#661

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 15.07.2014 18:53
von Armelion | 4.811 Beiträge

Es schienen alle beim Mittagsgebet zu sein. Idril gestatte sich einen erleichterten Seufzer und trat in den Garten hinaus. Als sie die Gestalt auf der Bank sah, stiess einen leisen Jubellaut aus und stürmte auf ihn zu. Ohne auf Sitten oder Anstand zu achten fiel sie ihm um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich hab dich vermisst.", verkündete sie und machte es sich auf seinen Knien bequem. Flink stahl sie ihm eine Kirsche, warf sie hoch und fing sie mit dem Mund auf. Bevor der Drache etwas sagen konnte, plapperte sie munter drauflos und erzählte ihm ein wenig über den Alltag im Kloster und über die neuen Freunde, die sie gefunden habe. "Ich bin heute vom Dach gefallen, als ich einen kleinen Vogel, von der Katze gerettet habe.", erzählte sie ihm stolz. "Alysia hat sich um mich gekümmert und den Vogel aufgenommen.", schloss sie dann und blickte zu ihm hoch. "Ich habe aber den Anfang Mittaggebetes versäumt. Ich will jetzt nicht reingehen, da ich Angst habe, dass die Priesterinnen wütend werden, falls ich das Gebet unterbreche."

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#662

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 15.07.2014 19:19
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Überrumpelt hörte Drewngard zu und liess sie dann erzählen, währendem sie ihm auf dem Schoss sass. "Wenn du ihnen sagst, dass du dem Küken oder Alysia geholfen hast und dass du das Gebet nicht hast stören wollen, aber draussen für dich gebetet hast, werden sie glaube ich nicht sonderlich verärgert sein", meinte er und verstrubbelte ihra Haar.


some men just want to see the world burn

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#663

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 15.07.2014 19:27
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Gute Idee. Wenn du meine Geschichte unterstützt, werden sie mir sicher glauben. Denn ich bin nicht sonderlich gut im lügen.", vertraute sie ihm an. "Ich werde immer rot und kann einem nicht mehr so gut in die Augen sehen. Naja nicht immer. Nur wenn ich jemand mag. Ansonsten geht es mit dem Lügen ganz gut." Sie kuschelte sich zurecht und bettete den Kopf gegen seine Schulter. "Ich werde sagen ich habe hier gebetet. Das ist viel bequemer als zu knien. Ausserdem kann ich von dir Kirschen nehmen.", fügte sie grinsend hinzu und schnappte sich noch eine aus seiner Hand.

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#664

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 15.07.2014 19:46
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Ja... Das mit dem Lügen solltest du vielleicht üben", meinte der Drache und schaute zum Himmel, "Es ist keine gute Eigenschaft, aber durchaus nützlich. Und solange man nicht so viel lügt, dass man sich selber in seinem Lügennetz verliert... Ah und du solltest darauf achten wann und wo du etwas erzählst, nicht nur wem, es gibt Leute, die in der Nähe sind und lauschen, immer. Und wenn man sich vor jemandem versteckt, sollte man besser schweigen, als sich anzuvertrauen", meinte er und stupste sie an der Stirn an, als sie ihm wieder eine Kirsche aus der Hand schnappte.


some men just want to see the world burn

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#665

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 15.07.2014 22:42
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Hey! Stups nicht.", protestierte sie kichernd und wedelte seine Hand weg. Die Türen zum Gebetsraum schwangen auf und die Novizinnen verliessen ihn plappernd. Einige Priesterin verharrten noch im Gebet, doch die meisten folgten den Kindern und jungen Frauen nach draussen. "Ich muss jetzt wieder los. Gleich gibts Mittagessen und ich bin für den Küchendienst eingeteilt."

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#666

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 16.07.2014 11:25
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

