RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 14.11.2013 15:50von Randreyah •

Einige Tage später
Zorai sah den Drachen nach, die schon wieder weiter flogen. Sie hatten Körbe voll mit Vorräten gebracht, Essen, Gold, Stoffe. Als er sie hatte ankommen sehen, fürchtete er, sie hätten dies alles durch Gewalt erlangt, doch Vincent war auf dem Rücken eines Phönix mitgekommen. Er hatte dem Hohepriester versichert alles aus eigener Kasse bezahlt zu haben. Was dies hiess, war Zorai zwar unklar, doch er glaubte dem Drachen. Vincent würde nie einem Nagzwa schaden, egal in welchem Sinne. Die Priester machten sich schnell ans Werk die Güter zu verstauen. Er selber begab sich in die Höhle unter der Erde und schritt die Reihen der Dracheneier ab.
Unausstehliche Hitze herrschte dort unten. Die Nester waren so bereitet worden, wie von Randreyah angewiesen und die hundert Eier standen in Reih und Glied und brannten vor sich hin. Zorai hielt sich nur so lange dort auf, wie nötig, da er fürchtete bei lebendigem Leib gekocht zu werden. Als nächstes war Rans Haus im sechsten Garten an der Reihe.
Da das Ei in ihrem Zimmer ab und an für gefährliche Temperaturen sorgte und keiner Lust hatte, den Haupttempel abbrennen zu sehen, hatte Zorai angeordnet Rans Sachen in ihr leerstehendes Haus zu verfrachten. Das Ei stand im Garten, in einem grossen Eisernen Ofen, den Akira in einer der Schmieden gefunden hatte. Er fragte sich, wann seine Tochter zurückkommen würde und ob ihr etwas unterwegs passiert war, dass sie sich so lange Zeit liess. Andererseits war sie mit Veray unterwegs. Der alte Dämon nahm an, dass die beiden einfach eine Weile irgendwo im Nirgendwo verbringen wollten.
Seufzend schlurfte er wieder zurück in den siebten Garten, um einige Angelegenheiten mit seiner Frau zu besprechen.
Vincent blickte hinab auf die Stadt der Wolken. Matt leuchteten die weissen Fassaden und strahlend glänzte das Gold auf dem Rot der Dächer in der Sonne. So unwirklich schien die Stadt im Himmelsmeer. Eine Festung, auf der höchsten Spitze eines Berges, welche als letztes Fort vor den Himmeln gegen die Winde anstand. Er seufzte, als der Phönix abdrehte und gen Osten flog. Die Luft war dünn, die Sonne brennend, und der eiskalte Wind schnitt wie abertausende Klingen. Die Körper der Nagzwa waren einfach nicht fürs Fliegen gedacht. Doch seine Seele zog es weiter hinauf. In Höhen, die selbst den Drachen zu viel wären. Vincent schloss die Augen und duckte sich ins Gefieder des Phönix. Wie ein frisch geschlüpftes Junges fühlte er sich. Ein ungeschütztes Ding. Ein merkwürdiges Gefühl, diese Zerbrechlichkeit. Und doch rief sie ihm ins Gedächtnis, wie kostbar das Leben war und wie sehr und wieso er sich zur Aufgabe gemacht hatte das Leben derer zu schützen, die es nicht selber konnten.
Wohin Meister?, frage der Phönix, der ihn trug. Drakhard, antwortete er schlicht.
Seid ihr euch sicher? Seit Jahrhunderten waren keine Phönixe beim heiligen Berg
Ich bin mir sicher
Der Phönix neigte leicht sein Haupt und änderte seinen Kurs, auf den Berg zuhaltend. Bald würden sie ihre einstige Heimat erreichen. Nur noch wenige Phönixe hausten in Dreitan und wie viele ihrer Brüder und Schwestern es weit ausserhalb der Berg- und Wassergrenzen gab, wusste keiner von ihnen. In nicht allzu weiter Zukunft würde wahrscheinlich auch der letzte Phönix seine Reise ins Land der Seelen antreten.
(-> Drakhard S.3)
some men just want to see the world burn

