Er wollte gerade einen bissigen Kommentar abgeben, als Drewngard ihn erneut an den Nüstern packte und seinen Kopf zur Seite zerrte.
"Es nützt nichts zu streiten", brummte er. "Lass ihn gehen Rao oder friss ihn. Aber es nützt nichts in Wut zu diskutieren."
Rao fauchte Drewngard an, öffnete die Klaue und liess den Dämon auf den Boden plumpsen, riss mit den Zähnen den Säbel raus und spuckte ihn Veray vor die Füsse, bevor er sich vom Stein abstiess und hinab zu seinem Bruder flog.
some men just want to see the world burn

Veray hob seinen Säbel auf, wischte ihn ab und wandte sich dem Dämonen zu. In dem Moment, in dem er ihm in die Augen blickte, war ihm klar, was er vorhatte. Bevor der Mann vollständig wieder zu Atem kommen und etwas tun konnte, hatte Veray ihn an der Kehle gepackt und zu sich gezogen. "Hör zu!", zischte er an seinem Ohr, so leise, dass nur er es hören konnte. "Wenn du jetzt angreifst, dann wirst du sterben und überhaupt nichts bewirken. Wenn du Rache willst, dann lauf!"
Er liess ihn los. Der Mann schluckte leer und stand einen Moment lang da. Dann drehte er sich um und rannte davon.
If you're going through hell, keep going.

Drewngard sah dem Mann nach und dann Veray an. Sagte jedoch nichts, sondern wandte sich ab und drehte sich zum Tal, welches trotz des Blutvergießens der letzten Stunde majestätisch vor ihm lag. Es war seine Heumat, der Ort an dem er aufgewachsen war. Es schmerzte ihn hier unerwünscht zu sein. Er stiess einen schrillen Pfiff aus und wartete.
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"Warum mischt ihr euch ein?", entgegnete er, doch bevor Veray noch etwas sagen konnte landete ein grüner Drache neben ihnen, den Dämonen misstrauisch musternd, doch sagte nichts, sondern liess Drewngard aufsteigen. "Ich will sehen wie es Tao geht. Reden können wir später", meinte der Silberhaarige und der Drache auf dem er sass flog los und liess Veray alleine auf dem Felsvorsprung zurück.
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Toll, jetzt liessen sie ihn also auch noch hier sitzen. Ganz nett.
Veray unterdrückte den Drang irgendetwas kaputt zu hauen, weil eh nichts in der Nähe war, was er hätte zerschlagen können und beugte sich über die Überreste der beiden toten Dämonen. Zorn brannte in ihm. Sie hatten nichts getan. Sie hatten sich rausgehalten. Aber dieser Bastard hatte sie ermordet.
Er legte sie gerade hin, so dass es wenigstens halbwegs würdevoll aussah, auch wenn der Eindruck litt unter der Tatsache, dass dem einen ein gutes Stück der Seite fehlte, und schloss ihnen die Augen. Ein Totenfeuer, wie es Brauch war, würde er ihnen alleine nicht herrichten können, allein schon weil hier oben kein Holz war und er sie nicht hinunter tragen konnte, und er nahm kaum an, dass irgendjemand anderes Interesse daran hatte. Deshalb würde es für sie die andere, alte Art der Bestattung sein: Aas werden für die Vögel. Ihre Seele sollte der Luft übergeben werden. In die Freiheit.
Er malte ihnen mit ihrem eigenen Blut die Totenrunen auf die Stirn. Dann richtete er sich auf und machte sich fluchend an den steilen Abstieg.
If you're going through hell, keep going.

Als Drewngard unten ankam gefrohr ihm das Blut in den Adern. Randreyah sass zwischen den beiden schwarzen Drachen, Blut klebte in ihrem Haar, ihrem Gesicht an ihren Armen und Körper. Sie beugte sich über Tao und zerrte an etwas, sang dabei ein Lied, dessen Text er nicht kannte, der Drache gab ein wehleidiges Geräusch von sich und entspannte sich dann, als Ran mit einem Stück Holz nach hinten auf Rao kippte.
Schnell richtete sie sich auf und beugte sich erneut über die Wunde. Das Szenario das sich ihm bot, sah makaber aus und wirkte noch abstrakter durch Randreyahs Stimme, die, neben den Geräuschen die Tao von sich gab, als einzige kalt und schneidend die Stille durchdrang.
Es war zwar ein schönes Lied, doch in den kalten Augen der Frau lag etwas, das Drewngard nivht zuordnen konnte. Sie heilte zwar Tao und versorgte seine Wunden und doch wirkte sie gefährlich, wie ein Raubtier das über seiner Beute kniete.
Drewngard blieb mit etwas Abstand neben dem grünen Drachen stehen und beobachtete. Er wagte nicht einzugreifen, da er nicht wusste, was sonst geschehen, was Ran dann tun würde. Auch wenn sie harmlos aussah mit ihrem Kugelbauch und ihren dünnen Armen, so machte ihm ihr Blick, die Kühle ihrer Stimme Angst. Er fürchtete zum ersten Mal seine Schwester.
Eine ganze Weile später, der grüne Drache war bereits gegangen, als Drewngard drohte an einen Baumstamm gelehnt einzuschlafen, trat Randreyah auf ihn zu.
"Geh nach Drakhard, sieh nach wie es um Vehoq steht. Falls er einen Heiler braucht, komm mich holen. Geh mit Rao", wies sie ihn an und er wollte ihr widersprechen, aber etwas in ihrem Blick, das was ihm solche Angst machte, liess ihn lediglich aufstehen und ihre Anweisung befolgen.
Sobald er gegangen war setzte sich Ran neben Tao, so dass der Drache um sie geschlungen lag und strich ihm über die Schnauze. Er würde überleben, mit Sicherheit, aber es würde noch eine Weile dauern, bis er wieder fliegen könnte.
Sie sah das Jungtier an, welches noch in der Nähe sass, den Kopf gesenkt und den Blick ängstlich auf dem schwarzen Drachen ruhend. "Komm her", meinte Ran und winkte es zu sich. Zögernd folgte es der Aufforderung und blieb mit etwas Abstand vor ihr stehen. "Komm", forderte sie es sanft auf und winkte erneut, bis die junge Silberschwinge dicht vor ihr stand und sie sie zu sich ziehen konnte. Ran drückte den schmalen Kopf des Drachen an sich. "Es ist nicht dein Fehler", flüsterte sie und umarmte den Drachen. "Keine Angst, mein Kind. Es ist nicht deine Schuld."
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Als Veray schliesslich den Fuss der Steilwand erreicht hatte, folgte er der Schneise, die die Kämpfenden Drachen in das Gewächs gezogen hatten und gelangte zum Fluss. Dort sah er Ran zwischen den beiden Drachen sitzen, gelehnt an den einen, den anderen in die Arme geschlossen und der Anblick, so friedlich er auch wirkte, erregte ihm Übelkeit.
Er blieb im Abstand von einigen Metern mit verschränkten Armen stehen und starrte sie stumm an, die Lippen zusammengekniffen vor Wut.
If you're going through hell, keep going.



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