RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 09.02.2015 11:44von Ro Raven •

Isirk nickte abermals. Er blieb sitzen, als die Nebeljäger sich zurückzogen und meditierte noch eine Weile an dem Bach. Als er auf dem Rückweg nach Ravi war, spürte er die Präsenz der Meisterin in seinen Gedanken. Sie besah sich seine Erinnerungen an das Gespräch mit dem Silberhaarigen und aus ihrer eigenen Wahrnehmung herüber hörte er sie lachen. Er ist so jung... Die Verbindung wurde stärker und für einen Augenblick spürte er, dass sie durch den Nachtwald ging, sah die dämmrigen Schatten, roch den schweren Duft von Moos, Erde und Harz und schweres Heimweh überkam ihn nach dem schwarzen Berg. Er wusste, dass sie es spürte, und schämte sich dafür, aber sie nahm es gelassen. Nicht mehr lange, Isirk. Ein paar Wochen in Ravi und ein paar kleine Abstecher, dann hole ich dich zurück, versprach sie.
If you're going through hell, keep going.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 09.02.2015 13:18von Randreyah •

Naja hob das Kinn des Mannes an. Er hatte eisern geschwiegen, trotz all der Folter und all des Drucks, den sie auf ihn ausgeübt hatte. Nun, er musste auch nichts sagen, damit sie herausfand, was er wusste. Aber dennoch wäre es ihr lieber. Denn wenn er redete und freiwillig preis gab, was er wusste, wäre der Kan zufrieden mit dem Bisschen Information. Wenn sie aber im Gedächtnis des Gefangenen herum stocherte würde sie weitaus mehr erfahren, als nötig wäre und der Spass wäre schnell vorbei.
Sie lachelte und fuhr ihm mit der Daumenkralle quer über die Stirn, wobei sie eine tiefe Furche zog. Er biss vor Schmerz die Zähne zusammen und stierte wütend zu ihr hoch. Sie gluckste amüsiert. "Foltert den anderen", wies sie an und man tat, wie gehiessen. Kurz darauf hörte man das Wimmern und Flehen aus dem Nebenraum, gefolgt von anderen unschönen Geräuschen und Schmerzensschreien. Naja hingegen sass mit überschlagenen Beinen vor ihrem ersten Gefangenen und wartete, dass er die Folter unterbrach.
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RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 12.02.2015 03:19von Randreyah •

Er litt unter seinem schlechten Gewissen und schien die Schreie und das Betteln und Flehen seines Freundes nicht mehr lange anhören zu können, doch er schwieg weiter, murmelte nur ein Gebet vor sich hin und schwieg. Naja wurde immer langweiliger. Sie leisteten weder Widerstand, noch taten sie sonst etwas interessantes. Sie litten nur vor sich hin und so war der Schmerz, den sie verursachte, keineswegs interessant. "Genug!", rief sie nach hinten und die Schreie verstummten, wobei nur ein leises Wimmern zurück blieb.
"Du willst nicht reden", meinte Naja und trat wütend auf den Mann zu. "Gut, dann schweig", knurrte sie und drückte ihm unsanft Zeige- und Mittelfinger gegen die Stirn. Sie griff in seinen Geist ein, seine Gedanken, die zuerst ungeordnet durcheinander stoben, nicht begriffen was geschah und dann, als sie mehr Druck ausübte, sich plötzlich ordneten und in eine einigermassen gleichmässige Richtung flossen. Sie fand schnell, was sie brauchte, liess den Mann in einen Käfig sperren und ging in den Nebenraum, um die Information zu überprüfen.
Was sie da vor fand war nur noch ein zuckendes, blutiges Häufchen Elend. "Ich hatte gesagt, du sollst ihn foltern, nicht entstellen", brummte sie den Folterknecht an und trat zum Mann. "Dein Freund wollte nicht reden", meinte sie lieb und beugte sich hinab, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein. "Darum gebe ich dir die Gelegenheit zu reden. Im Gegenzug werde ich deine Wunden heilen." Das Häufchen Elend verstand nicht. Naja seufzte. "Hier schau", meinte sie und liess einige Brandwunden auf seinen Armen verschwinden, "Ich bin eine sehr, sehr begabte Heilerin. Wenn du mir erzählst, was ich wissen will, dann werde ich auch deine restlichen Wunden heilen und dich frei lassen. Natürlich nur wenn du versprichst, meine Leute nicht mehr anzugreifen. Es ist sehr unhöflich von euch, eure Gäste und Verbündete so zu behandeln. Unsere Kundschafter haben auch Familie, weisst du." Das Häufchen Elend nickte artig und Naja liess seine Zunge und Lippen abschwellen, damit er reden konnte.
Schlussendlich sagte er alles, was sie zu wissen brauchte; wie viele sich dem Widerstand angeschlossen hatten, wie viele Lager es gab, wo sich welches aufhielt und dass sie nicht zu den Nebelläufern gehörten, dass ihr Ziel es war, die Bevölkerung gegen die Besetzer aufzuhetzen, wo sie ihre Waffen hatten, von wo sie ihre Vorräte bezogen und sogar, wie einige der Anführer hiessen.
Sie heilte wie versprochen seine Wunden und versetzte ihn in einen Schlaf, der mehrere Tage dauern würde, wenn sie ihn nicht unterbrach. Dann ging sie zufrieden zurück zu Laas'kan, um ihm Bericht zu erstatten.
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RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 01.03.2015 23:24von Randreyah •

