"Okay..." Sie zögerte einen Moment, jetzt da er Armelions Namen erwähnt hatte, erinnerte sie sich wieder warum sie eigentlich weggeschlichen war. Allerdings wollte sie auch wissen wer die Fee war. "Wie heisst die Fee denn? Wohnt sie auch in Azura? Ich habe schon von der Stadt gehört. Biredh hat mir Geschichten darüber erzählt. Es klingt als ob die Stadt sehr schön ist. Ich war aber noch nie so weit im Norden. Meine Eltern waren..." Plötzlich erschien Biredh wie aus dem Boden gestampft hinter Drewngard. "Ich denke ihr habt genug geredet.", sagte er kühl. Die Amarok sprangen auf und knurrten drohend, doch Idril konnte sie schnell wieder beruhigen. Ausserdem war den Amarok der Geruch des Geschichtenerzählers bekannt. Er haftete dem Mädchen an.

Drewngard fuhr hoch. Der Geschichtenerzähler hatte ihn nicht erschreckt, aber seine Tonwahl missfiel ihn. "Azura ist nicht schön, es ist eine Stadt voller Monster", sagte er an das Mädchen gewandt und lächelte knapp. "Die Fee hat keinen Namen", log er mit einem engelsgleichen Gesicht. Er machte keine Anstalten zu gehen. Er fragte sich, was der Barde über Azura der Kleinen erzählt hatte. Nicht viele wussten von der Stadt, die selbst nicht dort lebten und die redeten ungern über den Ort.

"Sie war einst eine schöne Stadt. Vor vielen, vielen Jahren. Und ihr solltet jetzt besser gehen. Es gibt gewisse Dinge die euch nichts angehen, Drewngard Silberschwinge.", die letzten beiden Wörter waren nur geflüstert. Idril blickte ein wenig erschrocken von einer Person zur anderen. Biredh hatte wieder die gleiche Ausstrahlung, wie damals als er sie aus dem Wald holte. Ailgaur, der Leitwolf, packte das Mädchen am Kragen und zog sie von den beiden weg. Erst als sie einige Meter von Biredh und Drewngard entfernt waren, liess er sie zu Boden plumpsen.

Drewngard wandte sich langsam zum blinden Mann um. "War sie nicht", zischte er langsam. "Wer seid ihr?" Seine Augen glühten förmlich auf vor Verärgerung. Woher wusste der Mann, wer er war? Irgendetwas war faul an dieser Person.

"Eure Aura ist der Schlüssel zu eurer wahren Gestalt, Drewngard und jeder mit Ohren konnte hören wie ihr euren Namen ausgesprochen habt. Wer ich bin ist nicht von belang." Er wandte seine leeren Augenhöhlen zu Idril. "Komm. Wir verabschieden uns von Armelion und verschwinden dann von hier."

"Halt!", brüllte er fast. "Es ist von Belang. Ausser den Drachen ist mein Name nicht bekannt", knurrte er. "Wer seid ihr?", wiederholte er die Frage ruhiger, griff aber beinahe nach dem Speer. "Und wieso habt ihr ein so grosses Interesse an dem Mädchen?"

"Ich verstehe", sagte Fero. "Ich habe über dich gewacht doch warst du nie in Gefahr. Ich und Drewngard werden Muirgeahl, deiner Schwester und Maenavry, dem Feuertänzer folgen. Sie sind im Gebiet der Zwerge, daher hoffe ich, daß sich einst unsere Pfade wieder kreuzen mögen. Du hast ein starkes, reines Herz. Bewahre es", sagte der Drache. Neigte seinen Kopf mit einem wohligen Grummeln vor den Söldnern und stieß sich in die Lüfte, umd hinter Drewngard zu landen. Die Amarok knurrten ihn an, doch er ignorierte sie.

"Ich habe jemandem versprochen auf sie aufzupassen und wenn euch Namen so wichtig sind, dann nennt mich Biredh, den Geschichtenerzähler.", erwiderte Biredh ruhig. Sein Griff um den Blindenstock war merklich fester geworden. Er winkte Idril auffordernd zu und sie ging langsam auf ihn zu. Ihr war sichtlich unwohl.

Drewngard zögerte. Er konnte den Mann nicht gehen lassen, sah aber keinen Grund dafür, ausser dass das Wissen des Geschichtenerzählers ihn in Alarmbereitschaft versetzte. "Kleine Lady", sprach er Idril an. "Gefällt es dir bei ihm?" Der Drache hatte ein mulmiges Gefühl bei der Idee sie mit Biredh alleine zu lassen. Wo waren ihre Eltern... Sorgten sie sich nicht um sie? Aber Idril hatte nichts mit ihm zu tun und er auch nichts mit ihr. Wenn sie also gehen wollte, dann würde er sie ziehen lassen.
Fero schnaubte und setzte sich auf. Er wusste nicht genau, was vor sich ging, doch er wollte nicht aus irgendeinem banalen Grund von den Amarok angefallen werden. Also verhielt er sich ruhig und versuchte friedlich auf die Tiere zu wirken.