#311

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 21:09
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran schüttelte den Kopf. "Ich verstehe", antwortete sie bitter. "Maenavry Serpeta hat gewonnen", stellte sie trocken fest und sah den Dämonen nach, die den Toten Grawid vom Feld trugen. Eine dunkle Schwere legte sich auf ihr Herz und sie wusste nicht wieso. Der Dämon hatte den Tod gewollt, er hatte ihn verlangt, doch er hätte auch gerne weitergelebt. Sie seufzte. "Ich soll das Testament dem neuen Serpeta-Clanoberhaupt überbrigen, bevor er sich wieder aus dem Staub macht", sagte sie und musterte Veray. Wieso verleugnete er seinen Bruder? "Wir treffen uns vielleicht auf dem Weg zur Schwarzen Festung", sagte sie zum Abschied und verschwand.


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#312

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 21:39
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Natürlich", meinte Veray. "Und sonst in der Festung. Richte dem jungen Serpeta aus, dass Vakra ihn sprechen will im Lauf der nächsten Tage, bevor er wieder abreist."
Sie verliessen den Kampfplatz. Als sie den Rand der Arena erreichten, fragte Ro: "Ist es erlaubt, bei einem Rachary Magie anzuwenden?"
Veray sah sie an. "In einem Zweikampf zwischen Dämonen gilt generell, dass wenn irgendeine Waffe ausser dem Säbel verwendet werden soll, das zuerst ausgemacht werden muss. Ausser es kann begründet vorausgesetzt werden, dass beide schon vor dem Kampf mit ihrem Einsatz rechneten und sich trotzdem auf den Kampf einliessen. Was in einem Kampf zwischen Vater und Sohn natürlich durchaus der Fall sein kann."
Ro nahm es zur Kenntnis. "Was ist eigentlich, wenn ein Dämon keine Kinder hat? Kann er dann nicht in einem Rachary sterben?"
"Das Rachary steht jedem Dämonen zu, der danach ruft", erklärte Veray. "Ein Dämon ohne Kinder kann einen beliebigen jüngeren Dämon zum Rachary rufen. Die meisten lassen sich von Leuten töten, die ihnen einigermassen nahe stehen. Manche suchen einen möglichst starken, jungen Dämon. Grundsätzlich kann jeder gerufen werden, auch ein völlig Fremder, und er hat dem Ruf folge zu leisten, ausser er überträgt ihn auf jemand anderen, den der Rufer akzeptiert."
"Darez' Vater hat Driss also akzeptiert?", fragte Ro.
Veray warf ihr einen Blick zu, während sie langsam zwischen den Holzhäusern am Seeufer hindurchschlenderten. "Ja, hat er. Als er schliesslich einsah, dass Darez nicht kommen würde. Aber es war ein schwerer Schlag für ihn, so von seinem Sohn verraten zu werden."
"Darez konnte nicht kommen", verteidigte Ro ihn.
"Und warum nicht?", fragte Veray scharf.
"Er hat es geschworen", sagte Ro. "Er hat geschworen, nie wieder unter Dämonen zu leben."
Veray hob erstaunt die Augenbrauen. Offenbar hatte er davon noch nie etwas gehört. Kein Wunder, dass Vakra ihm das nicht gesagt hatte. Verwirrt fragte er: "Warum hat er das getan?"
Ro zuckte mit den Schultern. "Ich weiss es nicht."
Sie begannen mit dem Anstieg in das Tal hinauf. "Woher kennst du Ran?", fragte Ro.
Veray musterte sie misstrauisch. "Versuchst du mich auszufragen?"
"Natürlich", meinte Ro. "Sie weiss viel zu viel über mich. Ich denke, ich sollte das ausgleichen."
"Sie lebte als Kind hier", antwortete Veray. "Bevor sie zu den Assassinen gebracht wurde. Später, als Erwachsene, kehrte sie zurück. Sie ist nur vier Jahre älter als ich. Wir haben früher oft zusammen die Bücher der Festung studiert, bis sie vor etwa zwanzig Jahren davonzog. Seither habe ich sie nicht mehr gesehen bis gestern Abend."
Ro nickte, aber das half ihr auch nicht viel weiter.
Sie erreichten das Tal und gingen auf die Schwarze Festung zu.


