RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.02.2017 23:28von Armelion •

"Machen wir doch ein hübsches Feuerchen, wenn wir dort angekommen sind. Wir braten uns ein paar Schneehühner und trinken den Rest vom Honigbrand. Dein Cousin Lesir wird vor Neid grün anlaufen.", schlug er mit einem verschlafenen Lächeln vor, als er ein Stückchen von seinem Schneehuhnstreifen abbiss.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.02.2017 23:55von Ro Raven •

Ro lachte und steckte sich ihr Stück Fleisch in den Mund, bevor sie sich an Alastars Schulter lehnte und in den Himmel hinauf blickte.
Sie taten genau, was Alastar vorgeschlagen hatte. Es war früher Nachmittag, als sie die Strasse am See erreichten und sie waren die letzten paar Stunden irgendwelche Steilhänge hinuntergeschlittert, wobei es Ro mehr als einmal ordentlich auf die Fresse gehauen hatte. Das Resultat waren ein paar blaue Flecken und Schürfwunden, aber es war ihr herzlich egal. Sie hatten den Rest der Reisegruppe von weiter oben ein Stück westwärts entdeckt und die Zeit reichte hübsch, um das Feuer anzuzünden, obwohl es am Vormittag mehrmals geregnet hatte und das Holz deshalb nass war.
Sie setzten sich auf die Steine am Wegesrand und trockneten in der eben wieder aufgetauchten Sonne ihre Mäntel, während sie assen. Nach einer Weile ritt Dreqi, der die Vorhut bildete, um die Wegbiegung und hielt an, als er sie sah. Der Rest schloss auf, und lustigerweise war es nicht Lesir, der das säuerlichste Lächeln auf den Lippen hatte, als er sie dasitzen und trinken sah, sondern Veray. Er schwang sich aus dem Sattel und verkündete eine kurze Rast.
Ro riss mit den Zähnen einen Bissen von ihrem letzten Rest Fleisch ab und nickte nur, als Dreqi fragte, ob er das Feuer benutzen könne, um Essen zu kochen. Der Rest der Gruppe gesellte sich nach und nach dazu, und als schliesslich auch Veray von den Pferden herüberkam, fragte die Insektentante in völlig unverbindlichem Tonfall: "Schlagen wir hier die Zelte auf?"
"Nein", antwortete Veray für seine Verhältnisse ziemlich knapp. "Wir reiten heute noch nach Drez."
Ro hob beide Augenbrauen. War da jemand mit seiner Geduld am Ende?
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 03.02.2017 22:42von Armelion •

(Wenn meinst du mit Insektentante ?)
Alastar seufzte enttäuscht und stand wieder auf. Mit leisem Bedauern leerte er den Rest von seinem Honigbrand in einem letzten kleinen Schluck, bevor er sich noch gezwungen war ihn zu teilen. Die anderen setzten sich um das Feuer herum, wobei Veray eindeutig eine noch düsterere Stimmung wie sonst zu verbreiten schien. Mit ihm konnte man sich am Abend sicherlich nicht betrinken und ein wenig prügeln. Alastar spürte bereits, wie er eine gewisse Abneigung gegen diesen Dämon entwickelte, doch um Ros Willen wollte er freundlich sein. Es würde so oder so schwierig genug werden.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 04.02.2017 23:55von Ro Raven •

