RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 02:12von Randreyah •

Ran ballte kurz die Faust. Es ging ihr auf den Nerv, wie Vakra mit Verays Leben pokerte, doch sie wusste, dass es richtig war was und wie er es sagte. Er hatte recht, das wusste sie, aber dennoch missfiel es ihr zu einem grossen Teil. Vakra hatte die Oberhand und ihr war bewusst, dass er zu einem grossen Teil so grosse Töne von sich gab, weil er sich seines Sieges sicher war. Aber sie wusste auch, dass ihm Verays Leben auch nicht das wichtigste auf der Welt war. Veray hatte im Grunde genommen seine Aufgabe erfüllt, zumindest in den Augen seines Vaters. Jetzt war er nur noch ein Trumpf, den es schade war zu verlieren, aber dessen Verlust nicht wirklich grosse Nachteile mit sich bringen würde. Die Zukunft der Srok war ja immerhin gesichert...
Sie sah Nahestar an. Wenn er jetzt Veray hinrichten liess, dann wären ihr die Kinder der Sardak egal, dann wären ihr ihr Clan und Vakra und Karim und alle, die hier versammelt waren, egal. Ihr Blut kochte und sie schloss kurz die Augen, um durchzuatmen. Sie musste sich beherrschen und durfte nicht die Nerven verlieren. Nicht die Müdigkeit und Wut siegen lassen. Sie hoffte, dass Veray noch ganz war, weder verstümmelt, noch gefoltert worden war, denn der Anblick eines verletzten Veray würde sie an die Grenzen ihrer Selbstkontrolle bringen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 02:21von Ro Raven •

"Du willst es also so, Vakra von der Schwarzen Festung", sagte Nahetsar. Vakra sah, dass es ihn Mühe kostete, ruhig zu bleiben, aber trotz seines jungen Alters brachte er es irgendwie zu stande. "Dann werde ich deinem Sohn deine Entscheidung mitteilen. Ich bin sicher, er wird es verstehen."
Vakra nickte nur. "Dann erwartet morgen zwei Köpfe auf unseren Zinnen zu sehen. Denjenigen von Daka und der eines der kleinen Mädchen."
In diesem Moment riss sich eine Frau aus den Reihen Sardaks los. "Ihr verfluchten Bastarde!", schrie sie, den Tränen nahe, Tränen der Wut und Verzweiflung. "Ihr habt mir meinen Mann genommen, ihr werdet mir nicht auch noch meine Kinder nehmen!"
Vakra starrte sie kalt an. "Dein Mann hat seinen Tod selbst gewählt, als er zum Duell antrat. Und was die Kinder angeht: ich habe euch mein Angebot genannt: das Leben Dakas und eines der Mädchen gegen das meines Sohnes."
Endlich schien bei Nahetsar der Groschen zu fallen. Er trat zurück in die Reihen der Clanälteren, um sich mit ihnen tuschelnd zu beraten.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 02:25von Randreyah •

Ran hatte die Zähne zusammengebissen und die Fäuste geballt, als Nahester wirklich das ausgesprochen hatte, was er nicht hätte aussprechen dürfen. Reflexartig griffen in dem Moment Karim und Triwan jeweils nach einem ihrer Arme - die beiden flankierten sie - und hielten sie zurück, doch im nächsten Moment, in dem es Nahester dämmerte und er sich zurück zog, um zu beraten entspannte sie sich wieder, warf Vakra aber einen tödlichen Blick zu. Es kostete sie alle Mühe und Energie sich zu beherrschen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 02:28von Ro Raven •

Schliesslich trat Nahetsar erneut vor. "Ich akzeptiere dein Angebot, Vakra. Zwei unser Kinder gegen deinen Sohn. Unter einer Bedingung: du lässt auch unsere Wachen frei."
"Wenn ihr dasselbe tut, einverstanden", sagte Vakra.
Nahetsar nickte. "Das werden wir."
"Heute Abend soll die Übergabe stattfinden", sagte Vakra. "Hier."
Abermals nickte Nahetsar.
Beide Clanoberhäupter traten zurück in die Reihen und langsam entfernten sich die Clans von einander.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 02:32von Randreyah •

