."
Idril schmollte ob der Rüge und folgte ihm stumm den schmalen Weg runter ins Tal.
"Aus welcher Linie stammen wir?", fragte Biredh sie nach einer Weile.
"Sechalrja."
Der Geschichtenerzähler nickte zufrieden ob ihrer Antwort und summte ein leises Lied, während sein Blindenstock im Takt über die Strasse klapperte.

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#1847

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 20:10
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Am Abend klopfte Pard an die Tür der Schwarzen Festung. Er fragte sich ob es wirklich eine gute Idee war herzukommen oder nicht. Es dauerte eine Weile bis man ihm öffnete und er fragte nach Randreyah oder Karim.


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#1848

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 22:09
von Armelion | 4.811 Beiträge

Idril sass neben den Trainingsplätzen und schaute ein paar anderen Kindern beim Training zu. Biredh hatte ihr gesagt, sie könne sich umschauen wenn sie wollte. Ab Morgen würde sie nämlich auch am Training teilnehmen zusammen mit einem Jungen aus dem Agares-Clan. Das Mädchen machte sich keinerlei Illusionen wie ihr morgiger Tag aussehen würde. Sie sah wie hart die Dämonen mit dem Nachwuchs im Training umsprangen. Die Kinder untereinander fochten ebenfalls gut. Sie würde am Abend sicherlich voller blauer Flecken sein. Sie lehnte sich gegen die Wand eines Hauses zurück und liess die Füsse baumeln. Sie hatte einen Platz auf einem Fass gefunden, von wo sie einen guten Überblick hatte.

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#1849

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 10.01.2014 01:33
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

(@Arm: sind die Agares übergeschnappt? Es ist Krieg! Kinder werden gerade entführt!)

Veray war in der Nacht mehrmals aufgeschreckt, hatte Nahetsars Stimme gehört, sich noch immer in dem Keller gewähnt. Dann Ran neben sich atmen gehört, ihre Wärme gespürt und begriffen, dass er bei ihr war, in der Schwarzen Festung, in Sicherheit. Sie war da. Sie lebte. Niemand schlug ihn. Alles war gut.
Irgendwann schlief er dann wirklich, und als er wieder aufwachte, schienen eben die letzten Sonnenstrahlen unter dem Fensterladen hindurch. Er fragte sich, wie lange er geschlafen hatte, aber sein Zeitgefühl war völlig im Eimer. Jetzt konnte er Ran's Frage nach wie vielen Tagen nachvollziehen.
Vorsichtig setzte er sich auf. Sein Kopf schmerzte noch immer und er ertastete einen Verband darum herum. Die Wunden an seinen Handgelenken hatte Ran geheilt, aber als er an sich heruntersah, stellte er fest, dass sein Oberkörper ein einziger blauer Fleck war. Ächzend liess er sich wieder auf die Matratze sinken und kuschelte sich an Ran.
Sie sah auch nicht viel besser aus. Ausgezehrt und müde, als hätte sie ein langes Fieber hinter sich. Besser, sie blieben noch im Bett, alle beide. Er fragte sich, ob irgendwann jemand etwas zu Essen vorbei bringen würde.

Lesir nickte Karim knapp zu, trat auf die Regalreihen zu und stand eine Weile lang unentschlossen davor, zog ein Buch heraus, schob es zurück, dann ein anderes, lief dem Regal entlang und verzog das Gesicht. Schliesslich gab er auf, fluchte innerlich und verliess die Bibliothek wieder. Er kam mit diesem Ordnungssystem einfach nicht zurecht.

Lashk sah das Mädchen auf dem Fass und sah sich schnell um. Sie schien alleine zu sein. Schnell trat er auf sie zu. "Was machst du hier alleine?", fragte er nicht ganz ohne Tadel.


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#1850

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 10.01.2014 01:39
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Irgendwann klopfte jemand an der Tür und Ran erhob sich müde und verschlafen, um zu öffnen. Auch wenn sie sich Mühe gegeben hatte, Veray beim Aufstehen nicht aufzuwecken, war es ihr nicht ganz gelungen. Sashre stand davor, gefolgt von Quiwi. Sie brachten ihnen Essen und wollten nach ihnen sehen. Ran konnte Sashres tadelnden Blick auf sich ruhen fühlen.


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