in der Stadt Ravi

Lor dämmerte gegen die Gitterstäbe gelehnt vor sich hin, das Kinn auf einem der Querstreben verhakt. Ein feiner Wind liess ihn hin und her schaukeln und weckte ihn gelegentlich. Eine Fackel brannte unter ihm und zwei Wachen standen da und gähnten von Zeit zu Zeit. Mitternacht war längst vorbei und nur gelegentlich wankte ein Betrunkener vorbei und kotzte an eine Hausmauer, oder irgendeine dunkle Gestalt huschte den Wänden entlang die Gasse hinauf oder hinunter.
Plötzlich ertönte ein dumpfes Scheppern. Lor schreckte auf, stiess sich die Nasenwurzel schmerzhaft an und versetzte den Käfig in heftige Schwingungen. Er klammerte sich an die Gitterstäbe, blickte nach unten und sah, dass die Wachen ausgestreckt am Boden lagen. Bevor er es fertig brachte, sich auf dem beengten Raum umzudrehen, um zu sehen, wer sie niedergeschlagen hatte, begann sich der Käfig zu senken, erst langsam, dann schneller als Lor lieb war. "Hey!", rief er und stiess sich die Knie an, als er etwa einen halben Meter über Boden abrupt wieder zum Stillstand kam.
"Sei doch still, du Hornochse!", zischte Eran, der vor dem Käfig auftauchte, einen Dietrich hervorzog und begann im Schloss herumzustochern, allerdings nicht sehr erfolgreich.
"Gib schon her", meinte Lor und streckte die Hände heraus. Eran drückte ihm den Dietrich in die Hand, Lor nestelte damit einige Sekunden herum und das Schloss sprang auf. Er fiel aus dem Käfig, als die Türe unvermittelt aufschwang, aber Eran fing ihn auf.
"Na endlich", meinte Lor, als er endlich wieder Boden unter den wackligen Füssen hatte. "Können wir irgendwo was Essen gehen? Ich bin fast verhungert."
Eran stützte ihn. "Klar. Devro?"
Der Käfig schwebte zurück in seine ursprüngliche Position, dann tauchte Devro neben ihnen auf und griff dem taumelnden Lor von der anderen Seite her unter die Schulter.
"Sorry, dass es so lange gedauert hat", meinte Eran. "Aber die haben mich die letzten Nächte voll eingespannt."
"Kein Problem", meinte Lor nur und Eran bedachte ihn mit einem sorgenvollen Blick. Wenn Lor so etwas sagte, musste er wirklich ziemlich fertig sein.
Sie gingen einige Strassen entlang, in Richtung einer Fressbude, die immer offen hatte. "Sag mal, was genau hast du eigentlich angestellt?", fragte Eran nach einer Weile. "Ich hab nur was von "Beschädigung von Eigentum eines Regierungsmitgliedes" gehört."
"Ich hab versucht, den Wagen eines Händlers mit einem halben Fass Schnaps anzuzünden", grinste Lor.
"Wieso das?", fragte Eran.
Lors Grinsen wurde noch breiter. "Weil ich die andere Hälfte vorher gesoffen hatte."
Eran schnaubte und Devro begann zu lachen.


If you're going through hell, keep going.
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#667

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 26.07.2014 00:31
von Armelion | 4.811 Beiträge