Als die Verhandlungen beendet waren, schwang sich Ran wieder in den Sattel und gab sich mühe, nicht ohnmächtig vom Pferd zu fallen. Sie war einerseits erleichtert, aber dennoch liess die Unsicherheit ihren Magen zusammenkrampfen. Sie machte sich Sorgen um Veray. Fragte sich, wie er in die Hände der Sardak gekommen war. Wortlos und unter Karims Argusaugen - er befürchtete immer noch, dass sie etwas dummes und unüberlegtes tun würde, sobald man sie nicht mehr im Blick hatte - legte sie den Weg zur Festung zurück. Sie konnte die Zufriedenheit beinahe mit Händen greifen, die Vakra ausstrahlte, auch wenn er versuchte dies zu verbergen. Und das zog ihre Laune noch mehr runter und liess ihre Sorgen wachsen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 02:36von Ro Raven •

Vakra wartete, bis sie die Festung erreicht hatten und Randreyah aus dem Sattel gestiegen war, dann trat er zu ihr. "Randreyah Verdezia", sprach er sie an, mit einem gefährlich Blick. "Ich hoffe, dir ist klar, dass ich deinen Verlobten zu einem hohen Preis ausgelöst habe."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 02:42von Randreyah •

Sie lächelte ausdruckslos. "Mein Verlobter ist auch dein ältester Sohn", entgegnete sie. Sie war irgendwie froh um ihre Müdigkeit, denn die liess ihre Stimme neutral klingen und die Gereiztheit verschwinden. "Und die Verhandlungen liefen ganz zu deinem Vorteil. Vollkommen nach Plan, wie mir scheint. Eine meisterhafte Leistung, muss ich zugeben... Aber man erwartet nicht weniger von einem Raben." Ihr war klar, dass Vakra eine Gegenleistung für eine so zuvorkommende Handlung wollte, doch sie war nicht in Stimmung ihm jeden seiner Wünsche zu erfüllen. Sie deutete die Sache mit dem Clannamen nur an, weil sie erstens müde war und zweitens sich niemand ausser Vakra und Karim in Hörweite befand.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 02:57von Ro Raven •

Vakra hob eine Augenbraue, aber nicht überrascht. "Natürlich. Und wie ich es von dir erwartete, warst du klug genug, keine Fehler zu begehen."
Er liess den Hinweis einen Moment lang wirken, dann verabschiedete er sich mit einem Nicken und trat davon.
Veray dämmerte irgendwo am Rande der Bewusstlosigkeit, hin und her schwankend zwischen Momenten, in denen er wusste, wo er war und warum, und verworrenen Albträumen. In einem der klareren Augenblicken schmeckte er Blut im Mund und spukte es aus. Hatten sie ihm einen Zahn ausgeschlagen? Oder hatte er sich nur selber die Lippen und Wangen zerbissen? Er war sich nicht sicher, in der Gegend um seinen Mund herum fühlte sich einfach alles nur geschwollen und schmerzhaft an.
"Dein Vater will dich lebend", sagte eine Stimme. "Wer hätte das gedacht."
Er wusste nicht, ob er lächeln sollte oder nicht. Im Moment schien ihm die Möglichkeit, tot zu sein, gerade gar nicht so schlimm, verglichen damit, womöglich noch Stunden und Tage hier zu hängen, ohnmächtig dem Hass eines anderen ausgeliefert.
Jemand riss seinen Kopf an den Haaren hoch und er sah ein Gesicht mit einer Narbe, die sich quer über die Wange zog, bevor ein Faustschlag seinen Kopf zur Seite warf. Zum hundertsten Mal wollte er am liebsten das Bewusstsein verlieren. Zum hundertsten Mal dachte er an Ran und ihr Kind, er sagte sich, dass er leben musste, für sie, und dass er nur, so lange er bei Bewusstsein blieb, sicher sein konnte, dass er lebte.
Langsam hob er den Kopf. "Du kannst meine Knochen brechen", sagte er undeutlich. "Aber nicht meinen Willen."
Ein weiterer Schlag liess seine Sicht verdunkeln und er rang um die Wirklichkeit.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 03:11von Randreyah •

