RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 11.07.2014 23:32von Armelion •

Sie war unschlüssig wie sie diese Frage beantworten sollte. Sie zögerte und scharrte nachdenklich mit der Fussspitze im Boden. "Ich finde es schön hier. Es gibt Kinder mit denen ich spielen und Unfug anstellen kann. Es ist.... naja... vielleicht kennst du ja Narum. Ich denke kaum, dass ich ihn dazu überreden könnte mir bei einem Streich behilflich zu sein.", schloss sie mit einem scheuen Lächeln. "Wenn du nichts dagegen hast, würde ich noch gerne ein paar Tage bleiben. Nur... nur um mal zu sehen, wie es ist.... normal zu sein und ein paar Freundinnen zu gewinnen."

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 12.07.2014 00:28von Randreyah •

"Ja, das kann ich verstehen", antwortete der Drache. "Du brauchst Gesellschaft in deinem Alter. Wir bleiben hier, solange es geht, aber sei vorsichtig. Sag niemandem, dass du Magierin bist und mit Tieren reden kannst. Auch keiner Novizin. Hier ist es schwer für die Schwarzmagier dich aufzuspüren, weil ich und ein paar andere Drachen in der Nähe sind... Aber wer weiss, ob sie Spione hier in der Nähr haben. Am Anfang des Monats stehen die Tore des Klosters jeweils offen, für eine Tradition, an der du nicht teilnehmen wirst. Dann kommen Fremde hier rein. Halt dich fern von ihnen, bitte. Als Mann kann ich nicht lange auf dem Klostergelände bleiben, aber jeden zweiten Tag kann ich unter dem Vorwand Fleisch und Essen zu bringen herkommen... Mein Lager schlage ich aber hier in der Nähe auf. Wenn du etwas brauchst, dann ruf mich auf die gleiche Weise, auf die du die Amarok rufst." Er erhob sich und verstrubbelte ihr Haar. "Geh jetzt essen, kleiner Nagzwa."
some men just want to see the world burn

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 12.07.2014 14:36von Randreyah •

Drewngard sah ihr nach und war froh es ihr nicht erklären zu müssen... Insgeheim hoffte er, dass es eine der Novizinen oder Priesterinnen tun würde.
Als Idril in der Gruppe Mädchen verschwand, verliess er das Kloster. Er musste irgwndwo ein Lager aufschlagen und jagen.
some men just want to see the world burn

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 12.07.2014 20:38von Armelion •

Nach dem Essen wurden die Novizinnen zu verschiedenen Arbeiten eingeteilt. Unkraut musste gejätet, Obstbäume gepflegt und das Kloster geputzt werden. Idril bekam von einer Priesterin eine Bürste, Seife und einen Eimer mit Wasser in die Hand gedrückt. Die Aufsicht führte Dealla, deshalb fügte sich Idril ohne zu murren und schrubbte für den Rest des Tages die Böden des Klosters. Es war unglaublich wie viel Dreck zwischen den einzelnen Bodenfliesen war. Bis zum Abend war ihr ehemals blaues Kleid dunkelgrau. Nur hie und da konnte man ein paar blaue Flecken erkennen.
Anschliessend wurden die Kinder in den Baderaum geschickt. Noch nie hatte Idril etwas ähnliches gesehen. Der Boden war angenehm warm und warmer Dampf wallte ihnen aus dem Eingang entgegen. Alva strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und grinste sie an. "Das ist das Beste am Schrubben. Man hat nachher immer bis zum Abendessen Zeit zu baden."
Idril zog sich Alvas Beispiel folgend das Novizinnengewand aus und folgte ihr dann in den Baderaum. Ein grosses Becken nahm fast den gesamten Raum ein. Ein Sims, etwa zwei Schritt breit und reichhaltig mit Mosaiken verziert, bot jedem der müde vom Schwimmen war eine willkommene Sitzgelegenheit. Idril blickte sich staunend um und steckte dann einen Fuss in das dampfende Wasser. "Es ja warm! Wie schafft ihr es nur so viel Wasser aufzuwärmen? Das müssen tausende von Eimern sein."
"Das Wasser wird in einem separatem Raum aufgewärmt und dann hier hinein geleitet.", erklärte Alva und liess sich mit einem wohligen Seufzer in das warme Wasser sinken. "Komm rein. Es ist herrlich."
Ein wenig ängstlich betrachtete Idril ihre neue Freundin. Das Wasser war tiefer als gedacht. Die Vierzehnjährige musste auf Zehenspitzen gehen und auch dann reichte ihr das Wasser bis ans Kinn. "Ich kann nicht schwimmen.", gestand Idril und betrachtete neidisch wie Alva mit Leichtigkeit hin und her schwamm.
"Dann halt dich am Rand fest. Ich pass schon auf."
Vorsichtig hielt sich Idril am Rand fest und liess sich ins warme Wasser hinunter. Alva hatte recht gehabt. Es war herrlich. Ihren schmerzenden Gliedern ging es in der Wärme gleich besser. Das einzig störende war, dass sie keinen Boden unter den Füssen verspürte, doch das würde sich mit der Zeit schon bessern.
Ihr war es in dem Moment nicht bewusst. Zu beschäftigt waren ihre Gedanken mit dem wohlig warmen Wasser. Doch für einen seltenen Augenblick vergass sie ihre Trauer über Biredhs Tod und fühlte sich wie ein normales Kind.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 13.07.2014 22:37von Armelion •