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 03.12.2013 11:55von Randreyah •

Neunter Tag des April
Am späten Morgen wurde Zorai von einem Krähen aufgeschreckt. Er sah hoch von den Rollen, die er gerade beschrieb und erblicke einen Raben am Fenster sitzen. Der Schatten schüttelte den Kopf und wollte weiterschreiben, doch der Rabe krähte erneut und hackte gefährlich hart mit dem Schnabel gegen das Fenster. Fluchend stand Zorai auf, um das Tier zu verscheuchen, welches sich jedoch lediglich duckte, als er das Fenster öffnete und ihn warnend von unten anfunkelte. Der Schatten packte das Tier, um es in die Lüfte zu werfen, doch der Rabe pickte nach seiner Hand und dabei fiel ihm die Lederrolle auf dem Rücken des Vogels auf. Mit Müh und Not und verpickten Händen löste er die Nachricht vom mürrischen Überbringer und überflog sie. Als er merkte, dass der Rabe noch auf seinen Lohn wartete, holte er seufzend das Säckchen geröstete Sonnenblumenkerne aus einer Schublade seines Tisches und gab sie dem Vogel, welcher sich, sobald er fast alle aufgefressen hatte und satt war, davon flog.
Zorai hingegen setzte sich und las die Nachricht genauer, wobei sich mit jedem Satz sein Gesicht verfinsterte. Ran und die Inshandra, hörte dies denn nie auf? Er schrieb die Briefe an die Familienoberhäupter, wie sie es verlangte und liess auch am selben Tag Lovit einen Drachen herbeirufen, Aries. Welchen er dann zu Randreyah entsandte. Ebenfalls mit einem Brief.
some men just want to see the world burn

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 17.12.2013 18:03von Randreyah •

Mitte/Ende April
Zorai bekam einen Brief von Karim. Er teilte ihm mit, was Ran angeordnet hatte. Leicht verärgert rief er die Mitglieder der Verdezia zusammen. Sie brachen am Mittag auf und Zorai führte sie nach Drez. Er hoffte, dass sie Drez rechtzeitig erreichen würden.
some men just want to see the world burn

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 14.01.2014 01:22von Randreyah •

-> Drez S. 201, Anfang Mai
Sie brauchten vier Stunden bis nach Lovit. Ran liess sich aus dem Sattel rutschen und klopfte an das grosse Tor. Ein Priester öffnete ihr und sie wies ihn an, ihre Sachen zu nehmen. Das Ei trug sie im Arm, verabschiedete sich von Tao, welcher ihr kurz ins Gesicht schnaubte und sie dann ableckte, um ihr seine geschwisterliche Liebe zu beweisen. Kurz darauf war der Drache verschwunden und sie sass in ihrem Haus. Spielte mit einem Messer und war den Tränen nahe. Sie hatte sich in diesem Leben noch nie so allein, klein und verloren gefühlt, wie jetzt.
some men just want to see the world burn

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 14.01.2014 02:05von Randreyah •

Sie verbrachte den Tag grösstenteils schmollend und zusammengerollt auf ihrem Bett. Zorai hatte kurz vorbeigeschaut, um sie zu begrüssen, dann hatte er sie alleine gelassen. Das Ei lag in der Feuerstelle inmitten einer gemütlichen Glut und Ran beobachtete es, die Arme um ihren Bauch geschlungen und die Bewegungen ihres Kindes spürend.
Sie hatte schlechte Laune, aber all die Gründe konnte sie nicht aufzählen und wollte auch nicht über sie nachdenken. Sie seufzte und legte sich, alle viere von sich gestreckt, aufs Bett. Dann stand sie auf, zog sich um und trug zum ersten Mal seit Ewigkeiten ein Kleid.
Was sie noch tun konnte wusste sie nicht, doch sie hatte Hunger, also kochte sie sich etwas, brauchte Ewigkeiten es zu essen und sass dann lustlos und gelangweilt in der Küche, starrte aus dem Fenster und beobachtete die Leute, die sich im sechsten Garten aufhielten.
some men just want to see the world burn