Ran sah ihm nach. Sie würde keinen Fehler begehen, auch wenn sie momentan sehr grosse Lust dazu hatte und das nicht nur auf einen sondern mehrere. Müde schloss sie kurz die Augen.
"Ich will mich bis zur Übergabe ausruhen. Bringt mir etwas, dem ich Energie entnehmen kann. Ich habe das Gefühl, dass man einen guten Heiler brauchen wird", sagte sie an Karim gewandt und machte sich auf den Weg zurück in das Zimmer, das man ihr freundlicherweise frei gehalten hatte, um sich wieder hinzulegen. Wäre sie nicht am ende ihrer Kräfte, so hätte sie kein Auge zutun können, denn die Dinge, die ihr Sorgen und Angst machten, schienen sehr bald zur Realität zu werden.
Ran schlief die paar Stunden durch, träumte zu ihrem Glück nichts, bis sie erneut von Triwan geweckt wurde. Sie brachen in wenigen Minuten auf. Er hielt ihr eine Schale mit roten und gelben Kugeln hin. "Sie wirken wie Gift, sei vorsichtig", meinte er schlicht und sie lächelte schwach. "Werde ich", sagte sie und nahm eine Handvoll. Eine der Kugeln schob sie sich zwischen die Zähne und zerkaute sie sorgfältig, die anderen packte sie in eine ihrer Gürteltaschen. Als sie unten angelangt waren und sie sich erneut in den Sattel schwang, konnte sie fühlen wie Energie durch ihre Adern strömte. Es würde nicht lange anhalten, aber die Magierkugeln würden ihren Zweck erfüllen.
Auf dem Weg zum Feld versuchte sie die Welt um sich herum zu ignorieren, ihre Gefühle abzuschalten und sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Sardaks Leute ihre Wut und ihren Frust an Veray und den anderen ausgelassen hatten. Ihre Brust zog sich zusammen, als ihr die beliebtesten Foltermethoden durch den Kopf gingen. Sie blickte stur vor sich her, um nicht vor Wut den Verstand zu verlieren und konzentrierte sich darauf aufrecht im Sattel zu sitzen und möglichst nicht mehr zu denken. An garnichts.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.01.2014 03:28von Ro Raven •

Irgendwann banden sie ihn los, rissen ihn hoch, als er zu Boden sackte, und zerrten ihn mit sich. Sie streiften ihm seine Tunika und seine Rüstung wieder über und banden ihm den Säbel um, nachdem sie ihn gefesselt hatten - er wäre ohnehin nicht mehr im Stand gewesen, ihn zu ziehen - dann schleiften sie ihn die Treppe nach oben und ins Tageslicht.
Irgendjemand warf ihn über einen Pferdesattel und für eine Weile verlor er das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, kniete er am Boden und Leute sprachen. Er erkannte eine der Stimmen, auch wenn die Bedeutung der Worte ihm verschlossen blieb. Vakra.
Dann rissen sie ihn hoch und durchtrennten seine Fesseln. Seine Knie gaben nach, aber zwei Leute griffen ihm unter die Schultern, um ihn aufrecht zu halten. "Es ist vorrüber, du bist gleich in Sicherheit", hörte er die Stimme eines der Männer, die mit ihm verschleppt worden waren, an seinem Ohr raunen und schwache Erleichterung keimte in ihm auf, als er begriff, dass man sie offenbar besser behandelt hatte.
Sie zogen ihn vorwärts und er versuchte mitzustolpern, aber er schaffte es nicht wirklich, so dass sie ihn mehr tragen mussten als stützen. Er sah nicht wohin sie gingen, denn sein Kopf war nach vorne gekippt und die Haare hingen ihm ins Gesicht.
Schliesslich hielten sie wieder an, jemand packte ihn am Kinn und hob seinen Kopf. Vakra. "Haben sie dich über die Festung ausgefragt?", fragte er schneidend.
Hätte es fertig gebracht, hätte er gegrinst. Natürlich, was sollte Vakra auch anderes interessieren. "Ich laub schon", nuschelte er.
"Hast du etwas verraten?"
Veray spuckte blutig aus. "Wofür häls u mich?"
Vakra nickte nur und liess ihn los. Sein kopf kippte wieder nach vorne.
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