RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 29.11.2016 23:16von Ro Raven •

"Er ist mein Lehrer", antwortete Ro. "Naja, zumindest war er das letztes Jahr."
Sie wollte noch etwas hinzufügen, was ihren allgemeinen Status im Clan betraf, an dem sie stark zweifelte, liess es aber vor Drecheb lieber bleiben.
Drecheb stellte seinen Sohn auf den Boden. "So, für dich wirds auch Zeit, komm, ich bring dich hoch."
"Kann ich selber", meinte Nishi selbstbewusst, nur um im nächsten Moment zu betteln: "Kann ich einen Flieger haben, der mit hochkommt?"
Drecheb seufzte und kramte in der Hosentasche, bis er eine Münze fand. Er hielt sie zwischen beiden Fingern waagrecht in der Luft und starrte sie an, dann liess er sie los und - sie schwebte. Er stiess sie leicht mit dem Finger an und wie ein Stück Holz auf Wasser trieb die Metallscheibe durch die Luft. Der Junge sprang danach, fing sie ein und stiess sie dann vor sich her, als er durch eine der Türen hinaushüpfte.
Ro musterte Drecheb. "Sowas... hab ich jetzt noch nie gesehen."
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 29.11.2016 23:57von Ro Raven •

"Ich weiss es nicht", antwortete Drecheb. "Ich dachte lange, es hätte etwas mit Luft zu tun, aber mittlerweile bin ich mehreren Personen begegnet, die meinten, es habe nichts von Luftmagie an sich." Er zuckte mit den Schultern. "Ich habe es auch nie gelernt."
"Also konntest du es einfach so?", fragte Ro.
Drecheb nickte. "Als ich ein Kind war, haben wir oft gespielt, wer Steine von am weitesten hangaufwärts noch bis zum See hinunter werfen kann. Ich habe festgestellt, dass ich wesentlich weiter kam, wenn ich sie schweben liess. Naja, nicht ganz schweben natürlich, sondern nur halb, sonst wären sie ja überhaupt nicht mehr hinunter gefallen." Er wirkte verlegen.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.12.2016 00:20von Ro Raven •

"Nicht direkt", antwortete Drecheb. "Ich kann ihnen natürlich einen Schlag verpassen, sobald sie schweben, aber nicht irgendwie durch Willenskraft. Ich kann Dinge auch nur zum Schweben bringen, wenn ich sie anfasse, nicht über Distanz. Und je kleiner etwas ist, desto leichter fällt es mir, aber das macht ja irgendwie Sinn."
Er sah Alastar interessiert an. "Hast du so etwas schon einmal gesehen? Wenn ja, um was für eine Art von Magie handelt es sich dabei?"
(Sorry, ich wollte dich in Wild nicht so ausbremsen oder gar anfahren, aber es wäre echt gut, die Zeiten mal wieder etwas auf einen Nenner zu bringen. Vor alleim in Kasz wäre es nicht schlecht, wenn die Story voranginge.)
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 14.12.2016 23:01von Armelion •

(Kein Stress , ich habe nicht lange genug nachgedacht, das war das Problem.)
"Ich kenne keine solche Magie. Nichts ähnliches auf jeden Fall. Diejenigen, die ich getroffen habe, waren Elementarmagier. Sie benutzten Wind, Erde, Wasser, Feuer, Blitze und so weiter. Aber einfach Dinge schweben lassen? Es gibt eine Gemeinschaft von Magiern östlich von hier. Allerdings müsstest du dafür über den langen See und ich weiss nicht, ob das im Moment so eine gute Idee wäre."

