RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 31.05.2014 12:23von Armelion •

"Spiel du erst mal ein paar Runden mit ihnen. Ich frage dann später ob ich auch mitspielen darf. Am Schluss teilen wir." Sie setzte sich neben Lesir, schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen Lesirs Seite, als ob sie noch müde wäre. Die einzelnen Geräusche im Wirtshaus blendete sie nacheinander aus, bis nur noch das Geräusch der Holzwürfel übrig blieb. Konzentriert lauschte sie auf das Klappern der Knochenwürfel im Becher und auf das helle Geräusch als sie auf den Tisch fielen. Jeder machte seine Einsätze und einer der Reisenden strich den Gewinn ein. Sie verharrte fast zwanzig Minuten in der Position, bis sie endlich die richtigen Ergebnisse erraten konnte.
"Darf ich auch mitspielen?", fragte sie die Reisenden.
Diese blickten sie zuerst ungläubig an und lachten dann. "Wenns dein Vater erlaubt, Kleines.", meinte einer der jüngeren Dämonen.
"Oh da bin ich mir sicher.", erwiderte sie grinsend und holte ihren kleinen Münzbeutel hervor. Sie besass lediglich eine viertel Silbermünze und noch einige kleine Kupfermünzen, die zusammengelegt dem Wert einer weiteren viertel Silbermünze entsprach. Sie schüttete den Haufen auf den Tisch und schob ihn in Richtung des Bechers.
"Fang nicht an zu jammern, wenn dein Geld dann weg ist.", warnte sie der junge Dämon.
"Du auch nicht.", sagte sie frech und stubste Lesir mit dem Ellbogen gegen die Seite. Er war an der Reihe. Jeder legte eine halbe Silbermünze auf den Tisch. Lesir liess die Würfel im Becher kreisen und kippte ihn dann umgekehrt auf den Tisch. Den Becher selbst behielt er über die Würfel. Es war Zeit, die Zahl zu sagen. "Sieben, Neun, Vierzehn, Zwölf, Vier." Nacheinander sagte jede eine Nummer, bis Idril an der Reihe war. Ohne zu zögern äusserte sie die Zahl, die sie ausgewählt hatte, "Elf." Veray hob den Becher und tatsächlich. Da lagen eine Sechs eine Vier und eine Eins. Der junge Dämon schnaubte. "Anfängerglück."
Grinsend schnappte Idril sich die Münzen. "Das werden wir ja sehen."

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.06.2014 18:03von Armelion •

Einige Runden später hatte sich ein beachtlicher Haufen von Kupfermünzen vor Idril angesammelt. Einige Gäste hatten sogar beim Trinken innegehalten um dem seltsamen Schauspiel zuzusehen. Schliesslich sah man nicht alle Tage wie ein kleines Mädchen ein paar Reisende beim Würfelspiel ausnahm. Die grosse Mehrheit war darüber amüsiert, doch dem jungen Dämonen war die Verärgerung deutlich anzusehen. Bei zwölf von fünfzehn Spielen hatte das Kind richtig geraten. Niemand konnte so eine Treffsicherheit besitzen.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.06.2014 18:45von Randreyah •