(Diese eine Schwester von Nardaki, Silah heisst sie glaub ich. Die auch mit nach Drez kommen wollte und von der es heisst, dass sie ihren Mann vergiftet hat.)
Ro blickte in die Runde und lehnte sich zurück, ein leichtes Grinsen auf den Stockzähnen. Darez hatte sooo recht gehabt. Diese Familie war ein Haufen gestörter Wahnsinniger, die sich gegenseitig aufs Blut nicht ausstehen konnten und einander auf Schritt und Tritt am liebsten umbringen würden. Ein Teil von ihr regte sich darüber auf, und hätte sie am liebsten stehen lassen und ihnen gesagt, dass sie sie alle am Arsch lecken konnten. Aber da war auch ein Teil, der es lustig fand. Es fühlte sich an, als hätte ihr jemand eine Hand voll Karten hingeschmissen und gesagt: "Spiel!"
Sie beugte sich vor. Für Bluffen hatte sie noch nie viel übrig gehabt. Besonders nicht, so lange sie das Gefühl hatte, ohnehin die besseren Karten zu haben. "Nardaki!"
Nardaki blickte von ihrer Schüssel auf und sah sie mit unverholener Abneigung an. "Was ist?"
"Wieso kannst du mich nicht ausstehen?"
Sie registrierte am Rande, wie Lesir sich fast an seinem Essen verschluckte. Nardaki starrte sie an. "Du bist Darez Tochter."
"Ja, und?", hakte Ro nach. Das Spiel kannte sie. War nicht das erste Mal, dass irgendeiner ihrer Gruppenführer sie nicht mochte oder respektierte. So zu tun, als würde man es nicht bemerken, brachte da nichts. Und im Grunde war Nardaki nichts anderes als das. Sie war Oberhaupt einer Familie. Ro war Erbe des Clans. Die Rangfolge war klar abgesteckt, Halbblut hin oder her. Punkt.
Nardaki legte ihre Schüssel beiseite, ohne den Blick von Ro zu wenden. "Ich hatte einst einen Bruder, weisst du?", begann sie mit kalter Stimme. "Er war vier Jahre älter als ich. Genauso alt wie Darez. Sein Name war Rayash, er brachte mir bei zu kämpfen, bis er fünfzehn war. Dann tötete Darez ihn auf dem Drevn a Jachar."
Ro wurde anhand der Reaktionen der anderen klar, dass sie nicht die einzige gewesen war, die davon nichts gewusst hatte. Sie musste sich zwingen, nicht zu Veray hinüber zu blicken. "So etwas kann vorkommen."
Nardaki lachte auf. "Komm mir nicht damit. Darez war meinem Bruder weit überlegen. Er hätte ihm nicht den Schädel einschlagen müssen, um zu gewinnen, das war allen klar. Aber Darez hat sich nie einen Dreck um das Leben anderer geschert. Er war arrogant, überheblich und hat auf jedem rumgehackt, der sich nicht wehren konnte - und das konnte niemand wirklich, immerhin war er Vorszas Sohn. Er hat ihn umgebracht für den blossen Kick, und der Clan hat applaudiert, weil er der Erbe war." Nardakis Blick bohrte sich in Ro's Kopf. "Du siehst genauso aus wie er, als er jung war, und du wurdest von ihm aufgezogen und ausgebildet. Ich habe keinen Grund zu glauben, dass du nicht auch in allem anderen genauso bist wie er."
Irgendetwas in Ro verhärtete sich. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben. "Nardaki, was muss ich tun, um deinen Respekt zu haben?"
"Beweis mir, dass du nicht so bist wie er", antwortete Nardaki kalt.
Bilder zuckten durch Ro's Geist. Ein halb toter Veray, den Speer quer durch den Rumpf. Die Kerker der schwarzen Festung. Vorsza sperrte ihn in den Kerker aus Angst er laufe sonst Amok. Darez, wie sie ihn kannte, Darez Raven, Hauptmann der Sturmtruppe. Er war durchgeknallt gewesen, hart, aber immer fair. Die Bilder vermischten sich mit dem, was sie von Veray gehört hatte, und was so viel mehr zu Nardakis Geschichte passte... Feuer kochte in ihr hoch, Wut, über Nardakis Geringschätzung, darüber, wie ähnlich sie Darez wirklich war und wie wenig sie daran etwas ändern konnte, und darüber, dass sie die Wahrheit nie wissen würde, weil er tot war, für immer, während all die Bastarde, die schlecht über ihn sprachen, noch lebten.
Sie stand auf und trat auf Nardaki zu. Nardakis Hand glitt in Richtung Säbel und für einen Moment hätte Ro beinahe aufgelacht. Dann klopfte sie Nardaki auf die Schulter. "Ich werd mir Mühe geben", meinte sie und trat an ihr vorbei hinunter zum Seeufer.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 15.02.2017 23:25von Armelion •