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 16.12.2016 17:46von Ro Raven •

"Ich schätze nicht", antwortete Drecheb und griff nach seinem Becher. "Es hat auch nicht unbedingt Priorität."
Er trank einen Schluck und blickte zwischen Ro und Alastar hin und her, wobei sich ein feines Grinsen auf seinen Lippen abzeichnete. "Ihr wart also im Osten, was?"
Ro versuchte neutral zu bleiben. "Wie kommst du darauf?"
Er lachte. "Ich weiss, dass im Osten Krieg ist." Es dauerte einen Moment, bis ihm dämmerte, dass Ro nicht ganz verstand. "Nein, im Ernst", meinte er glucksend. "Ich habe gehört, du bist nicht in Drez aufgewachsen. Vielleicht kennst du den Ruf der Schwarzen Festung deshalb nicht so gut. Es gibt sowas wie ein Sprichwort. Du willst wissen, wo Krieg herrscht? Frag die Schwarze Festung. Die finden ihn immer. Und wenn sie ihn nicht finden, machen sie ihn. Und du bist immerhin unser Erbe." Er trank einen weiteren Schluck Met.
Ro schwieg. Worte strichen durch ihren Kopf, aus einer beinahe vergessenen Erinnerung. Der Rabe? An der Front, wo sonst. - Ist immer da, wo gekämpft wird. - Ich wette, der würde keinen Monat ohne eine Schlacht überleben. "Ja, wir waren im Osten", meinte sie schliesslich mit einem schiefen lächeln. "Unter anderem. Aber soweit ich weiss, bin ich niemandem Rechenschaft schuldig über meine Severjakza, richtig?"
"Ah, stimmt", gestand Drecheb grinsend. "Zu schade, dass du das auch weisst."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.01.2017 05:20von Ro Raven •