Miriya sass in Maenavrys Arbeitszimmer, den Kopf gesenkt, die Hände im Schoss gefaltet und hörte ihm zu, wie er ihr eine relativ verärgerte Predigt hielt. Ihm war es egal, dass sie getrunken und sich geprügelt hatte. Was ihn störte war, dass sie ihm nicht vorher Bericht erstattet hatte und als er sie sogar persönlich suchen kam, sie auf ihn los gegangen war - nebst all den unschönen Sachen, die sie ihm an den Kopf geworfen hatte.
Sie entschuldigte sich, erstattete den überfälligen Bericht und machte sich dann an die Arbeit, die er ihr zugewiesen hatte: Bauerngehilfe spielen.
Brav machte sich Miriya auf den Weg, folgte dem Pfad zu den Feldern, welcher südlich aus der Stadt führte und am Fusse der südlichen Berge endete.
Die Felder waren nicht weit, zwei Marschstunden von Drez entfernt. Dort traf sie auf einige Verwandte, bekam Kartoffeln zugewiesen über und machte sich daran die Pflanzen, welche schon mehr als eine Handbreit aus dem Boden ragten, mit Erde zu bedecken.
Sie sah den anderen zu, wie sie Tomaten, Paprika, Kürbisse, Meis, Salate und Rüben pflanzten, versorgten und teils sogar ernteten.
Die Feldarbeit war etwas, mit dem sie sich nie sonderlich beschäftigt hatte. Es war interessant dem Ganzen zuzusehen und die körperliche Arbeit tat ihr gut, die Sonne brannte zwar erbarmungslos auf sie hernieder, doch der breite, aus feinem Schilf geflochtene Hut, den man ihr gegeben hatte, bot ihr genügend Schatten und Wasser hatte man reichlich herbei geschafft.
Sie arbeiteten alle, bis der Tag sich dem Ende zunekgte, bedeckten vor der Dämmerung die schwachen Pflänzlein und zogen sich ins nahe Langhaus zurück, welches neben einigen Getreidespeichern und Vorratshäusern stand.
Viele der Clans teilten sich die Felder und Speicher mit ihren Verbündeten, bearbeiteten die Felder gemeinsam, ernteten und sähten.
Als es Nacht wurde, konnte Miriya jedoch nicht schlafen. Es zog sie in den Wald, welcher einige Minuten Fussmarsch weiter südlich still und starr auf sie wartete.
Der Mond beleuchtete den Weg, welcher zwischen den flachen Feldern hindurch führte und Miriya war froh darüber.
Als sie die Waldgrenze erreichte, glaubte sie ein Glühen zwischen den Bäumen zu sehen...
(Ich hab mich mal gefragt von wo die Dämonen ihr Essen beziehen...ausser das Fleisch....ich hoff das is ok so xD wenn nich oder wenns shon anderswo beshrieben wurde, kann ich das hier ja löschen/bearbeiten )
some men just want to see the world burn

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.06.2014 18:59von Ro Raven •

(wurde noch nirgendwo beschrieben, soweit ich mich erinnere)
Lesir spielte auch mit und verlor, was ihn nicht sonderlich kümmerte. Die Einsätze waren nicht sehr hoch und er hatte von zuhause aus ein grosszügiges Taschengeld - einer der Vorteile, Vechdruy der Schwarzen Festung und Vakra's Sohn zu sein. Neugierig versuchte er, Mara auf die Schliche zu kommen, wie es schaffte, so unauffällig zu betrügen, aber er fand es nicht heraus, wie genau er auch hinschaute. Das Mädchen musste es faustdick hinter den Ohren haben. Oder sie benutzte Magie.
Offenbar war er nicht der einzige, der auf diesen Gedanken gekommen war, denn nach einer Weile stand einer der Reisenden auf und verkündete verächtlich, dass er aussteige. "Ich spiele nicht gegen Magier, die betrügen!"
Lesir sah ihn an. "Wofür du dein Geld ausgiebst ist deine Sache", sagte er halb grinsend, aber mit einem gefährlichen Unterton. "Aber sei vorsichtig mit Beleidigungen. Du kannst doch nur nicht verkraften, dass ein kleines Mädchen gegen dich gewinnt."
Der Mann lief hochrot an und spuckte aus. "Ich beleidige Betrüger wie ich will, du Sohn einer..."
Lesir fuhr auf. "Pass auf mit wem du dich anlegst!", zischte er drohend.
"He!", rief der Wirt vom Tresen herüber. "Wenn ihr euch Prügeln wollt, geht gefälligst raus!"
Es war schon zu spät. Der Mann beendete den Satz und Lesir riss ihn mit einem Sprung über den Tisch hinweg um.
Der Hunger wurde allmählich unangenehm, ein nagendes, bohrendes Gefühl in seinen Eingeweiden. Achrat hatte eine Weile lang mit dem Gedanken gespielt, den nächsten, der sich in der Küche etwas zu Essen schöpfte, herunter zu locken und dazu zu bringen, es ihm zu überlassen, aber er tat es nicht. Er wusste, Vakra würde ihn nicht verhungern lassen, und alles andere war ertragbar. Driss hatte einige Male mit dem Gedanken gespielt, ihn zu befreien, aber er hatte ihre Gedanken stets sanft davon weggelenkt. Sie sollte sich nicht seinetwegen mit Vakra anlegen, denn diesen Kampf konnte sie nur verlieren.
Er liess seinen Geist fliessen und sich ausdehnen, bis er durch die Augen aller Bewohner der Festung sah, mit ihren Ohren hörte, ihren Körper spürte und darin sein eigener, und der Hunger, der an ihm nagte, unterging.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.06.2014 19:19von Randreyah •