Alastar blieb sitzen. Sich in Familienstreitigkeiten einzumischen würde ihm nicht gut bekommen. Vor allem brauchte Ro zumindest für den Moment nicht seine Hilfe und wenn sie sie wollte, würde sie ihn schon fragen. Er nagte noch den letzten Rest von seinem Schneehuhnschenkel ab, bevor er die Knochen ins Feuer warf. Es zischte und knisterte als die dünnen Knochen in der Glut landeten, sich langsam schwarz färbten und schliesslich in der Hitze auseinanderbrachen. Alastar blickte in die Reisegesellschaft. Die einzige Gesellschaft, die er wirklich genoss war Ros. Lesir war erträglich wenn er nicht immer seine dummen Sprüche klopfen würde. Er schien nicht der hellste zu sein, war jedoch wahrscheinlich ein zehn mal besserer Kämpfer als Veray. Ran hingegen konnte er nicht so recht einschätzen. Sie hatte kaum mit ihm gesprochen. Hatte sich nur um ihr Kind gekümmert und in den letzten Tagen hatte sie sich auch mehr und mehr von ihrem Mann distanziert. Der Haussegen bei denen schien mächtig schief zu sein. Nun es ging ihn wirklich nichts an. Er zog sein Messer und begann seine Fingernägel zu säubern. Den Dreck schnippste er diskret in Richtung Glut, hörte jedoch damit auf, als er aus Versehen den Topf traf, was ihm einen mörderischen Blick von Nardaki einbrachte. Nun schnippste er den Dreck stattdessen ins Gras.
Ihm war langweilig, doch einen Übungskampf würden sie hier wohl kaum abhalten könnten. Er freute sich schon darauf endlich nach Drez zu kommen. Er wusste nicht was er hier mit sich anfangen sollte. Er fühlte sich nutzlos. In Drez hingegen würde er sich auf die Suche nach seinem Vater machen können, wobei sein einziges Ziel war ihm die Zähne einschlagen zu können.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 16.02.2017 00:35von Ro Raven •

Sie erreichten Drez erst, als es längst dunkel war. Trotzdem war noch eine Menge los, vor dem Seewirt stand eine Gruppe Leute, vor dem Roten Drachen duellierten sich bereits zwei unter Anfeuerungsrufen. Sie ritten unbemerkt vorbei, und als sie den Platz vor der Funkenschmiede erreichten, hielt Ran an. Sie und Veray wechselten einige Worte und Veray küsste sie, bevor sie sich gemeinsam mit Dreqi eine der Gassen hinab wandte. Veray blickte ihr einen Moment lang hinter her, bevor er sein Pferd wandte und den Rest der Gruppe zur Schwarzen Festung hinauf führte.
Es dauerte nochmal fast eine Stunde, bis das schwarze Gemäuer vor ihnen aufragte. Die Wachen bei den Zinnen mussten sie gesehen haben, trotzdem kam niemand heraus, um sie zu begrüssen, als sie absassen und die Pferde durch das Tor auf der Rückseite ins Innere der Festung führten. Erst, als sie abgesattelt hatten, kam jemand die Treppe hinunter. Es war Lashk, und er grüsste alle, bevor er sich an Veray und Ro wandte. "Vakra will euch sehen."
"Nur uns, oder alle?", fragte Veray mit einer gehobenen Augenbraue.
Lashk liess den Blick über die anderen schweifen. "Nardaki wohl ebenfalls. Vom Rest hat er nichts gesagt."
Ro verdrehte die Augen.
Sie warteten trotzdem, bis der Rest auch abgepackt hatte, und stiegen alle hintereinander die Treppe hoch. Der Gang, in den sie traten, war genau, wie Ro ihn in Erinnerung hatte. Schwarzer Stein, Teppich, Fackellicht. Irgendetwas an dem Flackern liess Ro blinzeln. Es weckte Erinnerungen. Sie war sich nicht sicher, was für welche.
Lashk klopfte an die Türe von Vakras Arbeitszimmer. Nach einigen Atemzügen ertönte Vakras Stimme von der anderen Seite und sie traten ein, wobei Ro Alastar bedeutete, mitzukommen. Sie war nervös genug, ohne ihn draussen stehen zu lassen.
Vakra sass hinter seinem Schreibtisch und Ro hatte nicht das Gefühl, jemals weg gewesen zu sein. Er hatte sich kein bisschen verändert, weder sein zusammengebundenes, langes Haar, noch sein halbes Lächeln, noch die Art, wie er die Finger aneinanderlegte, als er die Eintretenden musterte. "Ich sehe, du hast meinen Brief erhalten, Veray", eröffnete er, ohne Begrüssung. "Ich hätte dich nicht so bald zurück erwartet, aber umso besser." Sein Blick glitt weiter zu Nardaki. "Nardaki, es freut mich, dich wieder hier zu sehen. Was verschafft mir die Ehre?"
Sie wechselten einige Floskeln, bevor Vakra sich Alastar zuwandte und fragend eine Augenbraue hob.
"Alastar Rudrash", erklärte Veray, bevor Ro dazu kam, etwas zu sagen, oder Alastar, seine Tafel zu zucken.
Vakra lächelte. "Lashk, Veray, würdet ihr bitte Nardaki und unserem Gast hier ihre Unterkunft zeigen?"
Beide nickten knapp und Veray bedeutete Alastar, ihm zu folgen. Ro wollte ihnen hinterher, aber Vakra rief sie augenblicklich zurück. "Ro, dich brauche ich noch einen Moment!"
Zähneknirschend blieb sie stehen und wandte sich wieder um, als die Türe hinter den anderen ins Schloss fiel.
Veray überliess Nardaki und Silah Lashk und übernahm Alastar. "Komm, ich zeige dir, wo du hier was findest und wo du schlafen kannst", meinte er und nickte den Korridor entlang.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.02.2017 20:47von Armelion •

