Sie setzte sich vorsichtig neben ihn. Auch wenn sie sich wirklich blendend fühlte zur Zeit, war sie doch recht eingeschränkt, was Bewegungen und Haltungen betraf. "Was ist so schlimm an einem Mädchen, das etwas Nähe sucht?", fragte sie scherzend, aber auch ein Stück weit neugierig.

Sie legte den Kopf schräg und dachte darüber nach. "Verständlich", meinte sie schliesslich. "Ich denke die meisten von ihnen wären auch wesentlich weniger begeistert, wenn ihr in Eurer wahren Gestalt vor ihnen stehen würdet." Sie lachte. "Obwohl es da vermutlich auch Ausnahmen gibt."

"Werdet ihr hier bleiben, um das Kloster zu bewachen, oder werdet Ihr wieder zur Jagd gehen?", fragte sie.

Sie nickte. Bevor sie dazu kam, noch etwas zu sagen, begannen die Glocken der Kapelle zu läuten, die sie zum Gebet riefen. Drewngard bot ihr seine Hilfe an, um aufzustehen, sie verabschiedete sich von ihm und ging in Richtung des Gebetsraumes.

Die Nebelläufer wurden freundlich willkommen geheissen im Kloster und den Frauen unter ihnen bot man Nachtlager im Inneren an, den Männern in ein paar Schobern und anderen Gebäuden, die ausserhalb aber unweit der Mauern standen.

drei Tage östlich von Ravi

Pave war nicht mit den Zwergen gegangen, auch nicht als sie einige Tage später in das Dorf gekommen waren, in dem sie wohnten, und Meyra war unendlich froh darüber. Sie floh lieber und gab alles wieder auf, als ihn zu verlieren und danach einsam in dem Haus zu sitzen, das sie zusammen gebaut hatten. Also blieben sie vorerst einfach hier und hofften, dass die Armee nie so weit kommen würde oder falls ja, sich auf die mächtigen stürzen, und die Armen Bauern in Frieden lassen.
Pave hatte den Menschen nicht erkannt, der die Zwerge begleitet und während dem ganzen Aufenthalt im Dorf niemals seinen Helm abgelegt hatte. Aber jener ihn. Und aus irgendeinem Grund spürte er Zorn tief in sich auflodern beim Gedanken, dass Pave nicht bereit war in den Krieg zu ziehen und Kor zu befreien, um bei seiner jungen Frau zu bleiben. Er versuchte sich einzureden, dass ehrlos von Pave war, so egoistisch zu handeln. Aber insgeheim wusste er, wäre er ehrlich zu sich gewesen, hätte er sich eingestehen müssen, dass sein Zorn nichts als purer Neid war. Die Frage, warum andere dürfen sollten, was er nicht konnte.
Was Thjorn betraf, so musste der erkennen, dass er sich getäuscht hatte, wenn er angenommen hatte, die Menschen würden sich wegen einer Idee ihm anschliessen. Sie wollten nichts als Geld. Und da er ihnen keinen Sold auszahlen konnte, interessierten seine Reden kaum jemanden, solange er ehrlich blieb. Aber er hatte selbst gesagt, dass es ihre Pflicht war, mit allen Mitteln Kor zu Hilfe zu kommen zu versuchen, und so brach er schliesslich mit seiner Ehre. Begann vom Reichtum der Leute aus dem Osten zu erzählen, von Beute, die gemacht werden könnte, und von Belohnungen, die die Zwerge allen, die ihnen halfen, aussprechen würden, und da schlossen sie sich ihm an. Er wusste, dass es nicht richtig war, was er tat. Aber es ging um Kor, und alle, die dort lebten. Und auch Thjorn hatte Familie.