Er unterdrückte ein Schnauben, aber nicht ganz den Gesichtsausdruck, der dazu gehörte, sagte aber nichts. Nach einigen Sekunden schweigenden gegenseitigen anstarrens drehte er sich um, trat ans Flussufer und blickte ins Wasser. "Und wie jetzt weiter?", fragte er kühl, um sich seine Wut nicht allzu sehr anmerken zu lassen.

Er starrte düster auf das Wasser, ohne sich zu ihr umzudrehen. "Erst einmal bestatte ich diese Armen Teufel", meinte er schliesslich, wandte sich ab und ging weg in die Richtung, in der er eine der Ballistengruppen vermutete.

"Wenn du willst kannst du auch hier bleiben", meinte er trocken.
Er marschierte in den Wald, bahnte sich einen Weg zwischen den Bäumen hindurch und stiess bald auf die Gruppe. Fünf tote Dämonen, angebrannt und mit aufgeschlitzten Bäuchen, verteilt zwischen den Büschen und um die Überreste einer zerlegten Balliste.

Veray zog die Dämonen - es waren nicht nur Männer, wie er feststellte, auch wenn nicht mehr alle so genau identifizierbar waren - unter einem Baum zusammen. Dann ging er weiter zur zweiten Balliste, die Rao in Flammen hatte aufgehen lassen. Der Anblick hier war noch hässlicher, auch wenn es nur drei Tote waren. Veray hatte wie die meisten Dämonen keine Scheu vor Leichen. Aber hier fragte sogar er sich, ob er das wirklich anfassen wollte.
Schliesslich schleifte er die drei halbverbrannten Leichen zu den anderen, ging nochmal zurück und holte den von der Hitze verkrümmten Stahl-Schaft und Fuss der Balliste. Er verkeilte sie in einem der angesengten Bäume zwischen den Ästen und tat mit den überresten der zweiten Balliste das selbe, bevor er die beiden Streben mit den Resten der Mäntel der Dämonen verband. Dann malte er einem nach dem anderen die Rune auf die Stirn und hievte sie hoch auf die Plattform, wo er sie mit weiteren Streifen Stoff festband.
Als er fertig war, liess er sich mit dem Rücken an einen Stein gelehnt zu Boden sinken, fuhr sich über die Stirn und verteilte damit das Blut der Toten in seinem Gesicht. Anstatt zum Fluss zurückzukehren, wo er Ran gelassen hatte, blieb er sitzen. Er war wütend. Immer noch. Nicht unbedingt wütend auf sie aber auch. Wenn ein Drache verletzt wurde, heilte sie ihn. Wenn ein dutzend Dämonen zerfleischt wurden, dann war ihr das wohl völlig egal. Das schmeckte bitter. Sehr bitter.

Er blickte auf. Ein Teil von ihm hätte sie am liebsten einfach zu sich her gezogen, in ihren Armen Trost gesucht, oder wie immer man es nenne wollte. Einfach die Scheiss Situation so gelöst. Aber sie war einer der Gründe warum er wütend war. Es wäre absurd gewesen, sich von ihr beruhigen zu lassen. Verrat an sich selbst.
Er schüttelte knapp dankend den Kopf, stand auf und ging hinunter zum Fluss, um sich zu waschen.