Alastar folgte Veray nur unwillig. Ro hatte ihn dabei haben wollen, das hatte er gemerkt. Dieser Vakra war ihm schon in den wenigen Sekunden unsympathisch in denen er ihn gesehen hatte. Er hatte dieselbe kalte Art wie Veray. Auch war es fast unhöflich gewesen ihn so rasch wieder rausschicken zu lassen. Damit hatte er ihm unmissverständlich klar gemacht, was er von ihm hielt. Ein Dämon zweiter Klasse, ein Halbblut, nicht wert einmal die simpelsten Höflichkeitsregeln gegenüber zu beachten.
Er folgte Veray durch die Korridore und versuchte sich den Weg zu merken. Es gab für ihn jedoch kaum Anhaltspunkte. Alles sah gleich aus. Langsam begann er sich wirklich unwohl zu fühlen. Wo führte Veray ihn hin? Vakra hatte gesagt, dass er ihm die Unterkunft zeigen sollte, doch das konnte alles bedeuten. Für ein Halbblut wie ihn auch einen Tritt, welcher ihn vor die Türe befördern sollte. Die Strasse konnte auch als Unterkunft bezeichnet werden. Er bezweifelte, dass Ro sich dann allerdings sonderlich kooperativ für die Pläne des Clanoberhaupts zeigen würde.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.02.2017 23:36von Ro Raven •