Ein paar Tage später hatte Idril sich vollends eingelebt. Sie war die meiste Zeit glücklich. Es gab jeden Tag neues zu entdecken. Vor kurzem hatte sie auch eine der Klosterkatzen kennengelernt. Sie hatte sich aber an Drewngards Warnung erinnert und nicht mir ihr gesprochen. Heute hatte sie aber die Katze beobachtet wie sie eine Misteldrossel verspeiste. Es tat ihr um den Vogel leid, doch so war nun einmal der Lauf der Natur.
Kurz vor dem Mittagsgebet spürte sie plötzlich eine nagende Furcht und sie blickte erschrocken auf. Fast erwartete sie einen Schwarzmagier zu entdecken, doch stattdessen war es nur die Katze auf dem Dach. Sie kauerte auf den Ziegeln und ihr Schwanz zuckte aufgeregt hin und her. Nun sah Idril auch woher diese Furcht kam, die sie verspürte. Am Rand des Daches gab es ein kleines Nest und von dort kam die Angst. "Sie doch!", rief sie und deutete auf das Nest. Alva drehte den Kopf und zuckte dann mit den Schultern.
"Wenn die Eltern es nicht beschützen, wird es so oder so sterben.", meinte sie und stand auf als es zum Mittagsgebet läutete. Idril blieb hingegen sitzen und streckte ihren Geist nach dem der Katze aus. Sie versuchte sie davon zu überzeugen, dass das Küken nicht für meine Mahlzeit reichen würde. Doch das war der Katze egal. Sie hatte Hunger und mit so einem Vogel konnte man wunderbar spielen. Idril runzelte die Stirn und stand auf. "Nicht!", dachte sie bestimmt und die Katze warf ihr einen irritierten Blick zu. Alva und die restlichen Novizinnen waren mittlerweile schon zum Gebetsraum gegangen. Eine der Priesterinnen rief nach ihr, doch Idril hörte nicht hin. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf die Katze. Plötzlich trat sie mit dem Fuss auf einen spitzen Stein und ihre Konzentration war gebrochen. Die Katze wandte sich wieder dem Küken zu und Idril rannte los. Innerhalb weniger Sekunden war sie den Kirschbaum hochgeklettert und rannte dem Rand des Daches entlang auf die Katze zu. "Weg!", schrie sie und wedelte mit den Armen. Die Katze machte einen Buckel und fauchte das kleine Mädchen an, dass ihre Jagd unterbrochen hatte. Idril achtete nicht auf sie und als sie nur noch wenige Schritte von dem Tier entfernt war, gab es auf und sprang leichtfüssig davon. Idril hingegen lief weiter auf das Nest und betrachtete fasziniert das kleine Federbündel, das kläglich piepsend in der Mittes des Nestes hockte. Sie blickte sich nach den Eltern um, doch sie waren tatsächlich nicht anwesend. Da erinnerte sie sich an die Misteldrossel, die Katze gefressen hatte. Das musste die Mutter gewesen sein. Vorsichtig hob sie das Nest mit beiden auf und stand wieder auf. Ihr Blick war so fixiert auf das Nest in ihren Händen, dass sie nicht darauf achtete wohin sie ihre Füsse setzte. Sie trat auf ein Stück Moos und rutschte aus.
Mit einem erschrockenen Schrei schlitterte sie über die Kante des Daches, fiel halb auf einen Busch, der ihren Fall wenigstens ein wenig bremste. Sie fiel auf den Rücken und der Aufprall trieb ihr sämtliche Luft aus den Lungen. Sie hatte Glück gehabt. Ihre Knochen waren noch heil. Sie warf einen Blick auf das Nest, dass sie gegen ihre Brust drückte und erkannte erleichtert, dass das Küken noch lebte. Es hatte sich vor Schreck zusammengekauert und atmete hastig, doch sie spürte dass es überstehen würde.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 13.07.2014 22:55von Ro Raven •