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#313

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 22:03
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran stand etwas abseits und beobachtete Maenavry. Er starrte auf den Boden und schien sie nicht zu bemerken. Sie gab sich schlussendlich einen Ruck und stellte sich vor ihn. Er hob den Kopf. Sein Blick war leer und doch bemerkte sie die Wut aufflammen, zwar schwach, doch sie war da. Sie hockte sich vor ihn, damit sie auf Augenhöhe waren. "Was willst du?", knurrte er. "Das ist für dich", antwortete sie und gab ihm das Testament. "Er wollte, dass ich es dir gebe. Es sollte alles darin stehen... Du sollst ausserdem zur Schwarzen Festung kommen... Es war ein guter Kampf." Als sie sich erhob und zum Gehen umwandte, hielt er sie am Handgelenk zurück. "Ich fordere dich zum Kampf heraus", sagte er und sein Blick durchbohrte sie. Ran schüttelte den Kopf. "Lass das", sagte sie und schüttelte ihn ab. Er schnellte hoch und hielt ihr das Schwert an die Kehle. "Ich sagte ich fordere dich zum Duell", wiederholte er wütend. Das Schwert lag kalt an ihrer Kehle. Es roch immer noch nach Blut, auch wenn er es abgewischt hatte. Sie atmete durch. "Und ich sagte, du bist noch nicht bereit dafür", antwortete sie kalt und warnend. Er gab etwas Druck auf die Klinge, doch diese schrammte nur an ihrer Haut, die plötzlich aus dunklem Kristall schimmerte. "Komm zur Schwarzen Festung. Vakra will dich sehen. Ich habe jetzt keine Zeit dafür. Du hast Naja besiegt, aber ich bin nicht so zerbrechlich wie sie", antwortete sie, bevor sie sich umdrehte und ihn stehen liess.
Ran entschloss sich zu laufen. Aries schwebte aber über ihr. Er wollte wissen, was passiert war, aber sie schüttelte nur den Kopf. In der Hand trug sie den ledernen Beutel in dem sich das Original und die Kopie befanden. Sie würde Veray und Ro nicht mehr einholen.
An der Tür zur Schwarzen Festung klopfte sie zum dritten Mal.


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#314

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 22:15
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Als sie die Festung betraten, fragte Ro: "Wer ist eigentlich Rombra?"
Sofort änderte sich Veray's Haltung. "Keine Ahnung."
Sie musterte ihn. "Verarsch mich nicht. Dann würde dich Ran nicht nach ihm ausfragen und du nicht so reagieren."
Plötzlich war sein Gesicht verzerrt von Zorn und er trat einen Schritt auf sie zu. "Halt endlich den Mund", zischte er. "Und erwähne nie wieder diesen Namen in diesen Mauern."
Sie wich zurück und sagte gereizt: "Ich habe nur eine verdammte Frage gestellt, also gib mir eine Antwort oder nicht, aber spuck mich nicht gleich an vor Gift."
"Du hast genug Fragen gestellt für heute!", fuhr er sie an. "Ich bin hier der Lehrer."
Sie war drauf und dran, ihm eine zu scheuern, tat es aber nicht, sondern folgte ihm in sein Arbeitszimmer.
Veray hatte sich gerade in den Sessel hinter seinem Schreibtisch fallen lassen, als die Schläge des Türklopfers durch die Festung hallten. Er seufzte. "Nicht schon wieder. Geh du aufmachen."
"Pass auf, dass du nicht fett und träge wirst hinter deinen Büchern", sagte sie böse, immer noch zornig auf ihn, und wandte sich zur Tür. Er warf ihr einen wütenden Blick nach, aber sie ignorierte ihn und lief zur Tür hinunter. Auf halbem Weg zuckte sie zusammen, als sich einer der Schatten an der Wand plötzlich bewegte, aber es war nur Achrat. Sie fragte sich, warum er sich immer so den Wänden nach hielt und sich in den Schatten versteckte.
Sie erreichte die Tür und riss sie ein wenig unsanft auf. Draussen stand Ran. "Bringst du das Buch zurück?", fragte Ro.