Veray führte Alastar den Korridor entlang und zeigte ihm zuerst den Abgang zur Küche und den Waschräumen, dann jenen zum Ausgang, den sie normalerweise benutzten. Unterwegs fing er jemanden ab und wies ihn an, eines der Gästezimmer herzurichten und ein Feuer zu machen. Wieder zurück im Hauptkorridor blieb er vor der grossen Türe der Bibliothek stehen und klopfte dagegen. "Die Bibliothek. Falls du gerne liest. Du kannst alle Bücher benutzen, aber ich bitte dich, keine Unordnung zu machen, weil ich sie sonst wieder aufräumen muss." Er lächelte schief. "Falls du von einem Buch nicht mehr weisst, wo es stand, lass es lieber draussen liegen, sonst finde ich es nie wieder."
Sie stiegen hinauf in den zweiten Stock und Veray stiess eine angelehnte Tür auf. Tatsächlich war das Bett im Gästezimmer bereits bezogen und ein frisches Feuer flackerte im Kamin. "Du kannst dich hier einrichten. Brauchst du noch etwas?"
Vakra nickte auf den Stuhl gegenüber seines Schreibtisches.
Langsam trat Ro darauf zu. Sie war müde und hatte absolut eine Lust auf dieses Gespräch, allerdings, wenn sie jetzt schonmal hier war, wollte sie auch wissen, warum. Sie liess sich in den Sessel fallen und verschränkte die Arme. Vakra holte Luft, um etwas zu sagen, aber sie hatte nur darauf gewartet und schnitt ihm das Wort ab. "Wieso krieg ich nicht so einen Empfang wie Lesir?"
"Weil deine Severjakza streng genommen überhaupt nicht den Vorschriften entsprach", antwortete Vakra ohne zu zögern und legte seine Fingerspitzen zusammen. "Erstens dauerte sie kaum mehr als ein Jahr und zweitens bist du nicht am vorgeschriebenen Tag zurückgekehrt. Alles Regeln, die Lesir eingehalten hat. Aber wenn du darauf bestehst, können wir die Zeremonie gerne morgen nachholen."
Ro schnaubte. "Ich bin nicht dafür zurückgekommen. Was wurde geklaut?"
Ein Lächeln spielte um Vakras Mundwinkel. Er erhob sich und holte zwei Gläser aus einem Regal, zusammen mit einer Karaffe. Er schenkte in beide einige Schlucke ein und schob eines Ro zu, während er sich wieder setzte. Ro nahm das Glas entgegen. Wachholderschnaps. Sie hob eine Augenbraue. Was wurde denn das jetzt?
"Weisst du, Ro, du überraschst mich", meinte Vakra und prostete ihr zu, bevor er seinen Schnaps in einem Zug kippte. "Ich hätte nicht erwartet, dass wir uns irgendwann genügend verstehen werden, um zusammen zu arbeiten."
Sie tat es ihm gleich und entschied sich dagegen, ihn darauf hinzuweisen, dass er sie ursprünglich hatte beseitigen wollen. "Ich habe eine Frage gestellt. Krieg ich eine Antwort?"
Sein Lächeln wurde breiter. "Natürlich." Er wurde ernst. "Du erinnerst dich daran, wie du mit einigen... Freunden hier eingebrochen bist, um anschliessend die Katakomben zu betreten?"
"So beschissen ist mein Gedächtnis auch wieder nicht", meinte sie und hängte ein Bein über die Armlehne, bevor sie die Karaffe angelte und sich erneut einschenkte. Sie musste sich zusammenreissen, um nicht über beide Ohren zu grinsen. Vakra wollte etwas von ihr. Das hiess, sie konnte so verdammt respektlos sein wie sie wollte, er musste es in Kauf nehmen, wollte er nicht riskieren, dass sie direkt wieder rausmarschierte.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 19.02.2017 14:34von Armelion •

Alastar schüttelte den Kopf, bevor er sich mit einer leichten Verbeugung bedankte. Die Bibliothek würde er vielleicht später anschauen. Im Moment interessierte er sich mehr für die Waschräume. Er stank. Mit einer leichten Bewegung liess er seinen Reisesack von der Schulter rutschen und packte ein altes Leintuch aus. Das würde als Handtuch genügen müssen. Seife hatte er in den Waschräumen gesehen. Er würde lieber diese benutzen anstatt an seinem eigenen Vorrat zu zehren. "Danke aber ich geh und wasch mir lieber den Staub vom Leib. Ich stinke nach altem Schweiss und Dreck. Eine Frage habe ich aber noch. Wo kann ich euch finden? Lesir, Ro und so weiter, falls ich mir Drez ein wenig ansehen will."