"Bist du verletzt?", fragte Alysia etwas atemlos, als sie Idril erreichte.
Sie hatte gesehen, wie das Mädchen vom Dach gefallen war, hatte sie die ganzen letzten Tage über etwas im Auge behalten. Immerhin hatte sie es Drewngard versprochen. Und selbst wenn sich die Kleine jetzt nicht sämtliche Knochen gebrochen hatte, steckte sie möglicherweise ziemlich in der Klemme.
Trotzdem behagte es ihr nicht, sich ihr zu zeigen. Der Name Idril war ihr von Anfang an irgendwie bekannt vorgekommen, obwohl er gewiss nicht einer war, den man oft hörte. Und als sie das Mädchen das erste Mal wirklich gesehen hatte, war ihr klar geworden, dass sie sie wirklich kannte. Es war die Kleine, die mit dem blinden Geschichtenerzähler gereist war und mit ihnen mitgekommen war bis Ravi. Alysia hoffte, dass sie sie nicht wiedererkannte, denn sie hatte keine Lut, noch jemandem Fragen über Maenavry zu beantworten, allerdings wusste sie, dass sie hochschwanger wie sie jetzt war und in der Novizinnentracht, die roten Haare sorgfältig verborgen, sich selbst, wie sie da auf der Reise aufgetreten war, nicht sonderlich ähnlich sah.
"Tut dir etwas weh?", fragte sie besorgt, während sie sich über das Mädchen, das halb im Gestrüpp lag, beugte.
If you're going through hell, keep going.

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)
in Dreitan - das Spiel 14.07.2014 19:47von Armelion •

Idril packte die hilfreich dargebotene Hand und wurde hochgezogen. Ihr Rücken schmerzte, doch es war nicht so schlimm wie sie gedacht hatte. Sie drehte der Frau ihren Rücken zu. Die Priesterin tastete ihre Rippen ab, doch nichts schien gebrochen zu sein. Ihr Nacken und die Rückenwirbel waren ebenfalls in Ordnung. Jedenfalls tat ihr nichts besonders weh, wenn die Frau sie anfasste. Vielleicht sass ihr aber der Schock noch immer zu tief in den Knochen. Ihr Rücken schmerzte ein wenig, doch bis auf ein paar blaue Flecken, würde sicherlich alles bis morgen wieder in Ordnung sein. Sie hoffte es auf jeden Fall. Sie drehte sich zu der Frau um. Erst jetzt erkannte sie, dass sie keine Priesterin sondern eine Novizin wie sie war. Irgendwie kam ihr das Gesicht bekannt vor, doch sie konnte es nicht so richtig einordnen. Ihr Herz pochte noch heftig und sie merkte dass sie weiche Knie hatte. "Ich glaub ich bin nochmals mit dem Schreck und ein paar blauen Flecken davongekommen.", sagte sie und lächelte die Priesterin etwas gequält an.

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