Idril nickte und schnüffelte an ihren Kleidern. Nach dem gestrigen Tag rochen sie nicht gerade besser. So eine Armbrust war schwer und sie war ein bisschen ins Schwitzen gekommen, als sie immer hin und her laufen musste um die Bolzen zu holen. Der stärkste Duft war aber noch immer der von nassem Hund. Vielleicht sollte sie mal jemanden fragen wo sie ihre Kleidung mal waschen konnte. Nicht dass sie der Hundegeruch sonderlich störte, aber ein paar Flöhe machten ihr zu schaffen.
Sie ass noch rasch fertig und lief dann hoch zur Bibliothek, wo ein Junge bereits vor der Türe wartete.

Kwaora lachte. "Es hat uns aber einge Clanfehden erspart", meinte er. "Nun gut, deinem Clan fehlen wirklich Nachkommen, aber ihr habt gute Chancen das Problem los zu werden... Solange keiner der jüngeren Generation stirbt... Nicht so, wie meinem Clan damals", er verzog zwar keinr Miene, aber die Erinnerung liess dennoch sich etwas in der Brust des Alten sich schmerzlich zusammen ziehen.

Kinu musste nicht lange warten, aber es war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Die Festung erinnerte ihn an Lovit, aber so sehr wie Lovit weiss war, so war die Festung in gleichem Maße schwarz, was ihm das Gefühl verlieh in einem Traum gefangen zu sein. "Hallo, bist du Mara?", grüsste er das Mädchen, das auf ihn zukam. Er freute sich darüber endlich einem anderen Kind begegnen zu können.

Sie nickte und strahle ihn an. "Dann musst du Kinudrim sein. Du kommst aus Lovit, oder?" Er kam ihr bekannt vor. Sie hatte sicher ein oder zwei mal mit ihm gespielt, als sie in der Tempelstadt gelebt hatte. Vielleicht war er dabei gewesen, als sie einem Schmied den Bart angesteckt hatten. Nein... das war jemand anders gewesen. Janis war auf jeden Fall sauer gewesen. Daran konnte sie sich nur zu deutlich erinnern. "Was hast du Lust zu unternehmen?"

"Ich weiss nicht", meinte Kinu schulterzuckend und blickte unsicher zur Bibliothek. Sollte er noch Bescheid sagen, dass Mara da war? Er musterte das Mädchen und musste fast lachen. "Deine Augen haben ja verschiedene Farben!", stellte er fest. "Ich hab ein Elfenmädchen mit so Augen gesehen... Kennst du sie? Ich weiss nicht mehr, wie sie hiess..." Er dachte nach, konnte sich aber nicht erinnern.

Idril blickte ihn nachdenklich an und fasste ihn schliesslich an der Hand un zog den überraschten Jungen hinter sich her. "Komm. Ich will dir ein Geheimnis verraten." Sie gingen raus aus der Festung und Idril blickte sich um. Niemand war in der Nähe. "Ich bin das Elfenmädchen. Ein Geschichtenerzähler hat mich in diesen Körper gesteckt, damit ich mich hier vor den Schwarzmagiern verstecken kann, die hinter mir her sind. Mein Name ist übrigens Idril, aber hier heisse ich Mara. Also nenn mich bitte so. Hey! Jetzt fällt mir wieder ein woher ich mich an dich erinnere. Wir haben doch in Zorais Teichen nach diesen bunten Fischen gefischt! Ich glaube sie hiessen Koi."

Kinudrim musterte das merkwürdige Mädchen. "Du bist doch keine Elfe!", meinte er dann empört. Er war zwar erst acht, aber darum liess er sich von ihr doch nichts auf die Nase binden. "Ich weiss wie Elfen aussehen und du bist definitiv kein...und wie soll man jemanden in einen Körper reintun? Da hat es doch keinen Platz für eine Person!"

Verschnupft blickte sie ihn an. Da hatte sie ihm ihr Geheimnis erzählt und er glaubte ihr nicht. "Bin ich wohl. Biredh hat mich verwandelt. Er hat ein Lied gespielt und dann..." Sie deutete auf ihren neuen Körper. Traurig dass er sich nicht mal an ihren gemeinsamen Streich erinnerte, setzte sie sich auf die Bank und wühlte mit den Füssen den lockeren Sandboden auf. "Ich weiss auch nicht wie es geht. Ich kann schliesslich nur mit Tieren sprechen."

"Beweis es!", forderte Kinudrim sie auf. "Ich glaube dir nicht... wie kann jemand jemanden in einen Dämon verwandeln? Das geht nicht! Und Tiere sprechen nicht mit Kindern", meinte er und ging zu einem Busch, dem er einen Ast abbrach.

Kwaora lächelte. In der Tat, es war einr Frage, ob die Festung einen Erben haben würde. Was wenn der jetzige auf seiner Severjakza starb...
"Ja. Er hat es dir nicht erzählt?", fragte der Meister und sah Vakra dementsprechend an.