Er holte Luft. "Wie herausfordern?"

Seine Gedanken flogen. "Warum nicht?"

(Bruchlandung?)

"Vakra kann eine Duellforderung nicht einfach ablehnen", meinte er und fuhr sich durch die Haare. "Wobei..." Vielleicht konnte er es auch doch. Immerhin war Rombra offiziell verbannt. Trotzdem...
Er hob den Kopf wieder und lächelte Ran an. "Keine Angst", sagte er. "Vorerst mache ich gar nichts. Aber danke dass dus mir gesagt hast."
Er strich ihr über die Wange. "Ich liebe dich, Ran. Ud ich... ich bin so froh, dass ich dich geheiratet habe."
Da war es wieder, dieses Gefühl gleich zu platzen vor Glück. Er küsste Rans Finger und strahlte sie an.

Er stand auf und holte einen Eimer Wasser und einen Lappen, bevor er sich ihr gegenübersetzte und begann, ihr sanft das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Sachte küsste er ihre Stirn und ihre Augenlider. "Du bist so schön", flüsterte er. "Und ich bin so glücklich."

Er lachte, hob sie hoch und trug sie ins Bett.

Das Fest dauerte noch bis tief in die Nacht. Es kam zu einigen Schlägereien und kameradschaftlichen Duellen, aber nichts gravierendes. Vakra hielt Ordnung, und er blieb bis in die frühen Morgendstunden, bevor er zur Festung zurückkehrte.
Lesir hielt sich fern von Drowen und tanzte mit den Gleichaltrigen und Jugendlichen der Clans und Verbündeten bei den Feuern. Nach einer Weile fiel ihm auf, dass ihm die Augen eines Mädchens folgten. Er schätzte, dass sie vielleicht zehn, zwölf Jahre alt war, ihre Haare standen in alle Richtungen ab. Sie sass am Rand des Tanzkreises, einen Säbel auf den Knien und beobachtete ihn mit einem Blick, der ihn ziemlich irritierte.
Nach einer Weile trat er aus dem Kreis, und stand vor sie hin und verschränkte die Arme. "Was?"
"Du bist Lesir", sagte sie, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
"Ja?", meinte Lesir. "Und?"
"Ich will so werden wie du."
Hätte Lesir in dem Moment etwas getrunken, hätte er sich daran verschluckt. "Wie?"
"Stark. Schnell. Ein Krieger", erwiderte sie.
Lesir wurde beinahe rot vor Verlegenheit und wusste nicht, was darauf sagen. Dass er bereits ordentlich getrunken hatte, half ihm dabei auch nicht sonderlich. Er war es sich nicht gewohnt, Komplimente zu bekommen. Zumindest keine ernstgemeinten. Und schon gar nicht von einem kleinen Mädchen. Seit wann zur Hölle war er ein Vorbild?! "Willst du gegen mich kämpfen?", fragte er das erste, was ihm einfiel.
Sie nickte eifrig und stand auf.
"Gut", meinte Lesir und grinste, froh wieder auf bekanntem Terrain zu sein. Er ging rückwärts, bis er genügend Platz um sich hatte, bevor er seinen Säbel zog. "Zeigt mir, was du kannst!"