Es erstaunte ihn, dass Randreyah plötzlich zu ihm kam.
"Hohepriesterin", sagte er erfreut, "womit können wir helfen?"
Er hoffte, dass sie nichts von ihrem Gespräch mitbekommen hatten. Sie hatten den bisherigen Weg eigentlich nur über Veray gelästert. Der andere Priester zählte zu seinen besten Freunden im Tempel und teilte viele seiner Ansichten.

"Ich wollte nur fragen, ob ich vorhin richtig gehört habe", meinte sie mit gemischtem Gesichtsausdruck. Einerseits wirkte sie höflich, andererseits beleidigt. "Ihr habt was genau beobachtet, werter Herr?", fragte sie den zweiten Priester.

Dieser sah sie nur mit großen Augen an und stammelte dann: "Nun...der junge Dämon...Herr Veray...er hat, so sah es jedenfalls ganz aus, mit der Wand geredet...hier im Tempel!"

"Und ihr seid euch da ganz sicher?", fragte sie streng.

"Ja, Herrin! Ganz sicher! Er hockte auf dem Boden und sprach wie mit sich selbst!"
Er zitterte beinahe, so erschrocken war er über Randreyahs plötzliche Gegenwart.

Ran seufzte. "Er sprach wahrscheinlich nicht mit sich selbst, sondern mit dem Drachenei", murmelte sie leicht genervt, doch wahrte ihre höfliche Ausstrahlung.

Nachdem sie die Priester gebeten hatte, die Augen etwas mehr der Welt offen zu halten und ihren Geist nicht den Verlockungen finsterer Worte zu opfern, kurz nach einem Priesterblabla erklomm sie erschöpft die Treppen zum Haupttempel und ging auf ihr Zimmer. Ein merkwürdiger Brandgeruch grüsste sie jedoch, als sie die Tür öffnen wollte, schnell stürmte sie herein und fand Veray verärgert vor dem Kamin kniend und das Bettlaken mit einem Brandloch vor. "Was ist denn hier passiert?", fragte sie verwirrt. Dann eilte sie zu Veray. "Hat es dich verbrannt?", fragte sie und griff nach seinen Händen.

"Mehr oder weniger", meinte sie und setzte sich müde auf den Boden. Sie beobachtete das Ei im Feuer. "Jetzt sollte er sich wohlfühlen", murmelte sie. "Ich hasse Priester." Sie lehnte ihr Gesicht an ihre Knie und resignierte. "Muss ich wirklich hierbleiben?"