Einen Tag später

Der Wagen ruckelte sacht, als er der gepflasterten Strasse runter zur Stadt folgte. Idril sass hinter dem Kutschbock auf ein paar leeren Säcken und blickte sich neugierig um. Sie und noch eine Novizin waren dazu ausgewählt worden Iselin, eine dicke, alte Priesterin, auf den Markt zu begleiten. Iselin zu begleiten war etwas was alle jungen Novizinnen herbeisehnten. Die Priesterin liess die Kinder für eine Zeit frei auf dem Markt herumstreunen und kaufte ihnen teilweise Süssgebäck. Im Gegenzug mussten sie tragen helfen und die Waren zum Wagen tragen.
Idril wurde ganz aufgeregt, als sie die äussersten Häuser sah. Endlich würde sie die Stadt wieder sehen. Es juckte sie in den Fingern ein wenig zu würfeln, doch sie hatte sich fest vorgenommen sich zu benehmen. Auf Ärger konnte sie gut verzichten. Deshalb würde sie wohl auf das Würfeln verzichten müssen.
Die Strassen waren verdreckt und der Gestank stach ihr in die Nase. Bettler und Huren standen an jeder Strassenecke, doch sie ignorierte sie. Das Stimmengewirr vor ihr interessierte sie viel mehr. Eine grosse Menschenmenge hatte sich auf einem der Plätze versammelt und Iselin zügelte die Pferde. "Das immer so etwas los sein muss.", brummelte sie und lenkte den Wagen in eine Seitengasse. Der Markt war ebenfalls gut besucht, doch es waren längst nicht so viele Leute dort unterwegs wie auf dem anderen Platz. Iselin stieg keuchend vom Kutschbock runter und Idril sprang ihr hinterher. "Was kommt zuerst.", fragte sie voller Tatendrang.
"Nichts besonderes, Kindchen. Ich halte zuerst einen kleinen Schwatz mit ein paar Leuten. Ihr beide könnt euch mittlerweile ein wenig auf dem Markt umsehen. Passt aber auf, dass ihr euch nicht verläuft.", sagte sie und reichte beiden Novizinnen zwei Kupfermünzen. "Vergesst nicht. Ich will euch im Auge behalten können."
Idril nickte und lief ohne zu zögern los. Sie hatte einen Stand mit verschiedenen Gebäcken ins Auge gefasst, während die andere Novizinnen zu einer Händlerin ging, die Haarschleifen verkaufte. Idril schnaubte nur verächtlich. Für solchen eitlen Tand würde sie niemals Geld ausgeben. Für ein halbes Kupferstück erstand sie einen Honigkuchen von dem Bäcker und setzte dann ihre Runde fort. Biredhs Stock klapperte vor ihr übers Pflaster während sie sich einen Weg durch das Gewimmel suchte. Die Leute betrachteten sie meist freundlich. Die Priesterinnen und Novizinnen der Göttin wurden gut behandelt. Sogar die Beutelschneider überlegten es sich zweimal, ob es klug war sich an ihnen zu vergreifen. Viele Bürger glaubten fast daran, dass die Priesterinnen dafür sorgten, dass sie einen guten Stand bei der Göttin hatten und somit eine gute Ernte. Es gab allerdings auch welche, die nicht von Ravi waren und den Fehler begingen sich an den Priesterinnen vergriffen. Die letzten zwei Söldner waren von einem wütenden Mob gelyncht worden.
Idril wusste von all dem nichts. Ihr war nur versichert worden, dass den Priesterinnen und Novizinnen so gut wie keine Gefahr in Ravi drohte. Trotzdem galt es nichts herauszufordern. Sie leckte sich die klebrigen Finger ab und warf dann einen Blick auf die Strasse aus der sie gekommen waren. Zu gerne hätte sie gewusst, warum sich die Menge dort versammelt hatte. Plötzlich erklang ein fremdartiger Ruf und sie horchte auf. Wut, Trauer und Unverständnis schwangen darin mit. Idril erstarrte. Wieder erklang ein Ruf, doch dieses Mal hörte sie deutlich den Zorn und Schmerz heraus. Sie hörte wie die Menschenmenge jubelte. Ein erneuter Schrei liess sie zusammenzucken. Was auch immer da rief, es litt Schmerzen und langsam begann sie auch zu verstehen, was die Rufe bedeuteten. "Mensch, Eiswolke, schmerzt, warum?"
Sie warf einen raschen Blick zu Iselin, doch die dicke Priesterin redete mit einem Bäcker und hielt nicht nach ihr Ausschau. In Windeseile war sie zwischen den Buden untergetaucht und verschwand in einer Gasse. Es war einfach zu den Leuten zu finden. Ihre Jubelrufe führten sie sicher durch die Strassen. Auf dem Platz standen die Menschen so dicht gedrängt, dass ein Erwachsener wohl kaum die Chance hatte sich hindurchzudrängeln. Idril schlängelte sich jedoch geschickte zwischen den Beinen hindurch und scheute sich nicht Biredhs Stock einzusetzen um jemanden zu überzeugen einen Schritt zur Seite zu tun. Trotzdem brauchte sie fast 20 Minuten bis sie in die vorderste Reihe vorgerückt war und was sie sah liess sie vor Ehrfurcht erstarren. "Haltet Abstand!", brüllte ein bulliger Mann, der einen blutigen Spiess in der Hand hielt. "Oder es ergeht euch wie dieser Hundemeute." Idril blickte auf den Boden und sah mehrere zerrissene Hundekörper. Sie schluckte. Das Wesen, dass die Hunde so zugerichtet hatte war durch stabile eiserne Ketten an zwei massiven Pflöcken festgemacht. Die Ketten führten zu einem rostigen Halseisen. Die Kreatur stand aufrecht, die gestutzten Flügel angelegt, und sie majestätisch. Gut ein drittel Grösser als ein Schlachtross, stand das Tier mit erhobenem Kopf da. Das Gefieder glänzte hellbraun, Hals, Kopf sowie die Spitzen der Schwingenfedern waren jedoch von einem strahlendem weiss. Der Schnabel glänzte golden, wie auch die grossen Augen.
Eiswolke.
Als sie in die Augen des Greifen blickte, wusste sie, dass sie sich nichts eingebildet hatte. Sie waren gross. Gleich gross wie ihre Faust, und trugen den ganzen Schmerz in sich. Jedermann war es sichtbar, hätte er sich nur Zeit genommen hinzusehen. Doch die johlende Menschenmenge interessierte sich nur für das Blut auf den Krallen. "Aus dem tiefsten Süden haben wir dieses Prachtexemplar für euch hierher gebracht. Wir mussten fast ein Jahr reissen und noch nie hat dieser Greif einen Kampf verloren. Doch bis anhin musste es ich auch noch nicht gegen einen Bären aus Dreitan wehren.", rief der Mann mit dem Spiess und unter dem beifälligen Gegröle wurde ein Bär in den abgesteckten Platz geführt. Er war ebenfalls angekettet und wehrte sich gegen seine Peiniger, die ihn zu dem Greifen zerrten. Eifrig wurden Wetten abgeschlossen und dann stiess der Mann seinen Spiess in die Flanke des Bären. Mit einem wütenden Brüllen richtete sich das Tier auf die Hinterbeine auf und wollte nach dem Mann schlagen. Doch er wurde nach vorne gezerrt in die Reichweite des Greifen. Der Greif selbst wollte zuerst ausweichen, doch der Bär, blind vor Schmerz, griff ihn an. Unter den Anfeuerungsrufen der Menge schlugen die Tiere sich die Krallen gegenseitig in den Leib und frisches Blut spritzte auf den Platz. Idril wandte sich ab. Ihr war schlecht. Wieder erklangen Jubelrufe und sie hörte wie der Bär mit einem Keuchen zu Boden ging. Der Greif stand über ihm und hatte ihm die Krallen ins Gesicht geschlagen. Er blutete aus zwei tiefen Kratz- und einer Bisswunde. Es war fraglich, wie lange er noch leben würde. Geld wechselte ihren Besitzer und der Mann mit dem Spiess trat wieder nach vorne. "In zwei Tagen wird es weitergehen. Dieses Mal wird die Bestie gegen ein Rudel Wolfshunde antreten. Der Eintritt für diesen Kampf beträgt lediglich zwei Kupferstücke. Vergesst also nicht eure Geldbörsen mitzunehmen."