Nevyn Serpeta, welcher ebenfalls mitgewürfelt hatte, packte Lesir am Kragen, als der auf den anderen losprügeln wollte und zerrte ihn zur Seite, wobei er ihn glücklicherweise in den Schwitzkasten bekam. "Nicht", zischte er und hielt Lesir mit aller Mühe fest. "Der Dreckssack ist mit den Sardak verwandt!"
some men just want to see the world burn

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.06.2014 20:27von Randreyah •

"Hör zu, mach keinen Scheiss! Du stehst drüber... Lass dich nicht von einem Wicht, wie ihm provozieren", zischte der Serpeta ihm zu, so dass der andere es nicht hören konnte, Lesir anzufassen wagte er aber nicht. "Ein Schwächling wie er ist es nicht wert... Und wenn, dann ist es besser, wenn ich ihm die Fresse poliere... Sardak wartet nur darauf einen Grund zu haben, jemandem von euch ein Messer zwischen die Rippen zu jagen... Ausserdem ist die Kleine da noch hier. Was soll sie über dich denken? Soll sie Angst vor dir haben? Oder soll sie zwischen die Fronten geraten?"
some men just want to see the world burn

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.06.2014 22:03von Armelion •

Idril war aufgesprungen. Vielleicht hätte sie nicht so oft richtig liegen sollen. Sie hatte lediglich ausprobieren wollen, ob sie Biredhs Methode wirklich anwenden konnte. "Ich habe nicht betrogen.", sagte sie und schaute zu dem Dämonen auf. "Ich habe zugehört. Magie kann ich schon, aber ich kann nur mit Tieren reden." Wie aufs Stichwort surrte eine gewaltige braune Wolke durch ein offenes Fenster hinein und hüllte das Kind ein. Zuerst war sie ein wenig erschrocken, doch erst jetzt merkte sie die unterschwellige Furcht, die sie vor dem anderen Dämonen empfunden hatte.
"Meine Bienen!", brüllte der Wirt. "Was machst du da, du verdammtes Gör?"
Sämtliche der kleinen Insekten liessen sich auf ihr nieder und bedeckten sie von Kopf bis Fuss mit einer wuselnden Masse aus Bienen. "Siehst du. Mehr nicht.", nuschelte sie unter der Decke von Insekten und strich sich die Bienen mit einer sachten Bewegung aus dem Gesicht. Sie hatte keine Lust, dass eines der Tiere sie aus Versehen stach. "Ich kann nichts anderes und er kann gar keine Magie.", fügte sie hinzu und nickte in Lesirs Richtung.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.06.2014 22:19von Randreyah •

Nevyn klappte die Kinnlade herunter, als er dir Bienen sah und auch dir anderen standen wie gelähmt da. Er fluchte. Das bedeutete nichts Gutes, er musste irgendwie dafür Sorgen, dass sich Lesir mit dem Mädchen davon scherte. Sollte er Maenavry holen gehen? Der war doch Magier. Aber andererseits konnte er seinen Cousin nicht wegen jeder Kleinigkeit herbei heulen... Und Lesir mit dem Sardakdeppen alleine lassen war momentan auch keine gute Option...
some men just want to see the world burn

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.06.2014 22:31von Ro Raven •

Lesir bleckte die Zähne vor Wut. Er hatte überhaupt keine Lust, auf Nevyn zu hören. Erstens liess er sich nicht beleidigen, von niemandem! Und zweitens konnte er Sardaks ohnehin nicht ausstehen. Und drittens... verdammt, drittens war er einfach wütend! Und das verlangte danach, mindestens irgendeine Nase einzuschlagen!
Der andere war jedoch intelligent genug, wenigstens einen Schritt zurück zu weichen, als er die Bienen sah, und damit kam er fürs erste aus Lesirs Reichweite. Die anderen seiner Gruppe fassten ihn an den Schultern und rieten ihm, es besser sein zu lassen und mitzukommen, worauf sie die Schenke verliessen. Lesir wollte ihnen nachlaufen, aber Nevyn legte ihm die Hand auf die Schultern und hielt ihn zurück und Lesir riss sich wenigstens so weit zusammen, nicht stattdessen auf ihn einzuprügeln. Aber seine Muskeln waren gespannt und bereit, dem nächstbesten, der ihm blöd kam, die Fresse zu polieren, und wenn es der Wirt war wegen den verdammten Bienen!
If you're going through hell, keep going.

![]() 0 Mitglieder und 15 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |