RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 26.10.2013 00:10von Armelion •

Idril hielt an. Sie mochte Biredh, doch er war ihr gleichzeitig unheimlich. Wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, wusste sie so gut wie gar nichts über ihn. Er hatte sie aus Lovit fortgebracht ohne sie zu fragen und jetzt wollte er sie wieder fortbringen. "Ich weiss nicht.", erwiderte sie wahrheitsgemäss. "Er ist immer freundlich, doch aus Lovit hat er mich einfach mitgenommen." Der Geschichtenerzähler blickte sie stumm mit seinen leeren Augenhöhlen an. "Ausserdem hat er mich in diesen...", wollte das Mädchen fortfahren, doch Biredh hob die Hand und sie verstummte.
"Ich bitte dich, Idril. Erzähl nichts von dem was ich getan habe. Nicht viele meiner Taten sind vertrauenerweckend, doch sie dienen lediglich dazu dich zu schützen. Kurz nachdem ich dich aus Lovit fortbrachte, wurde Janis angegriffen und schwer verwundet. Keine Angst, ihr sollte es inzwischen wieder besser gehen.", fügte er mit einem müden Lächeln hinzu, als er den Schrecken in Idrils Gesicht sah. "Komm jetzt. Ich verspreche dir, dir alles zu erklären, sobald wir alleine sind."

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 26.10.2013 11:53von Armelion •

Sie warf einen Blick zum silberhaarigen Mann und dann zu Biredh. Die Amarok strichen wachsam um sie rum. Sie schienen ihre Unruhe und Ängstlichkeit zu spüren. Idril schluckte und machte dann einen zögernden Schritt auf den silberhaarigen zu. Dann schüttelte sie den Kopf. Es fühlte sich schlichtweg falsch an. Wenn sie mit jemandem gehen sollte, dann mit Biredh. Drewngard hatte keine böse Absichten, doch es war Biredh, der sich wirklich um sie kümmern wollte. Mit einer Hand umklammerte sie die kleine Holzflöte und ging dann auf den Geschichtenerzähler zu. Noch einmal wandte sie sich zu Drewngard und winkte ihm scheu zum Abschied zu, dann rannte sie förmlich zu Biredh. Die Erleichterung des Geschichtenerzählers war ihm deutlich anzusehen. Er kniete sich vor ihr nieder und holte einen Silberring, der an einer filigranen silbernen Kette hing, hervor. Er streifte ihn ihr über und fuhr ihr anschliessend mit einer Hand durch die Locken. "Wenn ich mal nicht zur Stelle bin, streif ihn dir über."
Idril nickte ernst und schloss ihre kleine Faust um den Schmuck. Biredh stand wieder auf und nahm sie an der Hand, dann wandte er sich wieder dem Drachen zu. Er hatte Glück gehabt. Vielleicht war er ihr niemals begegnet und erkannte das Mädchen deshalb nicht. Nun er musste zugeben, sie sah ihrem Vater ähnlicher als ihrer Mutter. Sie hatte auf jeden Fall seine Augen. Das ungleiche Pärchen drehte sich um, wobei Idril Drewngard und Fero nochmals zuwinkte. Die Amarok folgten ihnen stumm.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 26.10.2013 20:10von Randreyah •

Drewngard nickte der kleinen Dame zum Abschied zu, Fero schien sich leicht zu verneigen. Der Geschichtenerzähler, das Mädchen und die Riesenwölfe entschwanden schnell.
"Khala managra", schnaubte Drewngard amüsiert und fasste sich an die Nasenwurzel. "Khala", bestätigte Fero und blickte plötzlich zum See. Eine Bewegung hatte sein Interesse auf sich gezogen. Eine Bewegung aus der Richtung des Wassers. Er schnaubte und fixierte den Punkt, Drewngard schaute hoch und drehte den Kopf in die Richtung, um das auszumachen, was die Nachtkatze sah.
Khala managra : ungewöhnliche / unangenehme Situation
Khala: ungewöhnlich / unangenehm
some men just want to see the world burn

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 26.10.2013 23:41von Armelion •

Armelion sah den Geschichtenerzähler auf sich zukommen, doch seine Augen ruhten auf Idril, die ihm zulächelte. Als er die fünf Amarok hinter ihr entdeckte erstarrte er. Die Tiere behielten ihn im Augen, doch sie erlaubten Biredh und Idril sich ihnen zu nähern. "Armelion.... ich habe dir und Idril einige Dinge zu erzählen. Folgt mir bitte. Isilya kann ebenfalls mitkommen falls sie will.", fügte er mit einem Blick auf die Elfe hinzu.
Armelion nickte und folgte dem Geschichtenerzähler in den Wald. Sie gingen für eine lange Zeit und hielten erst an, als sich die Sonne langsam über dem Horizont erhob. Armelion hatte Isilyas Mantel bekommen, damit er nicht so fror, dennoch schlotterte er erbärmlich. "Hier ist ein guter Ort. Setzt euch, es ist niemand in der Nähe seid beruhigt." Der blinde Dämon setzte sich auf einen umgestürzten Baum und stützte sich schwer auf seinen Blindenstock. Armelion setzte sich auf einen Stein und war überrascht als Idril auf seine Knie kletterte und es sich bequem machte. Sie lächelte ihn vertrauensvoll an und richtete dann ihren Blick wieder auf Biredh. Isilya blieb stehen. "Normalerweise fällt es mir nicht schwer Worte zu finden, doch dieses Mal.... Ich habe ihr schliesslich geschworen über ihre Tochter zu wachen und ihr Geheimniss zu waren." Er fuhr sich mit einer Hand durch die kurzen schwarzen Haare und seufzte. "Da du aber praktisch die Rolle ihres Vormundes übernommen hast und dir wirklich etwas an ihr liegt, werde ich dir meine Gründe vorlegen, soweit es geht, versteht sich. Eine der Göttinnen des Chaos hat mich mit dem Schutz dieses Kindes beauftragt. In ihr steckt viel Magie, noch kann sie sie nicht beherrschen, doch vielleicht wird sie mal ihren Teil dazu beitragen die Wunden dieser Welt zu heilen. Deshalb lasst mich bitte gehen. Ich bringe sie an einen Ort, wo ihr kein Übel widerfahren wird. Isilya gib Armelion den Ring!", sagte er an die Elfe gewandt. Sie gehorchte und händigte dem Elfen den schlichten Silberreifen aus. "Sobald du ihn überstreifst, wirst du Idril sehen können.", erklärte Biredh. Armelion sah ihn scharf an, doch er konnte keine Anzeichen einer Falle entdecken. Also steckte er sich den Ring an. Für einen Moment geschah nichts, dann blickte er plötzlich auf eine Lichtung runter. Idril sass auf dem Schoss eines Elfen. Isilya und Biredh waren neben ihnen. Erst auf dem zweiten Blick erkannte er sich selbst. Hastig streifte er sich wieder den Ring ab. "Er funktioniert.", sagte er matt.
Biredh lächelte. "Nun da ihr alles wisst, was ich euch erzählen kann, solltet ihr Abschied voneinander nehmen. Durien wird bald nach dir rufen, Armelion. Die Umstände sind mir nicht klar. Aber er wird dich unterstützen. Beschütze das Land das zu deiner Heimat geworden ist."
Der Elf nickte nur. "Wirkt der Ring auch bei anderen Personen?", fragte er plötzlich.
Biredh schüttelte den Kopf. "Nein."
Armelion hob Idril von seinen Knien und stellte sie vor sich hin. Vorsichtig nahm er ihre Hände in die Seinen und küsste sie auf die Stirn. "Ich verspreche dir, sobald wie möglich zurückzukommen. Spätestens wenn der Sommer zu Ende ist.", sagte er ernst.
Idril nickte. Ihre Augen waren gesenkt, doch er konnte das feuchte Schimmern trotzdem erkennen. Wortlos hob er sie nochmals hoch und setzte sie auf seine Knie, während sie den Kopf an seiner Schulter vergrub. Beide verharrten für einige Momente, bis Isilya ungeduldig von einem Bein aufs andere trat. "Wir halten sie nur auf und je länger du wartest, desto schwerer wird es ihr fallen Abschied zu nehmen.", brummte sie. Armelion nickte und liess Idril wieder runter. Sie drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange und folgte dann Biredh tiefer in den Wald. "Wohin gehen wir jetzt?", fragte sie mit leiser Stimme.
"Ich bringe dich an einen Ort des Friedens. Wir beide brauchen ein bisschen Ruhe, anschliessend könnten wir nach Kor gehen? Was hältst du davon?"
"Zu den Zwergen?", sie rümpfte die Nase.
"Nun, wenn wir dorthin gehen, gehen wir natürlich als Zwerge.", erwiderte Biredh lachen. Er holte eine Flöte hervor und begann ein Lied zu spielen. Es dauerte lange, doch am Ende leuchtete ein goldenes Licht auf und beide waren verschwunden.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 31.10.2013 01:16von Randreyah •

Mit sicherem Schritt ging Drewngard auf den See zu, liess sich aber genügend Zeit. Fero folgte ihm gemächlich, dann setzten die Drachen sich ans Ufer und warteten.
Maenavyn erschien vor ihnen und setzte sich ihnen gegenüber auf eine Eisscholle, die sich wie aus dem Nichts bildete."
"Du willst deinen Lohn?", fragte Drewngard ruhig. Die Fee lächelte schwach.
"Nein, eigentlich will ich dir sagen, dass Growndrill bald in Schwierigkeiten geraten wird", sie legte den Kopf schräg und musterte ihn. "Wie gross du geworden bist", meinte sie mit einem warmen Lächeln, dass Drewngard erschaudern liess.
"Und wieso warnst du dann mich?"
Die Fee zögerte. "Eigentlich mache ich das nur ungern... Aber Growndrills Schwierigkeiten involvieren deine Schwestern. Geh und hilf ihnen. Die eine wird in Donsoha bleiben, die andere kommt her zum See." Mit diesen Worten löste sich die Fee in feinen Nebel auf und verschwand. Drewngard seufzte. Sollte er sie suchen gehen? Er sah Fero fragend an, welcher nur die Augenlider senkte und schnaubte.
Vielleicht sollte er doch zuerst Growndrill suchen gehen.
some men just want to see the world burn

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 03.11.2013 02:36von Ro Raven •

Devro's Bekannter war nicht sehr erfreut, als sie mitten in der Nacht angesengt und klatschnass - es hatte in der Zwischenzeit zu regnen begonnen - bei ihm an die Türe klopften. Angesichts ihrer prekären Lage liess er sie jedoch herein. Seine Wohnung bestand aus nur einem Raum, in dem ein Tisch, eine Herdstelle und ein Bett standen. Sie drängten sich alle in die Decken gewickelt auf dem Fussboden zusammen und schliefen bald ein, mitgenommen von der Aufregung und dem Herumgerenne, und erleichtert darüber, dass das alles jetzt vermutlich vorbei war für sie.
Am nächsten Morgen verabschiedeten sich Pave und Meyra, um nach Südosten zu ziehen, dort hin, wo sie gehört hatten, gebe es Land. Die anderen drei Söldner bezogen ihr neues Quartier, eine kleine Wohnung aus zwei Räumen, im ersten Stock eines Mietshauses. Im vorderen Raum stand bereits ein Tisch mit zwei Bänken, die Betten für den Hinteren würden sie sich selber beschaffen müssen, allerdings hatten sie da keine grossen Bedenken. Eran hatte bereits eine Arbeit als Wache gefunden, Lor wusste, dass er als alles mögliche Arbeiten konnte, und Devro hatte seine Verbindungen. Wenn es sein musste, konnten sie hier vermutlich über Jahre gut durchkommen.
If you're going through hell, keep going.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 18.11.2013 21:05von Armelion •

Ravi eine Woche nach dem Kampf
Armelion hatte den Kadaver des Drachens verbrannt und seine Asche in den Langen See gestreut. Niemand sollte das Herz des Wesens verwenden können. Isilya hatte ihm nur zugeschaut und als sie ihn fragte, warum er das Herz nicht behielt, erwiderte er nichts. Er wollte die Kraft der Drachen nicht mehr nutzen. Der Elf bereute den Drachen getötet zu haben, doch er sah ein, dass es notwendig gewesen war. Es war eine ausweglose Situation gewesen. Entweder er oder der Drache wären drauf gegangen und trotz allem hing Armelion noch am Leben. Er hatte keine Lust in einer Waffe eingesperrt zu sein. Das würde ihn zu Tode langweilen. In den letzten paar Tagen wusste er aber nichts mehr mit sich anzufangen. Er hatte so gut es ging nach dem Kampf aufgeräumt. Die Menschen gingen ihm ängstlich aus dem Weg, als ob sie befürchteten, dass er sie angreifen könnte.
Die Tage schienen in einander zu verfliessen und reihten sich sinnlos aneinander. Armelion griff wieder nach dem Ring den er um den Hals trug und betrachtete ihn aufmerksam. Er hatte Biredh's Geschenk erst ein oder zweimal benutzt. Idril war in Sicherheit, doch er war Ziel und Orientierungslos. Was sollte er jetzt tun? Biredh hatte ihm einen Rat erteilt, den er nicht befolgen konnte. Es war für ihn unmöglich zur Nachtzinne zurückzukehren. Noch einmal würde er eine solche Tortur nicht überstehen. Also würde er einfach abwarten, sich in der Stadt herumtreiben und weiter an ein paar Zaubern üben. Er musste noch allerhand über die Fähigkeiten herausfinden, die ihm das Wesen gegeben hatte.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 28.11.2013 20:19von Armelion •

Plötzlich verschwamm seine Sicht und ein Bild von einem luxuriös eingerichteten Zimmer tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Durien hatte das Schwert benutzt. Isilya packte ihn am Arm. "Wer hat dich gerade gerufen?"
"Durien.", erwiderte Armelion knapp. Isilya blickte ihm für einen Moment in die Augen und ein verächtlicher Zug tauchte um ihren Mundwinkel auf.
"Du denkst ernsthaft darüber nach. Nach allem was die Menschen dir angetan haben, willst du immer noch zu ihnen zurück."
"Vergiss nicht, dass du es warst, die mir im Kerker Mut gemacht hat und mir versprochen hat, das Durien mich rausholen würde."
"Das habe ich nur getan, weil......." Sie brach ab und wandte sich ärgerlich von ihm ab. "Ich wollte nicht das der Mensch es schafft dich zu brechen. Du besitzt eine Stärke, die nur wenig besitzen. Trotzdem setzt du deine Kraft für das falsche ein. Menschen sind unverbesserlich. Immer streben sie nach mehr. Wenn sie die Tiefland-Elfen nicht fürchten würden, würden sie auch den Wald erobern."
"Hörst du eigentlich nicht selbst was du für Worte sprichst? Daedhelon will genau das tun, was du von den Menschen behauptest."
Isilya kniff die Lippen zusammen. "Dann geh! Lauf zurück zu deinem Herrchen. Ich kann so oder so nicht mitkommen." Sie wandte sich vollends von ihm ab und verschwand.
Armelion blickte für einen Moment lang gedankenverloren auf die Stelle an der sie soeben gestanden hatte. Irgendwie hatte sie schon recht. Sein Leben gehörte der Nachtzinne und dem Tiefland-Wald. Er schloss die Augen und einen Augenblick später war er verschwunden.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 29.11.2013 04:12von Ro Raven •

<- Langer See S. 9
Ende März
Marketenderin
Ein Matrose hatte sie auf dem Deck aufgelesen und sich ihrer angenommen, ihr eine Decke und etwas warmees zu trinken gegeben, und entgegen ihrer Befürchtungen hatte er dabei tatsächlich aus Mitleid gehandelt und keine Gegenleistung verlangt. Als sie daher in Ravi vom Schiff ging, war sie wieder einigermassen beisammen, auch wenn ihr mit jeder Stunde schmerzlicher bewusst wurde, was für einen furchtbaren Fehler sie begangen hatte.
Einsam und ohne jeden festen Halt irrte sie durch die Strassen Ravis, auf der Suche nach einer Unterkunft, oder einfach nur einer Perspektive, wie das Leben weitergehen könnte, ohne Maenavry. Wie sie erwartet hatte, fühlte es sich an, als wäre ein Teil von ihr tot, abgestorben, ohne Gefühl. Und das nahm ihr jeden Antrieb und Willen. Sie begriff irgendwo, dass sie Essen und ein sicheres Dach über dem Kopf brauchte, um zu überleben, aber da war so viel an ihr, was gar nicht mehr überleben wollte, für das alles unbedeutend geworden war.
Sie hatte Glück. Schliesslich stolperte sie in irgendeiner Gasse über ein Gesicht, das sie kannte. Und von allen Gesichtern, die ihr hätten in Ravi begegnen können, war es das, das sie sich insgeheim - auch wenn sie sich dessen nicht bewusst gewesen war - am meisten erhofft hatte.
"Devro!", rief sie und lief ihm nach.
Er drehte sich überrascht um. "Muirgheal, was machst du hier?"
If you're going through hell, keep going.

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