"Natürlich", meinte Drecheb und erhob sich. "Ich helf dir suchen. Du findest den Weg zu deinem Zimmer?"
Ro nickte, wünschte eine gute Nacht und blickte Alastar und Drecheb, der ziemlich angeheitert wirkte, nach, als sie in Richtung Küche gingen, bevor sie sich umdrehte und die Treppe hoch stieg. Lesir schnarchte leise, als sie ins Zimmer trat, erwachte, als sie sich geräuschvoll auf ihr Bett warf und blickte sich kurz verwirrt um, nur um dann weiter zu pennen. Ro verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Sie war nicht wirklich müde und hatte zu wenig getrunken, um so oder so einzupennen. Die Gedanken kreisten in ihrem Kopf. Kor, Brimmen, Delkar. Und wenn sie ihn nicht finden, machen sie ihn. Hunger. Hunger nach Kampf, nach Tod, nach Blut. Ihre Finger zuckten nach dem Knauf ihres Säbels, wenn sie nur daran dachte. Trotz allem, was passiert war.
Sie setzte sich auf und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Wie lange? Wie lange würde sie es diesmal aushalten, bevor sie dem Krieg wieder hinterherlief oder einen auslöste? Ein Dutzend Flüche lag ihr auf der Zunge und sie biss sich auf die Spitze, denn sie hatte keine Lust auf Kommentare von Lesir. Gewalt und Mord waren wie ein Haken in ihrem Fleisch, an dem jemand zog, sobald sie sich zu weit davon entfernte. Und sie konnte nicht anders, als ihm zu folgen, wie ein Hund an der Kette...
Zorn kochte in ihr hoch. Niemand hatte sie so herumzuzerren, scheissegal, wer es war. Sie wollte diesem Arschloch die Kehle zerfetzen, ihn ausweiden, ihn anzünden. Er sollte brennen im Feuer, das Festungen zerstörte, Schiffe zerfrass, Dörfer auslöschte. Flammen auf Palisaden und Mauern. Schreie. Der Geruch von Blut in der Luft. Sie krallte ihre Finger um die Bettkante, die Augen zusammengekniffen, die Zähne so fest aufeinandergebissen, dass es wehtat, rang nach Atem und Kontrolle. Du bist verrückt. Komplett verrückt.
Lautlos stand sie auf und stiess die Türe auf. Einen Moment lang hielt sie inne, wartete, bis ihr Atem sich wieder beruhigte, lauschte auf Geräusche, dann trat sie auf den Korridor hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Alastar war irgendwo unter dem Dach einquartiert. Sie musste ihn finden.
Sie fand die Treppe und setzte einen Fuss auf die unterste Stufe, als eine Stimme sie blitzartig herumfahren liess. "Suchst du etwas?"
Die Stimme gehörte zu einer Frau, die sie noch nicht gesehen hatte. Sie trug ein bodenlanges Kleid, was für eine Dämonin aussergewöhnlich genug war, und irgendetwas an ihr erinnerte Ro instinktiv an ein Insekt. Schwach meldete sich in ihrem Hinterkopf irgendetwas über eine Tante, die sich nicht hatte blicken lassen, von der Drecheb erzählt hatte, aber das war im Moment irrelevant. Ihr gefiel das Lächeln der Person nicht. Automatisch griff sie zu einer Lüge. "Ja, die Toilette."
"Die ist im unteren Stockwerk", lächelte die Tante. "Ich kann sie dir zeigen."
Ro blieb nicht viel anderes übrig, als einzuwilligen und ihr zu folgen, als sie den dunklen Korridor hinunterschwebte und ihr voran eine Treppe hinunterstieg. Unten deutete sie auf eine Türe. "Hier, bitte."
Ro blieb einen Moment lang stehen und drängte sich dann wohl oder übel an ihr vorbei, wobei sie versuchte, den merkwürdigen Blick, der auf ihr ruhte, zu ignorieren. Als sie die Toilette wieder verliess, war die Tante nicht mehr da und leise schlich sie hinauf, nur um dort Drechebs ungesprächiger Schwester über den Weg zu laufen. Verdammt, konnte man in diesem Haus eigentlich keinen Schritt machen, ohne beobachtet zu werden?!
Mit einem Fluch auf den Lippen kehrte sie zurück in ihr Zimmer und stellte fest, dass Lesir aufgewacht war. Er lag auf dem Rücken und grinste breit, als er ihre verärgerte Miene sah. "Hat es nicht funktioniert, sich hochzuschleichen?"
Ro sah sich um, fand aber nichts in Reichweite, um es ihm anzuwerfen. "Halt die Klappe, Idiot!", knurrte sie und trat zu ihrem Bett.
Lesir lachte leise. "Du wirst doch nicht versuchen, irgendetwas zu verheimlichen, oder?", fragte er spöttisch. "Gib es auf. Mir entgeht nichts."
"Ausgerechnet", schnaubte Ro böse.
"Zumindest in Bezug auf gewisse Themen", grinste Lesir.
Ro verschränkte die Arme. "Und was wären das für Themen?"
"Sehnsucht", meinte Lesir und legte sich theatralisch eine Hand auf die Brust. "Herzschmerz. Junges Liebe." Er grinste dreckig. "Ich verzichte jetzt mal auf die weniger keuschen Bezeichnungen."
Ro bekam ihr Kissen zu fassen und schleuderte es ihm an den Kopf, aber es war viel zu weich, als dass es irgendetwas besser gemacht hätte.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.01.2017 18:58von Armelion •

Am nächsten Morgen war Alastars Auge noch ziemlich angeschwollen, doch er konnte immerhin noch sehen. Er überprüfte rasch den Sitz der Stoffbinde, welche das Artefakt in seinem anderen Auge verdeckte, bevor er aufstand und sich wieder ankleidete. Sein einziger Trost war, dass Ro wahrscheinlich auch ein paar blaue Flecken haben würde. Mit einem stummen Fluch streckte er sich und wartete darauf, dass das Ziehen in den Muskeln nachliess. Leise ging er nach unten, denn es war noch früh am Morgen und er wollte niemanden wecken. Vielleicht würde Ro bereits auf sein. Sie schlief normalerweise nicht sonderlich lange. Im Raum, wo sie letzte Nacht noch ein paar Gläser gehoben hatten, fand er einen halbgefüllten Krug mit lauwarmen Bier und ein Stück Brot.
Damit war er schon zufrieden. Er griff in seine Innentasche und beförderte noch einen Streifen Dörrfleisch zutage. Kauend setzte er sich auf eine Bank und wartete geduldig darauf, dass der Rest seiner Reisegruppe auftauchen würde.

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