"Was willst du als nächstes tun?", fragte sie und wandte sich zum Sessel, welcher gegenüber des Kamins stand. Ihre Muskeln spannten sich und sie trat darauf zu, wobei sich ihr Körper verformte und schrittweise zu dem eines Tigers wuchs. Ihr Kleid glitt ihr von dem nun schmaleren Körper und mit einem Satz sprang sie auf die Sitzfläche, auf der sie sich aufsetzte und Laas neugierig musterte. Ihre Ohren drehten sich in seine Richtung und Naja wartete gespannt auf die Antwort.
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RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 02.03.2015 07:48von Armelion •

Dieser hatte die Verwandlung interessiert beobachtet und sich dann wieder seinen Unterlagen zugewandt. "Ich habe 30 meiner Soldaten und 20 Ortskundige Söldner losgeschickt, damit sie das Lager ausheben.", erwiderte er. "Gestern sind vier weitere Schiffe eingetroffen, doch es ist noch immer nicht genug. Einer der Kapitäne berichtet mir das es an Nordküste und im kleinen Meer zu heftig stürmt. Die Schiffe sitzen in Nurmen fest und wir sind hier festgenagelt. Was weiter hinzu kommt, ist der Mangel an Vorräten. In den Aussengebieten der Wüste gibt es allerdings einige nomadisch lebende Stämme und diese haben grosse Viehherden. Ich stelle gerade den Befehl zusammen, damit eine Gruppe loszieht und ihnen eine der Herden abkauft und sie dann hierhertreibt. In ca. drei bis vier Wochen sollten sie zurück sein. Die Bettler und Strassenkinder werden wahrscheinlich verhungern, doch die die kämpfen können und dies auch wollten haben sich schon in der Armee eingeschrieben. Uns wird der Hunger also nicht treffen."

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 02.03.2015 07:55von Randreyah •

Der Tiger grollte zufrieden und sprang vom Sessel auf den Boden, schlich zu Laas'Kan und setzte sich neben ihn, wobei er den Kopf, wie eine zutrauliche Hauskatze, an seine Hüfte rieb. "Und was für eine Aufgabe hast du für mich?", sprach Naja ihn in Gedanken an.
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RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 02.03.2015 08:34von Armelion •

Er schüttelte den Kopf. "Nein. Es gibt hier nichts zu tun, als zu warten. Die Soldaten werde ich damit beschäftigen, dass sie Befestigungen oder Latrinen ausheben müssen. Aber ich denke kaum, dass du eine Schaufel nehmen willst um einen Graben oder Kanäle auszuheben?" Die Sache war eigentlich dringender als die meisten denken würden. Eine Armee produzierte unglaublich viel dreck. Wenn man da nicht aufpasste öffnete man Krankheiten Tür und Tor. Bis jetzt war noch nichts passiert, doch das war nur weil er so genau mit diesen Dingen war. Aber was dieser Stadt fehlte waren vernünftige Abflüsse. Die Strassen starrten vor Dreck. Das war etwas vom ersten das er getan hatte. Einen Trupp von Soldaten, die sich betrunken und dann ein paar Dorfebewohner drangsaliert hatten, war dazu verdonnert worden die Strassen sauber zu halten. Im Verlauf der ersten Wochen war die Truppe sprunghaft gestiegen, doch jetzt blieb ihre Zahl einigermassen konstant.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 02.03.2015 08:39von Randreyah •

"Dafür braucht ein Erdmagier keine Schaufel", schmunzelte sie und streifte auf seine andere Seite, wo sie sich erhob und wieder zu einer Frau wuchs. "Wenn du erlaubst, werde ich mich dann auf den See zurück ziehen und durch die Wälder streifen. Rufe mich, wenn du mich brauchst." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und wandte sich um, um ihr Kleid aufzunehmen und sich wieder anzuziehen.
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