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 19.02.2017 16:52von Ro Raven •

"Ich werde wieder nach Drez zurückgehen, aber morgen vermutlich wieder herkommen", antwortete Veray. Er war müde, aber er hatte es Ran versprochen. "Lesirs Zimmer ist hier den Korridor entlang und dann rechts, zweitletzte Türe. Ro... falls sie das selbe Zimmer bezieht wie letztes Mal, ist sie einen Stock tiefer. Aber ich weiss nicht, was mein Vater mit ihr vorhat." Er rieb sich über die Nasenwurzel. Ein guter Teil von ihm verfluchte sich selbst dafür, überhaupt hierhergekommen zu sein. Und nochmehr dafür, dass er Ro mitgebracht hatte, auch wenn er nicht wirklich eine Wahl gehabt hatte. Während sie weg gewesen war... zum ersten Mal in seinem verdammten Leben hatte er das Gefühl gehabt, irgendeine Rolle in Vakras Plänen zu spielen. Irgendeine Bedeutung zu haben. Jetzt war sie zurück. Und vom ersten Wort an war er nur noch Luft. Das war bitter zu schlucken, verdammt bitter.
Er öffnete die Augen wieder. "Falls du etwas brauchst oder jemanden nicht findest, ruf einfach, es ist immer jemand in der Festung, der dir helfen kann, auch wenn es nicht immer den Anschein hat." Seine Gedanken holten auf. "Also, ich meine... klopf einfach an die Wand. Der Schall trägt ziemlich gut durch den Stein." Er seufzte. "Enschuldige, ich schätze, ich habe Schlaf nötig."
"Also, dieser Spiegel, der einen teleportiert wurde von Magiern geklaut und er ist wichtiger als der Rest der Artefakte, die da herumlagen, weil er zu irgendeinem komischen Mythos gehört", fasste Ro zusammen, was Vakra ihr erzählt hatte. "Und Shagan war hier. Aber das war fast drei Monate vorher."
"Korrekt", antwortete Vakra.
"Und du glaubst, dazwischen besteht ein Zusammenhang?"
"Nun, ich betrachte es als möglich", meinte Vakra. "Immerhin war dieser Shagan bereits einmal hier, um im Auftrag einer Magierorganisation zu stehlen. Also warum sollte er es nicht wieder tun?"
Ro schüttelte den Kopf. "Soweit ich weiss, hatte er nichts mehr mit denen zu tun. Er wollte eher Rache für... einige Dinge. Aber ehrlich gesagt, dachte ich eigentlich, er wäre tot." Immerhin war eine verdammte Steinlawine auf ihn niedergegangen. Naja hatte es zwar auch überlebt, aber Naja war auch... unsterblich? Wie auch immer. "Entweder habe ich mich dabei geirrt, oder derjenige, der hier war, war nicht Shagan."
"Auch eine interessante Möglichkeit", meinte Vakra und tippte sich ans Kinn. "So oder so hatte diese Person während der Verhandlungen Gelegenheit, hier herumzuschnüffeln, was sich bezahlt gemacht haben könnte."
Ro nippte an ihrem Schnaps. "Wo ist er?"
"Wer?", fragte Vakra mit gehobenen Augenbrauen.
"Shagan."
Vakra seufzte. "Ich habe einige Nachforschungen zu ihm angestellt..."
"Genau deshalb frag ich", fiel Ro ihm ins Wort.
Ein Grinsen schlich um sein Lippen. "Scheinbar tauchte er anfang letzten Herbst in Srakdin auf und trat ins Militär ein." Er fing Ro's irritierten Blick auf. "Die Verteidigung der Feuerdämonen ist anders organisiert als unsere, aber davon ein andermal mehr. Nach seinem Besuch hier kehrte er mit der Gesandtschaft nach Srakdin zurück und begann die Ausbildung zum Hauptmann. Diese verfolgte er bis im vergangenen Februar, bevor er spurlos verschwand. Ungefähr zur selben Zeit, als das Artefakt aus den Katakomben entwendet wurde."
Ro fluchte. Dann fixierte sie Vakra mit ihrem Blick. "Und was genau willst du von mir?"
"Dass du es zurückholst."
If you're going through hell, keep going.

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