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#668

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 26.07.2014 02:24
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Lor fragte sich, wie er in diesem Scheiss Job gelandet war. Als gäbe es in Ravi für einen Mann mit einem Schwert nicht angenehmere Arbeit, als auf zwei verfluchte, kämpfende Bestien aufzupassen. Respektive Arbeit, die einem weniger wahrscheinlich einen grässlichen Tod bescherte. Während er die Menge auf Distanz hielt und inständig hoffte, dass diese verdammten Ketten stark genug waren, und immer mal wieder einen Blick über die Schulter warf und sich damit beruhigte, dass er ein, zwei Päckchen mit wZwergenpulver am Gürtel hatte, für den Notfall, und gut versteckt in seiner Brusttasche die Drachrnspucke, wie er das brennende Teufelszeug nannte, sah er plötzlich in der Menge ein Gesicht, dass ihm bekannt vorkam.
Als das Spektakel vorbei war, sah er sich schnell um, um sich zu vergewissern, dass gerade niemand nach ihm rief oder ihn beachtete, dann eilte er dem Mädchen nach, und erwischte sie nach wrnigen Häusern am Kragen.
"He", meinte er, während er sie hochhob. "Dich kenn ich doch."


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#669

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 26.07.2014 08:44
von Armelion | 4.811 Beiträge

Sie stiess einen erschrockenen Schrei aus, als sie den Boden unter den Füssen verlor und strampelte wild. Ohne dass sie etwas tun konnte wurde sie herumgedreht und blickte dann plötzlich in ein bekanntes Gesicht. Augenblicklich hörte sie auf sich zu wehren und hielt still. "Lor?", fragte sie vorsichtig. "Was machst du denn hier?"

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#670

RE: Ravi (Südwestufer des langen Sees)

in Dreitan - das Spiel 26.07.2014 14:22
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Arbeiten", antwortete er wahrheitsgemäss. "Selbe Frage zurück?"
Ihm dämmerte etwas. "Moment, warst du die ganzen letzten Monate hier"


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