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#315

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 22:25
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran nickte. "Kann ich reinkommen? Es ist kalt draussen..."


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#316

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 22:34
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Es ist ja auch Winter", meinte Ro und trat einen Schritt zur Seite, um Ran hinein zu lassen, bevor sie die Türe zufallen liess. "Willst du Vakra sehen oder nur in die Bibliothek?"


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#317

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 22:37
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Wenn er gut gelaunt ist, würde ich ihn gern sehen", grinste sie und trat ein. Dann erstarrte Ran. Irgendetwas hatte sich verändert, aber sie konnte nicht sagen was. Ruckartig drehte sie den Kopf und entdeckte jemanden im Schatten. Wer war das? Die Person hatte gleichzeitig eine überwältigende und gar keine Präsenz. Sie war verwirrt. So etwas hatte sie noch nie gesehen, so fern sie sich erinnerte auch nicht als sie noch Akkaya war. Sie grinste innerlich, da gab es doch noch Dinge die sie nicht kannte.


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#318

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 22:51
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Seine Laune hängt wahrscheinlich davon ab, was du ihm zu sagen hast", meinte Ro.
Sie bemerkte, dass sie Ran's Haltung plötzlich veränderte und trat automatisch zurück, um einen allfälligen Angriff abzuwehren. Dann sah sie, wohin Ran blickte und dass Achrat dort stand. "Das ist Achrat", erklärte sie. "Er ist Driss' Sohn. Nimms ihm nicht übel, wenn er dich nicht begrüsst, er spricht nicht."
Sie musterte Achrat, doch in seinem Gesicht zeigte sich keinerlei Gefühlsreaktion, wie immer. Sie zögerte einen Moment, dann dankte sie ihm in Gedanken dafür, dass er Driss dazu gebracht hatte, zur Treppe zu gehen, als sie dort gelegen hatte, denn sie glaubte nicht, dass es ein Zufall gewesen war. Sie wusste nicht, ob er sie gehört hatte, vielleicht belauschte er ihre Gedanken gar nicht, denn es kam keine Antwort.
Sie ging den Flur hinunter und bedeutete Ran mitzukommen.


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#319

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 23:03
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Das ist kein Problem. Ich bin-" - "Akkaya", unterbrach er sie in Gedanken. Ran schluckte. "Randreyah", sagte sie. Ro winkte ihr ihr zu folgen. Kurz zögerte Ran, folgte aber Ro. Sie spürte den Blick des jungen Dämons in ihrem Rücken und fragte sich, wie er an ihre Gedanken lesen konnte, ohne dass sie es überhaupt merkte. Interessanterweise misstraute sie ihm nicht, sie fürchtete ihn auch nicht, denn auch wenn er sich in den Schatten herumtrieb, konnte sie nichts 'Dunkles' an ihm erkennen. Sie folgte Ro zur Bibliothek.


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#320

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 04.02.2013 23:08
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Vakra war nicht in der Bibliothek, dafür trafen sie auf Veray. Ro, die von Bibliotheken und Büchern im Allgemeinen keine Ahnung hatte, wandte sich an ihn. "Weisst du, wo das Buch hingehört, das Ran ausgeliehen hat?"
Veray sah kaum von dem Einband auf, den er gerade studierte. "Nein, aber ich kann darauf aufpassen, bis du Vakra geholt hast."
Dann hob er doch seinen Blick und sah Ran. "Ah, hallo."


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