Quiwi, die den Falken los schickte und die beiden mehr hörte, als sah, scherte sich schleunigst ins Haus zurück und hinauf in Rans Zimmer. "D...d...der Vogel...ist weg", meinte sie und sah zu Boden. "Ist er geflüchtet?", fragte Ran verwirrt. "Nein! Er ist los mit der Botschaft...also alles richtig..."
"Wieso bist du dann so nervös?", fragte Ran. Quiwi blickte zu ihr hoch und dann zu Veray. Sie machte den Mund auf und wieder zu, blickte wieder zu Boden und lief rot an. " Zirva und Lesir...sind in der Ruine..."
Ran lachte. "Alles klar, danke Quiwi, du kannst dich ausruhen gehen." Das Mädchen nickte und verschwand.

Als Veray die Brötchen brachte, nahm sie dankend eines entgegen und setzte sich im Schneidersitz auf dem Bett auf, Verdash lag schlafend auf der Decke vor ihr und schien zu träumen, denn ab und an zuckte er mit den Armen oder runzelte die Stirn, wobei er sein Näschen kräuselte.
"Nimm ruhig Platz", meinte sie an Veray gewandt und klopfte leicht auf die Decke, neben sich. Sie beobachtete Verdash und sah dann Veray an. "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir Eltern sind", meinte sie und streichelte die Stirn des Kleinen, bevor sie sich zu Veray lehnte und ihn küsste.

Sie lächelte, ebenfalls den Säugling betrachtend. "Ja... Unvollstellbar, nicht? Aber es wird noch Jahre und Jahrzehnte brauchen, bis er so gross und stark ist, wie du", meinte sie und grinste ihn von schräg unten an. "Sollen wir morgen zurück nach Drez? Ich habe einige Clanmitglieder gebeten mit dem Bau eines weiteren Raumes an unserem Haus zu beginnen, sobald wir da sind. Sie sollten also das Material bald zum See transportiert haben... Ich würde aber unseren Clanhäusern zuerst gern einen Besuch abstatten, so wie es sich gehört", seufzte sie und lehnte sich an Veray. "Vakra war nicht hier, oder?", fragte sie nach einer Weile.

"Wieso nicht?", fragte sie und sah ihn überrascht an.

"Du liest zu viele Bücher", meinte sie resignierend. "In Ordnung, ich schone mich noch ein paar Tage", seufzte sie. "Aber vergiss nicht, dass ich eine Hexe bin", grinste sie und legte sich hin, sanft mit den Fingerspitzen seinem Arm nachfahrend.