Etwas back in time, Mitte April 308
Elira, Kraigor und Dreshar
<- kommen aus: Nebelsee
Sie führten die Pferde durch das Tor hinein in die Stadt, ihre Hufe klapperten auf dem steinernen Strassenpflaster. Dreshar sah sich aus dem Schatten unter seiner Kapuze um. Sein Blick fiel auf weisse Mauern und rote Dächer, im Licht der untergehenden Sonne golden glänzende Dachrinnen und Wasserspeier, auf umherwandelnde Leute in einfachen, einheitlichen Gewändern. Die Stadt war sauber, als hätte gerade eben ein Regen sie reingewaschen, und sie strahlte einen tiefen Frieden aus.
Der Mann, der sie hereingelassen hatte, zeigte ihnen, wo sie die Pferde unterbringen konnte, dann führte er sie zu dem Grossen Gebäude ganz auf der Kuppe des Berges. Dreshar liess Elira reden, er selbst ging schweigend und sog die Schönheit und Atmosphäre des Ortes in sich auf.
If you're going through hell, keep going.

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 28.01.2014 21:25von Randreyah •

Der Mann brachte sie zur Bibliothek in der Fjodre gerade las. Der Zwerg erhob sich, als er die Neuankömmlinge sah, grüsste Elira und hiess sie und die anderen beiden willkommen. Ohne viel Umschweife stellte er sich kurz mit seiner melodischen Stimme vor und führte sie zurück in die Stadt, zu einer der gerade leer gewordenen Holzhütten. Sie war nicht gross, aber gross genug für zwei Familien, also hatten die drei genügend Platz für sich. Der Zwerg erklärte Elira, dass sie Zorai um ein paar Stunden verpasst hatten und dass sie in Lovit so lange bleiben konnten, wie sie wollten. Er erzählte knapp vom drohenden Krieg in Drez und liess sie dann allein. Immerhin mochte er als Zwerg nicht lange die Gesellschaft von Dämonen und Elfen aushalten.
some men just want to see the world burn

Die letzten Wochen hatten sich für ihn gelohnt. Die Berge und die wilde Natur nördlich davon zu sehen war etwas Besonderes gewesen und er wusste wieder, warum er überhaupt hinaus in die Welt gegangen war. Dafür! Sein Plan war, nach Lovit zurückzukehren, nach Hause, es sei denn, sie hätten vorher noch eine wichtige Station zu machen.
Aber als sie Lovit erreichten, vergaß er alles. Die Stadt war prächtiger als fast alle Strädte, die er bisher gesehen hatte, die weißen und goldglänzenden Kuppeln und Mauern, Türme und schillernden Ziegeldächer und das alles hier oben auf dem Berg war beeindruckend.
Und dann lebten hier scheinbar sämtliche Völker zusammen.
Besonders gefreut hatte es ihn, Fjodre kennenzulernen, den Zwerge hatte er bisher kaum getroffen auf seiner Severjakza. Fast nur Menschen und nur selten mal Dämonen oder Elfen.
Dann hatte man ihnen ihre Unterkunft gezeigt und das war auch gut so, denn er war erschöpft. Sie hatten zunächst ihre Sachen abgestellt und sich dann in einem Raum an einen Tisch gesetzt. "Was haltet ihr von Lovit?", fragte er die anderen.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?


RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 28.01.2014 21:45von Randreyah •

"Tut gut, wieder hier zu sein", meinte Elira seelig und trank, bevor sie antwortete. "Wir werden Akkaya schreiben; sie befindet soch momentan in Drez... Wieso weiss ich nicht. Ich geh glaub Akira, den Schmied heute noch ausfragen... Jedenfalls müssen wir hier auf Akkaya warten. Drez ist... ein Gebiet in dem Elfen und Menschen unerwünscht sind."
some men just want to see the world burn

![]() 0 Mitglieder und 10 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |