Das Wesen hatte sie nicht lange halten können, doch der Biss in ihrer Schulter blutete heftig. Sie rang erstickt nach Luft und blickte sich um. Maenavry war dort. Sie richtete sich schwankend auf und taumelte zu ihm rüber. Erschöpft vergrub sie Hände in Maenavrys Kleidung und hielt sich an ihm fest. Sie war völlig erledigt und würde keinen Schritt mehr machen können. Doch Maenavry war jetzt hier. Er würde alles wieder in Ordnung bringen.

Das Wesen fauchte wütend und ein Teil der Flammen erloschen. Sofort stürzte es sich durch die schmale Öffnung in eine Gasse und verschwand in der Finsternis.

Maenavry hob das Mädchen auf, rannte dem Wesen nach, wobei er ihm nicht gut folgen konnte, nahm die Flammen mit sich und jagte sie dem Wesen nach, setzte dem Ding hinterher, bis es in den Wäldern verschwand. Schwer atmend sah er dem Ungetüm nach, die Flammen umschwebten ihn. Er sah das Mädchen in seinem Arm an. Sie blutete. "Ganz ruhig Idril", raunte er, riss seinen Mantel in Streifen, brannte die Wunde mit einer tanzenden Flamme aus, Idril schrie vor Schmerz auf und er verband sie. Maenavry hob das Mädchen wieder hoch und eilte zu Pards Haus.
Das Wesen war eine Gefahr für Drez. Er war sich nicht sicher was er tun sollte. Verärgert hämmerte er gegen die Tür des Arztes, welcher verschlafen öffnete. Maenavry drückte ihm das Mädchen in die Hände. "Heile sie!", wies der Feuertänzer dem Arzt an, beschwor Flammen um das Haus herauf und eilte zur Schwarzen Festung, stets auf der Hut vor dem Goblin von vorhin.

Idril stand unter Schock. Sie war von einem Wesen gejagt, gewürgt und gebissen worden. Ihre Wunden waren von einem Magier mit Feuer ausgebrannt worden, was die Schmerzen eher verschlimmert hatten. Also tat sie was wohl jedes Kind in ihrer Situation tun würde und begann zu weinen.

Biredh sank keuchend zu Boden. Die dünne Klinge steckte in einem gleichen Wesen und zwei weitere lagen zuckend auf der Strasse. Sie hatten ihn aufgehalten, als er zu ihr hatte eilen wollen. Mit einem Ruck zog er die Waffe aus dem Wesen raus und schob sie zurück in den Blindenstock. Verdammte Biester. Sie hatten ihn überrascht. Er richtete sich wieder auf und stützte sich schwer auf den Stab. Ein leichter Wind wehte durch die Strassen und die Körper der Wesen verfielen zu Staub und wurden davongeweht.
Idrils grenzenlose Panik war einem schockartigen Zustand gewichen. Sie war in Sicherheit. Der Arzt würde sich um sie kümmern. Da war er sich sicher.

Der völlig überforderte Pard tätschelte dem Kind die heile Schulter und wiegte sie im Arm. "Ganz ruhig Mädchen. Ist ja gut. Komm ich seh mir deine Schulter an", murmelte er und brachte sie in seine Küche. Er setzte sie auf den Tisch und sie konnte kaum sitzen, so sehr wurde sie von den Schluchztern geschüttelt. Schnell holte Pard ein Messer, schnitt ihr die Kleider auf und betrachtete die Bisswunde. "Konnte er die Wunde nicht besser behandeln", murmelte der Arzt, legte die Hand über die Wunde und heilte sie. Als er fertig war, hatte sich Idril beruhigt und wischte ihre Tränen trocken.
Pard hob sie hoch und nahm sie wie ein Kleinkind in den Arm. "Ist gut, du bist hier sicher Kleines", sagte er beruhigend und tastete nach ihrem Hals, um die Quetschungen verschwinden zu lassen.

"Ein...", er suchte nach Worten und versuchte nach Luft zu schnappen. "Ding... Es...", schnell erzählte er was passiert ist.

"Vakra!", meinte Maenavry baff. "Und schickt Leute ins Dorf, mit Fackeln, viel Fackeln und genug Zunder und Öl. Die Biester hassen das Licht... Aber sie...sie können Flammen einfach sp ersticken..."

Maenavry nickte und ging auf den Raum zu, ohne zu zögern klopfte er, fühlte sich aber im gleichen Moment dumm. Er schüttelte den Kopf und wartete, dass Vakra ihm aufmachte.